News travel fast
6. Dezember 2004 | Tim SpringerWikipedia, die freie Enzyklopädie, ist ohne Zweifel eine der schönsten Umsetzungen des Ideals der Informationsfreiheit und des Wissensaustauschs. Auch andere Wiki-Projekte haben ihre Daseinsberechtigung. Ob allerdings auch Wikinews als neuster Spross der Wiki-Familie das Internet bereichern wird? Im Moment lesen sich die Wikinews nicht anders als Agenturmeldungen, und die Quellenangaben machen deutlich, dass die Autoren ihre Informationen keineswegs aus erster Hand haben, sondern lediglich Berichte der grossen Medien synthetisieren. Das kann es ja wohl nicht sein – da lese ich lieber selbst den Spiegel oder die NZZ.
Damit Wikinews etwas zur Medienvielfalt beiträgt, braucht es meiner Ansicht nach nicht die Breaking News nachzuplappern. Was ich mir erhoffe sind vielmehr Berichte, welche in den quotenfixierten kommerziellen Medien zu kurz kommen – sei es, weil sie nicht ganz so spektakulär, nicht ganz so neu, nicht ganz so leicht konsumierbar sind. Und wer weiss: Vielleicht entsteht auf diese Weise sogar eine Gegenöffentlichkeit, welche gelegentlich etwas aufdeckt, was andere lieber unter den Teppich kehren würden.
Natürlich: Ein solches Medium entsteht nicht über Nacht. Die Wikinews-Macher beschweren sich denn auch zu Recht, dass sie ihre ersten Gehversuche nicht in aller Stille machen dürfen, sondern bereits von der gesamten Online-Community beobachtet werden. Sorry Jungs & Mädels – aber auch ich konnte mir den Hinweis nicht verkneifen. News travel fast!
6. Dezember 2004 - 21:51 Uhr
Gegen Beobachtung habe ich gar nichts, vor allem dann nicht, wenn aus dem stillen Lurken ein kreatives Feedback oder sogar die aktive Partizipation erwächst. Genau dafür steht wikinews schon jetzt: Artikulationsfläche für Wünsche. Vor allem deinen zweiten Absatz habe ich zustimmend nickend gelesen.