Ausgepowert
8. Juni 2007 | Tim SpringerEnergiekrise und globale Erwärmung: Derzeit sind es die ganz grossen Fragen, die uns beschäftigen. Spannend in diesem Zusammenhang ist das Interview mit Pierre Lehmann im neusten Greenpeace-Magazin 2/07. Lehmann ist Kernphysiker, hatte selbst ein AKW mitgeplant und in der Erdölförderung gearbeitet, bevor er das Umweltbüro SEDE (Société d’Étude de l’Environnement SA) mitbegründete.
Greenpeace: Selbst bestimmte Grüne sehen die Atomenergie als Lösung des Energieproblems und des Klimawandels.
Lehmann: Die Aussage, dass der Klimawandel mit Atomstrom beeinflusst werden kann, ist lächerlich. AKW produzieren vier Prozent der Energie, welche die Welt verbraucht und vergeudet. Um den Anteil auf zehn oder zwanzig Prozent zu erhöhen, müsste man tausend neue Anlagen bauen. Dafür haben wir das Geld nicht, und es gibt auch nicht genug Uran dafür.
Greenpeace: Immerhin sagen Befürworter, dass Kernenergie kein CO2 produziere.
Lehmann: Man kann kein AKW bauen und betreiben ohne Erdöl und Luftverschmutzung. Sie brauchen Maschinen für den Bau der Anlage und für die Förderung des Urans. Unter dem Strich verbraucht die Stromproduktion in Atomkraftwerken mehr Energie als in Kohle-, Öl- oder Gaskraftwerken.