Was arbeiten, wenn man nicht muss?

25. November 2007 | Tim Springer

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Schwierige Frage, nicht? Vor allem deshalb, weil es zugleich die Frage impliziert: Würde ich das, was ich heute tue, auch dann tun, wenn ich dabei kein Geld verdienen würde/müsste? Ist meine heutige Arbeit interessant, wichtig, erfüllend genug, dass ich sie unabhängig von finanziellen Überlegungen machen würde?

Rein theoretische Fragen? Nicht, wenn es nach der Initiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle geht. Solche Ideen kann man entweder als Rückfall in finstere kommunistische Zeiten abtun – oder man kann (frei von realpolitischen Einwänden) einfach mal darüber nachdenken.

P.S. Ein paar Antworten gibt es hier.

2 Kommentare

  1. Kommentar von Stefan F.

    Gute Idee! Einfach mal unvoreingenommen nachdenken, trotz der realen Zwänge. Mit Kommunismus aber hat ein Grundeinkommen wenig gemein, denn es geht hier um die Verteilungs- nicht um die Entstehungsseite. Ist jetzt aber ein anderes Thema. Interessant ist der Selbstoffenbarungsaspekt der diesem Thema innewohnt.
    Häufig sagt die Kritik am Grundeinkommen wenig über das Grundeinkommen aus, aber sehr viel über den, der die Kritik äußert.
    Die gesellschaftlichen Leitbilder sind u.a. Sebstbestimmung, Emanzipation, persönliche Freiheit. Dann aber liest man Kritiken wie etwa diese von Ralf Fücks:
    “Ich halte die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens für alle nicht nur für utopisch, sondern für eine falsche Utopie. Sie würde sich in der sozialen Wirklichkeit schnell als eine Art Stilllegungsprämie für Erwerbslose und gering Qualifizierte erweisen” (http://www.tagesschau.de/interaktiv/chat/chatprotokoll20.html)
    Ist das nicht bemerkenswert? Mit anderen Worten: Der Mensch ist faul und antriebslos. Der Mensch muss zur Arbeit gezwungen wird.
    Das ist partnalistisch bis diktatorisch. Und in jedem Fall widerspricht es dem gesellschaftlichen Menschenbild.
    Fundamentale Werte unserer Grundordnung werden missachtet. Bekenntnisse zur Selbstbestimmung und persönlichen Freiheit werden zu bloßen Lippenbekenntnissen.
    Ist es nicht erschreckend? Demokratische Politiker aller Parteien entlarven sich als Zwangsbeglücker und Unterdrücker. Sie sprechen der Mehrheit der Bevölkerung die Lebensfähigkeit ab. Die Fähigkeit ein eigenständig sinnvolles und verantwortungvolles Leben zu führen.
    Arbeit hat den Sinn den Menschen vor Dummheiten zu bewahren, z.B. kriminellen Handlungen und sie soll ihn vor der Leere der eigenen Existenz bewahren. Arbeit dient somit der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und ist Zwangsbeglückung.
    Liegt darin nicht eine erschreckende Selbstoffenbarung? Welche Abgründe sich offenbaren, kratzt man nur etwas an der Oberfläche.

    Siehe auch: freiheitstattvollbeschaeftigung.de/blog/2007/11/die-grnen-gegen-ein-grundeinkommen.htm von Sascha Liebermann


  2. Kommentar von Stefan F.

    Entschuldigung! Nochmal ich: Utopisch ist nicht das Grundeinkommen. Utopisch ist die Vorstellung, dass die Erwerbsgesellschaft Bestand hat.


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