Liebe Michèle Roten
8. Mai 2005 | Tim SpringerNur damit Sie das richtig einordnen können: Ich lese Ihre Kolumne im Magazin regelmässig und gerne, fast so regelmässig und gerne wie ich Doris Knecht und Simone Meier lese.
Diesmal (Magazin 18/2005) allerdings war ich herb enttäuscht. Was ich da las war gewissermassen eine columna interrupta, eine Kolumne, die genau dort aufhört, wo es richtig spannend wird. Genau so wie das Experiment, das Sie unter einem „grandiosen Vorwand“ an nichtsahnenden zentralschweizer Shoppingcenter-Besuchern vorgenommen haben.
Um mich ein bisschen klarer auszudrücken: Dass deutlich mehr Männer als Frauen ein Angebot für Spontansex annehmen, ist kalter Kaffee. Das wussten Sie auch, denn Sie haben ja nichts anderes gemacht als ein Experiment des Psychologen Russel Clark aus dem Jahr 1978 nachvollzogen (vgl. Reto U. Schneider, Das Buch der verrückten Experimente, S. 251ff). Was hingegen echt interessiert hätte: Wie haben die Männer in Emmen reagiert, als sie erfuhren, dass sie Opfer einer versteckten Quer-Kamera geworden waren? Das, liebe Michèle Roten, haben Sie uns verschwiegen, tunlichst, wie ich annehme. Auch der Quer-Beitrag verrät uns das leider nicht.
Liebe Frauen! Ich habe schlechte Nachrichten für Euch: Alle Männer im Empfangsgebiet von SF DRS werden künftig jegliche Angebote für spontane Erotikabenteuer rundweg ablehnen, weil sie dahinter stehts die versteckte Kamera vermuten. Nix mit Schalaraffenland, wie es Euch Frau Roten im Magazin versprochen hat. Und gleich noch eine schlechte Nachricht: Wenn Männer ein Angebot für Spontansex ablehnen mit dem Hinweis auf ihre Freundin, dann heisst das nicht zwingend, dass sie treu sind. Sondern nur, dass sie klug genug sind, sich nicht in einem Trivialexperiment vorführen zu lassen.
8. Mai 2005 - 14:34 Uhr
Erstens: Zugegeben, das Photo von miss understood ist auch schön- aber eher in weiter Ferne zu suchen- wohingegen dieser Weitblick auf den Üetliberg in nächster Nähe liegen muss…es gibt schon Menschen mit Traumwohnungen! Auf jeden Fall bin ich total glücklich ob der wiedergefundenen Photos- das Auge liest eben mit!
Zweitens: Was ich als weibliches Wesen von Frau Rothen lerne: Irgendwie ist die Jugend von heute dreister als wir damals (vor nicht allzu langer Zeit); ich würde nämlich auf der Stelle sterben, bevor ich eine solche Frage an ein x-beliebiges männliches Wesen richten könnte! Deshalb- völlig losgelöst vom Resultat: Chapeau, Mme!
17. August 2005 - 18:47 Uhr
I think the fact that the question was purely experimental would have given Michele the confidence to propose it. But then again, maybe she is cut from a loose cloth and was playing out one of her fantasies….or better still, maybe she was testing the water before she asked men for sex in public toilets?!