Slow Mail

16. Dezember 2006 | Tim Springer

Im heutigen Magazin schreibt Jürg von Rutenberg über den „Fluch der Unterbrechung“. Die modernen Telekommunikationsmittel – Telefon, Mobiltelefon, SMS, E-Mail und Instant Messaging – haben dazu geführt, dass man immer erreichbar ist und dadurch ständig gestört wird. Von Rutenberg zitiert Studien, wonach ein durchschnittlicher Büroarbeiter alle 11 Minuten in seiner aktuellen Tätigkeit unterbrochen wird. Da er sich nach einer Unterbrechung typischerweise zuerst zwei anderen Aufgaben zuwendet, braucht er schliesslich rund 8 Minuten, bis er bei seiner ursprünglichen Aufgabe wieder die volle Konzentration aufgebaut hat. Dadurch bleiben jeweils nur 3 wirklich produktive Minuten bis zur nächsten Unterbrechung.

Was soll man dagegen tun? Vielleicht dem Beispiel des IBM-Forschungsmanagers Dan Russell folgen und sich der Slow-Mail-Bewegung anschliessen, d.h. eingehende Mails nicht mehr laufend, sondern nur noch zweimal täglich lesen. Denn eigentlich sind die wenigsten Mails so wichtig, dass sie eine Reaktion innert Minuten erfordern (und wenn, dann gibt es immer noch das Telefon als Alternative).

Textvorschlag für einen Mail-Signatur:

Bitte beachten Sie, dass ich nach den Prinzipien der Slow-Mail-Bewegung kommuniziere: Um möglichst konzentriert und effizient arbeiten zu können lese ich meine Mails nur zweimal täglich. In dringenden Fällen erreichen Sie mich telefonisch unter der Nummer XXX XXX XX XX.

Nachtrag: Der besagte Artikel ist schon früher in der Zeit erschienen und dort im Volltext online verfügbar, inklusive einige zentrale Links. Sehr hübsch auch diese Grafik, welche den Arbeitsrhythmus des modernen Menschen sehr schön illustriert.

1 Kommentar

  1. Kommentar von Roman

    Ja, das habe ich heute morgen auch gelesen und gedacht: So geht es mir auch. Allerdings stören mich die Mails nicht so, weil ich da selbst bestimmen kann, wann ich sie lese. Mir geht das Telefon auf den Sack. Das stört mich extrem bei der Arbeit. Bei mir klingelt es mindestens alle 10 Minuten und in der Woche, in der ich das Support-Telefon habe (alle vier Wochen), klingelt es immer 😉


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