Züri-Fäscht eröffnet

6. Juli 2007 | Tim Springer

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Microsoft Windows XP auf Apple MacBook Pro mit Boot Camp und Parallels Desktop

2. Juli 2007 | Tim Springer

Es gibt bekanntlich zwei gängige Methoden, um Windows XP auf einem Mac mit Intel-Prozessor zu betreiben:

  1. Man benutzt Apples Dienstprogramm Boot Camp und installiert Windows XP auf einer eigenen Festplatten-Partition. Dadurch kann man den Mac wahlweise unter Mac OS X oder unter Windows booten.
  2. Man benutzt eine Virtualisierungs-Software (Parallels Desktop for Mac oder VMware Fusion) und installiert Windows XP als virtuelle Maschine. Dadurch kann man Mac OS X und Windows parallel nutzen – was sehr elegant funktioniert, aber mit gewissen Performance-Einbussen einher geht.

Ich habe auf meinem MacBook Pro beide Methoden ausprobiert. Der Weg über eine Virtualisierungs-Software ist der einfachere, er ist absolut gefahrlos für die Mac OS X Installation und kann innert weniger Minuten komplett rückgängig gemacht werden. Er ist zudem in den jeweiligen Handbüchern detailliert beschrieben.

Der Weg über Boot Camp ist etwas anspruchsvoller. Dieser Beitrag ist keine ausführliche Anleitung für die Installation von Windows XP mit Boot Camp – diese gibt es sowohl von Apple selbst als auch bei netzwelt.de. Er ist auch kein FAQ – ein Boot Camp FAQ sowie eine spezifische FAQ für Boot Camp auf MacBooks stellt Apple ebenfalls zur Verfügung. Aber er versucht auf einige Punkte hinzuweisen, die wichtig sein könnten, damit das Experiment „Windows auf dem Mac“ gelingt.

  1. Boot Camp erledigt im wesentlichen zwei Dinge: Es legt eine Festplatten-Partition an, auf der man Windows installieren kann (und zwar ohne dass dadurch eine bereits vorhandene Mac OS X Installation beeinträchtigt wird). Und es brennt eine CD mit allen Treibern für die diversen Komponenten der Mac-Hardware (Audio, Grafik, Netzwerk, Tastatur, iSight-Kamera etc.). Vergessen Sie nicht, unmittelbar nach der Windows-Installation auch diese Treiber zu installieren.
  2. Vor der Installation von Windows muss die neue Partition formatiert werden, wobei zwei verschiedene Dateisysteme zur Auswahl stehen. NTFS ist das modernere, aber Mac OS X kann es nicht beschreiben (nur lesen). Falls man also die Windows-Partition auch unter Mac OS X als normales Volume nutzen will (etwa um einfach Daten zwischen Mac OS X und Windows XP auszutauschen), empfiehlt sich FAT bzw. FAT32.
  3. Benutzen Sie eine Vollversion von Windows XP Home
    Edition oder Professional mit Service Pack 2 (oder neuer). Verwenden Sie keine 64-Bit-, Media Center-, OEM- oder Update-Version von Windows. Besitzen Sie nur eine CD mit Service Pack 1, so ist die Installation nicht unmöglich, aber aufwendig.
  4. Welches Betriebssystem beim Systemstart gebootet wird, kann man entweder spontan entscheiden (indem man beim Einschalten des Rechners die ALT-Taste gedrückt hält und dann die Boot-Partition auswählt), oder man legt dies über die Systemsteuerung „Startvolume“ fest, die sowohl unter Mac OS X als auch unter Windows existiert.
  5. Falls Sie den Eindruck haben, die Akku-Laufzeit ihres MacBooks sei unter Windows schlechter als unter Mac OS X, dann liegt dies laut Apple daran, dass Windows die Stromsparfunktionen der MacBooks nicht unterstützt.
  6. Die grösste Herausforderung im Alltag besteht darin, dass eine Mac-Tastatur nicht identisch ist mit einer PC-Tastatur. Dass man statt der Windows-Taste die Apfel-Taste benutzen muss, ist naheliegend, und auch die Tastenkombination FN-BACKSPACE anstelle der fehlenden DEL-Taste kann man sich merken – aber dass das @-Zeichen statt mit ALT-G nun mit CTRL-ALT-Q eingegeben werden muss, ist gewöhnungsbedürftig. Ein vollständige Aufstellung der Tastaturbelegung findet sich in der Apple Support-Datenbank. Übrigens: Einen Rechtsklick per Trackpad führen Sie aus, indem Sie zwei Finger auf das Trackpad legen und dann mit der Trackpad-Taste klicken.
  7. Windows bringt eine Firewall mit, aber keinen Virenschutz. Wer als Mac-Anwender dieses Thema auf die leichte Schulter nimmt, sollte unter Windows umdenken und unbedingt einen ein Virenscanner installieren. Falls man dafür kein Geld ausgeben möchte gibt es auch kostenlose Programme, z.B. Avira AntiVir Personal Edition Classic.
  8. Mit Parallels Desktop 3.0 können Sie eine Boot-Camp-Partition auch als virtuelle Maschine nutzen und somit die beiden Prinzipien verbinden. Vermeiden Sie es aber, den Computer-Namen unter Windows identisch mit dem Computer-Namen unter Mac OS X zu setzen, da es sonst zu einem Namenskonflikt kommt. Ausserdem hat dieser Versuch in meinem Fall dazu geführt, dass Windows erneut eine Aktivierung verlangte, was – aus welchen Gründen auch immer – zu einer Überschreitung der Anzahl der zulässigen Aktivierungen führte.
  9. Wer mehr wissen will: Vom Midas-Verlag gibt es ein ganzes Buch, das sich ausschliesslich dem Einsatz von Windows auf einem Mac widmet: Windows für Mac-User.

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So bloggt man heute

2. Juli 2007 | Tim Springer

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Ehre, wem Ehre gebührt: Mit dem Windows Live Writer hat Microsoft einen hervorragenden Blog-Editor geschaffen (vgl. Bloggen mit Word-Komfort). Dieser liegt nun als Beta 2 vor, die funktional und optisch nochmals dazugewonnen hat. Hervorheben möchte ich an dieser Stelle das Plug-In-Konzept, mit dem die Funktionalität des Editors gezielt erweitert werden kann – vergleiche etwa das offizielle Plug-In Verzeichnis von Microsoft oder die Beiträge im Live Writer Blog.

Allzeit bereit!

17. Juni 2007 | Tim Springer

Nicht nur für Pfadfinder gilt die Devise: Allzeit bereit! Geräte der Unterhaltungselektronik sind häufig mit einer Standby-Funktion ausgestattet, damit sie per Fernbedienung eingeschaltet werden können. Auch viele Büro- und Haushaltgeräte kennen einen Bereitschaftsbetrieb, damit sie bei Bedarf sofort loslegen können.

Der Stromverbrauch im Standby-Betrieb ist massiv. Ein Bericht im Auftrag des Bundesamtes für Energie aus dem Jahr 2003 hält fest:

„Die Messungen und Auswertungen haben ergeben, dass sich die Standby-Verluste der Haushaltgeräte in der Schweiz gesamthaft auf rund 400 GWh summieren. Dies führt zu Stromkosten von rund 80 Millionen Franken pro Jahr. Der grösste Anteil – rund 60 Millionen – ist der Warmhaltung von Kaffeemaschinen anzulasten.“

Ebenfalls zu den grossen Energievernichtern gehören die Setup-Boxen für digitales Fernsehen von Swisscom/Bluewin und Cablecom, die im Standby-Mode zweistellige Wattzahlen verbrauchen. Andere Gerätegattungen haben zwar eine günstigere Energiebilanz, durch ihre schiere Menge ist der Standby-Verbrauch aber trotzdem ein ernsthaftes Problem. 

Besonders stossend ist, dass viele Geräte selbst dann noch Strom verbrauchen, wenn sie vermeintlich ausgeschaltet sind. Für diesen Zustand gibt es sogar einen Fachausdruck: Scheinausbetrieb. Wer also glaubt, dass ein Elektrogerät entweder ein- oder ausgeschaltet ist, macht sich keine Vorstellung davon, wieviele Zwischenstufen es gibt (Grafik aus einer Studie für das deutsche Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit):

Ohne dass man es sich bewusst ist ziehen viele IT- und AV-Produkte im Scheinausbetrieb mehrere Watt Strom aus der Dose, 24 Stunden am Tag, ohne konkreten Nutzen. Konkrete Zahlen zu einzelnen Modellen findet man beispielsweise bei der Aktion No-Energy.

Was tun?

Wer auf den Komfort, ein Gerät per Fernbedienung einschalten zu können, nicht verzichten mag, schafft sich einen Ecoman an. Dieser trennt beispielsweise den Fernseher automatisch vom Stromnetz, sobald dieser in den Standby-Modus wechsel, und stellt den Strom wieder an, sobald man die TV-Fernbedienung betätigt.

Praktisch sind auch sogenannte Master/Slave-Steckleisten: Bezieht das Gerät an der Master-Steckdose keinen Strom mehr, so werden automatisch alle Slave-Steckdosen vom Netz getrennt.

Natürlich kann man auch eine manuell schaltbare Steckerleiste benutzen, wie es sie in jedem Supermarkt gibt. Falls man die Steckerleiste an einem schlecht zugänglichen Ort platzieren möchte, empfiehlt sich allerdings ein Modell mit einem externen Schalter (sog. Schaltmaus).

Soll nur ein einzelnes Gerät geschaltet werden, so gibt es Schaltmäuse auch in Verbindung mit einem einfach Zwischenstecker.

Weitere Daten zum Energieverbrauch von Elektrogeräten:

Voll abgefahren

16. Juni 2007 | Tim Springer

„Aus Kolumnen werden früher oder später Bücher – es ist einfach nicht zu verhindern.“

Schreibt mir Thomas Schenk (vgl. Lieber Thomas Schenk) und meint damit seine Kolumnen aus 20 Minuten über das Tramführen und Tramfahren. Nun, mein Bedauern darüber, dass es mit dem Verhindern nicht geklappt hat, hält sich in Grenzen. In so engen Grenzen, dass ich hier sogar einen Hinweis auf die Buchvernissage anbringen möchte:

„Am 26. Juni 2007 liest Thomas Schenk aus seinem Buch «Im Tram. Anleitung zum Vorwärtskommen». Getreu dem Titel und passend zum 125-jährigen Jubiläum der VBZ findet die Lesung in voller Fahrt statt: in einem Cobratram. Das Lesetram startet jeweils um 17:00 h, 18:00 h und 19:00 h an der Haltestelle Bellevue, Einstieg auf dem Extrafahrtgleis Richtung Sechseläutenwiese. Am Ende jeder Lesefahrt signieren Thomas Schenk und Anna Sommer, die das Buch illustriert hat.“

Fährtenleser

11. Juni 2007 | Tim Springer

Panopti.com heisst die Bachelor-Arbeit von Johannes Widmer. Sie zeigt anschaulich, welche Datenspuren der moderne Mensch im Alltag hinterlässt und warum dies für uns (und die gesamte Gesellschaft) gefährlich sein kann.

Nicht ganz so nüchtern, aber visuell ähnlich überzeugend ist die Bachelor-Arbeit von Ozan Halici und Jürgen Mayer, in der es um die Aushölung unserer Privatsphäre durch Google geht: Master Plan.

MorphThing [1]

10. Juni 2007 | Tim Springer

Das Blog-Sterben…

9. Juni 2007 | Tim Springer

… hat wieder ein prominentes Opfer in der Schweizer Blogsphere gefordert. Dafür ist sie überraschend genesen.

Update (07.07.2007)

Ganz mag er es offenbar doch nicht lassen, der LeuMund. Er bloggt weiter, allerdings privat:

„Der LeuMund.ch ist der private Weblog von Christian Leu. In diesem Blog findet man Geschichten und Erlebnisse aus meiner beruflichen Tätigkeit und meinem Privatleben. Zwischen 2002 und 2007 war dieser Blog öffentlich zugänglich. Aus verschiedenen Gründen habe ich mich entschieden diesen Blog nur noch für Freunde und Interessierte zugänglich zu machen.“

Ungewöhnlich. Was mögen die Gründe dafür sein? Und was braucht es wohl, um als „Interessierter“ zu gelten und sich registrieren zu können?

Ausgepowert

8. Juni 2007 | Tim Springer

Energiekrise und globale Erwärmung: Derzeit sind es die ganz grossen Fragen, die uns beschäftigen. Spannend in diesem Zusammenhang ist das Interview mit Pierre Lehmann im neusten Greenpeace-Magazin 2/07. Lehmann ist Kernphysiker, hatte selbst ein AKW mitgeplant und in der Erdölförderung gearbeitet, bevor er das Umweltbüro SEDE (Société d’Étude de l’Environnement SA) mitbegründete.

Greenpeace: Selbst bestimmte Grüne sehen die Atomenergie als Lösung des Energieproblems und des Klimawandels.

Lehmann: Die Aussage, dass der Klimawandel mit Atomstrom beeinflusst werden kann, ist lächerlich. AKW produzieren vier Prozent der Energie, welche die Welt verbraucht und vergeudet. Um den Anteil auf zehn oder zwanzig Prozent zu erhöhen, müsste man tausend neue Anlagen bauen. Dafür haben wir das Geld nicht, und es gibt auch nicht genug Uran dafür.

Greenpeace: Immerhin sagen Befürworter, dass Kernenergie kein CO2 produziere.

Lehmann: Man kann kein AKW bauen und betreiben ohne Erdöl und Luftverschmutzung. Sie brauchen Maschinen für den Bau der Anlage und für die Förderung des Urans. Unter dem Strich verbraucht die Stromproduktion in Atomkraftwerken mehr Energie als in Kohle-, Öl- oder Gaskraftwerken.

2 Sekunden

6. Juni 2007 | Tim Springer

Ort der Handlung: der 3er an der Haltestelle Hölderlinstrasse. Brüsk steht der Mann auf, lässt seine Tasche liegen und stürzt aus dem Tram – nur um dem Zeitungsdispenser an der Haltestelle ein 20 Minuten zu entreissen und im letzten Moment wieder das gleiche Tram zu besteigen.

Zugegeben: eine reife Leistung in rund 2 Sekunden. Aber möchte nicht mal einer dem armen Mann erklären, dass die 20 Minuten in den Zeitungsboxen im Traminnern ebenfalls für die Allgemeinheit gedacht sind?