Die freie Entwicklungsumgebung NetBeans IDE wird in der kommenden Version 6 auch Ruby on Rails unterstützen. Das ist eine frohe Botschaft für die Ruby- bzw. Rails-Gemeinde, war doch das Angebot an guten Entwicklungswerkzeugen für das Rails-Framework bisher eher bescheiden:
- Der bevorzugte Editor TextMate läuft nur unter Mac OS X, ist nicht Open Source und bietet nicht alle Funktionalitäten einer ausgewachsenen Entwicklungsumgebung.
- RadRails, ein Editor auf Basis der Eclipse IDE, ist zwar plattformübergreifend und Open Source, das Projekt scheint aber derzeit in einer schwierigen Phase zu sein, wie man hier nachlesen kann. Mit ähnlichen Schwierigkeiten haben die Ruby Development Tools RDT zu kämpfen, die ebenfalls auf Eclipse aufsetzen. (Zur Unterstützung von Ruby on Rails durch Eclipse vgl. auch den Post von Daniel Spiewak auf EclipseZone.)
- Weitere Tools wie etwa das Ruby Editor Plugin für jEdit, das Ruby Plugin für Intellij IDEA, FreeRIDE , Arcadia oder RoRED haben alle (noch) nicht das Zeug zur Standard IDE für Ruby on Rails.
Insofern ist die Ankündigung der NetBeans-Entwickler wirklich ein Lichtblick. NetBeans ist nicht nur eine sehr potente Entwicklungsumgebung mit einer starken Community (die von Sun gesponsort wird), sondern ist auch für alle wichtigen Plattformen verfügbar (Windows, Mac OS X, Linux, Solaris) und unterstützt nebst Ruby auch C, C++, Fortran und natürlich Java (weitere Informationen zu NetBeans).
Wie gut Ruby on Rails von NetBeans unterstützt wird, lässt sich bereits aufgrund dieser beiden Videos erahnen: The Basics und Advanced Editing Features. NetBeans IDE 6.0 Milestone 7 kann hier heruntergeladen werden, die Ruby-Module können über das Update-Center (Menü “Tools”) nachgeladen werden.