Quicksilver wird Open Source Software

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Quicksilver von Blacktree ist ein Utility exklusiv für Mac OS X, mit dem man per Tastatur Programme starten und auch ganze Befehlsketten ausführen kann. Die Software hat in der Mac-Gemeinde Kultstatus: Sie verlangt zwar etwas Einarbeitungszeit, ist aber ein einmaliges, sehr mächtiges und ausgesprochen ästhetisches Tool für Menschen, die möglichst effizient mit ihrem Rechner arbeiten wollen.

Bisher konnte man Quicksilver zwar kostenlos benutzen, es war aber nie ganz klar, ob es sich nur um eine Vorabversion einer kommerziellen Software handelt. Diesen Spekulationen hat der Entwickler nun ein Ende bereitet, indem er den Code auf Google Code publiziert und unter die Apache Licence 2.0 gestellt hat.

Cog: Schlanker Audio-Player für Mac OS X

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Als Mac-Benutzer hat man mit iTunes automatisch einen attraktiven und leistungsfähigen Audio- und Video-Player an Bord. Wer – aus welchen Gründen auch immer – trotzdem eine Alternative sucht, findet in Cog einen schlanken Audio-Player mit GNU General Public Licence. Cog besitzt ein sauberes Aqua-Interface, aber keinerlei visuelle Extras. Er spielt die folgenden Formate:

  • Ogg Vorbis
  • MP3
  • FLAC
  • Musepack
  • Monkeys Audio
  • Shorten
  • Wavpack
  • AAC
  • Apple Lossless
  • Wave/AIFF

Hervorzuheben ist ferner die Unterstützung von Last.fm. Cog liegt aktuell in der Version 0.06 vor, wobei die tiefe Versionsnummer ein krasses Unterstatement darstellt: Cog ist eine praxistaugliche, benutzerfreundliche Software, die man bedenkenlos einsetzen kann.

notMac: Open-Source-Alterantive zu .Mac

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Verschiedene Synchronisations- und Web-Publishing-Funktionen von Mac OS X bzw. iLife sind nur in Verbindung mit einem kostenpflichtigen .Mac-Account von Apple nutzbar. Mit dem notMac Challenge rief ein Mac-Anwender dazu auf, eine kostenlose Alternative zu entwickeln und setzte dafür ein Preisgeld von 10’000 US-Dollar aus.

Der Sieger steht nun fest: Ben Spink hat eine Lösung entwickelt, mit dem man einen beliebigen Server mit Mac OS X zur Datensynchronisation oder als iDisk nutzen kann. Die Software ist Open Source, und bereits wird daran gearbeitet, dass man als Server auch Windows- und Linux-Rechner nutzen kann. Nach den Erfahrungen, welche die iPhone-Hacker gemacht haben, bleibt allerdings die Frage, ob sich Apple nicht etwas einfallen lassen wird, das solche Bestrebungen unterbindet. Zumindest das von iDisk entliehene Icon müsste notMac sicher noch überdenken, um Konflikte mit Cupertino zu vermeiden.

GrandPerspective und Disk Inventory X: Belegung einer Mac-Festplatte visualisieren

GrandPerspective und Disk Inventory X sind zwei vergleichbare Open-Source-Programme für Mac OS X, die Ähnliches leisten wie WinDirStat (vgl. Festplatten-Belegung analysieren mit WinDirStat) und SequoiaView für Windows sowie KDirStat für Linux. Immer geht es darum, die Festplattenbelegung mit sogenannten Tree-Maps zu visualisieren, um Speicherplatzfressern auf die Spur zu kommen.

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GrandPerspective sieht auf den ersten Blick sehr unspektakulär aus. Die meisten Funktionen sind im Drawer untergebracht, der sich über den Button “Mehr…” öffnet. Dort stösst man auch auf die reichhaltigen Filter-Funktionen, die das Highlight dieses Programms darstellen. Hübsch sind auch die wählbaren Farbpaletten. Dagegen vermisse ich einen Ordnerbaum, und die Zoom-Funktion ist nur bedingt brauchbar.

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Disk Inventory X überzeugt durch die synchrone Darstellung von Ordnerbaum (links) und Treeview (Mitte). Ausserdem ist die Zoom-Funktion schöner implementiert. Dafür besitzt Disk Inventory X keine Filterfunktion, die sich auf die Treeview auswirkt, und die Farbgebung beschränkt sich auf die 12 häufigsten Dateitypen, während alle anderen Dateitypen schlicht grau bleiben.

Burn: Audio-, Video- und Daten-CDs brennen unter Mac OS X

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Klar: Als Mac-Anwender kann man auch ohne CD/DVD-Brennprogramm auskommen. Denn Daten-CDs brennt man im Finder, Audio-CDs mit iTunes, Photo-CDs mit iPhoto, DVDs mit iDVD und Images mit dem Festplatten-Dienstprogramm.

Die Integration der Brennfunktion in die Standard-Applikationen ist sicher ein Pluspunkt des Macs. Andererseits wünscht man sich manchmal trotzdem eine ganz normale Brenn-Software. Burn ist so eine. Sie brennt Daten-, Audio- und Video-Silberlinge in diversen Formaten und kann auch Kopien von CDs anlegen. Die Benutzeroberfläche ist dabei – ganz Mac-like – auf das Notwendigste reduziert, sehr übersichtlich und ohne Handbuch bedienbar.

Ein Blick in den Info-Dialog “Über Burn” zeigt übrigens, warum Burn so viele Formate beherrscht: Es baut auf diversen anderen Open-Source-Applikationen auf. In dieser Hinsicht erinnert es an Max (vgl. Max: CD-Ripper und Audio-Konverter für Mac OS X).

Burn liegt in diversen Sprachen vor (u.a. Deutsch) und untersteht der GNU General Public License (GPL v2).

Writer.app: Der Mac als Schreibmaschine

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Ob es sich bei Writer.app um Open Source Software handelt, ist schwer zu sagen. Zwar kann man den Quellcode bei Bedarf bei den Entwicklern per E-Mail anfordern, aber ob die Q.I.Software Public License als Open-Source-Lizenz im Sinne der Open Source Initiative durchgeht, wage ich zu bezweifeln. Passagen wie die folgende zeigen, dass die Entwickler die Sache nicht wirklich ernst nehmen:

“You must adopt my belief system, which more likely than not involves a greater, single (or more) ‘Supreme Wombat’ that oversees all Life and happenings with the aforementioned Life. Just kidding.”

Abgesehen von dieser unklaren Rechtslage ist Write.app eine hübsche kleine Applikation, die einen Mac auf die Funktionalität einer Schreibmaschine reduziert. Ähnlich wie die kommerzielle Software WriteRoom stellt Write.app einen minimalistischen Texteditor bereit, der bei Benutzung alle anderen Applikationen dimmt, so dass man möglichst ablenkungsfrei schreiben kann.

Ubuntu 7.04 Feisty Fawn unter Mac OS X installieren

Ubuntu ist eine Linux-Distribution, die besonders einfach bedienbar ist und sich deshalb gut für erste Erfahrungen mit dem freien Betriebssystem eignet. Möchte man die aktuelle Version 7.04 mit dem Codenamen Feisty Fawn unter der Virtualisierungs-Software Parallels (Build 3188) auf einem Mac installieren, muss man allerdings einen kleinen Kniff anwenden.

Nachfolgend eine knappe Anleitung zur Installation der Ubuntu Desktop Edition 7.04 auf einem MacBook Pro mit Mac OS X 10.4.9.

  1. Ubuntu Desktop Edition als ISO-Image herunterladen (knapp 700 MByte, bedingt auch bei einer Breitband-Anbindung eine längere Wartezeit)
  2. Parallels Desktop starten und neue Virual Machine anlegen (Custom Installation Mode, OS Type = Linux, OS Version = Other Linux Kernel 2.6).
  3. Einstellungen für Arbeitsspeicher und Festplattenspeicher gemäss der persönlichen Präferenz festlegen (meine Einstellung: 256 MByte RAM, 8’000 MByte Expanding Virtual Harddisk).
  4. Beim letzten Schritt unter “More Options” das ISO-Image auswählen und gleichzeitig die Checkbox “Start Linux Kernel 2.6 Installation” deaktivieren. Dieser Schritt ist entscheidend, damit wir unseren kleinen Kniff anwenden können.
  5. Eigenschaften der neu angelegten Virtual Machine aufrufen und das Betriebssystem auf Solaris 10 ändern.
  6. Virtual Machine starten. Dadurch wird die Ubuntu Live-CD gebootet. Nach Abschluss des Bootvorgangs den Installer starten, der auf dem Ubunto Desktop bereitliegt.
  7. Nach Abschluss der Installation keinen Neustart ausführen, sondern das System manuell herunterfahren. (Sollte die Virtual Machine mit einem schwarzen Screen hängen bleiben: einfach per Stop-Button beenden.)
  8. Nun die Betriebssystem-Einstellung auf “Other Linux Kernel 2.6” zurücksetzen und die Virtual Machine wieder starten. Damit ist Ubuntu installiert.

Bean: Die schlanke Textverarbeitung für Mac OS X

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Eines kann man dem Entwickler von Bean ganz sicher nicht vorwerfen: Dass er die Benutzer seiner Software im Unklaren darüber lässt, wo deren Grenzen liegen. Bean bietet keine Fussnoten, keine Kopf- und Fusszeilen, kein Spalten-Layout, keine Stilvorlagen und kann auch nur beschränkt mit Bildern umgehen.

Dafür ist Bean im Vergleich zu Microsoft Word und OpenOffice.org (bzw. NeoOffice) sehr kompakt, schnell und praktisch selbsterklärend. Es besitzt nicht nur eine typische Mac-Oberfläche, sondern macht auch intensiven Gebrauch von den Basis-Technologien des Betriebssystems (z.B. Font-Menü, Rechtschreibkorrektur, stufenloses Zoom). Für den Fall der Fälle beherrscht das Programm den Import und Export von Dateien im Word-Format (mit den eingangs erwähnten Einschränkungen).

Bean läuft auf Macs mit PowerPC- oder Intel-Prozessor ab Mac OS X 10.4 Tiger und ist unter der GNU General Public Licence verfügbar.

AudioXplorer: Analyse von Audiosignalen unter Mac OS X

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Der AudioXplorer dient der Analyse von Audiosignalen. Er visualisiert den Signalpegel (Oszilloskop) sowie die Frequenzanteile (Spektrometer und Sonagramm). Das Ganze funktioniert in Echtzeit, man kann aber auch aufgezeichnete Signale oder bestehende Audiodateien (z.B. MP3) analysieren. AudioXplorer unterstützt Audio Unit Plug-ins (Plug-In-Architektur von Core Audio in Mac OS X), wobei dieses Feature als “Preliminary Support” deklariert wird und bei meinen Tests regelmässig einen Programmabsturz verursacht hat.

Die Software untersteht der BSD-Lizenz und wird seit eineinhalb Jahren nicht mehr aktiv weiterentwickelt. Immerhin hat der Autor im letzten Herbst noch eine Universal Binary Version nachgeschoben, so dass AudioXplorer auch auf Intel-Macs läuft. Das Programm ist schön gemacht und bietet einen ansehnlichen Leistungsumfang. Für einen professionellen Toningenieur sind wahrscheinlich nicht alle Funktionen vorhanden (beispielsweise fehlt ein Korrelationsgradmesser), als edukatives Spielzeug ist es aber hervorragend geeignet.

Max: CD-Ripper und Audio-Konverter für Mac OS X

Klar: Eine Audio-CD in MP3-Dateien konvertieren kann man auch mit iTunes – allein dafür bräuchte es Max (Macintosh Audio for OS X) nicht. Auch die Formate AAC, AIFF, Apple Lossless und WAV beherrscht iTunes. Wenn allerdings andere Dateiformate wie z.B. Ogg Vorbis oder FLAC (zwei freie Formate, die deshalb gerne von Open-Source-Programmen genutzt werden) benötigt werden, ist Max ein hilfreiches Werkzeug. Zudem kann man damit nicht nur Tracks von einer Audio-CD rippen, sondern auch bestehende Audio-Dateien in andere Formate konvertieren.

Max besitzt eine aufgeräumte Benutzeroberfläche, die ganz im Look & Feel von Mac OS X gehalten ist. Die Bedienung erschliesst sich intuitiv – ein Blick in die Dokumentation ist höchstens dann nötig, wenn man sich vertieft über die gut 20 unterstützten Audioformate und deren spezifischen Konfigurationseinstellungen informieren möchte.

Die Vielfalt an Formaten und Funktionen verdankt Max verschiedensten Open-Source-Projekten, deren Software geschickt zu einem einzigen mächtigen Programm zusammengefügt wurden, ohne dass der Benutzer dies als Patchwork empfindet. So basiert das MP3 Encoding auf LAME, das Ogg Vorbis Encoding auf aoTuV, das FLAC Encoding auf libFLAC und die Formate AAC and Apple Lossless auf den Core Audio Komponenten des Mac OS X. Max selbst ist ebenfalls Open Source und untersteht der GNU General Public Licence (GPL).

Damit man Interpreten-, Album- und Titelbezeichnungen beim Rippen nicht von Hand eingeben muss bietet Max eine integrierte Nachschlagefunktion für MusicBrainz. Diese Online-Datenbank für Musik-Metainformationen untersteht einer Creative-Commons-Lizenz, welche eine freie Nutzung für nicht-kommerzielle Zwecke erlaubt.