FlatPress: Blog-System ohne Datenbank

Manchmal ist weniger mehr: Gerade wer ein Shared Hosting Account mit einer beschränkten Anzahl von Datenbanken nutzt ist froh, wenn eine Software die Daten nicht in einer Datenbank, sondern in normalen Dateien (sogenannten Flat Files) ablegt.

FlatPress ist ein Blog-System, das genau nach diesem Prinzip funktioniert. Die 1.3 MByte sind rasch per FTP auf den Server geladen, beim ersten Aufruf im Browser wird ein einfacher Installer durchlaufen, und so hat man innert Minuten ein Blog aufgesetzt. Dank Themes, Widgets und Plugins lässt sich das Ganze gemäss den persönlichen Bedürfnissen konfigurieren, und schon kann es losgehen mit dem Bloggen.

Genau dies gestaltet sich allerdings unerwartet spartanisch: Da gibt es keinen WYSIWYG oder Rich Text Editor, sondern nur ein Eingabefeld, das BBCode verlangt. Nun ist BBCode zwar nicht sonderlich kompliziert, aber warum soll man sich als Blogger im Zeitalter von TinyMCE, FCKeditor, HTMLarea und vielen anderen schönen Editoren noch mit einer Auszeichnungssprache herumschlagen? Ähnliches erlebt man auch im Umgang mit Bildern: Zwar gibt es einen einfachen Upload, der Einbau eines Bildes in einen Blogpost ist hingegen Handarbeit.

FlatPress ist somit ein System für Puristen, die Freude an schlanken Lösungen haben (was durchaus seinen Reiz hat – verstehen Sie mich nicht falsch). Der Durchschnitts-Blogger ist mit einem aufwändigeren Blogsystem wahrscheinlich besser bedient, und für ein Blog mit sehr viel Traffic ist eine Lösung ohne Datenbank generell nicht ideal. In seiner Kategorie ist FlatPress aber eine gut konzipierte, sauber strukturierte und visuell schön gestaltete Software, vergleichbar mit Simple PHP Blog.

Simple PHP Blog: Blog Script ohne Datenbank

Die meisten Blog Scripts (auch das für Open Mind eingesetzte WordPress) setzen auf dem Server nebst PHP auch eine Datenbank voraus. Das ist zwar keine riesige Hürde, zumal Hosting-Accounts mit MySQL-Datenbanken günstig zu haben sind und das Anlegen einer Datenbank keine Hexerei ist. Trotzdem kann es Situationen geben, wo man sich ein Blog Script wünscht, das keine Datenbank braucht, sondern alle Daten in Textdateien ablegt.

Simple PHP Blog ist ein Vertreter dieser Gattung. Sofern man sich mit einem Standard-Template zufrieden gibt, ist ein Blog innert 10 Minuten und ohne einen Blick in die Dokumentation eingerichtet: Man lädt die PHP-Dateien per FTP auf den Server, ruft die entsprechende URL im Browser auf und wird durch einen kurzen Installationsprozess geführt. Im Prinzip kann man jetzt bereits loslegen, es empfiehlt sich aber zuerst noch ein Blick in die zahlreichen Einstellungen, mit denen man Aussehen und Funktionen seines Blogs anpassen kann.

Simple PHP Blog wird seinem Namen im doppelten Wortsinn gerecht: Es ist einfach im Setup, aber auch in der Ausstattung. Es bietet alle Basisfunktionen eines Blogs, kann aber insbesondere im Backend nicht mit WordPress konkurrieren: Beispielsweise fehlt ein WYSIWYG-Editor, die Kategorien-Verwaltung ist ziemlich einfach gelöst, und es gibt keine Benutzer-Verwaltung. Für ein Blog mit sehr vielen Beiträgen und grossen Besucherzahlen ist Simple PHP Blog vielleicht nicht die richtige Wahl, weil das Fehlen einer Datenbank irgendwann auf die Performance durchschlagen dürfte. Für einen sanften Einstieg in die Blogosphere kann man aber ohne weiteres auf dieses System bauen.

Simple PHP Blog benötigt PHP5 und untersteht der GNU General Public Licence (GPL).