Verzeichnisse von Open-Source-Dienstleistern

Auf heise.de steht seit heute eine Datenbank zur Verfügung, welche deutsche Unternehmen mit Dienstleistungen und Produkten im Open-Source-Bereich erfasst. Basiseinträge sind kostenlos, das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit dem Linux-Verband.

Für die Schweiz existiert schon länger ein ähnliches Verzeichnis, das FOSS Directory. Eine weitere Adresse mit internationalem Focus ist die Website FindOpenSourceSupport.com.

Status Update: Linux in Stadtverwaltungen

München ist eines der prominentesten Beispiele für Städte, die ihre Verwaltung auf Open Source Software umstellen, um Kosten zu sparen und von monopolistischen Software-Anbietern unabhängig zu werden. Heise Open berichtete regelmässig über das Projekt LiMux und zieht aktuell eine positive Bilanz: Volle Fahrt voraus für Linux in München.

In Wien dagegen sind noch nicht alle Entscheidungen gefallen, und so fährt man dort im Moment eine Doppelstrategie: Wien überdenkt seine Software-Strategie. Immerhin existiert aber mit Wienux bereits eine eigene, auf Debian aufbauende Linux-Distribution, die mit häufig genutzten Applikationen und Konfigurationseinstellungen bestückt ist.

Erstaunlicherweise wenig Publicity erfuhr die laufende Umstellung auf Linux in Mannheim, obwohl diese Stadt damit eine Pionierrolle in Deutschland wahrnimmt. Hier wurden allerdings zunächst die Server umgerüstet, während die Rechner der Mitarbeiter erst ganz am Schluss mit Linux ausgestattet werden sollen.

In Deutschland werden die Kommunen vom Bundesinnenministerium mit dem Migrationsleitfaden unterstützt, wenn sie eine Umstellung auf Open Source in Betracht ziehen. Wesentlich für die Verbreitung von freier Software auf staatlichen Rechnern war ferner die Kampagne Bundestux, welche die Einführung von Linux im Deutschen Bundestag vorantrieb. Dort gibt es auch eine Artikelsammlung zum Thema Einsatz von Open Source in Kommunen, die allerdings mässig aktuell ist.

1. German Financial Open Source Summit

Auch für Finanzdienstleister gibt es zunehmend Software-Lösungen aus dem Open-Source-Umfeld. Der deutsche IT-Dienstleister S&N AG, der sich auf die Finanzindustrie spezialisiert hat und unter dem Namen Ophelos ein Kompetenzzentrum für Open Source Software betreibt, führt deshalb am 14. November 2006 den ersten German Financial Open Source Summit durch. Die Teilnehmer erwarten Best-Practice-Vorträge folgender Unternehmen:

  • Apache Software Foundation
  • Rheinland Versicherung
  • Telekurs Card Solutions
  • Pentaho
  • S&N

Urheberrecht in der digitalen Welt

Ein Wegweiser für das Urheberrecht im Internet-Zeitalter stellt das Portal iRights dar. Unter der Leitung von Dr. Volker Grassmuck vermitteln Valie Djordjevic, Robert A. Gehring, Till Kreutzer und Matthias Spielkamp die praktischen Konsequenzen des (deutschen) Urheberrechts. Der Inhalt untersteht einer Creative Commons Lizenz, publiziert wird die Site mit dem Open Source CMS TYPO3. iRights ist Preisträger des Grimme Online Awards 2006.

Show des Freien Wissens, Berlin

Die Show des Freien Wissens, die am 16. September 2006 im Rahmen der Konferenz Wizards of OS stattfindet, will die Thematik von Open Source und Open Content unterhaltsam und massentauglich vermitteln. Der zugehörige Flyer bringt das Phänomen sehr schön auf den Punkt:

“Wikipedia ist die größte Enzyklopädie der Welt, mit weitem Abstand vor Brockhaus und Encyclopedia Britannica. OpenOffice kann alles, was gängige kommerzielle Office-Programme können, kostet aber keinen Cent und kann von jedem weiter entwikkelt werden, der Lust dazu hat. Googles Suchmaschine arbeitet komplett auf der Basis des freien Betriebssystems GNU/Linux, ebenso wie die Programme, mit denen der Animations-Welterfolg „Shrek“ produziert wurde. Immer mehr Musiker stellen ihre Songs kostenlos im Internet zur Verfügung, verdienen aber trotzdem Geld mit ihrer Musik. Seit neuestem kommen auch noch freie Filme dazu.

Wie kann das alles funktionieren? Was ist „freies Wissen“, wieso schreiben Menschen Computerprogramme, Songs und Texte, um sie dann zu verschenken? Warum produzieren sie Filme und stellen sie zum kostenlosen Abruf ins Internet? Warum bauen sie ein Funknetz auf, mit dem eine ganze Stadt Internet-Zugang hat, ohne dafür Geld zu verlangen?

[…]

Obwohl viele Projekte auf den ersten Blick unglaublich erscheinen mögen –
bei näherem Hinsehen wird deutlich, wie einleuchtend der Gedanke ist, der dahinter steht: Je mehr freies Wissen vorhanden ist, desto leichter können Menschen davon Gebrauch machen und desto wertvoller wird es für uns alle.”