Denemo: Grafischer Noteneditor als Frontend für LilyPond

Denemo

Mit LilyPond gibt es in der Open-Source-Welt ein leistungsfähiges Notensatzprogramm, das allerdings mit Textdateien gefüttert werden muss. Wer letzteres nicht beherrscht, wird froh sein über Denemo, einen grafischen Noteneditor, der LilyPond-Dateien erzeugt und unter der GNU General Public Licence (GPL) steht.

Der Leistungsumfang von Denemo ist beachtlich, und das Bedienungskonzept leuchtet auf Anhieb ein. Auch mehrstimmiger Notensatz und Partituren sind möglich. Gewöhnungsbedürftig ist der Umstand, dass man nicht nur für den Druck (inkl. PDF-Generierung) zwingend auf LilyPond angewiesen ist, sondern dass man auch für die MIDI-Wiedergabe eine externe Software benötigt. Vor allem aber ist Denemo unter Windows Vista noch ausgesprochen instabil und scheiterte bei meinen Tests auch am Import von LilyPond-Dateien, die ich vom Mutopia-Projekt heruntergeladen hatte. Das mag unter Linux anders sein, aber für Windows-Vista-Nutzer gehört das Programm derzeit noch in die Kategorie «unbedingt beobachten, für den produktiven Einsatz aber nur bedingt geeignet».

Freie CSS Templates mit CC-Lizenz

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Kostenlose HTML/CSS-Templates gibt es wie Sand am Meer, aber oft sind sie dilettantisch gestaltet oder fehlerhaft programmiert. Und wenn die Qualität stimmt, dann handelt es sich nicht selten um Werbeträger – die Nutzung des Templates verlangt beispielsweise einen unübersehbaren Link auf den Anbieter, der gelegentlich dubiose Geschäfte betreibt.

Free CSS Templates schient mir da eine der besseren Quellen für kostenlose Templates zu sein: Die Templates sind in der Regel einfach, aber sauber, und die Nutzung ist gemäss einer Creative-Commons-Lizenz erlaubt, die lediglich einen Link auf www.freecsstemplates.org vorschreibt. Die Layouts sind ohne Tabellen gebaut, valide nach XMHTML strict und nutzen ausschliesslich Fotos, die Public Domain sind (von PDPhoto.org bzw. Wikimedia Commons). Kurz: Free CSS Templates scheint mir eine der empfehlenswerteren Adressen, wenn man rasch eine Website hochziehen will.

TYPOlight 2.7: Umfangreichstes Update aller Zeiten

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Der Chef-Entwickler Leo Feyer nennt die TYPOlight-Version 2.7 ein Spring Cleaning Release. Mit anderen Worten: Die neuste Version bringt nicht primär neue Features, sondern räumt hinter den Kulissen auf und schneidet alte Zöpfe ab. Insgesamt wurden seit der letzten Version 2.6.7 über 100 Tickets erledigt. Die wichtigsten Neuerungen im Überblick:

  • Glossar: Die Glossarerweiterung gehört nun zum Standard-Lieferumfang von TYPOlight. Glossareinträge können Bilder und Anhänge umfassen (so wie dies auch bei Nachrichten, FAQ-Einträgen oder Events der Fall ist).
  • Modul «Buchnavigation»: Dieser Navigationstyp fügt automatisch einen Link zur vorangehenden, zur übergeordneten und zur nachfolgenden Seite ein. Damit werden auch umfangreichere Texte gut navigierbar, und zwar ohne dass der Webmaster die Links manuell einbauen muss. Das ganze funktioniert auch dann, wenn die Seiten über mehrere Hierarchiestufen verteilt sind.
  • Featured News: Einzelne Nachrichten können vom Content-Manager über die Checkbox «Beitrag hervorgeben» (im Bereich «Experten-Einstellungen») markiert und so zusätzlich in einer speziellen Nachrichtenliste (die man beispielsweise in die Homepage integriert) publiziert werden.
  • Suchmaschinen-Optimierung: Um dem Google-Bot anzuzeigen, welche Seiten einer Website er indizieren soll, gibt es das META-Tag «robots» (z.B. <meta name=»robots» content=»index, nofollow»>). Dieses Tag kann neu im TYPOlight-Backend im Modul «Seitenstruktur» pro Seite gesetzt werden. (Diese Einstellung ist unabhängig von der Checkbox «Nicht durchsuchen», welche sich auf die website-interne Volltextsuche bezieht.)
  • Systemwartung: Auch Benutzer, die keinen Zugriff auf das Backend-Modul «Systemwartung» haben, können nun den Cache und die temporären Daten löschen.
  • Insert-Tag «iflng»: Über das Tag «iflng» können sprachabhängige Inhalte eingefügt werden, die automatisch ausgeblendet werden, wenn die Seitensprache nicht mit der Sprache des Tags übereinstimmt. Das Tag ist beispielsweise in Modulen oder Formularen sinnvoll.
  • Hook «importUser»: Dieser Hook schafft die Voraussetzungen, dass Login-Daten nicht nur mit dem internen Benutzerverzeichnis, sondern auch mit einem LDAP-Server abgeglichen werden können.
  • 2-Spalten-Backend: Statt alle Felder im Backend untereinander aufzulisten, werden sie nun in zwei Spalten angeordnet; dadurch muss man weniger scrollen. Zudem können einzelne Bereiche zugeklappt werden, was die Übersichtlichkeit verbessert – wie man in diesem Screencast sehen kann. Ausserdem ist das Backend nun kompatibel zum Internet Explorer 8.
  • Passwort-Sicherheit: Ab der Version 2.7 werden TYPOlight-Passwörter stärker verschlüsselt. Im Fachjargon: Die Passwörter werden gesalzen, um Rainbow-Table-Angriffe zu verhindern.
  • Drag & Drop: Obwohl Drag-and-Drop-Techniken für das Backend erst in der Version 2.8 Einzug halten sollen, gibt es bereits in der Version 2.7 eine Kostprobe: Umfasst ein Artikel mehrere Elemente, so kann deren Reihenfolge durch Ziehen mit der Maus geändert werden.
  • Template-Änderungen: Die Version 2.7 bringt diverse Änderungen an den Templates mit sich, was bedeuten kann, dass man seine Website anpassen muss. Die Änderungen sind hier dokumentiert, ein kleines Tool prüft, ob eine Website die Voraussetzungen für TYPOlight 2.7 erfüllt.
  • Libraries/Plug-ins: TYPOlight nutzt eine ganze Reihe von Libraries aus anderen Quellen. Viele dieser Libraries wurden aktualisiert (namentlich mootools, dfGallery, simplepie, TCPDF und TinyMCE). Das UFO Flash-Plugin wurde durch SWFObject ersetzt. Zudem können nun JavaScript-Dateien, die grösser als 4 KB sind, von TYPOlight in komprimierter Form ausgeliefert werden, um die Ladezeiten zu verkürzen (erfordert mod_rewrite, Aktivierung über .htaccess).
  • Sprachdateien: Last but not least wurden alle Sprachdateien überarbeitet.

Stephen Fry über die Vorzüge von Freier Software

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Der britische Schauspieler, Regisseur, Schriftsteller und Drehbuchautor Stephen Fry hat anlässlich des 25. Geburtstags von GNU/Linux ein persönliches Bekenntnis zu Freier Software abgegeben, das immer noch sehenswert ist, auch wenn es aus dem Jahr 2008 stammt. Das Video gibt es in bester Qualiät im Ogg-Format (spielbar z.B. mit dem VLC Media Player), zur Not auch auf YouTube in mittelprächtiger Qualität.

30 Online-Shop-Systeme mit Open-Source-Lizenz

Mit Magento, PrestaShop, OpenCart und phpShop wurden in diesem Blog schon mehrere freie Online-Shops vorgestellt. Das Blog ShopTags hat nun eine Liste mit sage und schreibe 30 kostenfreien Open Source Shop-Systemen publiziert. Es handelt sich dabei nicht um ausführliche Testberichts, sondern um eine Auflistung mit den wichtigsten Fakten und Links. Ein idealer Ausgangspunkt für eigene Recherchen.

Bund bleibt Microsoft treu – Solothurn profitiert von Open Source Software

Ein Artikel in der NZZ beleuchtet die Haltung der Behörden in der Schweiz gegenüber Open Source Software: Millionen sparen mit Open Source. Fazit: Der Bund hat unlängst in einem fragwürdigen Verfahren Lizenzverträge mit Microsoft im Wert von 42 Millionen Franken verlängert – das Beispiel des Kantons Solothurn zeigt dagegen, dass sich mit der Umstellung auf Open Source Software finanzielle Einsparungen realisieren lassen. Lesenswert!

In diesem Zusammenhang interessant ist auch die Gründung der «Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit» durch Nationalräte der CVP, SP, FDP, EVP, GLP und Grünen. Sie kritisieren, dass in der Bundesverwaltung entgegen den Vorgaben der «Open Source Strategie Bund» und der «E-Government Strategie» noch immer einseitig auf proprietäre Software gesetzt werde. Mit Vorstössen im Parlament wollen sie deshalb den Einsatz von Open Source Software und offenen Standards in der Schweiz fördern.

Sugar on a Stick: Betriebssystem des OLPC von USB-Stick booten

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Sugar – so heisst das Betriebssystem des 100-Dollar-Laptops XO des Projektes One Laptop per Child (OLPC). Sugar basiert auf der Linux-Distribution Fedora, hat aber ein sehr eigenständige Benutzerführung, welche Kindern entgegenkommen soll. Die Konzepte kann man entweder hier nachlesen – oder gleich selbst ausprobieren, denn man braucht dazu keinen XO-Rechner zu kaufen (was ohnehin schwierig ist, weil er nicht auf dem freien Markt erhältlich ist). Stattdessen kann man Fedora inkl. Sugar auf einen USB-Stick installieren und dann seinen PC oder Mac von diesem Stick aus booten. Und das ist viel einfacher, als man denkt – dank dem Fedora LiveUSB Creator.

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Der Fedora Live USB Creator ist eine Software, die unter Windows, Mac OS oder Linux läuft. Sie erlaubt es, vollautomatisch einen bootfähigen USB-Stick zu erstellen, wobei Fedora entweder von einer Live CD kopiert oder direkt aus dem Internet heruntergeladen wird. Nebst diversen «normalen» Fedora-Varianten steht auch die Option «Sugar on a Stick» zur Auswahl. Ansonsten muss man nur den USB-Stick wählen, den man benutzen will, und die Grösse des Persistent Storage (Speicherbereich für Daten auf dem Stick) festlegen. Danach braucht man bloss noch Geduld, denn sowohl das Herunterladen einer Distribution als auch das Schreiben auf einen USB-Stick dauert ziemlich lange (typischerweise einige Stunden). Nach der erfolgreichen Installation sollte man unbedingt den USB-Stick nicht einfach abziehen, sondern regulär abmelden. Ausserdem muss man natürlich seinem Rechner sagen, dass er bevorzugt vom USB-Stick booten soll statt von der internen Festplatte.

Das Booten vom USB-Stick hat bei mir absolut problemlos geklappt, und auch Sugar lief problemlos. Für den Zugang zum Internet via WLAN musste ich lediglich das WAP2-Passwort eingeben und war sofort online. Die Software ist ganz klar auf Kinder ausgerichtet – sie ist in der Regel bunt und reduziert. Spannend ist das Konzept, dass man nie explizit speichern muss. Und was Sugar anstelle des traditionellen Desktops anbietet finde ich ebenso kreativ wie gelungen. Wer sich für GUIs und Usability interessiert, sollte sich dieses Erlebnis nicht entgehen lassen.

CiviCRM: Customer Relationship Management für Non-Profit-Organisationen

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Wenn der obige Screenshot aussieht wie Drupal, dann ist das kein Zufall: CiviCRM ist nämlich keine eigenständige Software, sondern ein Modul, das man wahlweise in Drupal oder Joomla installieren kann. Es handelt sich um ein CRM-System, das sich insbesondere für Non-Profit-Organisationen (NPOs) bzw. Nicht-Regierungs-Organisationen (NGOs) eignet. CiviCRM erlaubt es nicht nur, die Adressen von Mitgliedern, Helfern und Spendern zu verwalten, sondern speichert auch alle Kontaktaufnahmen mit diesen Personen und führt Buch über Spendengelder.

image Für die vielen Vereine, die solche Daten bisher in Excel-Sheets verwaltet haben, ist CiviCRM sicher eine spannende Alternative – aber auch grosse Organisationen wie Amnesty International oder die Wikimedia Foundation sollen mit CiviCRM arbeiten. Wer sich selbst ein Bild machen möchte, findet Demo-Installationen für die Drupal-Version und für die Joomla-Version

Photoshop-Dateien öffnen mit Paint.NET

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Paint.NET ist wahrscheinlich eines der besten Open-Source-Grafikprogramme. Einen empfindlichen Nachteil hat es allerdings: Es kann keine Photoshop-Dateien öffnen oder speichern, so dass der Datenaustausch mit anderen Grafikern nur über die Standard-Dateiformate erfolgen kann.

Dank dem PSD Plug-in von Frank Blumenberg lässt sich das aber leicht ändern: Man braucht nur eine DLL in das FileTypes-Verzeichnis zu legen, und schon erkennt der Dateiauswahldialog von Paint.NET auch PSD-Dateien. Man muss allerdings realistisch bleiben: Photoshop kann einiges mehr als Paint.NET, und so enthalten PSD-Dateien zwangsläufig auch Informationen, mit denen Paint.NET nichts anfangen kann. Der Dateiaustausch mit Photoshop geht somit unter Umständen nicht verlustfrei vonstatten. Trotzdem ist dieses Plug-in sehr wertvoll und dürfte in der Praxis oft völlig ausreichen.