SQL Buddy: Alternative zu phpMyAdmin

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Wenn es darum geht, eine MySQL-Datenbank über ein Web-Interface zu verwalten, dann ist phpMyAdmin der unangefochtene Standard. Für weniger geübte Anwender ist phpMyAdmin allerdings oft zu mächtig, etwas unübersichtlich und auch rein optisch nicht besonders attraktiv.

Genau hier kann SQL Buddy punkten: Das Interface ist schlicht, aufgeräumt und mit den Finessen moderner Web-Applikationen ausgestattet (Stichwort: AJAX). Die Installation ist denkbar einfach: Die PHP-Skripts (nur 450 KByte) werden per FTP auf den Webserver geladen, und schon kann man SQL Buddy benutzen (wobei man als Login einen bereits bestehenden MySQL-User nimmt).

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Bei der Namenswahl hatte der Entwickler allerdings kein so glückliches Händchen: SQL Buddy ist nämlich auch der Name einer Desktop-Applikation für Windows, die ein Administrations-Interface für Microsoft SQL Server bereitstellt. Diese Software scheint allerdings schon länger nicht mehr weiterentwickelt zu werden, so dass sich die Verwirrung in Grenzen halten dürfte.

Update vom 26.08.2008: Inzwischen gibt es mit sqlbuddyadmin auch eine Extension, welche SQL Buddy in das TYPO3-Backend integriert.

TYPO3-Extensions für die Lokalisierung und Übersetzung von Websites

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Nicht nur in mehrsprachigen Ländern wie der Schweiz ist es wichtig, Websites in verschiedenen Sprachen bereitzustellen. TYPO3 bietet hierzu von Haus aus eine gute Grundausstattung, aber erst mit den richtigen Extensions kann man das ganze Potential ausschöpfen. Dieser Artikel gibt einen knappen Überblick – ohne den Anspruch, diese komplexe Thematik erschöpfend zu behandeln.

Ein Hinweis vorab: Wer mehrsprachige Websites erstellt tut sich selbst einen grossen Gefallen, wenn die TYPO3-Installation so aufgesetzt ist, dass sie mit Unicode-Zeichensätzen umgehen kann (Stichwort: UTF8). Berücksichtigt man dies gleich bei der Installation, ist das nicht besonders schwierig – ein System nachträglich umzustellen ist dagegen kompliziert und aufwändig (wie ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann). Mit UTF8 sind dagegen auch kyrillische, griechische, arabische, hebräische oder chinesische Schriftsysteme möglich.

Probleme machen mehrsprachige Websites dann, wenn Extensions nicht in die Zielsprache übersetzt sind. Dann werden nämlich Buttons, Formular-Labels, Hinweistexte und Fehlermeldungen dieser Extension in Englisch ausgegeben, was zu einem unbrauchbaren Sprachenmix führt. Abhilfe schafft der Extension Language Editor, mit dem man die in der Extension enthaltenen Texte selbst übersetzen kann. Auch der Language File Editor bietet entsprechende Funktionen, wobei dieser sowohl mit der früheren als auch mit der aktuellen Methode zu Speicherung von Übersetzungen umgehen kann (PHP-Dateien oder XML-Dateien). Eine dritte Extension, welche solche Übersetzungen unterstützt, ist das Locallang-XML Translation Tool.

Was den Content angeht, so bietet TYPO3 eine recht vernünftige Unterstützung von Übersetzungsprozessen. So kann man sich im Backend anzeigen lassen, welche Seiten und Content-Elemente übersetzt sind und welche nicht. Für den Übersetzer gibt es Masken, welche gleichzeitig Quell- und Zielsprache anzeigen und sogar nachträgliche Änderungen an der Quellsprache sichtbar machen. Wenn man allerdings die Übersetzer nicht aus dem Kreis seiner Content Managers (welche das TYPO3-Backend sowieso beherrschen) rekrutieren kann, bringt das alles nichts. Professionelle Übersetzer wollen sich nämlich nicht mit Content-Management-Systemen herumschlagen, sondern arbeiten mit Textdateien. Somit muss man den Content für die Übersetzung exportieren und das Ergebnis anschliessend wieder importieren. Dies kann man bei kleinen Websites notfalls händisch erledigen, bei grossen Websites ist dagegen ein Exportprozess unumgänglich. Die einfachere Variante ist die Extension Import/Export of Translation, welche den Content in eine XML-Datei exportiert. Nach demselben Prinzip funktioniert auch der LocManager, der im Detail allerdings wesentlich detailliertere Einstellmöglichkeiten bietet.

Netbook-Hype gibt Linux Auftrieb

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Das Projekt One Laptop Per Child und der Asus Eee PC haben innert kurzer Zeit eine neue Geräteklasse am Markt etabliert: Das Mini-Notebook, das wegen seiner Eignung als mobile Surfstation auch als Netbook bezeichnet wird.

Für die Betriebssysteme hat dieser Hype eine interessante Konsequenz. Das ressourcen-hungrige Windows Vista kommt für die wenig leistungsfähige Hardware nicht in Frage, und Apple lizenziert das Mac OS nicht an andere Hardware-Hersteller. Somit haben die Netbook-Hersteller nur noch die Wahl zwischen dem – im Direktverkauf nicht mehr erhältlichen – Windows XP und einer Linux-Distribution. Und weil letzteres günstiger ist (was bei den niedrigpreisigen Netbooks durchaus einen Unterschied macht), starten immer mehr Netbooks mit dem Pinguin.

Von Ubuntu – einer der populärsten Linux-Distributionen – gibt es sogar speziell für Netbooks den Ubuntu Netbook Remix. Und wie das Video zeigt kommt man mit diesem Betriebssystem genau so rasch zurecht wie mit Windows oder Mac OS. Vom Netbook-Hype wird Linux also ganz sicher profitieren.

Awards für Open Source Software

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Nicht nur an Olympischen Spielen wird um Podestplätze gekämpft – auch in der Open-Source-Welt werden regelmässig die Besten der Besten erkoren.

Bei den InfoWorld BOSSIE Awards hat eine Fachjury des InfoWorld Test Centers das letzte Wort: Sie vergaben heuer 60 Awards in 8 Kategorien. Eine knappe Zusammenfassung findet sich bei OStatic. Wenig überraschend figurieren Firefox und OpenOffice.org, GIMP und Blender, Magento und SugarCRM, MediaWiki und WordPress, MySQL und Ubuntu, TrueCrypt und VirtualBox auf dieser Liste; aber es gibt auch Namen, die mir persönlich noch nicht vertraut sind und somit sicher einen Blick wert sind.
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Bei den SourceForge.net Community Choice Awards geht es basisdemokratisch zu und her: Hier kürt die Community ihre Sieger. Der Erkenntnisgewinn dieser Rangliste ist allerdings bescheiden. Nicht nur, dass sie deutlich kürzer ist und Mehrfachnennungen zulässt – die Kategorien sind teilweise zwar kreativ, aber nicht unbedingt ein Kriterium für jemanden, der eine gute Software für einen bestimmten Zweck sucht. Denn was soll ich beispielsweise mit der Information anfangen, dass eMule die Kategorie «Most Likely to Get Users Sued by Anachronistic Industry Associations Defending Dead Business Models» gewonnen hat?

Duplicate Images Finder: Automatisiert nach ähnlichen Bildern suchen

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Die Suche nach Bildern, die nicht auf Dateinamen oder Metadaten beruht, sondern auf Bildinhalten, ist eine anspruchsvolle Sache. An diese schwierige Aufgabe wagt sich eine Software mit Namen Duplicate Images Finder. In einem Ordner mit über 200 Fotos hat sie bei meinem Test unter anderem das obige Bilderpaar gefunden, das sich ganz offensichtlich ähnlich ist. Auch die übrigen Treffer haben durchwegs klar erkennbare Ähnlichkeit.

Andererseits hätte es unter den 200 Fotos noch diverse andere Bilder gegeben, die für meinen Geschmack ebenfalls als ähnlich gelten müssten. Insofern ist der Duplicate Images Finder zwar ein spannendes Experiment, ersetzt aber nicht die Bildersuche durch einen Menschen. Ausserdem fehlt mir persönlich die Möglichkeit, ein Referenzbild zu definieren, gegen das alle anderen Bilder verglichen werden. Eine Suche in der Art von «Finde alle Bilder, die ähnlich aussehen wie dieses hier!» ist somit nicht möglich.

Der Duplicate Images Finder unterliegt der Microsoft Public License und ist ausschliesslich für Windows verfügbar.

ShiftSpace: Anmerkungen auf jeder Webpage anbringen

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ShiftSpace («An open source layer above any webpage») ist ein Skript für die populäre Firefox-Extension Greasemonkey, die es erlaubt, beliebige Webpages mit Anmerkungen zu versehen. Was dabei entsteht, sind sogenannte Shifts – eine Art Layers über den ursprünglichen Webpages, deren Inhalte zentral auf dem ShiftSpace-Server gespeichert werden und dadurch auch für andere ShiftSpace-Anwender sichtbar werden. Die Tastenkombination Shift+Space (daher wohl auch der Name) lässt am unteren Rand des Browser-Fensters einen Layer ausfahren, in dem alle verfügbaren Shifts für die aktuelle Seite aufgelistet sind.

Kleine Ursache – grosse Wirkung: Auf diese Weise kann man bei jeder Webpage einen Kommentar anbringen, auch ohne dass dies vom Betreiber dieser Webpage vorgesehen ist. Im besten Fall können Besucher einer Website ergänzende Information anbringen, konstruktive Kritik üben oder Fehler richtigstellen – im schlechtesten Fall ist ShiftSpace ein Vehikel für Pöbeleien und Spam. Der Website-Betreiber kann nichts dagegen unternehmen, allerdings sind Anmerkungen natürlich nur für ShiftSpace-Anwender sichtbar.

Wie es sich für das Web 2.0 gehört werden die neusten Shifts auf der ShiftSpace-Website angezeigt. Dort findet man auch die «Most Shifted Domains» und «This Week’s Top Users». Und um die ganze Sache noch ein bisschen spannender zu machen kann man nicht nur digitale Post-its anbringen (wie im obigen Screenshot gezeigt), sondern auch Textpassagen markieren, Bilder austauschen oder HTML-Code einfügen.

Interessant übrigens auch die folgende Anmerkung im Footer der ShiftSpace-Website:

«ShiftSpace is supported through a grant by the Swiss Confederation and by a commission through Rhizome.org. In 2006 it received a PrixArs honorary mention from the Ars Electronica Center

Bei meinen ersten Tests bin ich allerdings auf ein nicht unwesentliches Problem gestossen: Verändert sich die Webpage, so stehen die Anmerkungen plötzlich am falschen Ort auf der Seite, oder der entsprechende Inhalt ist ganz verschwunden, so dass jeglicher Bezug fehlt. Weil heutzutage dank CMS, Blog-Systemen und Wikis ganz viele Websites sehr häufig aktualisiert werden, ist die Halbwertszeit der Shifts entsprechend kurz.

ToDoList: Aufgabenliste nach alter Schule

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Es gibt viele Möglichkeiten, um sich selbst zu organisieren. Papier und Bleistift ist nicht die schlechteste unter ihnen, aber ab einer gewissen Anzahl von Aufgaben wird die Geschichte unübersichtlich und schwerfällig.

Wer eine elektronische Lösung mit vielen Funktionen sucht, aber nicht die Aufgabenverwaltung von Outlook nutzen möchte, wird vielleicht bei ToDoList fündig. Die Software beschränkt sich ganz auf das Führen von Task-Lists, bietet dafür aber eine reichhaltige Ausstattung. Tasks können mit Start- und Enddaten, Zeitbedarf, Prioriäten, Zuständigkeiten, Erfüllungsgrad und ähnlichen Parametern erfasst werden. Hervorzuheben ist ausserdem die Möglichkeit, Tasks hierarchisch zu gliedern. Detaillierte Filter- und Sortieroptionen erlauben es, für jeden Zweck eine geeignete Darstellung zu gewinnen. Und wem das Ganze ob der vielen Funktionen zu unübersichtlich wird, kann ToDoList auch so konfigurieren, dass es fast simpel wirkt.

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Trotz der vielen Optionen ist ToDoList genau das, was sein Name sagt: Eine Aufgabenliste – und kein Projekt-Management-Tool. ToDoList stellt sicher, dass kein Task vergessen geht – aber ob alle Tasks überhaupt termingerecht zu bewältigen sind und wo Abhängigkeiten bestehen, das zeigt ToDoList nicht auf. Genau das ist aber gemäss meiner persönlichen Erfahrung die grosse Herausforderung in der Projektplanung. Ich sehe das Einsatzgebiet von ToDoList deshalb vor allem dort, wo eine Vielzahl von kleineren Arbeiten erledigt werden müssen, die man typischerweise in Checklisten verwaltet.

ToDoList steht unter einer Creative-Commons-Lizenz und ist ausschliesslich für Windows verfügbar.

DBAN: Daten sicher löschen

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Wer seinen alten Computer weiterverkauft oder entsorgt tut gut daran, seine Daten zu löschen – und zwar richtig zu löschen. Denn weder das Verschieben der Dateien in den Papierkorb noch das Formatieren eines Datenträgers sind sichere Methoden. Wirklich zuverlässig ist nur das Überschreiben der gesamten Festplatte mit Zufallsdaten, und zwar möglichst in mehreren Durchgängen.

DBAN ist eine Software, die genau dies tut. Über den mitgelieferten Installer wird eine bootfähige Floppy-Disk (oder ein bootfähiger USB-Stick) erzeugt, welche ein schlankes Linux sowie das Tool selbst enthält. Startet man den Rechner dann von diesem Boot-Medium, bekommt man eine simple Benutzeroberfläche, welche die Auswahl der zu formatierenden Festplatte sowie der zu verwendenden Methode bietet.

So lange man sich nicht den Kopf darüber zerbricht, welcher der verschiedenen Methoden denn nun die höchste Sicherheit bietet, ist DBAN ein sehr einfach handhabbares Programm, das seinen Zweck bestens erfüllt und einem das gute Gefühl gibt, seine Privatsphäre angemessen geschützt zu haben.

iTaf: Mein Mac ist auch ein Wecker

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Dank iTaf wird jeder Mac zum Wecker: Das kleine Programm setzt zum vorprogrammierten Zeitpunkt iTunes in Gang und fährt zu diesem Zweck selbständig den Rechner hoch. Auch zum Einschlafen eignet sich iTaf, indem es nach einer bestimmten Zeit iTunes ausschaltet und den Rechner herunterfährt. Das Programm bietet zahlreiche Optionen für seine Weckdienste und unterliegt der GNU General Public Licence (GPL).