TYPO3 Developer Days 2007, Dietikon

Die zweite Ausgabe der internationalen TYPO3 Developer Days T3DD07 findet wiederum im Berufsbildungszentrum Dietikon bei Zürich statt, und zwar vom 26. bis 29. April 2007. Wie der Name sagt, richtet sich die Veranstaltung ausschliesslich an Entwickler. Im Zentrum der Veranstaltung wird die kommende Version 5 von TYPO3 stehen (vgl. Auf dem Weg zu TYPO3 Version 5.0 “Phoenix”).

WOS Portable und WOS X: Der WAMP-Server für den USB-Stick

WOS steht für Webserver on Stick, und damit ist das Wichtigste eigentlich bereits gesagt: Das Software-Paket von Cornelius Herzog installiert einen kompletten Webserver mit Apache, PHP und MySQL auf einer Festplatte oder eben auf einem USB-Memorystick. Zudem bietet WOS eine komfortable Oberfläche, um den Server zu starten, zu konfigurieren und zu stoppen – etwa so, wie man das auch von XAMPP von Apache Friends kennt.

Wer WOS herunterlädt, kann über den sogenannten WOS Mixer nicht nur zwischen verschiedenen Apache-, PHP- und MySQL-Paketen auswählen, sondern bei Bedarf auch noch einige populäre Web-Applikationen dazupacken: Die Content-Management-Systeme Drupal, Joomla, Mambo und TYPO3 stehen hier ebenso zur Auswahl wie MediaWiki, Moodle, OS Commerce, phpMyAdmin und WordPress. Der WOS Mixer berechnet dabei nicht nur die Download-Grösse, sondern auch gleich den Speicherbedarf auf der Festplatte bzw. dem USB-Stick.

WOS gibt in zwei Versionen: Die Standardversion heisst WOS Portable und umfasst alles, was man als Einsteiger braucht. WOS X bietet erweiterte Konfigurationsmöglichkeiten sowie die Option, den Webserver über Internet zu steuern. Nachdem WOS X durch die Community für 1’000 Euro freigekauft wurde, sind nun beide Versionen unter der GNU GPL verfügbar.

Die Website von CH Software ist leider etwas unstrukturiert. Eine gute Einführung gibt es in diesem Wikipedia-Artikel, und für den Download laden Sie zunächst WOS Portable über den WOS-Mixer herunter und – falls gewünscht – anschliessend noch WOS X.

TYPO3 Tuning: Extensions für Google Sitemaps

Damit die eigene Website möglichst aktuell und vollständig bei Google vorliegt, erstellt man mit Vorteil eine Google Sitemap. Eine solche Sitemap ist eine XML-Datei in einem standardisierten Format, die es den Spidern der grossen Suchmaschinen einfacher macht, eine Website zu indizieren. Nebst Google unterstützen auch Yahoo und Microsoft dieses Prinzip.

Um für eine TYPO3-basierte Website automatisch eine jederzeit aktuelle Google Sitemap bereitzustellen, empfiehlt sich die Extension mc_googlesitemap von Maximo Cuadros. Einmal installiert, braucht man nur noch den Startingpoint des Seitenbaums zu definieren, für den eine Google Sitemap generiert werden soll. Eine sehr gute Anleitung dazu findet man auf der YAML-Website. Tim Lochmüller bietet eine erweiterte Version an, die auch Seiten in die Google Sitemap aufnimmt, die nicht im Seitenbaum enthalten sind.

Im TYPO3 Extension Repository finden sich noch zwei weitere Extensions, die ebenfalls Google Sitemaps erzeugen: google_sitemap von Peter Russ und weeaar_googlesitemap von Marcel Alburg. Diese sind allerdings noch im Beta-Stadium, teilweise älter und nicht sehr gut dokumentiert.

Alternatives Backend für TYPO3

Mit der Version 4.1 bekommt TYPO3 ein neues Backend, bei dem die bisher seitlich angeordneten Module als Menüleiste mit Dropdown-Menüs implementiert sind. Das Ganze ist – wie die ganze TYPO3 Version 4.1 – noch in der Entwicklung und kann nur über eine kleine Modifikation freigeschaltet werden, die bei Steffen Kamper beschrieben ist.

Auf dem Weg zu TYPO3 Version 5.0 "Phoenix"

Gerade wurde das TYPO3 Maintenance Release 4.0.4 veröffentlicht, und TYPO3 4.1 steht kurz vor der Fertigstellung (vgl. TYPO3 4.1 Beta1 erschienen). Das Entwickler-Team denkt allerdings bereits weiter – viel weiter. Die zukünftige Version 5 von TYPO3 (Code-Name “Phoenix”) soll eine vollständige Neuentwicklung werden, die den Ballast der über Jahre gewachsenen Architektur abwirft. Stattdessen sollen moderne Technologien (insbesondere PHP5 bzw. PHP6), Konzepte und Standards implementiert werden, die neue Massstäbe bezüglich Qualität, Sicherheit, Skalierbarkeit, Wartbarkeit und Erweiterbarkeit setzen.

Bei den Features und der Benutzeroberfläche strebt man zwar Kontinuität an: Die “Seele von TYPO3” soll erhalten bleiben. Der technische Unterbau hingegen wird sich radikal ändern – mit der einschneidenden Konsequenz, dass TYPO3 5.x nicht rückwärtskompatibel zum aktuellen TYPO3 4.x sein wird. Eine Migration von der alten auf die neue TYPO3-Generation wird somit kein ganz simples Unterfangen sein, auch wenn die Entwickler entsprechende Dokumentationen und Tools bereitstellen wollen.

Die Idee einer neuen TYPO3-Generation entstand bereits 2005. Seinen offiziellen Start erlebte das Projekt mit Projektleiter Robert Lemke an den TYPO3 Developer Days 2006 in Dietikon/Zürich. Das erste greifbare Resultat ist ein Konzept, wie TYPO3 5.0 Daten speichern wird. Statt wie bisher einen Teil der Daten in einer Datenbank und einen Teil im Filesystem abzulegen, wird in Zukunft ein Content Repository benutzt. TYPO3 und seine Extensions sprechen dann nicht mehr direkt Datenbankinhalte oder Dateien an, sondern greifen über eine API auf das Content Repository zu. Jenes regelt die physische Datenspeicherung selbst, wobei weiterhin relationale Datenbanken (MySQL, Oracle…), aber auch andere Dateiformate (CSV, Excel…) für die Datenhaltung genutzt werden können. Zudem kann ein Content Repository besser mit hierarchisch strukturierten Informationen umgehen.

Das Konzept eines solchen Content Repositorys ist nicht TYPO3-spezifisch, sondern insbesondere von Day Communiqué her bekannt. Das Content Repository API des Schweizer CMS-Herstellers ist inzwischen unter der Bezeichnung JSR 170 zum offiziellen Standard in der Java-Welt erhoben worden. Mit Jackrabbit gibt es von der Apache Software Foundation auch ein JRS-170-konformes Open Source Content Repository, das allerdings ebenfalls in Java implementiert ist. Dank der PHP/Java-Bridge kann aber auch ein PHP-basiertes System wie TYPO3 auf Java-Software zugreifen, und so wird zunächst Jackrabbit als Content Repository für TYPO3 eingesetzt. Bis zur Veröffentlichung von TYPO3 5.0 will man dann ein eigenes Content Repository in PHP implementierten, damit das CMS auch ohne Java lauffähig ist; der Datenaustausch mit JRS-170-basierten Repositories aus der Java-Welt steht dann allerdings weiterhin offen.

Bis TYPO3 5.0 für den produktiven Einsatz verfügbar ist, wird noch viel Zeit vergehen. Die Roadmap nennt auch ganz bewusst keine Daten. Zudem werden die Versionen 4.x und 5.x eine ganze Weile parallel existieren – wie lang, das hängt ganz vom Interesse der TYPO3-Community ab.

Mehr Informationen:

Kaspers PodKasts: Video-Podcast für die TYPO3 Community

Seit bald einem Jahr stellt der Chef-Entwickler von TYPO3 Kasper Skårhøj im Wochenrhythmus einen Video-Podcast ins Web. Darin geht es um technische Details von TYPO3, Anwendungsbeispiele, Optimierungsmöglichkeiten, Extensions oder Features von zukünftigen Versionen. Viele Beiträge sind Aufnahmen von Präsentationen, die an Events der TYPO3 Community gehalten wurden, etwa an den TYPO3 Developer Days in Dietikon/Zürich oder der TYPO3 Conference in Karlsruhe.

TYPO3 Jack: Archiv der TYPO3 Mailing Lists

Antoine Monot, der unter www.typo3forum.net das wichtigste deutschsprachige TYPO3-Forum betreibt, hat zusammen mit Michael Janssen eine neue Website für hilfesuchende TYPO3-Anwender ins Leben gerufen: TYPO3 Jack ist ein Archiv von verschiedenen deutsch-, englisch- und französischsprachigen Mailing Lists rund um TYPO3, versehen mit der attraktiven Oberfläche eines Web-Forums. Um Missverständnissen vorzubeugen: Neue Beiträge müssen weiterhin per Mail an die Liste geschickt werden, TYPO3 Jack dient lediglich dazu, bestehende Beiträge zu durchsuchen und zu lesen.