Linutop: Ein Mac mini für Ubuntu?

Linutop2 Vorderseite 

Der Linutop2 ist ein lüfterloser, energieeffizienter Miniatur-PC mit Linux, der sich für Surf-Stationen, Schaufenster- und Messe-Displays, Überwachungs-Terminals und ähnliche Anwendungen eignet. In Bezug auf Grösse und Gewicht stellt er sogar Apples Mac mini in den Schatten: Bei einer Grundfläche von 14 x 14 cm wiegt er nur gerade 580 Gramm. Auch die Leistungsaufnahme von 8 Watt ist rekordverdächtig.

Linutop2 Rückseite

Allerdings sind die beiden Geräte nicht wirklich vergleichbar, denn dem Linutop fehlt sowohl ein CD/DVD-Laufwerk als auch eine interne Festplatte – Software und Daten können nur per Ethernet-Netzwerk oder USB Memory Stick zugeführt werden, und der interne Flash-Speicher fasst gerade mal 1 GB (eine interne 2.5”-IDE-Festplatte kann allerdings nachgerüstet werden). Auch bei anderen Ausstattungsmerkmalen ist der Linutop auf das Notwendigste beschränkt: So gibt es keinen digitalen Monitorausgang, kein WiFi und nur 512 MB bis 1 GB RAM.

Das macht insofern Sinn, als der Linutop kein vollwertiger Arbeitsplatzrechner sein will, sondern ein sogenannter Thin Client: Sein Einsatzgebiet sind öffentliche oder halböffentliche Stationen in Läden, Hotels, Bibliotheken, Museen oder Schulen, wo Rechner meist nur kurz und mit den gängigsten Anwendungen genutzt werden. Geringer Energie- und Platzverbrauch, wenig Wartungsaufwand und niedrige Anschaffungskosten stehen hier im Vordergrund. Als Betriebssystem kommt Ubuntu Linux zum Einsatz, und zwar in der Form von Linutop OS, das auf dem ressourcenschonenden Xubuntu basiert. Die gängigsten Applikationen wie Firefox, OpenOffice.org oder VLC Player sind vorinstalliert.

In der Grundkonfiguration kostet der Linutop2 280 Euro. Gegenüber dem Mac mini (ab 800 Euro) ist dies ein günstiger Preis. Allerdings gibt es heute natürlich viele andere Miniatur-PCs auf dem Markt (vgl. PC Welt: Die besten Nettops), und letztlich muss sich der Linutop2 nicht nur gegen diese Nettops, sondern auch gegen Netbooks behaupten, welche gleich noch einen Bildschirm, eine Tastatur und ein Trackpad mitbringen.

Warum die Tabs in Firefox 4 nach oben wandern

Why Tabs are on Top in Firefox 4

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Einer der augenfälligsten Unterschiede zwischen Mozilla Firefox und Google Chrome ist die Positionierung der Tabs: Bei Firefox stehen sie zwischen dem Tab-Fenster und der Adresszeile, während sie bei Chrome ganz oben angeordnet sind.

Position der Tabs bei Google Chrome

Mit dem nächsten grossen Update 4.0 will das Firefox User Experience Team nun auch bei Firefox die Tabs nach oben verschieben. Das obige Video zeigt im Detail, dass dies nicht bloss eine gestalterische Laune ist, sondern eine bessere Usability bewirkt. Wer unbedingt will, kann die Tabs aber weiterhin am alten Ort belassen, denn es gibt eine entsprechende Option in den Voreinstellungen.

Zudem werden in diesem Video die neuen App Tabs (auch Persistent Tabs genannt) gezeigt. Dabei handelt es sich um spezielle Tabs, welche häufig benutzte Web-Applikationen (z.B. G-Mail) permanent zur Verfügung stellen. Diese Tabs brauchen wenig Platz und können nicht versehentlich geschlossen werden. Ein ausgesprochen nützliches Detail, das umso wichtiger wird, je stärker der Trend zum “Computing in the Cloud” wird. Wer will, kann App Tabs übrigens bereits heute in Form der gleichnamigen Extension ausprobieren.

Firefox mit Extension "App Tabs"

TYPO3 Version 4.4 mit Introduction Package

TYPO3 Version 4.4: Introduction Package

Teil der heute freigegebenen finalen Version 4.4 von TYPO3 ist das Introduction Package. Dabei handelt es sich um eine professionell gestaltete Demo-Website, die bei Bedarf mitinstalliert wird.

Für TYPO3 ist dies ein riesiger Schritt vorwärts: Zu dem Zeitpunkt, als ich mich mit TYPO3 auseinanderzusetzen begann, zeigte TYPO3 nach einer Standardinstallation nichts anderes als ein Fehlermeldung an. In späteren Versionen gab es immerhin ein sprödes “Hello World”, aber bis man eine halbwegs präsentable Website erstellt hatte, war es immer noch ein weiter Weg – ein Weg, auf dem wohl viele TYPO3-Neulinge verzweifelt sind.

TYPO3 Version 4.4: InstallerDank dem Introduction Package kann man nun innert einer halben Stunde eine komplette Website inkl. CMS aufsetzen – sei es, um TYPO3 kennenzulernen, sei es, um möglichst effizient eine Website zu erstellen, die zunächst noch kein individuelles Design benötigt. Das Vorgehen könnte einfacher nicht sein: Als letzten Schritt bietet der neu gestaltete Installer die Option, das Introduction Package zu installieren, wobei die Basisfarbe wählbar ist, um der Demo-Website doch ein gewisses Mass an Individualität zu verleihen.

TYPO3 Version 4.4: Backend

Nicht nur der Installer, auch das gesamte Backend wurde visuell überarbeitet. Es ist insgesamt kontrastreicher, deswegen aber nicht etwa bunt, sondern in edlem Anthrazit gehalten. Auch der Rich Text Editor HTMLarea wurde technisch grundlegend überarbeitet – er basiert nun komplett auf dem JavaScript-Framework Ext JS, das seit der Version 4.3 Teil von TYPO3 ist.

Die Version 4.4 bietet noch diverse andere Neuerungen, die man auf der TYPO3-Website nachlesen kann. Nach einem ersten Augenschein würde ich aber sagen: Dieses Update wird wesentlich dazu beitragen, dass TYPO3 (noch) mehr Anhänger findet, zumal es viel fürs Auge bietet.

WordPress 3.0: Blog-Netzwerke, Custom Post Types und Taxonomien

WordPress 3.0 Backend

In der neusten Version 3.0 bietet WordPress einige wichtige Neuerungen, welche die Einsatzmöglichkeiten der populären Blog-Software wesentlich erweitern.

WordPress 3.0: Blog-Netzwerke Zunächst erlaubt es WordPress nun endlich standardmässig, mit einer einzigen Installation mehrere Blogs zu betreiben (was als Blog-Netzwerk bezeichnet wird). Hierfür wurden die “normale” WordPress-Version und die bisherige Multi-User-Version WordPress MU (auch WordPress µ genannt) fusioniert. Nach der Installation von WordPress 3.0 ist diese Option zwar deaktiviert und es erfordert Anpassungen an den Konfigurationsdateien wp-config.php und .htaccess, um sie zu aktivieren. Der Vorgang ist aber gut dokumentiert und einfach zu bewältigen, wenn man dieser Anleitung folgt. Anschliessend gibt es im Backend einen neuen Navigationsblock mit dem Titel “Blog-Netzwerk”, über welchen der Administrator die verschiedenen Blogs aufsetzen und verwalten kann, während die Autoren der einzelnen Blogs weiterhin nur ihren Blog sehen. Das Feature vereinfacht also primär die Arbeit des Administrators, der mehrere Blogs managen muss, während sich die Arbeit des Autors nicht verändert.

Eine zweite Neuerung sind die Custom Post Types, welche es erlauben, nebst den Standard Post Types (z.B. “Artikel”, “Seite”) auch eigene Post Types zu definieren. Möchte man beispielsweise seinen Blog dazu nutzen, um Hotelbewertungen, DVD-Rezensionen oder ein Literaturverzeichnis zu publizieren, dann kann man die Post Types “Hotel”, “DVD” oder “Buch” definieren. Dadurch stehen dann im Backend individuelle Eingabemasken zur Verfügung, so dass man die gewünschten Attribute in separaten Feldern erfassen kann. Ähnlich wie bei einer einfachen Datenbank kann man so gleichartige Daten strukturiert ablegen. Das Einrichten eines neuen Post Types erfordert etwas Arbeit, ist aber keine Hexerei, wie obiger Screencast zeigt. (Wem die Standard-Lösung nicht gefällt, der hat mit Pods CMS sowie einigen anderen Plugins aber auch Alternativen zur Auswahl.)

WordPress 3.0: Taxonomien In eine ähnliche Richtung gehen die Custom Taxonomies. Taxonomien sind – ganz allgemein gesprochen – Klassifikationssysteme, und zwei solche Taxonomien kennt jeder Blogger: Kategorien und Tags. Taxonomien erlauben es, gleichartige Objekte zu gruppieren und wiederzufinden. Als durchschnittlicher Blogger kommt man mit Kategorien und Tags gut zurecht. Wer hingegen eine Website mit Computer-Testberichten publiziert, der wird froh sein, wenn er beispielsweise den Hersteller, die Bildschirmgrösse, den Prozessor oder die RAM-Grösse als separate Taxonomien zur Verfügung hat und nicht alle diese Ordnungskriterien über den normalen Kategorienbaum abbilden muss. WordPress 3.0 perfektioniert Custom Taxonomies, indem nun auch hierarchische Taxonomien möglich sind. (Details in diesem Artikel.)

WordPress 3.0: Menü-Editor Eine weitere Neuerung ist der Menü-Editor. Sofern das Template dies unterstützt, kann der Blog-Autor hier Navigationsstrukturen aufbauen, wobei als Navigationspunkte Seiten, Artikelkategorien und externe URLs hinzugezogen werden können.

Das neue Default-Theme “Twenty Ten” und das überarbeitete Backend-Design sind hübsch, aber letztlich nur Zugaben. Seine wahre Bedeutung bekommt das jüngste WordPress-Update durch die oben beschriebenen Features, und so ist die Version 3.0 eines der wichtigsten Releases in der Geschichte von WordPress.

TomatoCart: Shop-Lösung mit attraktivem Backend

TomatoCart Backend

“Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler!” – so lautet einer der Grundsätze im Marketing. Trotzdem haben die aus China stammenden Entwickler von TomatoCart vor allem in das Backend dieser Shop-Lösung investiert, die mehr an eine Desktop-Applikation erinnert als an eine Web-Applikation: Dank AJAX und Mehrfenster-Konzept ist die Bewirtschaftung des Shops deutlich komfortabler, als man sich dies von anderen Lösungen her gewohnt ist.

TomatoCart ist keine von Grund auf neu entwickelte Software, sondern basiert auf der Shop-Lösung osCommerce, auf dem ExtJS-Framework und auf dem Web Desktop (“Webtop”) qWikiOffice. Das ist auch der Grund, warum TomatoCart bereits in der Version 1.0 sowohl mit einem stattlichen Funktionsumfang als auch mit einer modernen Benutzeroberfläche (Rich Internet Application RIA) aufwarten kann. Ein Blick auf die Demo lohnt sich auf jeden Fall.

TomatoCart ist unter der GPL 3.0 verfügbar. Server-seitig werden PHP 5.1.6+ (mit MySQLi) und MySQL 4.1.13+ vorausgesetzt.

Gelöschte Fotos (und andere Dateien) wiederherstellen mit PhotoRec

PhotoRec (Windows-Version)

Wer versehentlich eine wichtige Datei löscht und dies frühzeitig merkt, muss die Hoffnung nicht gleich aufgeben: Sofern der Bereich des Datenträgers, auf dem diese Datei gespeichert war, nicht durch neue Files überschrieben wurde, kann eine gelöschte Datei meist wiederhergestellt werden. Hierzu braucht es allerdings eine spezielle Software und ein gewisses Mass an technischem Verständnis.

PhotoRec ist eine solche Software. Sie ist unter der GNU General Public Licence (GPL) frei verfügbar und für alle gängigen Betriebssysteme (u.a. Windows, Mac OS, Linux) erhältlich. PhotoRec steht für Photo Recovery, und so ist die Software insbesondere dafür geeignet, gelöschte Fotos auf Digitalkamera-Speicherkarten aufzuspüren. Die Software kann aber im Prinzip beliebige Dateitypen auf beliebigen Datenträgern rekonstruieren.

Wenn man sich von der fehlenden grafischen Benutzeroberfläche nicht abschrecken lässt und einige Fragen zur Beschaffenheit des Speichermediums richtig beantwortet, dann beginnt PhotoRec selbständig den Datenträger zu untersuchen und kopiert die gefundenen gelöschten Dateien in einen frei definierbaren Zielordner (sinnvollerweise nicht auf dem gleichen Datenträger). Bei meinem Test liessen sich problemlos mehrere hundert gelöschte Fotos von der 2GB CompactFlash Card einer Canon EOS 350D retten. Ob dies unter allen Umständen so problemlos funktioniert, kann ich nicht beurteilen. Da PhotoRec nur lesend auf den Datenträger zugreift, kann aber auch nicht viel schiefgehen, und so ist diese Software auf jeden Fall einen Versuch wert.

Nachtrag: PhotoRec kann man auch einsetzen, um Dateien von einem korrupten Datenträger zu retten. In meinem Fall waren alle Fotos auf einer vollen 2GB CompactFlash Card unlesbar geworden, als ich die Karte über einen Card Reader an einen Windows7-Rechner anschloss. Auch die Kamera konnte danach nicht mehr auf den Datenträger zugreifen. PhotoRec hingegen kopierte sämtliche Fotos ohne Probleme von der Karte auf die Festplatte und rettete damit unsere Ferienerinnerungen.

CH Open Source Awards 2010

CH Open Source Award

Am 1. September 2010 vergibt die Swiss Open Systems User Group /ch/open im Rahmen des Open Source Forums die diesjährigen CH Open Source Awards. Mit dem Preis soll die Entwicklung und Anwendung von Freier Software in der Schweiz gefördert werden. Vergeben wird der Preis dieses Jahr nur noch in drei Kategorien (bisher fünf):

  • Business Case Award für Unternehmen oder öffentliche Institutionen, die Open Source Software erfolgreich im Rahmen eines Informatikprojektes eingesetzt haben
  • Contribution Award für Communities, Unternehmen und öffentliche Institutionen, die Software selbst entwickelt und unter einer anerkannten Open-Source-Lizenz veröffentlicht haben
  • Advocacy Award für eine Persönlichkeit, die sich in besonderem Masse für die Förderung von Open Source Software eingesetzt hat

Die Eingabefrist läuft bis zum 18. Juli 2010.

Dual Monitor Tools: Vier Utilities zur Verwaltung von zwei Bildschirmen

image

So praktisch ein Rechner mit zwei Bildschirmen im Alltag sein mag: Gelegentlich ist das Handling eines Dual Monitor Setups trickreicher als man denkt. Die Dual Monitor Tools bestehen aus vier Utilities mit Open-Source-Lizenz für Windows (.NET 2.0 erforderlich), welche beispielsweise die Positionierung eines Bildschirmhintergrunds vereinfachen (vgl. Screenshot).

(via Lifehacker)

ThinkUp: Crowdsourcing via Facebook und Twitter

ThinkTank Screenshot

Hinweis: Im Verlaufe seiner Entwicklung hatte diese Software verschiedene Namen: Twitalytic, ThinkTank (wie obiger Screenshot zeigt) und schliesslich ThinkUp (die aktuelle Bezeichnung).

Sicher haben Sie Ihr Facebook-Account auch schon einmal genutzt, um Tipps für ein gutes Restaurant oder Kritiken zu einem neuen Kinofilm zu erhalten. Wenn man solche Befragungen seines sozialen Netzwerks regelmässig macht und die Resultate auf dem eigenen Server speichern und auswerten möchte, dann nutzt man dafür eine Software wie ThinkUp Das kann für Unternehmen und Organisationen ebenso nützlich sein wie für Regierungen – und tatsächlich gehört das Weisse Haus zu den prominentesten Nutzern von ThinkUp. Der kreative Kopf dahinter ist Gina Trapani, die unter anderem als Bloggerin auf Lifehacker bekannt geworden ist.

Um ThinkUp zu nutzen benötigt man einen Facebook-Account und/oder einen Twitter-Account und hinterlegt diese Login-Daten in ThinkUp. Jeder Post inklusive die Antworten darauf fliessen dann in die ThinkUp-Datenbank und sind so für spätere Auswertungen zugänglich. Ein ebenso simples wie effektives Prinzip, mit dem man über die populärsten Sozialen Netzwerke Crowdsourcing betreiben und seiner Zielgruppe den Puls fühlen kann. Und wenn dereinst nebst Facebook und Twitter noch andere Plattformen unterstützt werden (wie Gina Trapani andeutet), dann wird es natürlich noch spannender.

ThinkUp erfordert PHP und MySQL, unterliegt der GNU General Public Licence (GPL) und ist derzeit noch als “Pre-alpha Code“ klassifiziert.

MediaInfo: Technische Spezifikationen von Audio- und Video-Dateien auf einen Blick

MediaInfo: Hauptfenster mit Baumansicht

Die Vielfalt bei den Audio- und Video-Dateiformaten ist beeindruckend. Die Dateiendung allein gibt dabei nur einen groben Anhaltspunkt – wer es genau wissen will, muss auch die verwendeten Audio- und Video-Codecs und deren Konfigurationseinstellungen kennen.

MediaInfo ist eine Software, die nichts anderes tut als die technischen Spezifikationen von Audio- und Video-Dateien auszulesen. Trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – gehört die Windows-Software mit GPL-Lizenz zu den populärsten Downloads auf Sourceforge. Wer allerdings Audio- und Video-Formate nicht nur bestimmen, sondern auch konvertieren möchte, muss weiterhin auf Tools wie z.B. MediaCoder oder Avidemux zurückgreifen.