Xuheki: IMAP Web Mail Client in Perl

image

Ähnlich wie RoundCube (vgl. RoundCube: Zeitgemässer IMAP Webmail Client) ist Xuheki ein web-basierter E-Mail-Client, der ausschliesslich das IMAP-Protokoll unterstützt. Im Gegensatz zu RoundCube ist Xuheki allerdings nicht in PHP, sondern in Perl programmiert.

Xuheki macht intensiven Gebrauch von AJAX, sodass keine Page Reloads erforderlich sind und sich die Software fast wie ein Desktop-Mail-Programm anfühlt. Weitere Highlights sind die Möglichkeit, mehrere IMAP-Server und mehrere Identitäten zu nutzen, ferner die gute Unterstützung beim Lesen und Erstellen von HTML-Mails. Eine Liste der wichtigsten Merkmale ist hier zu finden.

Leider funktioniert derzeit die Online-Demo nicht, so dass man Xuheki nur ausprobieren kann, wenn man die Software auf dem eigenen Server installiert – auf einem Linux-Server notabene, denn Windows-Server werden nicht unterstützt. Zu beachten ist ferner, dass die Software erst die Versionsnummer 0.2 trägt und somit weder vollständig noch fehlerfrei ist. Auch mit der Browser-Kompatibilität ist es noch nicht weit her – im Zweifelsfall sollte man Firefox 3 benutzen.

Feng Office: OpenGoo mit professionellem Support

image

Unter dem Namen Feng Office kann man OpenGoo (vgl. Online Collaboration und Project Management mit OpenGoo 1.0) seit kurzem auch mit professionellem Support nutzen. Hinter dem neuen Unternehmen stehen Mitglieder des OpenGoo-Teams, welche kostenpflichtige Services rund um das freie Web Office anbieten.

Zu unterscheiden ist zwischen Feng Office Online (Hosting auf den Servern von Feng Office = Software as a Service SaaS) und Feng Office Onsite (Hosting auf den Servern des Kunden, Support durch Feng Office). Der Funktionsumfang der Software ist bei allen Preisplänen identisch, der Unterschied liegt einzig bei der Anzahl der User, die bei allen Standard-Preisplänen limitiert ist. Die Tarife sind – wenn man es etwa mit Basecamp vergleicht – eher hoch.

Das Open-Source-Projekt OpenGoo bleibt davon unberührt: Die Software wird weiterhin unter einer Open-Source-Lizenz angeboten und ist nach wie vor kostenlos. Wer also nicht auf professionellen Support angewiesen ist, kann OpenGoo weiterhin unter den bisherigen Bedingungen nutzen. Details sind im OpenGoo-Blog nachzulesen.

Disclosure: Der Autor dieses Blogs ist Mitglied des OpenGoo-Projekt-Teams, aber in keiner Weise mit Feng Office verbunden.

OpenExpo, Bern

image

Am 1. und 2. April 2009 findet in Bern die 6. Schweizer Open-Source-Messe OpenExpo statt. In den Hallen der BEA expo können sich – parallel zur Messe für Business Software TopSoft – Firmen präsentieren, die im Open-Source-Umfeld tätig sind. Daneben stehen wiederum kostenlose Plätze für Open-Source-Projekte zur Verfügung.

Broken Link Checker: Tote Links in WordPress-Blogs aufspüren

image

URLs haben die unangenehme Eigenschaft, gelegentlich zu ändern. Dies führt dazu, dass Links auf diese URLs ins Leere laufen, d.h. mit einer "Page Not Found"- oder gar einer "Server Not Found"-Meldung quittiert werden. Das kann man zwar nicht ganz verhindern, aber indem man die Links auf seiner Website regelmässig überprüft, kann man zumindest die Fehlerquote niedrig halten. Nur: Selbst bei einer kleinen Website ist das eine zeitraubende und mühsame Aufgabe, und bei einer grossen Website ist eine manuelle Überprüfung schlicht unrealistisch.

Für WordPress gibt es mit dem Broken Link Checker ein Plugin, das diese Überprüfung automatisch macht und alle toten Links im Backend auflistet. Dort kann man dann sehr bequem die URLs korrigieren oder die Links entfernen. Ein einfaches und höchst effizientes Konzept.

In der Praxis hat dieses wunderschöne Plugin allerdings einige Mängel. Einerseits werden gewisse Links als fehlerhaft gemeldet, obwohl sie funktionieren – schuld daran sind möglicherweise Sonderzeichen in der URL. Anderseits funktioniert das direkte Aktualisieren der Links in der oben gezeigten Liste nicht, man muss also in den normalen Artikel-Editor wechseln. Fairerweise muss man allerdings hinzufügen, dass das Plugin offiziell nur für WordPress 2.0.2 bis 2.6.3 freigegeben ist, während ich selbst WordPress 2.7 nutze.

Fazit: Die oben erwähnten Bugs sind zwar massiv, aber man kann sie umgehen. Insofern würde ich sagen: Externe Links mit dem Broken Link Checker zu prüfen ist besser als nichts, und man unterschätzt, wieviele tote Links sich im Verlaufe der Zeit ansammeln.

Blackbird: Braucht es einen speziellen Browser für Schwarze?

image

Am Vorabend der Machtübernahme durch den ersten schwarzen Präsidenten in der Geschichte der USA ist eine Debatte entbrannt über den ersten schwarzen Web-Browser: Blackbird.

Basierend auf der Mozilla-Technologie bietet der Browser verschiedene Add-ons, um das Web für Schwarze besser zu erschliessen. Dazu gehört Black Search (eine Suchmaschine, die Websites von und für Schwarze bevorzugt), ein News-Ticker mit Black News, handverlesene Bookmarks mit Black Content sowie ein Toolbar (sog. Services Bar), der raschen Zugriff auf ausgewählte Videos, Social Networks, Social Bookmarks und andere Service bietet. 

Braucht es einen speziellen Browser für Schwarze? Die Meinungen gehen auseinander, und die Reaktionen waren teilweise heftig, nachdem Blackbird via TechCrunch in die Schlagzeilen geraten war. Wer 20 Minuten Zeit aufbringen kann, bekommt in der Talkshow von Brian Lehrer einige spannende Fragen und einige gute Antworten zu hören:

Persönlich habe ich zwar Verständnis dafür, dass sich die Schwarzen auch in den Online-Medien untervertreten fühlen, halte die Lancierung von Blackbird aber trotzdem für falsch. Nach dieser Logik müsste man auch einen Frauen-Browser, einen Schwulen-Browser, einen Linkshänder-Browser, einen Buddhisten-Browser und einen Rätoromanen-Browser entwickeln. Und dies würde zu einer Browser-Flut führen, welche das Publizieren und das Konsumieren von Web-Content nur schwieriger macht. Zudem könnte man die meisten Features von Blackbird auch mit einer Firefox-Extension abdecken.

MediaPortal: Open-Source-Alternative zu Windows Media Center

image

Auf dem Mac heisst sie Front Row, auf dem PC Windows Media Center: die Software, die aus einem Computer ein Wiedergabegerät für audiovisuelle Medien macht. Radio- und Fernsehprogramme empfangen und aufzeichnen (inkl. Online Program Guide), DVDs und CDs abspielen, Musiksammlungen verwalten und Fotos betrachten – das sind Aufgaben, die solche Programme erledigen. Und damit sich das Ganze weniger nach Computer und mehr nach Home Entertainment System anfühlt, verfügen sie über eine dezent gestylte Oberfläche, die auch per Fernbedienung gut navigierbar ist.

image

Wer unter Windows XP oder Vista eine Alternative zu Windows Media Center sucht, sollte sich die Open Source Software MediaPortal anschauen, die pünktlich zu Weihnachten in der Version 1.0 erschienen ist. Sie spielt DVDs, kann Fernsehsendungen via DVB-T, DVB-C, DVB-S und Analog-TV anzeigen und aufnehmen und bietet eine digitale Programmzeitschrift auf Basis des XMLTV-Projektes. Im Audiobereich werden digitale Musikaufnahmen ab Festplatte sowie Radiosendungen via Internet-Stream, DVB und UKB unterstützt. Ein Fotoalbum und ein Online-Wetterbericht(!) runden den Funktionsumfang ab. Über Skins kann MediaPortal gemäss den persönlichen Präferenzen gestaltet werden.

Money Maker Ex: Buchhaltung für den Privatgebrauch

image

Es soll ja Menschen geben, die ihre Buchhaltung in Excel (oder einem anderen Tabellenkalkulationsprogramm) erledigen. Das funktioniert zwar, aber es gibt trotzdem bessere Lösungen. Eine davon heisst Money Maker Ex und ist eine Open Source Software für  Windows, Linux und Mac OS (letzteres noch im Experimentalstadium).

Money Maker Ex ist kein ausgewachsenes Buchhaltungsprogramm für Unternehmen, sondern eine Finanz-Software für den Privatgebrauch. Es verwaltet beliebig viele Bargeld-, Kreditkarten- und Wertschriftenkonten, kann mit wiederkehrenden Zahlungen umgehen, holt aktuelle Aktienkurse aus dem Internet (via Google Finance) und unterstützt Budgets. Dabei ist insbesondere der Reporting-Teil gut ausgestattet, während sich die eigentliche Kontenverwaltung auf das Notwendige beschränkt. In den Details wirkt Money Maker Ex noch nicht ganz geschliffen, aber es erfüllt seinen Zweck und hat es in meinem Test sogar geschafft, eine Quicken-Datei mit Buchungen aus den letzten 10 Jahren zu importieren.

REPLAY: Gesamtlösung zur Aufzeichnung und Verbreitung von Vorlesungen der ETH Zürich

image

Immer mehr Hochschulen bieten audiovisuelle Aufzeichnungen von Vorlesungen im Internet an. Damit verbunden ist ein beträchtlicher Aufwand für die Erstellung, Indexierung, Archivierung und Verbreitung solcher Videos.

Mit REPLAY wird an der ETH Zürich derzeit eine Software entwickelt, welche den gesamten Workflow von der Aufnahme bis zur Distribution automatisiert, so dass eine Hochschule mit ihren beschränkten Ressourcen trotzdem eine grössere Anzahl von Lehrveranstaltungen aufzeichnen kann. Sie ist dieser Tage in der Version 0.6 erschienen und bietet bereits alle wesentlichen Elemente, welche für die Version 1.0 vorgesehen sind. REPLAY basiert auf Java und ist somit auf allen gängigen Betriebssystemen lauffähig, als Lizenz kommt die LGPL v2 zum Einsatz.

image

Einige Aspekte, welche mir bemerkenswert erscheinen:

Damit aus Videos eigentliche E-Learning-Inhalte werden, die interaktiv und langfristig genutzt werden können, müssen sie über eine Volltextsuche erschlossen sein. Die Indexer-Komponente von REPLAY kann ganz unterschiedlichen Input verarbeiten: Gesprochener Text aus Video- oder Audioaufzeichnungen wird per Spracherkennung indexiert, der Inhalt von Präsentationen kann entweder per OCR aus dem Beamer-Signal extrahiert oder direkt aus PowerPoint- bzw. PDF-Dateien gewonnen werden.

image

Für die Aufzeichnung von Vorlesungen steht in aller Regel kein Kameramann zur Verfügung. Somit muss die Aufnahme automatisch erfolgen. Da sich ein Redner im Raum bewegt, muss die Kamera in der Lage sein, ihm zu folgen; allerdings soll sie nicht wegen jeder kleinsten Bewegung des Redners einen Schwenk ausführen, weil dies unnötig und ablenkend ist. Das Team an der ETH hat dies gut in den Griff bekommen, wie dieses Demo-Video zeigt.

image Ergänzt wird REPLAY durch Playmobil, ein Kombination aus Hardware und Linux-Software zur Aufzeichnung während der Vorlesung. Diese Aufzeichnung besteht aus dem Übersichtsvideo (gesamter Saal), dem Detailvideo (Bild des Dozenten), der Tonspur sowie dem Beamer-Signal.

REPLAY ist im Moment ein zeitlich befristetes Projekt an der ETH Zürich, soll jedoch in Zukunft unter dem Code-Namen Matterhorn von der Opencast Community weitergeführt werden.

Wer sich in das Thema vertiefen will bekommt mit der rund zweistündigen Aufzeichnung der REPLAY-Präsentation inklusive Demo vom 07.11.2008 eine sehr gute Einführung. Weitere Informationen:

Aptana Studio: Entwicklungsumgebung für HTML, CSS, JavaScript, PHP, Ruby on Rails, Python und mehr

image

Lassen Sie mich zunächst eines klarstellen: Ich bin kein Entwickler. Ich habe zwar ganz gute HTML- und CSS-Kenntnisse und schreibe zur Not auch einfache PHP-Skripts, aber mein übriges Wissen über Programmierung ist rein theoretischer Natur. Insofern kann ich Aptana Studio nicht bis ins letzte Detail beurteilen – aber das, was ich verstehe, gefällt mir ausserordentlich.

Aptana Studio ist eine Entwicklungsumgebung (Integrated Development Environment IDE), die – abgesehen von Microsoft-Technologien und Java – so ziemlich alle Sprachen unterstützt, welche derzeit angesagt sind, wenn es um Web-Applikationen geht. Das beginnt bei HTML und CSS, geht weiter über JavaScript (wobei zahlreiche populäre AJAX Frameworks wie Scriptaculous, YUI, Prototype, Mootools, jQuery oder ExtJS zum Lieferumfang gehören) und schliesst auch PHP, Ruby on Rails sowie Python ein.

Die Entwicklungsumgebung glänzt mit guter Unterstützung zur Fehlervermeidung und -suche: Bereits beim Schreiben des Codes werden Syntaxfehler moniert, und es gibt einen Debugger, der die Fehlersuche zur Laufzeit ermöglicht. Elegant ist auch die Art und Weise, wie man ein Skript (z.B. PHP) direkt ausführen und erst noch in unterschiedlichen Browsern ausgeben kann – und zwar ohne dass man einen lokalen Webserver installieren müsste.

Aptana Studio basiert auf Eclipse und kann entweder als Eclipse-Plugin oder als eigenständige Applikation für Windows, Mac OS oder Linux installiert werden. Die Community Edition ist kostenlos und kann wahlweise unter der GNU General Public Licence oder unter der Aptana Public Licence genutzt werden. Interessant ist übrigens das Businessmodell von Aptana: Während die IDE kostenlos zur Verfügung gestellt wird (sofern man nicht die Pro-Version wählt) ist die Nutzung der Server in der Aptana Cloud kostenpflichtig. Und weil das Deployment mit Aptana Cloud so elegant in Aptana Studio integriert ist, wird sich wahrscheinlich manch ein Entwickler entschliessen, seine Test- und Live-Umgebungen bei Aptana zu betreiben.

Amberjack: Wirkungsvolle Website-Tour mit einfachsten Mitteln

image

Amberjack ist eine JavaScript-Library, welche es sehr einfach macht, eine Tour durch eine Website anzubieten. Das Resultat ist zwar nicht ganz so schick wie ein Screencast oder eine Flash-Demo, aber wesentlich schneller erstellt und zudem auch für Benutzer mit wenig Bandbreite zugänglich.

Die Tour legt sich als Layer über die Website und führt von Seite zu Seite, wobei der Layer nebst Text und Bildern auch andere Elemente enthalten kann (z.B. eingebettete Videos oder Formulare, wie im Screenshot zu sehen). Am besten versteht man Amberjack, indem man die Demo-Tour absolviert. Eine eigene Tour erstellt man bequem mit dem Tour Wizard, verschiedene Skins erlauben eine optische Anpassung an die eigene Website.

Amberjack unterliegt der GNU Lesser General Public Licence (LGPL). Warum die Library allerdings so heisst, wie sie heisst (Amberjack bedeutet offenbar Gelbschwanzmakrele), ist mir ein Rätsel.

Einen guten Überblick gibt auch das Video von Manuela Hoffmann:

Amberjack: Site Tour Creator

Datenschutz-Hinweis: Wenn Sie dieses Video abspielen, können Sie von YouTube getrackt werden.