TYPO3 Association institutionalisiert das Sponsoring

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Vor einigen Monaten wurde bekannt, dass die kürzlich gegründete Firma Acquia, welche Support und Weiterentwicklung des Open Source CMS Drupal anbietet, Risikokapital in der Höhe von 7 Millionen US-Dollar erhalten hat.

Hinter TYPO3 steht weder eine solche Firma noch sind vergleichbare finanzielle Mittel verfügbar. Immerhin unternimmt die TYPO3 Association jetzt aber konkrete Schritte, um die Entwicklung über Sponsoring zu beschleunigen. Im Moment werden Sponsoren für drei konkrete Projekte gesucht, welche in die nächste Version 4.3 von TYPO3 einfliessen sollen:

Die Auswahl scheint mir sehr sinnvoll – alle drei Projekte würden TYPO3 einen wichtigen Schritt voran bringen und kämen den meisten Benutzern zugute. Die in den Projektbeschrieben genannten Features sind jedenfalls sehr verlockend. Was es jetzt noch braucht, sind Sponsoren: Rund 50’000 Euro müssen noch gesprochen werden – was angesichts des geplanten Funktionsumfangs ein absolut realistischer Betrag ist.

TYPO3camp, München

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Das TYPO3camp Munich 2008 ist ein Barcamp rund um TYPO3. Und wie bei jedem Barcamp gilt die Regel, dass es keine Zuschauer gibt, sondern nur Teilnehmer. Mit anderen Worten: Jeder, der am TYPO3camp teilnehmen möchte, muss sich aktiv engagieren, sei es durch das Halten einer Session oder als Helfer bei der Organisation. Der Anlass findet vom 29. bis 31. August 2008 in den Räumlichkeiten der SAE School for Audio Engineering in München statt.

pae_project: Projekt-Management mit TYPO3

Dass man mit TYPO3 komplexe Websites bauen kann, ist hinlänglich bekannt. Dass sich damit auch Intranets und Extranets betreiben lassen, liegt auf der Hand, zumal die Anforderungen so unterschiedlich nicht sind. Aber kann man mit TYPO3 auch ein Projekt planen und den resultierenden Terminplan als Gantt-Chart visualisieren?

Das Testszenario: Wir möchten den Umzug eines Unternehmens in ein neues Bürogebäude planen, der in folgenden Phasen abläuft:

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Zu beachten ist dabei: Die einzelnen Projektphasen sind voneinander abhängig. Die Baueingabe beispielsweise kann erst erfolgen, wenn der Umbau geplant ist, und die Mitarbeiter können erst umziehen, wenn die Infrastruktur im neuen Gebäude steht. Was wir zudem kennen ist das Startdatum des ganzen Projekts (1.4.2008), und wir wissen, dass der Umzug spätestens an Weihnachten abgeschlossen sein muss. Indem wir die einzelnen Projektphasen verketten und ihnen eine Dauer zuweisen, berechnet uns das Projektplanungs-Tool die resultierenden Daten automatisch. Die Planung von Kosten oder Ressourcen, wie es bei der professionellen Projektplanung üblich ist, lassen wir bewusst weg.

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Unser Testkandidat ist die Extension PAE Project Management (pae_project). Sie ist rasch installiert, denn sie bietet im Extension Manager kaum Konfigurationsmöglichkeiten und muss lediglich in Form eines Plugins in eine Seite eingefügt werden. Die Projektelemente werden über das List-Modul eingepflegt (siehe oben) und in einem SysFolder gespeichert. Verglichen mit einer Projektplanungs-Software wie Microsoft Project oder OpenProj ist dieser Vorgang ziemlich mühsam, entspricht aber dem Konzept von TYPO3.

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Das Resultat im Frontend ist auf den ersten Blick ansprechend: Der Projektplan wird visuell in Form eines einfachen Gantt-Charts ausgegeben (Flash). Dessen Grösse ist leider fix und relativ knapp bemessen, man kann es aber immerhin zoomen und scrollen. Schwarz wird dabei die geplante, orange die effektive Zeitdauer eines Projektelements angezeigt. Gemäss Handbuch sollte es auch eine Zeitskala geben, bei meinem Test fehlte diese aber.

Darunter gibt es eine Listen- und eine Detailansicht der Projektelemente. Eingeloggte Frontend-Users können zudem Projektelemente über Formulare editieren, wobei drei Rollen unterschieden werden: Gobal Administrator, Project Administrator, Project Worker.

Die Extension hat ein paar schöne Ansätze, aber es gibt noch einige massive Probleme. Erstens werden die Projektelemente im Frontend nicht in derjenigen Reihenfolge ausgegeben, die man im Backend vorgegeben hat, sondern in der Reihenfolge ihrer Erstellung – was in einem ziemlich chaotischen Gantt-Chart resultiert. Zweitens kann man im Backend wohl Abhängigkeiten erfassen, aber diese werden nicht überwacht, d.h. man kann Daten trotzdem beliebig setzen. Umgekehrt muss man auch alle Daten manuell erfassen, denn es erfolgt keine Datumsberechnung aufgrund der Zeitdauer und der Abhängigkeiten. Und schliesslich habe ich den Versuch, als Frontend User ein Projektelemente zu bearbeiten, mit mehreren Dutzend(!) Fehlermeldungen bezahlt (was allerdings auch mit meiner spezifischen Website zusammenhängen könnte).

Alles zusammengenommen: Im Moment ist diese Extension leider unbrauchbar.

Auf die Schnelle: Charts für TYPO3-Websites

Spätestens seit es Excel gibt gehört es zum guten Ton, Zahlen nicht einfach als Zahlen zu präsentieren, sondern in übersichtliche und visuell attraktive Diagramme zu verwandeln. Dieser Artikel befasst sich mit der Fragestellung, wie man solche Diagramme (engl. Charts) mit bescheidenem Aufwand auf eine TYPO3-Website bringt.

Variante 1: Excel & Co.

Wenn die Zahlen, die man visualisieren will, selten oder nie ändern, dann sollte man gar nicht erst in die Ferne schweifen: Mit Excel erzeugte Grafiken als Bild in die Website einzubauen ist nämlich allemal schneller als irgend eine Chart Engine in TYPO3 zu installieren und deren Handhabung zu erlernen. Nebst Excel liefert beispielsweise auch PowerPoint brauchbare Charts, und natürlich gibt es dank OpenOffice.org Alternativen mit Open-Source-Lizenz.

Variante 2: Google Chart API

imageAuch unsere zweite Variante ist nicht TYPO3-spezifisch: Für gelegentlich ändernde Zahlen bietet sich die Google Chart API an. Das Prinzip ist einfach: Man ruft über die URL http://chart.apis.google.com/chart Googles Chart-Engine auf und gibt alle Informationen über das gewünschte Diagramm im Query-String mit. Die obige Grafik beispielsweise kommt zurück, wenn Sie folgende URL aufrufen:

http://chart.apis.google.com/chart?
cht=p3&
chd=t:48.7,36.2,16.6,19.3&
chs=300×100&
chl=Migros|Coop|Denner|Manor|Volg&
chco=FFB900,DF3A00,535EDF,23BF90

Diese Lösung hat Vor- und Nachteile: Obige URL kann man in TYPO3 problemlos per Content-Element vom Typ HTML in eine Seite einbauen. Mit anderen Worten: Ohne ein Extension installieren zu müssen hat man auf diese Weise Diagramme erstellt, die über das TYPO3-Backend editierbar sind. Allerdings: Die obige URL zu erstellen bzw. zu manipulieren ist eine ziemlich technische Angelegenheit, die man normalen TYPO3-Redaktoren eher nicht zumuten möchte. Immerhin gibt es im Web zahlreiche Websites, wo man solche URLs über ein hübsches Interface erstellen kann (z.B. GCUI).

Variante 3: JPGraph

image Der dritte Weg führt über die Extension jpgraph, welche die gleichnamige Grafik-Library einbindet. Die erzeugten Diagramme wirken vielleicht etwas altbackener als bei Google, dafür ist man autonom und kann das Chart über ein übersichtliches Formular im TYPO3-Backend konfigurieren.

Für Standardanwendungen reicht diese Lösung. Man muss sich allerdings bewusst sein, dass diese Extension nur einen Bruchteil der Funktionalität der mächtigen Library erschliesst und dass lange nicht jede Option pro Chart-Typ im TYPO3-Backend angeboten wird. Bei gewissen Chart-Typen fehlen sogar ganz offensichtlich einzelne Parameter. jpgraph wird im TYPO3 Extension Repository als Alpha-Version geführt, und das sollte man durchaus ernst nehmen. Wenn man das Change Log der Extension studiert, wird man zudem feststellen, dass diese Extension nicht mehr wirklich aktiv weiterentwickelt wird.

mda_sbbtimetable: SBB-Fahrplan in TYPO3-Website einbinden

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Die Schweizerischen Bundesbahnen stellen eine Eingabemaske für Fahrplanabfragen bereit, die man in die eigene Website einbinden kann. Das ist technisch nicht besonders anspruchsvoll, zumal ein Assistent den HTML-Code erstellt, den man dann nur noch in die betreffende Seite seiner Website einfügen muss.

Wer TYPO3 benutzt und den SBB-Fahrplan standesgemäss über ein Content-Element bereitstellen möchte, kann dazu die Extension mda_sbbtimetable nutzen. Dadurch können auch TYPO3-Redaktoren mit beschränkten Zugriffsrechten solche Fahrpläne einfügen und zudem direkt im TYPO3-Backend Abfahrts- und Zielbahnhof eintragen.

Das Ganze ist eine hübsche kleine Extension, die allerdings noch einige Detailverbesserungen erfordert. So müsste das aktuelle Datum und die aktuelle Uhrzeit automatisch eingefügt werden, und ausserdem wurde das Formular bei meinem Test nicht in der Sprache der Website ausgegeben, sondern immer mit englischen Beschriftungen.

fdfx_be_image: Fotos im TYPO3-Backend bearbeiten

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Im Umgang mit Content-Management-Systemen gilt eine einfache Regel: Bilder werden lokal aufbereitet und anschliessend ins CMS geladen. Dort werden sie höchstens noch automatisch heruntergerechnet (z.B. für die Thumbnail-Darstellung), weitere Bearbeitungsfunktionen sind nicht vorgesehen.

Die Extension fdfx_be_image geht hier einen Schritt weiter: Damit kann man im TYPO3-Backend Bilder nachträglich zuschneiden, in ein anderes Dateiformat (GIF, JPG, PNG) umrechnen oder im 90-Grad-Winkel rotieren. Netterweise werden die Originalbilder dabei nicht überschrieben, sondern das neue Bild in einem automatisch erzeugten Unterverzeichnis abgelegt.

Das Ganze funktioniert auch im Zusammenspiel mit DAM und erfordert – ausser der Installation über den Extensions Manager – keinerlei Konfigurationsarbeit. Wirklich eine schöne Erweiterung des TYPO3-Backends!

TYPO3 Forge: Die neue Entwickler-Plattform für TYPO3

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Mit der neuen Plattform forge.typo3.org sollen die zahlreichen Projekte rund um das Open Source CMS TYPO3 besser koordiniert werden. Basierend auf der Projekt-Management-Plattform Redmine bietet TYPO3 Forge alle Module, die man sich für ein Software-Projekt wünschen kann – vom Subversion-Repository über einen Issue-Tracker bis hin zu Dateiablage und Wiki für die Dokumentation.

image Es ist zu vermuten, dass damit einige der älteren Tools – beispielsweise der auf Mantis basierende alte Issue-Tracker – gelegentlich überflüssig werden. In einer Übergangszeit dürfte allerdings die Verwirrung durch die Vielfalt der Plattformen noch etwas zunehmen. Trotzdem ist der Schritt zu TYPO3 Forge eindeutig zu begrüssen, und die Mehrheit der Entwickler dürfte sich rasch von den Vorteilen von Redmine überzeugen lassen. Für Unentschlossene bietet übrigens der Video-Podcast von Jochen Rau und Sebastian Kurfürst einen guten Einstieg.

TYPO3 Anwendertag, Frankfurt am Main

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Die dritte Ausgabe des TYPO3 Anwendertags findet am 11. November 2008 in Frankfurt am Main statt. Der Kongress richtet sich an Anwender und Neueinsteiger. Er bietet vor allem praxisorientierte Erfahrungsberichte aus Industrie und Mittelstand. Der Eintritt zur Veranstaltung kostet 238 Euro (Studenten: 50 Euro), Frühbucher zahlen gut 200 Euro.

TYPO3 4.2: Erste Eindrücke der finalen Version

Damit keine Missverständnisse aufkommen: Dies ist keine systematische oder gar vollständige Beschreibung der Neuerungen in TYPO3 4.2, dessen finale Version heute veröffentlicht worden ist. Mit der offiziellen Medienmitteilung, dem Überblick von Thomas Esders sowie dem Changelog im TYPO3 Wiki hat das TYPO3-Entwickler-Team bereits ausreichend Informationen bereitgestellt. Dieser Artikel ist vielmehr ein subjektiver erster Eindruck eines TYPO3-Administrators, der insbesondere bezüglich der Usability einige Hoffnungen in das neue Release setzt.

imageDen ersten Kontakt mit TYPO3 hat man bekanntlich über den Installer. Dieser ist bei TYPO3 4.2 weitgehend unverändert geblieben – das neue Install Tool 2.0 hat es also nicht in das aktuelle Release geschafft. Das ist etwas überraschend, war es doch in der zweiten Alpha-Version enthalten (vgl. TYPO3 4.2 ante portas – Verbesserungen im Backend). Andererseits wurde die Wiki-Seite des Install Tool 2.0 seit letzten September nicht mehr aktualisiert – offenbar scheint hier die Entwicklung in letzter Zeit nicht mehr ganz so rasch voranzugehen wie auch schon. Sehr schade!

image Das Backend-Login ist – bis auf ein neues Foto – ebenfalls das alte geblieben. Hier hätte ich mir gewünscht, dass man zumindest die heute zum Standard gehörende Funktion «Passwort vergessen» integriert hätte. Glücklicherweise gibt es dafür Extensions (vgl. TYPO3 Tuning: Backend-Login wiederherstellen).

Aber genug kritisiert: Ist mal einmal im Backend eingeloggt, wird man nicht nur von einer optisch sanft überarbeiteten Oberfläche empfangen, sondern findet an vielen Stellen Verbesserungen, welche die tägliche Arbeit spürbar erleichtern. In zufälliger Reihenfolge wäre dabei zu nennen:

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Die Filterfunktion oberhalb des Seitenbaums erlaubt es, rasch eine bestimmte Seite in einer grösseren Website zu finden.

Kurze Hilfetexte können nun direkt per Mouseover über das Fragezeichen-Symbol abgerufen werden. Nur wenn man vertiefte Informationen wünscht, wird das Popup mit dem Online-Manual geöffnet (das leider immer noch Screenshots von TYPO3 3.x zeigt).

imageDie zentralen Eingabemasken wurden gleich in drei Punkten entscheidend verbessert:

  • Erstens wurden Register (Tabs) eingeführt, so dass man kaum noch zu scrollen braucht.
  • Zweitens werden selbst dann, wenn man scrollen muss, die zentralen Buttons (Speichern, Schliessen etc.) nicht mehr weggescrollt, weil sie neu in einer separaten Button-Leiste oberhalb des Formulars stehen.
  • Und drittens können die erweiterten Parameter (Secondary Options) bereichsweise auf- und zugeklappt werden.

image Die Bearbeitung von TypoScript im Backend wird mit TYPO3 4.2 endlich komfortabler: Der neue Editor beherrscht Syntax-Highlighting und hilft so, den Code lesbarer zu machen sowie Vertipper zu vermeiden. Allerdings ist der Editor nicht standardmässig aktiviert, sondern wird nur als nicht aktivierte Extension (Key = t3editor) mitgeliefert. Eine der ersten Handlung bei der Installation von TYPO3 4.2 sollte deshalb darin bestehen, den Editor im Extension Manager zu aktivieren. Praktisch ist auch die ins Backend integrierte TypoScript-Online-Hilfe, die sich in einem Popup-Fenster öffnet.

image Wer Constants in den Templates mit dem Constant Editor bearbeitet, wird sich darüber freuen, dass man die Werte nun direkt verändern kann, statt die Felder zuerst über eine Checkbox einzeln freischalten zu müssen.

Der Extension-Manager verfügt neu standardmässig über eine Option, um Updates der installierten Extensions im TER anzuzeigen und ggf. zu installieren. Bisher musste man dafür eine separate Extension installieren (vgl. TYPO3 Tuning: Versions-Check für installierte Extensions).

imageEinige bereits bekannte Funktionen haben Ihren Platz gewechselt und sind nun gut zugänglich rechts oben positioniert, namentlich der Logout-Button, der Umschalter für die Workspaces und die Funktion zum Löschen des Cache. Letztere ist endlich vernünftig beschriftet und bietet nun auch die Möglichkeit, sämtliche Caches mit einem einzigen Mausklick zu löschen.

Um ein erstes Fazit zu wagen: Die neuste Version von TYPO3 ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Dieses CMS ist in den letzten Jahren enorm leistungsfähig geworden – jetzt geht es weniger um neue Features als darum, die Bedienung zu vereinheitlichen und zu vereinfachen. TYPO3 4.2 ist diesbezüglich keine Revolution, und für Usability-Spezialisten gäbe es weiterhin viel Arbeit; andererseits bringt das Update aber viele Verbesserungen, die ich keinesfalls missen möchte. Dass wir weiterhin auf ein übersichtliches Install-Tool verzichten müssen, ist bedauerlich, aber man darf sich auch so über ein absolut gelungenes Release freuen.