Task Coach: Leistungsfähige Aufgabenverwaltung für alle Plattformen

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Auch wenn Task Coach die Software-Gattung der Task Managers nicht gerade revolutionieren wird, so ist diese Software in der Summe ihrer Features doch eine bemerkenswerte Lösung. Zu den wichtigsten Eigenschaften gehören:

  • Desktop-Applikation für Windows, Mac OS und Linux.
  • Läuft als Portable App auch ohne Installation ab einem USB Memory Stick.
  • iPhone App (CHF 1.10), welche über WLAN mit dem der Desktop-Applikation synchronisiert werden kann.
  • Sowohl Aufgaben als auch Kategorien können in hierarchischen Strukturen organisiert werden.
  • Timesheet-Funktion: Task Coach zeichnet auf, wie lange man an einem Task gearbeitet hat.
  • Notizen (unabhängig von den Aufgaben, aber ebenfalls in das Kategorienkonzept eingebunden).
  • Aufgaben, Notizen und Kategorien erlauben Dateianhänge.
  • Umfangreiche Such- und Filteroptionen.
  • Kalender- und Timeline-Ansicht.
  • Flexibles Layout mit diversen Ansichten, die als unabhängige Fenster oder angedockt genutzt werden können.

Insgesamt erinnert mich Task Coach an ToDoList. Task Coach ist insgesamt leistungsfähiger, dadurch allerdings auch etwas unübersichtlicher, und gewisse Ansichten (namentlich die mir unverständliche Task Square Map) halte ich persönlich für verzichtbar. Starke Argumente sind dafür die Multi-Plattform-Fähigkeit und die iPhone App.

OLPC XO-3: Zukunftsvision oder Hirngespinst?

OLPC XO-3 (Studie)

Das knuddlige Design des sogenannten 100-Dollar-Laptops lässt leicht vergessen, dass der XO-1 (so die offizielle Modellbezeichnung) durchaus einige technische Innovationen zu bieten hat – beispielsweise das auch für den Tageslicht-Einsatz geeignete Display oder die Fähigkeit, mit anderen Geräten ein Mesh-Netzwerk zu bilden. Mit der Ankündigung des XO-2 wollte das OLPC-Projekt nochmals einen entscheidenden Schritt in die Zukunft machen: Der Laptop der zweiten Generation sollte keine Tastatur mehr besitzen, sondern zwei mit einem Scharnier verbundene Touchscreens.

OLPC XO-3 (Studie)

Inzwischen ist allerdings klar: Diesen futuristischen Tablet-PC wird es nie geben. Stattdessen wurde der XO-3 angekündigt, der bloss einen einzelnen Touchscreen besitzt. Aufmerksamkeit erregt dafür das ultradünne, flexible Kunststoffgehäuse sowie der Verzicht auf jegliche Anschlüsse (der Akku wird über Induktion geladen).

Die Fachwelt reagierte skeptisch, besonders angesichts des anvisierten Preises von unter 100 Dollar. Kann Nicholas Negroponte und sein Team tatsächlich ein Gerät produzieren, das ähnlich innovativ ist wie Apples iPad und zugleich günstiger als der heutige XO-1? Als “Impossible $75 Fantasy Tablet” bezeichnete etwa das Technik-Blog Gizmodo den XO-3 und frotzelte: “Well, I can’t wait to see the XO-4!” Hoffen wir also, dass Negroponte diesmal halten kann, was er verspicht – alles andere würde der Glaubwürdigkeit des Projekts “One Laptop per Child” schaden, und das kann niemand wollen.

ScrewTurn Wiki: Wiki mit WYSIWYG-Editor auf .NET-Basis

Screenshot: Screwturn Wiki mit WYSIWYG Editor

Von den meisten anderen Wikis unterscheidet sich ScrewTurn Wiki zunächst dadurch, dass es auf dem .NET-Framework basiert. Gerade wenn ein Wiki im Unternehmensumfeld eingesetzt werden soll, wo häufig Windows-Server laufen, kann dies ein entscheidendes Kriterium sein. ScrewTurn Wiki benötigt keine Datenbank, sondern legt die Inhalte in Files ab; für Anwendungen mit sehr vielen Zugriffen kann die Speicherung aber auch in einem SQL Server erfolgen. Zudem gibt es eine Desktop Edition, mit der sich ScrewTurn Wiki als persönliches Wiki auf jedem Windows-PC oder –Notebook nutzen lässt (wobei die Desktop Edition leider nicht auf dem neusten Entwicklungsstand ist).

Ein entscheidender Pluspunkt von ScrewTurn Wiki ist der WYSIWYG-Editor: Während man in vielen Wikis eine spezielle Markup-Syntax verwenden muss, die für Wiki-Neulinge und Nicht-Techniker wenig einladend wirkt, bietet ScrewTurn Wiki alternativ auch einen Rich-Text-Editor, wie man ihn von vielen CMS oder Blogs her kennt. Auch der Bildzuschnitt direkt im Web-Interface, die Kommentarfunktion oder der elegante Umgang mit Dateianhängen gehört nicht zum Standard bei Wiki-Software. Wiederum für den Unternehmenseinsatz interessant ist die Möglichkeit, ein Active Directory anzubinden und somit existierende User Accounts zu nutzen. Andere Dinge wie Namespaces, Themes, Versionierung mit Vergleichsdarstellung, Benachrichtigung über E-Mails und eine Plugin-Architektur sind dagegen zwar wichtig, aber wenig überraschend.

ScrewTurn ist unter der GPLv2-Lizenz frei verfügbar. Daneben gibt es auch kommerzielle Lizenzen mit Support durch das italienische Startup Threeplicate, welches ScrewTurn entwickelt.

Open Source Software im Unterricht, Zürich

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Bereits zum vierten Mal findet am 29. Mai 2010 die Schweizer Weiterbildungstagung “Open Source Software im Unterricht” statt. Themen sind unter anderem die Förderung von Freier Software durch educa.ch sowie Erfahrungen mit der Linux-Plattform an Schulen. Die Veranstaltung ist kostenlos, die Platzzahl allerdings beschränkt.

Tim Berners-Lee über Open Data

Niemand geringerer als der Erfinder des World Wide Web, Tim Berners-Lee, setzt sich dafür ein, dass Daten frei verfügbar gemacht werden – sei es Datenmaterial der öffentlichen Hand, seien es wissenschaftliche Daten oder seien es Daten, die durch die Community erarbeitet wurden. Anhand verschiedener Beispiele zeigt er auf, wie aus Daten wichtige Informationen gewonnen und neue Zusammenhänge erkannt werden können. Open Data ist – nach Open Source für Software und Open Access für wissenschaftliche Publikationen – das dritte Element einer Bewegung, die eine möglichst freie Wissensgesellschaft anstrebt. Das Kurzreferat von Tim Berners-Lee ist – wohl bedingt durch die Redezeitbeschränkung der TED Conference – etwas hektisch geraten; sein Anliegen ist deswegen nicht weniger wichtig, denn nur wer auf Rohdaten zugreifen kann, ist in der Lage, sich ein eigenes Bild der Welt zu machen.

(via KoopTech)

E-Government-Lösung des Kantons Zug wird Open Source

iZug heisst die auf dem CMS Plone basierende E-Government-Lösung des Kantons Zug, die vom Berner Webdienstleister 4teamwork entwickelt wurde. Nun hat der Kanton Zug beschlossen, diese Lösung unter der GNU General Public Licence (GPL) zu veröffentlichen und so auch anderen Behörden zugänglich zu machen. iZug verbindet ein Web-CMS, einen Online-Schalter sowie Tools zur internen Zusammenarbeit (z.B. Aufgaben- und Terminverwaltung). Um die Weiterentwicklung der Plattform zu gewährleisten wurde der Verein PloneGov gegründet. Eine Fallstudie vermittelt Detailinformationen zum Intranet-Portal iZug, zudem steht eine Demo-Installation zur Verfügung.

(via Blog Digitale Nachhaltigkeit)

Chive: Konkurrenz für phpMyAdmin und SQL Buddy

Chive: MySQL Editor mit Syntax-Highlighting

Nach SQL Buddy gibt es nun ein weiteres web-basiertes Datenbank-Management-Tool für MySQL, das phpMyAdmin Konkurrenz machen will: Chive wird von der Vorarlberger Web-Agentur Fusonic auf Basis des Yii Frameworks entwickelt und unterliegt der GNU General Public Licence (GPL) Version 3. Die Applikation setzt PHP 5.1.0 (oder neuer) mit den Extensions php_pdo und php_pdo_mysql voraus, ferner MySQL 5.

Chive wirkt ganz allgemein moderner, doch das allein wird einen Datenbank-Administrator nicht überzeugen. Die handfesteren Vorteile von Chive gegenüber phpMyAdmin (und teilweise auch SQL Buddy) liegen in folgenden Bereichen:

  • Chive verfügt über einen Editor mit Syntax-Highlighting für SQL Statements. Das macht den Code übersichtlicher und hilft, Syntax-Fehler zu erkennen.
  • Chive erlaubt es, Daten inline zu bearbeiten. Wenn man also in einer Tabelle verschiedene Datensätze editieren will, muss man nicht jeden einzeln in der Detailansicht öffnen und anschliessend wieder in die Listenansicht wechseln, sondern kann die Datensätze direkt in der Listenansicht bearbeiten.
  • Chive bietet eine bessere Unterstützung für Stored Procedures, Triggers und Views. Dazu gehören auch Templates.
  • Für wiederkehrende Anfragen bietet Chive die Möglichkeit, SQL Statements als Bookmarks zu speichern.

Aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen muss ich allerdings sagen, dass die Installation unter Umständen nicht ganz so einfach ist, wie man es erwarten würde. Jedenfalls bei meinem Web-Hoster war die PDO-Extension nicht installiert, und ohne diese ist Chive nicht lauffähig. Wenn Sie also einen Internal Server Error erhalten mit dem Hinweise auf include(PDO.php), dann ist dies vermutlich die Ursache.

Toucan: Synchronisierung, Backup, Verschlüsselung

Toucan (Screenshot)

Ähnlich wie Synkron ist Toucan eine Software, um Verzeichnisse zu synchronisieren oder – was letztlich ein ähnlicher Vorgang ist – im Sinne eines Backups zu sichern. Zusätzlich kann Toucan Dateien auch verschlüsseln (basierend auf ccrypt). In allen drei Modi können Jobs vorkonfiguriert und später auf Knopfdruck ausgeführt werden.

Im direkten Vergleich ist Toucan etwas einfacher gehalten als Synkron. Im Synchronisationsmodus legt man ein Quell- und ein Zielverzeichnis fest, und die einzige Herausforderung besteht darin, den richtigen Modus auszuwählen: «Kopieren», «Erneuern», «Spiegeln», «Synchronisieren», «Verschieben» oder «Säubern» stehen zur Auswahl. Das ist nicht unbedingt intuitiv verständlich, aber anhand der Online-Hilfe (leider nur in Englisch vorhanden) kommt man trotzdem rasch dahinter, und dank der Vorschau-Funktion kann man den Effekt auch vorab überprüfen.

Erstellt man ein Backup, so wird dieses als Archiv im Format Zip bzw. 7-Zip angelegt. Man kann entweder eine komplettes Backup erstellen, ein bestehendes Backup aktualisieren oder ein differentielles Backup erstellen – und natürlich gibt es auch eine Restore-Funktion. Eine sehr übersichtliche Backup-Lösung, die auch Backup-Muffel überzeugen könnte.

Bei der Verschlüsselung werden die ausgewählten Dateien individuell an ihrem Ursprungsort verschlüsselt. Sie erhalten dann die Dateiendung *.cpt und lassen sich nur noch mit Toucan und dem richtigen Passwort entschlüsseln. Für die Verschlüsselung kommt der AES-256-Algorithmus zur Anwendung. Auch hier ist die Anwendung sehr einfach und schnörkellos.

Etwas komplexer wird Toucan, wenn man Regeln, Variablen und Skripte nutzt. Eine Regel bietet die Möglichkeit, bestimmte Dateien oder Verzeichnisse regelbasiert ein- bzw. auszuschliessen; um Regeln nutzen zu können sollte man allerdings Regular Expressions beherrschen. Solche Regeln kann man dann bei Synchronisierung, Backup oder Verschlüsselung einbinden. Variablen enthalten vordefinierte Pfade oder einfache dynamische Werte wie z.B. das Datum. In einem Skript können schliesslich vordefinierte Jobs aufgerufen sowie elementare Dateibefehle ausgeführt werden. All diese Optionen kann, muss man aber nicht nutzen.

Toucan ist als PortableApp ab einem USB-Stick lauffähig. Die Software ist ausschliesslich für Windows verfügbar und unterliegt der GPL.