CSV-Dateien auf TYPO3-Websites publizieren mit csvdisplay und bit_csvtable

Letztes Update: 2. November 2009

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Um einen Datenbestand, der als Excel-Tabelle vorliegt, auf einer TYPO3-Website zu publizieren gibt es mehrere Möglichkeiten:

  • Download-Datei: Der einfachste Weg besteht darin, die Datei unverändert auf den TYPO3-Server zu laden und lediglich zu verlinken. Wer die Daten einsehen will, muss die Datei also herunterladen und in Excel öffnen. Sofern die Zielgruppe die Daten weiterverarbeiten möchte, ist diese Lösung durchaus sinnvoll – andernfalls ist sie hingegen wenig elegant und auch im Hinblick auf die Suchmaschinenoptimierung nicht ideal.
  • Individuelle Extension: Wer den Aufwand nicht scheut, kann eine eigene Extension entwickeln (lassen), welche die Daten aus der Excel-Tabelle importiert und dann in der gewünschten Form publiziert. Eine solche Extension könnte auch Formulare bereitstellen, um die Daten im Frontend und/oder im Backend direkt auf dem TYPO3-Server zu pflegen statt im ursprünglichen Excel-Dokument.
  • CSV-Importer: Einen pragmatischen Mittelweg gibt es in Form von Extensions, welche CSV-Dateien (die man mit Excel schreiben und lesen kann) importieren und dann im Frontend der Website als HTML-Tabellen ausgeben. Diese Lösung ist nicht unendlich flexibel, und die Datenpflege – sofern die Daten überhaupt ändern – erfolgt weiterhin mit Excel (die aktualisierte Datei wird dann manuell auf den Server gespielt). Dafür ist dieser Weg ausgesprochen effizient und unkompliziert. Dieser Artikel stellt drei solche Extensions vor.

csvdisplay

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Die Extension csvdisplay von Christian Wolff ist schon älter: Das letzte Update liegt eineinhalb Jahre zurück, sie funktioniert aber auch mit der aktuellen TYPO3-Version 4.2.6 einwandfrei. Wer eine möglichst einfache Lösung sucht, ist hier am besten bedient, denn csvdisplay tut wirklich nichts anderes als eine CSV-Datei in eine sauber formatierte HTML-Tabelle umzuwandeln. Diese Tabelle kann dann weder gefiltert noch sortiert werden. Die Formatierung erfolgt über CSS, wobei auch alternierende Zeilenfarben (“Zebra”) möglich sind. Was fehlt ist ein automatisches Paging – auch grosse Tabellen werden auf einer einzigen Webpage abgebildet.

Im Backend gibt es einige wenige Konfigurationsmöglichkeiten: So können die Spaltentitel entweder aus der CSV-Datei gezogen oder aber individuell vergeben werden. Ausserdem kann csvdisplay wahlweise alle URLs und E-Mail-Adressen verlinken. Hilfreich ist ferner die Zeichensatzkonvertierung, mit der man den Inhalt der CSV-Datei beispielsweise von ISO-8859-1 nach UTF-8 konvertieren kann, um die korrekte Darstellung von Sonderzeichen sicherzustellen.

bit_csvtable

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Die Extension bit_csvtable von Oliver Hirsch (BIT IT Service GmbH) verfolgt einen sehr ähnlichen Ansatz. Der entscheidende Unterschied besteht darin, dass im Frontend ein Suchformular zur Verfügung steht, über das der Website-Besucher den Datenbestand filtern kann (vgl. Screenshot am Artikelanfang). Seit der Version 1.1.1 bietet die Extension eine Zeichensatzkonvertierung (automatisch und manuell), zudem können die Begrenzungszeichen für die einzelnen Spalten in der CSV-Datei definiert werden. Die Probleme, auf die ich bei früheren Versionen der Extension gestossen war, wurden vom Entwickler auf Anfrage rasch behoben, so dass diese Extension inzwischen meine Favoritin für den CSV-Import ist.

cag_longlists

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Die Extension cag_longlists von Jens Eipel ist mit Abstand die flexibelste, aber leider auch die komplexeste Extension in dieser Übersicht. So können die Daten nicht nur aus einer CSV-Datei, sondern auch aus einer Datenbank stammen. Der Datenbestand kann durchsucht, gefiltert und sortiert werden, und auch ein automatisches Paging für grössere Tabellen ist vorhanden. Leider ist die Dokumentation derart unvollständig, dass man bei der Konfiguration auf sich allein gestellt ist. Aus diesem Grund habe ich diese Extension nicht im Detail getestet. Eine Besprechung dieser Extension finden Sie hier.

Wikibu: Automatischer Qualitätsindikator für die Wikipedia

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Kann man einer Enzyklopädie trauen, bei der jeder mitschreiben kann und wo es keine geregelte Qualitätssicherung gibt? Die Wikipedia hat zwar in verschiedenen Vergleichstests mit kommerziellen Enzyklopädien immer gut abgeschnitten (vgl. Wikipedia: Nicht schlechter als Brockhaus und Britannica), aber wie verlässlich der einzelne Artikel letztlich ist, weiss man als Leser nie so recht.

Hier setzt Wikibu an, ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt des Zentrums für Bildungsinformatik der Pädagogischen Hochschule PHBern. Wikibu analysiert automatisch diverse Kriterien eines Wikipedia-Artikels und errechnet daraus eine Punktzahl, welche ein Indiz für die Qualität des Artikels sein soll.

Der grundlegende Ansatz ist einfach: Je mehr Personen einen Artikel gelesen und bearbeitet haben, desto grösser ist die Chance, dass er relevant, korrekt und vollständig ist. Auch die Anzahl der Quellenangaben und der Verweise auf den Artikel sind ein Indiz dafür. Hat der Artikel zudem eine Wikipedia-interne Auszeichnung erhalten (“lesenswert” oder gar “exzellent”), dann ist dies ein weiterer Faktor.

Das Konzept von Wikibu ist plausibel und die Website schön gemacht. Das kritische Lesen ersetzt Wikibu aber niemals, denn letztlich bewerten die Wikibu-Punkte nur formale Faktoren, nicht den eigentlichen Inhalt. Im Einzelfall kann Wikibu zu einem völlig falschen Schluss kommen, und natürlich könnte man die Wikibu-Punktzahl auch durch geeignete Manipulation des Wikipedia-Artikels beeinflussen. Insofern: ein spannendes Experiment, das den Umgang mit der Wikipedia aber nicht revolutionieren dürfte.

(via histnet)

OpenGoo 1.4.1 bringt Custom Reports und Custom Properties

Die neuste Version 1.4.1 der Groupware-Lösung OpenGoo bringt als wesentlichen Neuerungen Custom Reports und Custom Properties sowie diverse Bug Fixes.

Custom Reports

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Endlich ist das Reporting-Modul aus seinem Dornröschenschlaf erwacht: Das Register “Reporting” gab es ja schon länger, nur war dort keine konkrete Funktionalität zu finden. Nun jedoch steht ein mächtiges Reporting-Tool zur Verfügung, mit dem man Reports für alle Objekttypen frei definieren und speichern kann. Für jeden Report lassen sich folgende Parameter festlegen:

  • Für welchen Objekttyp soll ein Report erstellt werden (z.B. Documents, Companies, Tasks)?
  • Welche Felder dieses Objekttyps sollen im Report ausgewiesen werden (und welche nicht)?
  • Nach welchem Feld soll die Liste sortiert werden? (Leider ist hier immer nur 1 Feld erlaubt.)
  • Nach welchen Kriterien (sog. Conditions) soll die Liste gefiltert werden? (Hier können beliebig viele Kriterien kombiniert werden.)

Custom Properties

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Custom Properties – also individuell nutzbare Felder für spezielle Eigenschaften eines Objekts – gibt es in OpenGoo eigentlich schon lange. Sie waren bisher aber als simple Name/Wert-Paare gelöst, die jeder Benutzer nach eigenem Gutdünken befüllen konnte (oder auch nicht).

Neu können Administratoren Custom Properties vordefinieren. Unser Beispiel zeigt, wie ein Custom Property für den Objekttyp “Company” angelegt wird (Screenshot unten) und wie das Feld dann für normale Benutzer in der Detailansicht einer Company erscheint (Screenshot oben). Die alten Custom Properties (Name/Value) sind aus Kompatibilitätsgründen weiterhin vorhanden.

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Kontexthilfe

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Mit der neusten Version wurde eine grundlegend neue Online-Hilfe eingeführt: Statt der Online-Dokumentation im rechten Frame (die nie mit brauchbaren Informationen bestückt worden war) gibt es nun individuelle Hilfetexte direkt im Arbeitsbereich. Erfahrende Benutzer können die Hilfetexte wegklicken und sparen so Platz. Die Idee scheint mir gut, allerdings ist sie bisher nur sehr punktuell umgesetzt (v.a. im Dashboard).

Weitere Verbesserungen

  • Die Benachrichtigungs-Mails, welche vom System verschickt werden, zeigen nun mehr Informationen und sind in der Sprache der Benutzer gehalten. Sie können zudem über einen Cron Job verschickt werden.
  • Dokumente müssen nicht zwingend hochgeladen werden, sondern können auch als externer Link in OpenGoo hinterlegt werden.
  • Die Lokalisierungsoptionen wurden verbessert: So kann man nun das Datumsformat wählen, den ersten Wochentag bestimmen (Montag oder Sonntag) und die Kalenderwoche anzeigen lassen. Ausserdem werden nun die Zeitzonen korrekt gehandhabt.
  • Der Administrator kann im Detail festlegen, welche Anforderungen Passwörter erfüllen müssen (im Administrationsbereich unter Configuration).

Die aktuellste Version von OpenGoo trägt die Nummer 1.4.1; sie enthält einige Bugfixes, welche in der kurz zuvor freigegebenen Version 1.4 entdeckt wurden. Das Upgrade kann wie üblich manuell oder über die im Administrationsbereich integrierte vollautomatische Upgrade-Funktion erfolgen (anschliessend Browser-Cache löschen).

TYPOlight webShop: CMS mit voll integriertem Online-Shop

image Darauf habe ich lange gewartet: ein Online-Shop, der in Form einer Extension vollständig in das CMS TYPOlight integriert ist. Keine halbwegs gelungene Anbindung einer eigenständigen Shop-Lösung (wie z.B. Magento, osCommerce, PrestaShop oder Oxid), bei der man hinter den Kulissen trotzdem mit zwei verschiedenen Systemen arbeiten muss, sondern eine Lösung aus einem Guss. Hinter dem TYPOlight webShop steht die 2-Mann-Agentur fruitMedia aus Scharbeutz bei Lübeck, die ihre Extension seit heute ausführlich und übersichtlich auf einer professionell gestalteten Website (inkl. Demo) präsentiert. Wenn die Extension hält, was die Website verspricht, dann kann nichts schiefgehen.

Den TYPOlight webShop gibt es in zwei Versionen:

  • Die Community Edition ist kostenlos, besitzt aber die Einschränkung, dass keine Produktvarianten (sogenannte Artikel) möglich sind. Wenn Sie beispielsweise T-Shirts verkaufen und das Modell “Copacabana” in 3 Grössen und 5 Farben anbieten, dann ist das 1 Produkt mit 15 Artikeln, welche eigenständige Artikelnummern und eventuell auch individuelle Preise haben. Natürlich können Sie die T-Shirts auch als 15 eigenständige Produkte abbilden, aber dann vergeben Sie sich gewisse Vorteile, welche eine saubere Produkt/Artikel-Hierarchie hat.
  • Die voll ausgestattete Business Edition, welche Artikel unterstützt und auch Download-Artikel, Auktionsartikel sowie Artikel-Sets erlaubt, kostet knapp 600 Euro. Diese Lizenzgebühr ist pro Domain fällig. Ein solches Geschäftsmodell mag man deshalb kritisieren, weil Leo Feyer für sein TYPOlight ja auch kein Geld nimmt. Andererseits sprechen wir hier von einer Shop-Lösung, d.h. der Betreiber verdient mit seinem Shop ebenfalls Geld – die Lizenzgebühr ist also rasch amortisiert. Und für eine professionelle Extension mit ebensolchem Support sind 600 Euro sicher nicht zu viel.

Die Funktionen eines Shops kann man generell in folgende Gruppen unterteilen:

  • Produktkatalog: Der TYPOlight webShop erlaubt – wie oben beschrieben – Produkte mit Artikeln, wobei die Attribute, über welche sich die Artikel unterscheiden, frei definierbar sind (z.B. Grösse, Farbe, Material, Stromspannung). Produkte können wiederum in Kategorien und Unterkategorien gegliedert werden, wobei gewisse Kategorien auch für bestimmte Kundengruppen vorbehalten sein können (z.B. Club-Mitglieder). Artikel können als “Neu” oder als “Angebot” gekennzeichnet werden, und es sind Empfehlungen möglich (zu diesem Artikel passen Artikel X, Y und Z). Nebst den Standardpreisen sind auch Sonderpreise pro Artikel oder pro Kundengruppe möglich.
  • Gutscheine: Der TYPOlight webShop bietet ein ausgereiftes Gutschein-Modul. Gutscheine können einen prozentualen Rabatt oder einen Fixbetrag aufweisen. Sie können wahlweise limitiert (Zeitperiode, Anzahl Einlösungen) oder unbeschränkt zugelassen werden.
  • Versandkosten und Steuern: Sowohl Umsatzsteuern als auch Versandkosten sind oft von der Bestellung abhängig. Der TYPOlight webShop trägt diesem Umstand Rechnung, indem diese Kosten individuell pro Artikel und pro Land kalkuliert werden können. Die Versandkosten können sogar wahlweise nach Gewicht oder nach Preis festgelegt und mit Staffelpreisen versehen werden.
  • Zahlung: Der Verkauf gegen Rechnung, Nachnahme oder Lastschrift ist technisch trivial und natürlich auch beim TYPOlight webShop möglich. Spannender sind die Implementierung von Online-Zahlungsverfahren: Aktuell werden aber nur PayPal sowie sofortueberweisung.de unterstützt. Zwar steht auf der webShop-Website, dass sich beliebige Zahlungsmodule einbinden lassen – das ist dann aber ein Fall für einen Programmierer und nicht für einen CMS-Administrator.
  • Kundendaten: Für jeden Kunden wird ein Konto geführt, in dem nebst den Rechnungs- und Lieferadressen (auch mehrere) seine Bestellhistorie und der Status der laufenden Bestellungen einsehbar sind. Natürlich sind diese Daten über ein individuelles Login geschützt.

Fazit: Der TYPOlight webShop macht einen sehr guten ersten Eindruck. Die Funktionalität ist sehr praxisgerecht – nicht zu viel und nicht zu wenig. Die Präsentation unter www.typolight-webshop.de wirkt professionell und durchdacht. Das alles gilt zwar auch für andere Shops, aber hier kommt die nahtlose Integration in das CMS TYPOlight hinzu, und das scheint mir der eigentliche USP. Denn oft braucht man eben nicht eine Website oder einen Shop, sondern eine Website und einen Shop. Und so effizient wie mit TYPOlight plus webShop kann man das selten lösen.

Mir persönlich fehlt im Moment noch die Anbindung an weitere Payment Provider (insbesondere an das Schweizer Trio Saferpay, PostFinance E-Payment und Datatrans), und für einen grösseren Shop (viele Artikel, viele Kunden) hapert es im Moment noch mit den Import- und Exportfunktionen. Bedauerlich ist ferner, dass mehrsprachige Websites vom webShop nicht unterstützt werden. Ausserdem möchte ich nicht verschweigen, dass bei der Installation der Community Edition 2.0.0 auf meinem Testsystem einige erhebliche Probleme aufgetreten sind (wurden bereits an den Anbieter gemeldet und teilweise auch schon behoben). Insgesamt scheint mir aber der TYPOlight webShop eine der wichtigsten Extensions für TYPOlight seit langem. Wie die TYPOlight-Community darauf reagiert, kann man hier mitverfolgen.

P.S. Wer im TYPOlight-Forum nach “Shop” sucht, findet dort Ankündigungen von diversen anderen Shop-Extensions. Viel zu reden hat der Psishop gegeben; der Veröffentlichungstermin wurde aber immer wieder verschoben, und der Entwickler weist explizit darauf hin, dass die Extension derzeit nicht produktiv nutzbar ist (was ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann). Dann gibt es eine weitere Ankündigung für eine Extension, die offenbar gemeinsame Wurzeln mit dem TYPOlight webShop von fruitMedia hat, die aber nicht ein vollwertiger Shop, sondern ein flexibles Bestellsystem werden soll. Unklar ist mir, wie es um den i7shop von Include7 steht, der in den Forumsbeiträgen als Minishop angekündigt wurde.

Project Renaissance: Ein besseres User Interface für OpenOffice.org

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Bezüglich der Funktionalität hat es OpenOffice.org inzwischen geschafft, sich als valable Alternative zu Microsoft Office zu positionieren. Kritiker werfen dem Open-Source-Projekt allerdings vor, lediglich den kommerziellen Konkurrenten kopiert und dabei echte Innovationen verpasst zu haben. Dies fällt umso mehr auf, als Microsoft inzwischen mit Office 2007 eine neue Benutzeroberfläche eingeführt hat, welche zwar gewöhnungsbedürftig ist, aber inzwischen doch wesentlich moderner wirkt.

Mit dem Projekt Renaissance will OpenOffice.org hier Boden gut machen. Die freie Office Suite soll ein optimales User Interface erhalten. Konkrete Design-Entwürfe gibt es zwar noch keine, gemäss dem monatlichen Status-Update ist man aber in der Analysephase schon weit fortgeschritten.

Das Extension-Angebot für TYPO3: Ein Zwischenbericht nach den ersten 1’300 Einträgen im TYPO3 Extensions Index

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Seit bald einem Jahr dokumentiere ich nun im TYPO3 Extensions Index Erweiterungen für das CMS TYPO3. Ich habe in dieser Zeit einige Dutzend Extensions selbst installiert und getestet sowie einige hundert Dokumentationen durchgesehen. Die Erweiterbarkeit von TYPO3 wird ja allgemein gelobt – aber wie gut ist das Angebot an frei verfügbaren Extensions tatsächlich? Zeit für einen ganz persönlichen (und sicher auch subjektiven) Zwischenbericht.

Was unbestritten ist: Die Vielfalt der Extensions im TYPO3 Extensions Repository (TER) ist beeindruckend. Es gibt kaum eine Anwendung, für die es nicht auch eine Extension gibt. In der Regel besteht die Schwierigkeit weniger darin, überhaupt eine Extension zu finden, sondern darin, aus dem grossen Angebot die richtige auszuwählen.

Was man ebenfalls sagen darf: Es gibt viele gute Extensions. «Gut» heisst in diesem Fall, dass sie eine wesentliche Funktionserweiterung für das Basis-CMS darstellen, sinnvoll konzipiert sind, fehlerfrei funktionieren, sauber in das Gesamtkonzept von TYPO3 integriert sind, über eine anständige Dokumentation verfügen und regelmässig aktualisiert werden. Weil das TER jedem Entwickler offensteht und es keine eigentliche Qualitätssicherung gibt, findet man allerdings auch diverse Extensions, welche diesbezüglich erhebliche Mängel aufweisen.

Ein grosses Problem sind auch veraltete Extensions – sei es, dass sie nicht mehr gepflegt werden (und deshalb nicht mehr kompatibel zu neueren TYPO3-Versionen sind), sei es, dass es längst wesentlich bessere Extensions für denselben Zweck gibt, sei es, dass die Funktionalität inzwischen im TYPO3-Core enthalten ist. Dass ein Entwickler eine veraltete Extension aus dem TER zurückzieht oder wenigstens als «obsolete» markiert, ist leider eher die Ausnahme als die Regel.

Schade finde ich auch, dass viele Entwickler lieber eine neue Extension lancieren als sich an der Verbesserung einer bestehenden Extension zu beteiligen. Dies führt dazu, dass es für viele Zwecke eine Dutzend Extensions gibt, welche mehr oder weniger dasselbe leisten. Viele Extensions stellen auch Zusatzfunktionen zu anderen Extensions bereit; im Einzelfall mag es sinnvoll sein, diese Zusatzfunktion auszugliedern, in der Regel wäre es aber benutzerfreundlicher, wenn man sie in die Basisextension integrieren würde.

Zusammengefasst ist die grosse Entwickler-Community sowohl der Vor- als auch der Nachteil von TYPO3. 3807 Extensions gibt es derzeit im TER – das ist beeindruckend, in der Praxis aber meist viel zu viel. Idealerweise gäbe es für jeden Zweck nur zwei, drei Extensions, die dafür von einer grösseren Entwicklergruppe intensiv gepflegt würde und so flexibel konzipiert wäre, dass sie ein Dutzend andere Extensions überflüssig machen würde. Ansätze dafür gibt es, aber es ist leider noch nicht die Regel. 

WorldCat, der weltweite Bibliothekskatalog

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Bei der aktuellen Euphorie um die Retro-Digitalisierung von Bibliotheksbeständen geht leicht vergessen, dass ein Grossteil der gedruckten Bücher nach wie vor nur in Papierform zugänglich ist. Vordringlichste Aufgabe bei der globalen Erschliessung des Wissens ist deshalb die Schaffung von Metakatalogen, dank denen man die Online-Kataloge (OPAC) der einzelnen Bibliotheken zentral durchsuchen kann.

Eine der wichtigsten Initiativen ist hier der WorldCat, der vom Online Computer Library Center OCLC betrieben wird. OCLC ist eine Non-Profit-Organisation, welche den öffentlichen Zugang zum weltweiten Wissen fördert und der mehr als 71’000 Bibliotheken in 112 Ländern und Regionen angehören. Spätestens nachdem kürzlich auch der Informationsverbund Deutschschweiz IDS (dem die Schweizer Hochschulbibliotheken angehören) die Kooperation mit WorldCat bekanntgegeben hat, ist dieses System auch für die Bibliotheksbenutzer hierzulande eine ausgesprochen wertvolles Recherche-Tool.

image Ganz anders als viele OPACs besitzt WorldCat eine ausgesprochen frische, zeitgemässe Web-Oberfläche. Ausserdem haben die Betreiber ein gutes Gefühl dafür, wie man mit Zusatzangeboten eine vielfältige Nutzung des Katalogs ermöglicht. Dazu gehören ein Mobile-Portal, Widgets für die eigene Website, ein Such-Plugin für Firefox sowie eine Facebook-Applikation.

(via weblog.histnet.ch)

Denemo: Grafischer Noteneditor als Frontend für LilyPond

Denemo

Mit LilyPond gibt es in der Open-Source-Welt ein leistungsfähiges Notensatzprogramm, das allerdings mit Textdateien gefüttert werden muss. Wer letzteres nicht beherrscht, wird froh sein über Denemo, einen grafischen Noteneditor, der LilyPond-Dateien erzeugt und unter der GNU General Public Licence (GPL) steht.

Der Leistungsumfang von Denemo ist beachtlich, und das Bedienungskonzept leuchtet auf Anhieb ein. Auch mehrstimmiger Notensatz und Partituren sind möglich. Gewöhnungsbedürftig ist der Umstand, dass man nicht nur für den Druck (inkl. PDF-Generierung) zwingend auf LilyPond angewiesen ist, sondern dass man auch für die MIDI-Wiedergabe eine externe Software benötigt. Vor allem aber ist Denemo unter Windows Vista noch ausgesprochen instabil und scheiterte bei meinen Tests auch am Import von LilyPond-Dateien, die ich vom Mutopia-Projekt heruntergeladen hatte. Das mag unter Linux anders sein, aber für Windows-Vista-Nutzer gehört das Programm derzeit noch in die Kategorie «unbedingt beobachten, für den produktiven Einsatz aber nur bedingt geeignet».

Mutopia Project: Noten von klassischer Musik mit CC-Lizenz

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So wie das Project Gutenberg gemeinfreie Bücher digitalisiert so ist das Mutopia Project damit beschäftigt, gemeinfreie Musik mit Hilfe des Notensatzprogramms LilyPond zu reproduzieren und via Internet zu verbreiten. Das Resultat ist eine Sammlung mit klassischer Musik bekannter und weniger bekannter Komponisten, die als PDF, als LilyPond-Datei sowie als MIDI-File heruntergeladen werden kann. Die Daten stehen entweder unter einer liberalen Creative-Commons-Lizenz oder sind gar als Public Domain freigegeben. Die Website des Mutopia Projects strahlt einen ähnlich spröden Charme aus wie die Wikipedia, aber sie erfüllt ihren Zweck. Und mit gut 1’500 Kompositionen ist bereits ein ansehnlicher Grundstock gelegt.

Freie CSS Templates mit CC-Lizenz

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Kostenlose HTML/CSS-Templates gibt es wie Sand am Meer, aber oft sind sie dilettantisch gestaltet oder fehlerhaft programmiert. Und wenn die Qualität stimmt, dann handelt es sich nicht selten um Werbeträger – die Nutzung des Templates verlangt beispielsweise einen unübersehbaren Link auf den Anbieter, der gelegentlich dubiose Geschäfte betreibt.

Free CSS Templates schient mir da eine der besseren Quellen für kostenlose Templates zu sein: Die Templates sind in der Regel einfach, aber sauber, und die Nutzung ist gemäss einer Creative-Commons-Lizenz erlaubt, die lediglich einen Link auf www.freecsstemplates.org vorschreibt. Die Layouts sind ohne Tabellen gebaut, valide nach XMHTML strict und nutzen ausschliesslich Fotos, die Public Domain sind (von PDPhoto.org bzw. Wikimedia Commons). Kurz: Free CSS Templates scheint mir eine der empfehlenswerteren Adressen, wenn man rasch eine Website hochziehen will.