Burn: Audio-, Video- und Daten-CDs brennen unter Mac OS X

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Klar: Als Mac-Anwender kann man auch ohne CD/DVD-Brennprogramm auskommen. Denn Daten-CDs brennt man im Finder, Audio-CDs mit iTunes, Photo-CDs mit iPhoto, DVDs mit iDVD und Images mit dem Festplatten-Dienstprogramm.

Die Integration der Brennfunktion in die Standard-Applikationen ist sicher ein Pluspunkt des Macs. Andererseits wünscht man sich manchmal trotzdem eine ganz normale Brenn-Software. Burn ist so eine. Sie brennt Daten-, Audio- und Video-Silberlinge in diversen Formaten und kann auch Kopien von CDs anlegen. Die Benutzeroberfläche ist dabei – ganz Mac-like – auf das Notwendigste reduziert, sehr übersichtlich und ohne Handbuch bedienbar.

Ein Blick in den Info-Dialog “Über Burn” zeigt übrigens, warum Burn so viele Formate beherrscht: Es baut auf diversen anderen Open-Source-Applikationen auf. In dieser Hinsicht erinnert es an Max (vgl. Max: CD-Ripper und Audio-Konverter für Mac OS X).

Burn liegt in diversen Sprachen vor (u.a. Deutsch) und untersteht der GNU General Public License (GPL v2).

Writer.app: Der Mac als Schreibmaschine

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Ob es sich bei Writer.app um Open Source Software handelt, ist schwer zu sagen. Zwar kann man den Quellcode bei Bedarf bei den Entwicklern per E-Mail anfordern, aber ob die Q.I.Software Public License als Open-Source-Lizenz im Sinne der Open Source Initiative durchgeht, wage ich zu bezweifeln. Passagen wie die folgende zeigen, dass die Entwickler die Sache nicht wirklich ernst nehmen:

“You must adopt my belief system, which more likely than not involves a greater, single (or more) ‘Supreme Wombat’ that oversees all Life and happenings with the aforementioned Life. Just kidding.”

Abgesehen von dieser unklaren Rechtslage ist Write.app eine hübsche kleine Applikation, die einen Mac auf die Funktionalität einer Schreibmaschine reduziert. Ähnlich wie die kommerzielle Software WriteRoom stellt Write.app einen minimalistischen Texteditor bereit, der bei Benutzung alle anderen Applikationen dimmt, so dass man möglichst ablenkungsfrei schreiben kann.

Ubuntu 7.04 Feisty Fawn unter Mac OS X installieren

Ubuntu ist eine Linux-Distribution, die besonders einfach bedienbar ist und sich deshalb gut für erste Erfahrungen mit dem freien Betriebssystem eignet. Möchte man die aktuelle Version 7.04 mit dem Codenamen Feisty Fawn unter der Virtualisierungs-Software Parallels (Build 3188) auf einem Mac installieren, muss man allerdings einen kleinen Kniff anwenden.

Nachfolgend eine knappe Anleitung zur Installation der Ubuntu Desktop Edition 7.04 auf einem MacBook Pro mit Mac OS X 10.4.9.

  1. Ubuntu Desktop Edition als ISO-Image herunterladen (knapp 700 MByte, bedingt auch bei einer Breitband-Anbindung eine längere Wartezeit)
  2. Parallels Desktop starten und neue Virual Machine anlegen (Custom Installation Mode, OS Type = Linux, OS Version = Other Linux Kernel 2.6).
  3. Einstellungen für Arbeitsspeicher und Festplattenspeicher gemäss der persönlichen Präferenz festlegen (meine Einstellung: 256 MByte RAM, 8’000 MByte Expanding Virtual Harddisk).
  4. Beim letzten Schritt unter “More Options” das ISO-Image auswählen und gleichzeitig die Checkbox “Start Linux Kernel 2.6 Installation” deaktivieren. Dieser Schritt ist entscheidend, damit wir unseren kleinen Kniff anwenden können.
  5. Eigenschaften der neu angelegten Virtual Machine aufrufen und das Betriebssystem auf Solaris 10 ändern.
  6. Virtual Machine starten. Dadurch wird die Ubuntu Live-CD gebootet. Nach Abschluss des Bootvorgangs den Installer starten, der auf dem Ubunto Desktop bereitliegt.
  7. Nach Abschluss der Installation keinen Neustart ausführen, sondern das System manuell herunterfahren. (Sollte die Virtual Machine mit einem schwarzen Screen hängen bleiben: einfach per Stop-Button beenden.)
  8. Nun die Betriebssystem-Einstellung auf “Other Linux Kernel 2.6” zurücksetzen und die Virtual Machine wieder starten. Damit ist Ubuntu installiert.

Seashore: Der Alltags-Grafik-Editor für Mac OS X

Eine Warnung vorweg: Wenn Ihnen das Kürzel GIMP etwas sagt, dann könnten Sie leicht missverstehen, was Seashore ist. Denn Seashore benutzt zwar Code-Teile des Grafikprogramms GIMP und beherrscht auch dessen Dateiformat XCF, in der Benutzung unterscheiden sich die beiden Programme aber massiv – persönlich würde ich sagen: zum Glück.

Seashore ist ein vergleichsweise einfaches Pixelgrafik-Programm. Es bietet Ebenen (inkl. Ebenen-Effekte), Zugriff auf den Alpha-Kanal, Transparenz und eine Plug-In-Architektur für Filter (hier “Effects” genannt). Nebst dem XCF-Dateiformat werden auch TIFF, PNG, JPEG, JP2000 und GIF unterstützt, zudem können Dateien im Format BMP, PICT, PDF und XBM importiert werden. Die Bedienung ist weitgehend selbsterklärend, sofern man mit den Grundkonzepten eines Grafik-Editors vertraut ist.

Seashore ist ein echtes Mac-Programm: Es benötigt kein X11 und fühlt sich auch sonst wie eine Aqua-Applikation an. Dass Seashore viele Funktionen von GIMP nicht bietet wirkt sich angenehm auf die Benutzeroberfläche aus, die nicht ansatzweise in einer Palettenorgie ausartet wie bei GIMP. Als vollwertiger Photoshop-Ersatz taugt Seashore ganz sicher nicht; für Standardaufgaben im Grafik-Bereich ist es aber eine gute Wahl.

Seashore liegt als Universal Binary vor und läuft somit auf Intel- und PowerPC-Macs. Sofern vorhanden wird auch der AltiVec-Coprozessor unterstützt. Lizenziert ist das Programm unter der GNU General Public Licence (GPL).

Bean: Die schlanke Textverarbeitung für Mac OS X

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Eines kann man dem Entwickler von Bean ganz sicher nicht vorwerfen: Dass er die Benutzer seiner Software im Unklaren darüber lässt, wo deren Grenzen liegen. Bean bietet keine Fussnoten, keine Kopf- und Fusszeilen, kein Spalten-Layout, keine Stilvorlagen und kann auch nur beschränkt mit Bildern umgehen.

Dafür ist Bean im Vergleich zu Microsoft Word und OpenOffice.org (bzw. NeoOffice) sehr kompakt, schnell und praktisch selbsterklärend. Es besitzt nicht nur eine typische Mac-Oberfläche, sondern macht auch intensiven Gebrauch von den Basis-Technologien des Betriebssystems (z.B. Font-Menü, Rechtschreibkorrektur, stufenloses Zoom). Für den Fall der Fälle beherrscht das Programm den Import und Export von Dateien im Word-Format (mit den eingangs erwähnten Einschränkungen).

Bean läuft auf Macs mit PowerPC- oder Intel-Prozessor ab Mac OS X 10.4 Tiger und ist unter der GNU General Public Licence verfügbar.

AudioXplorer: Analyse von Audiosignalen unter Mac OS X

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Der AudioXplorer dient der Analyse von Audiosignalen. Er visualisiert den Signalpegel (Oszilloskop) sowie die Frequenzanteile (Spektrometer und Sonagramm). Das Ganze funktioniert in Echtzeit, man kann aber auch aufgezeichnete Signale oder bestehende Audiodateien (z.B. MP3) analysieren. AudioXplorer unterstützt Audio Unit Plug-ins (Plug-In-Architektur von Core Audio in Mac OS X), wobei dieses Feature als “Preliminary Support” deklariert wird und bei meinen Tests regelmässig einen Programmabsturz verursacht hat.

Die Software untersteht der BSD-Lizenz und wird seit eineinhalb Jahren nicht mehr aktiv weiterentwickelt. Immerhin hat der Autor im letzten Herbst noch eine Universal Binary Version nachgeschoben, so dass AudioXplorer auch auf Intel-Macs läuft. Das Programm ist schön gemacht und bietet einen ansehnlichen Leistungsumfang. Für einen professionellen Toningenieur sind wahrscheinlich nicht alle Funktionen vorhanden (beispielsweise fehlt ein Korrelationsgradmesser), als edukatives Spielzeug ist es aber hervorragend geeignet.

Max: CD-Ripper und Audio-Konverter für Mac OS X

Klar: Eine Audio-CD in MP3-Dateien konvertieren kann man auch mit iTunes – allein dafür bräuchte es Max (Macintosh Audio for OS X) nicht. Auch die Formate AAC, AIFF, Apple Lossless und WAV beherrscht iTunes. Wenn allerdings andere Dateiformate wie z.B. Ogg Vorbis oder FLAC (zwei freie Formate, die deshalb gerne von Open-Source-Programmen genutzt werden) benötigt werden, ist Max ein hilfreiches Werkzeug. Zudem kann man damit nicht nur Tracks von einer Audio-CD rippen, sondern auch bestehende Audio-Dateien in andere Formate konvertieren.

Max besitzt eine aufgeräumte Benutzeroberfläche, die ganz im Look & Feel von Mac OS X gehalten ist. Die Bedienung erschliesst sich intuitiv – ein Blick in die Dokumentation ist höchstens dann nötig, wenn man sich vertieft über die gut 20 unterstützten Audioformate und deren spezifischen Konfigurationseinstellungen informieren möchte.

Die Vielfalt an Formaten und Funktionen verdankt Max verschiedensten Open-Source-Projekten, deren Software geschickt zu einem einzigen mächtigen Programm zusammengefügt wurden, ohne dass der Benutzer dies als Patchwork empfindet. So basiert das MP3 Encoding auf LAME, das Ogg Vorbis Encoding auf aoTuV, das FLAC Encoding auf libFLAC und die Formate AAC and Apple Lossless auf den Core Audio Komponenten des Mac OS X. Max selbst ist ebenfalls Open Source und untersteht der GNU General Public Licence (GPL).

Damit man Interpreten-, Album- und Titelbezeichnungen beim Rippen nicht von Hand eingeben muss bietet Max eine integrierte Nachschlagefunktion für MusicBrainz. Diese Online-Datenbank für Musik-Metainformationen untersteht einer Creative-Commons-Lizenz, welche eine freie Nutzung für nicht-kommerzielle Zwecke erlaubt.

KDiff3, die Alternative zu WinMerge für Linux und Mac OS X

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Natürlich gibt es auch für Linux und Mac OS X Open Source Tools, welche die Aufgabe von WinMerge (vgl. Open Source Essentials: WinMerge) erledigen. Unbedingt anschauen sollte man KDiff3 von Joachim Eibl, das nicht nur zwei, sondern bis zu drei Files vergleichen und zusammenführen kann und auch aus anderen Gründen eine prüfenswerte Alternative zur Compare-Funktion in Apples Xcode darstellt.
KDiff3 läuft unter Linux (mit KDE3), jedem anderen Unix-Betriebssystem (soweit es die Qt-Library von Trolltech unterstützt), Apple Mac OS X (Universal Binary für PowerPC und Intel verfügbar) und Windows. Es untersteht der GNU General Public Licence (GPL).

Books 3.0.1: Literaturverwaltung für Mac OS X

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Books ist ein Programm für Mac OS X, das primär Studenten, Wissenschafter und Bücherwürmer schätzen werden: Es hilft bei der Literaturverwaltung. Nebst den detaillierten bibliographischen Angaben kann man pro Buch auch Inhaltszusammenfassungen, Rezensionen sowie die Verfügbarkeit in Bibliotheken speichern. Zur Gliederung eines grösseren Bestandes kann man Bücherlisten anlegen, zudem gibt es sogenannte intelligente Bücherlisten, die sich aufgrund vorgegebener Filterkriterien automatisch aktualisieren.

Das Highlight des Programms ist die Funktion “Automatisch ausfüllen”, welche es erlaubt, die bibliographischen Daten zu einem Buch aus einem Online-Katalog herunterzuladen, so dass man sich die manuelle Erfassung sparen kann. Zu diesem Zweck gibt es eine ganze Reihe von Erweiterungen, welche Schnittstellen zu Internet-Datenbanken wie z.B. Amazon, Library of Congress, GVK oder Helveticat bereitstellen. Ausserdem gibt es verschiedene Export-Erweiterungen, um die Daten später auch wieder exportieren zu können.

Books wird von Chris Karr entwickelt, unterliegt der MIT Licence und ist auch in einer deutschen Version verfügbar.