osTicket: Ein System für den web-basierten Kunden-Support

image

osTicket ist ein System zur Verwaltung von Kundenanfragen (engl. Tickets). Für die Kunden steht ein einfaches Support-Formular zur Verfügung, über das sie ihr Anliegen an den Kundendienst senden. Dieser hat ein leistungsfähiges Backend, um diese Anfragen zu beantworten (ggf. unter Zuhilfenahme von definierbaren Textbausteinen) oder intern weiterzuleiten. Der Kunde erhält die Antwort per E-Mail; sollte er darauf antworten, so wird aufgrund der automatisch generierten Ticket-ID der Mail-Verkehr automatisch dem ursprünglichen Ticket zugeordnet.

image

osTicket ist eine gut konzipierte Lösung mit einer zweckmässigen Oberfläche und vielen Konfigurationsoptionen. Die Installation ist problemlos, für die Konfiguration der E-Mail-Einstellungen sollte man allenfalls einen Blick ins Wiki werfen. Wer ein bisschen Erfahrung mit der Installation von PHP/MySQL-Applikationen auf einem Webserver hat, kommt mit osTicket kostenlos zu einem soliden Ticket-System, das unter der GNU General Public Licence (GPL) steht. Wer dagegen gerne auf das Know-how der Entwickler zurückgreift, kann gegen Entgelt einen Support-Vertrag abschliessen.

TYPOlight-Extensions: BackupDB

image

Zugegeben: Der obige Screenshot ist absolut unspektakulär. Und doch ist die TYPOlight-Extension BackupDB ungemein hilfreich und sollte eigentlich standardmässig installiert werden.

Wie der Name sagt kann man mit BackupDB eine Sicherheitskopie der TYPOlight-Datenbank erstellen. Das Vorgehen ist trivial: Man klickt den Button «SQL-Backup starten», wodurch eine SQL-Datei erzeugt und auf die lokale Festplatte heruntergeladen wird. Natürlich kann man Ähnliches auch über das Control Panel des Hosting Providers oder mit phpMyAdmin erreichen, nur ist dies eine entscheidende Spur umständlicher. Dank BackupDB kann man die Sicherheitskopie routinemässig bei jedem Content-Update machen, und das erhöht die Chance, dass man es auch tatsächlich macht.

imageMan kann BackupDB übrigens auch dazu nutzen, um eine TYPOlight-Website auf einen neuen Server zu transferien. Tatsächlich war dies auch der Grund, warum ich überhaupt auf die Extension gestossen bin. Nachdem sich die reguläre Backup-Datei auf dem neuen Server einfach nicht importieren liess, war BackupDB meine letzte Hoffnung – und tatsächlich konnte ich die damit erzeugte SQL-Datei problemlos einlesen.

Nebst dem Backup kann BackupDB auch Website-Templates erstellen. Wer TYPOlight schon einmal selbst installiert hat wird dies von der Beispiel-Website «Music Academy» her kennen. Ausserdem kann BackupDB in Kombination mit der Extension cron automatisch Backups erstellen.

Desktop Web Analytics for Piwik: Statistik-Tool mit Adobe AIR

image

Im Artikel über das Web Analytics Tool Piwik (vgl. Website-Statistik mit Piwik) hatte ich bereits auf Piwik Connector hingewiesen, eine Desktop-Software zur Auswertung der Piwik-Daten. Piwik Connector bietet allerdings nur sehr rudimentäre Statistiken.

imageDesktop Web Analytics for Piwik geht hier deutlich weiter und bietet für meinen Geschmack eine attraktivere Benutzeroberfläche als das Web-Backend von Piwik selbst. Auch sind die Daten wesentlich vollständiger und beschränken sich nicht nur auf die Besucher und Seitenaufrufe. Trotzdem hat auch dieses Tool noch einzelne Schwächen. Was mir inbesondere fehlt ist die Möglichkeit, mehrere Reports parallel zu betrachten, um die Performance verschiedener Websites direkt miteinander zu vergleichen.

Desktop Web Analytics basiert ebenfalls auf dem Adobe AIR Framework und läuft somit unter Windows, Mac OS und Linux.

OpenXMLViewer: Word-2007-Dokumente in Firefox öffnen

image

Wer ein Dokument im neuen Dateiformat von Microsoft Word 2007 (*.docx) lesen will, dieses Programm aber nicht besitzt, kann es neuerdings auch mit Firefox öffnen – das Plug-in OpenXMLViewer macht’s möglich. Ist es installiert, so kann man über den normalen Weg (Datei > Datei öffnen…) das gewünschte Dokument auswählen und es vom Browser rendern lassen. Im Prinzip ist OpenXMLViewer also ein OpenXML to HTML Converter.

Ich habe das Plug-in mit einem ziemlich anspruchsvollen Dokument konfrontiert, das unter anderem Bilder, mehrspaltigen Text und Makros enthält. Resultat: Die Formatierung hat zwar arg gelitten, aber der Text war lesbar. Wenn es rasch gehen soll, dann ist OpenXMLViewer also eine pragmatische Lösung – und sie ist Open Source Software (unter der Microsoft Public License). Leider gibt es das Plug-in nur für Windows und Linux, nicht aber für Mac OS.

Open XML-HTML Translator Add-in for Firefox demo

Datenschutz-Hinweis: Wenn Sie dieses Video abspielen, können Sie von YouTube getrackt werden.

TypoGento: Single Sign-on mit TYPO3 Website und Magento E-Shop

image

Dank verschiedener Extensions – die wichtigsten sind commerce und tt_products – kann man eine TYPO3-Website auch mit Shop-Funktionalitäten ausrüsten. Verglichen mit einer modernen Shop-Software hat eine solche Lösung allerdings ihre Grenzen. Wer parallel TYPO3 als CMS und Magento als E-Shop einsetzen und trotzdem eine integrierte Website mit Single Sign-on anstrebt, sollte sich TypoGento anschauen. Die professionell gemachte Projekt-Website ist jedenfalls sehr vielversprechend, der Demo-Shop bleibt den Beweis, dass ein Single Sign-on möglich ist, allerdings schuldig.

Einen ausführlichen Artikel zu TypoGento findet man in der neusten Ausgabe des T3N Magazins (Nr. 14, S. 102-105).

Inhalte aus einem MediaWiki als PDF exportieren mit der Collection Extension

image

Schon seit längerem beschäftigt mich die Frage, wie man den Inhalt eines Wikis mit vernünftigem Aufwand und in guter Qualität ausdrucken kann (vgl. Wie druckt man ein MediaWiki aus?). Inzwischen habe ich eine Lösung gefunden, die zumindest in meinem eigenen Setup sehr gut funktioniert.

Der Schlüssel zur Lösung ist die Extension Collection, welche von PediaPress entwickelt wird. Wie bei den meisten MediaWiki-Extensions ist zwar etwas Handarbeit erforderlich, im Prinzip ist die Installation aber nicht schwierig. Die Skripts der Extension kann man als Snapshot herunterladen (richtige MediaWiki-Version auswählen!), anschliessend sind noch einige Einträge in den LocalSettings.php sowie im Skin-File erforderlich. Wenn man das README.txt beachtet, kann eigentlich nichts schiefgehen.

Der Clou an der Sache ist, dass man die Phython-Libraries mwlib und mwlib.rl, welche für das Parsen der Wiki-Seiten und die Konvertierung in ein PDF zuständig sind, nicht unbedingt auf dem eigenen Server installieren muss, sondern dass man den Server von PediaPress benutzen kann. Für Wikis mit beschränktem Traffic reicht dies vollkommen aus.

image In der Anwendung ist Collection sehr elegant: In der Navigation erscheint ein neuer Befehl, mit dem man beliebige Seiten in eine Kollektion aufnehmen kann. Lässt man sich später die Kollektion anzeigen (vgl. obigen Screenshot), so kann man noch die Reihenfolge der Seiten anpassen und Kapitel einfügen. Anschliessend lässt sich aus der gesamten Kollektion ein einziges PDF generieren. Alternativ kann man auch ein Textdokument im OpenOffice.org-Format erzeugen, das man dann nicht nur drucken, sondern ggf. auch noch editieren kann.

aTunes: Audio-Player mit Ambitionen

image

Nein, aTunes ist kein Tippfehler, sondern eine sehr bewusste Anspielung an iTunes. Der grosse Unterschied zwischen den beiden Audio Players liegt darin, dass aTunes freie Software ist («GPL Audio Player» lautet die offizielle Bezeichnung), während Apple vom iTunes Store über die iTunes Software bis hin zu den iPods ein geschlossenes System betreibt.

aTunes bietet zunächst den üblichen Funktionsumfang eines Audio Players: Musik wird in Form von Audio-Dateien (MP3, OGG, WMA, WAV, FLAC, MP4), von gestreamten Internet-Radios oder von Podcasts gespielt. CDs können überraschenderweise nicht direkt wiedergegeben, aber gerippt (d.h. als OGG, MP3, FLAC oder WAV importiert) werden. Über den integrierten Tag-Editor können die Meta-Informationen der Titel bearbeitet werden. Und auch MP3-Player können direkt aus aTunes heraus mit Musik befüllt werden – sofern es sich nicht um iPods handelt, denn leider kann aTunes nur lesend auf iPods zugreifen.

So weit so gut, aber nicht besonders aufregend. Spannend erscheint mir aTunes vor allem deshalb, weil er auf verschiedenste Datenquellen im Internet zugreift. Spielt man einen Titel, so kann man in der rechten Spalte nicht nur das Coverbild und alle Titel des entsprechenen Albums anzeigen lassen, sondern auch den Songtext, eine Biografie sowie eine Diskografie des Musikers. Sogar Empfehlungen für ähnliche Künstler fehlen nicht (die man dann allerdings – sofern man nicht sowieso Aufnahmen von ihnen besitzt – auf www.last.fm anhören muss). Auf Knopfdruck kann man zudem nach YouTube-Videos eines Titels suchen.

Alles in allem ist aTunes ein gut ausgestatteter Audio-Player, der sich durch eine intensive Nutzung von Informationsquellen im Web, die Unterstützung der freien Audio-Formate OGG und FLAC und eine saubere Benutzeroberfläche auszeichnet. Negativ aufgefallen ist mir das Fehlen der direkten CD-Wiedergabe, die ziemlich unbrauchbare Karaoke-Funktion (welche die bestehende Gesangsstimme ausfiltern soll) sowie einige wenige Stabilitätsprobleme. Und natürlich wird der Umstand, dass aTunes in Java programmiert ist, die Anwender entzweien: Während sich die einen an der Plattformunabhängigkeit freuen, kritisieren andere den Ressourcenbedarf von Java im Vergleich zu nativen Programmen.

WordPress 2.7: Neuerungen im Backend

Das nächste WordPress-Release 2.7 steht unmittelbar bevor. Wie obiges Video zeigt, wurde insbesondere das Backend der Blog-Software stark überarbeitet. Es ist dadurch wesentlich übersichtlicher, flexibler und attraktiver geworden. Ich arbeite nun seit genau 4 Jahren mit WordPress, und jedes neue Release hat meinen Eindruck bestätigt, dass diese Software sehr stetig und mit einem guten Blick für das Wesentliche weiterentwickelt wird. Die Ästhetik des Backends und die Übersichtlichkeit der Dokumentation auf www.wordpress.org sind weitere Gründe, weshalb ich meine Wahl nie bereut habe. Das Update 2.7 verspricht hier ein weiterer positiver Schritt zu werden.

Tellico: Universeller Datensammler

Der Entwickler Robby Stephenson bezeichnet seine Software Tellico als Collection Manager. Möglicherweise haben Sie diesen Gattungsbegriff noch nie gehört, und doch finde ich ihn sehr treffend. Tellico verwaltet strukturierte Daten von gleichartigen Objekten, beispielsweise von Büchern, CDs, Videos, Briefmarken, Münzen oder Weinen.

Bereits an der Vielfalt dieser Beispiele zeigt sich, wie flexibel Tellico ist – und eigentlich kann man mit Tellico jede Art von Daten verwalten, denn die Datenstruktur ist frei definierbar. In einem gewissen Sinn ist Tellico also eine einfache Datenbank-Software. Allerdings lassen sich keine relationalen Datenbanken erstellen, und die Daten werden in XML-Dateien gespeichert – nur schon deshalb ist Tellico nicht mit FileMaker oder Microsoft Access zu vergleichen.

Zwei Punkte möchte ich noch hervorheben: Zum einen bietet Tellico vielfältige Import- und Export-Möglichkeiten, welche garantieren, dass man nicht Jahre seines Lebens in eine Datensammlung investiert, die am Schluss auf Gedeih und Verderb an eine ganz bestimmte Software gebunden ist. Zum anderen gefällt mir die Möglichkeit, Datenbanken im Internet (z.B. Amazon, Internet Movie Database, Library of Congress) direkt aus Tellico heraus zu durchsuchen und die gefundenen Datensätze zu übernehmen, wobei man auch eigene Datenquellen definieren kann.

Insgesamt ist Tellico eine runde Sache: flexibel, leicht verständlich und für sehr viel mehr Anwendungen geeignet, als man am Anfang vielleicht denken würde. Als KDE-Applikation läuft sie primär unter Linux, unter Ubuntu ist sie direkt über «Anwendungen hinzufügen/entfernen…» installierbar. Lizenziert wird Tellico unter der GNU General Public Licence (GPL).

Andere Open-Source-Programme mit ähnlichem Konzept, aber teilweise spezifischeren Anwendungsgebieten (in alphabetischer Reihenfolge):

GRAMPS: Solides Werkzeug für Genealogen

GRAMPS (Genealogical Research and Analysis Management Programming System) gehört zu den bekanntesten freien Genealogie-Programmen. Es stammt aus der Linux-Welt, kann aber gemäss Angaben auf der Projekt-Homepage auch unter Windows und unter Mac OS betrieben werden; ich selbst habe es unter Ubuntu getestet.

In der Genealogie (Familiengeschichte, Ahnenforschung) geht es darum, biografische Personendaten zu sammeln, inklusive Bilder, Dokumente, Quellenangaben, Links und andere ergänzende Informationen. Der Genealoge verbringt deshalb viel Zeit damit, Daten zu erfassen. Eine gute Software kann diesen Prozess wesentlich unterstützen, wobei mir persönlich folgende Kriterien wichtig erscheinen:

  • Usability: Datenerfassung ist grundsätzlich eine lästige und aufwändige Tätigkeit. Eine durchdachte, attraktive Benutzeroberfläche gestaltet die Arbeit aber angenehmer und effizienter.
  • Datenstruktur: Ein Genealogie-Programm ist letztlich nichts anderes als eine spezialisierte Datenbank mit einer vorgebenen Datenstruktur. Wenn man seine Daten später durchsuchen, auswerten, grafisch darstellen oder exportieren möchte, kann es entscheidend sein, ob ein sinnvolles Datenmodell vorliegt. Zudem müssen auch Mediendateien (Bilder, Audio, Video) vernünftig unterstützt werden.
  • Visualisierung: Ich persönlich kann Informationen wesentlich besser erfassen, wenn sie in geeigneter Form visualisiert sind. Verwandschaftliche Beziehungen werden traditionell als Stammbaum oder Ahnentafel dargestellt. Ein gutes Genealogie-Programm unterstützt nicht nur viele Varianten solcher Stammbäume, sondern lässt auch manuelles Finetuning zu und ergibt ein schönes Druckbild.
  • Online-Anbindung: Dass man eine URL im Sinne einer Quellenangabe speichern kann, ist selbstverständlich. Gute Genealogie-Programme gehen aber einen Schritt weiter, schlagen beispielsweise Begriffe selbständig in Online-Datenbanken nach oder stellen geografische Daten auf Google Maps dar.
  • Import/Export und Berichte: Mit GEDCOM gibt es im Bereich der Familienforschung einen gut etablierten Standard für den Datenaustausch. Import- und Export im GEDCOM-Format ist deshalb Pflicht, allenfalls werden aber auch noch weitere Formate angeboten. Ausserdem kennen Familienforscher diverse Berichtsformen, um genealogische Daten strukturiert auszudrucken.

Gemessen an diesen Massstäben kann sich GRAMPS problemlos im oberen Mittelfeld positionieren. Zunächst ist es leicht zu verstehen, sauber durchkonzipiert und schnell. Die Datenstruktur kann ich nicht abschliessend beurteilen, aber sie scheint mir sauber (im Sinne des Relationalen Datenmodells), detailliert, flexibel und auch für grosse Datenbestände geeignet. Eine besonders ausgeklügelte Medienverwaltung gibt es zwar nicht, aber man kann immerhin nebst Bildern auch Videos referenzieren.

Die Visualisierungsmöglichkeiten für Stammbäume bieten eine gute Grundausstattung, und das Resultat ist ansehnlich, auch wenn keine manuellen Eingriffe möglich sind, da die Stammbäume mit Graphviz generiert werden. Bezüglich Online-Anbindung sollte man nicht zu viel erwarten, dafür ist die Ausstattung in den Bereichen Exporte und Berichte reichhaltig; herausgreifen möchte ich hier die Export-Möglichkeit als komplette Website (vgl. obigen Screenshot). Abgerundet wird der positive Eindruck durch eine gute Dokumentation auf der Projekt-Homepage.