Writer.app: Der Mac als Schreibmaschine

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Ob es sich bei Writer.app um Open Source Software handelt, ist schwer zu sagen. Zwar kann man den Quellcode bei Bedarf bei den Entwicklern per E-Mail anfordern, aber ob die Q.I.Software Public License als Open-Source-Lizenz im Sinne der Open Source Initiative durchgeht, wage ich zu bezweifeln. Passagen wie die folgende zeigen, dass die Entwickler die Sache nicht wirklich ernst nehmen:

«You must adopt my belief system, which more likely than not involves a greater, single (or more) ‚Supreme Wombat‘ that oversees all Life and happenings with the aforementioned Life. Just kidding.»

Abgesehen von dieser unklaren Rechtslage ist Write.app eine hübsche kleine Applikation, die einen Mac auf die Funktionalität einer Schreibmaschine reduziert. Ähnlich wie die kommerzielle Software WriteRoom stellt Write.app einen minimalistischen Texteditor bereit, der bei Benutzung alle anderen Applikationen dimmt, so dass man möglichst ablenkungsfrei schreiben kann.

Joomla-Einsteigerkurs, Bern

Lorenz Ramseyer, Lehrer und Informatik-Projektleiter, vermittelt in zwei Abenden à 3 Stunden das notwendige Wissen, um eine Website mit Joomla CMS aufzusetzen und zu betreiben. Die Kurse finden in Kleingruppen von 4 bis 8 Personen in einem Schulungsraum an der Uni Bern statt und kosten 380 Franken pro Person (inkl. Kursunterlagen). Die Daten:

  • 20./27. Juni 2007, 18.00 – 21.00 Uhr
  • 18./25. Juli 2007, 18.00 – 21.00 Uhr
  • 22./29. August 2007, 18.00 – 21.00 Uhr
  • 24./31. Oktober 2007, 18.00 – 21.00 Uhr
  • 21./28. November 2007, 18.00 – 21.00 Uhr
  • 12./19. Dezember 2007, 18.00 – 21.00 Uhr

Dokumenten-Management mit Owl

Owl macht es einem nicht ganz einfach, seine Qualitäten zu erkennen. Da ist die verwirrende Bezeichnung «Intranet Knowledge Base», obwohl diese Software ein klassisches Document Management System darstellt. Und da ist dieses altbackene Kästchen-Design, das in Zeiten des Web 2.0 nicht mehr sehr attraktiv wirkt.

Trotzdem lohnt es sich, Owl genauer anzuschauen, wenn man im Intra- oder Extranet Dokumente verwalten will. Das System, das auf PHP4 und MySQL bzw. PostgreSQL basiert, erlaubt die strukturierte Ablage von Dokumenten beliebigen Typs und bietet eine detaillierte Rechtesteuerung. Dokumente können durchsucht, aus- und eingecheckt und in einen Review-Prozess geschickt werden. Vertieft man sich in die Konfigurationseinstellungen entdeckt man darüber hinaus eine Fülle von Finetuning-Möglichkeiten. Statt allerdings lange Beschreibungen zu lesen probiert man besser die Test-Installation (User = admin, Password = admin).

Owl ist Open Source Software gemäss den Bestimmungen der GNU General Public Licence.

Tweakfest Review: Georg C. F. Greve über Freie Software

Am Tweakfest 2007 in Zürich sprach Georg C. F. Greve als Präsident der Free Software Foundation Europe zum Thema «Open Source is not enough». Die rund 1stündige Keynote steht nun als Streaming Video zur Verfügung.

Umfrage zum zukünftigen TYPO3 Install Tool

Derzeit läuft eine Umfrage zu den Bedürfnissen der TYPO3 Community betreffend das Install Tool 2.0. Ziel des Projekts ist es, sowohl den heutigen «1-2-3 Installer» (neu: «Installer») als auch das Backend-Modul «Install» (neu: «Setup») konzeptionell grundlegend zu überarbeiten und neu zu implementieren. Die heute erkennbaren Ansätze lassen hoffen, dass dieses ebenso zentrale wie unübersichtliche Tool in der nächsten Generation deutlich verbessert wird. Die Umfrage läuft bis zum 6. Juli, ein Release Candidate des neuen Installers planen die Entwickler bis zum Jahreswechsel 2007/2008 fertigzustellen.

[Update 24.07.2007]

Die Resultate der Umfrage sind hier zu finden (PDF).

Open Journal Systems: Publikationssystem für wissenschaftliche Online-Zeitschriften

Auch wenn die Bereitschaft vorhanden ist, wissenschaftliche Artikel nach dem Open-Access-Prinzip kostenlos im Internet zu veröffentlichen: Ohne ein vernünftiges Publikationssystem ist dies nicht zu verwirklichen. Open Journal Systems (OJS) ist ein solche Lösung auf Basis von PHP und MySQL oder PostgreSQL. Sie wurde an kanadischen Universitäten im Rahmen des Public Knowledge Project entwickelt und unter der GNU General Public License veröffentlicht.

OJS ist im Prinzip ein spezialisiertes Content Management System. Wie jedes CMS bietet auch OJS die Möglichkeit, Artikel mit einem einfachen WYSIWYG-Editor zu erfassen, sie in Rubriken und Ausgaben zu gliedern und schliesslich als HTML oder PDF zu publizieren. Wichtiger scheint mir allerdings, dass dank unterschiedlicher Benutzerrollen ein Peer-Review-Prozess direkt über das System laufen kann, der für das wissenschaftliche Publikationswesen essentiell ist (vgl. hierzu «An Introduction to Use of Roles in Open Journal Systems«). Mit OJS kann man zudem auch Zeitschriften publizieren, die bei Erscheinen kostenpflichtig sind und erst nach einer gewissen Frist die Inhalte frei zugänglich machen.

Insgesamt macht OJS einen sehr durchdachten, strukturierten und gut dokumentierten Eindruck. Wer das System ernsthaft in Erwägung zieht, erfährt in der Dokumentation «OJS in an Hour» alles Notwendige. Dank einer Plug-In-Architektur ist OJS zudem erweiterbar (z.B. LDAP-Anbindung, PubMed XML Export, Google Scholar Gateway).

Simple PHP Blog: Blog Script ohne Datenbank

Die meisten Blog Scripts (auch das für Open Mind eingesetzte WordPress) setzen auf dem Server nebst PHP auch eine Datenbank voraus. Das ist zwar keine riesige Hürde, zumal Hosting-Accounts mit MySQL-Datenbanken günstig zu haben sind und das Anlegen einer Datenbank keine Hexerei ist. Trotzdem kann es Situationen geben, wo man sich ein Blog Script wünscht, das keine Datenbank braucht, sondern alle Daten in Textdateien ablegt.

Simple PHP Blog ist ein Vertreter dieser Gattung. Sofern man sich mit einem Standard-Template zufrieden gibt, ist ein Blog innert 10 Minuten und ohne einen Blick in die Dokumentation eingerichtet: Man lädt die PHP-Dateien per FTP auf den Server, ruft die entsprechende URL im Browser auf und wird durch einen kurzen Installationsprozess geführt. Im Prinzip kann man jetzt bereits loslegen, es empfiehlt sich aber zuerst noch ein Blick in die zahlreichen Einstellungen, mit denen man Aussehen und Funktionen seines Blogs anpassen kann.

Simple PHP Blog wird seinem Namen im doppelten Wortsinn gerecht: Es ist einfach im Setup, aber auch in der Ausstattung. Es bietet alle Basisfunktionen eines Blogs, kann aber insbesondere im Backend nicht mit WordPress konkurrieren: Beispielsweise fehlt ein WYSIWYG-Editor, die Kategorien-Verwaltung ist ziemlich einfach gelöst, und es gibt keine Benutzer-Verwaltung. Für ein Blog mit sehr vielen Beiträgen und grossen Besucherzahlen ist Simple PHP Blog vielleicht nicht die richtige Wahl, weil das Fehlen einer Datenbank irgendwann auf die Performance durchschlagen dürfte. Für einen sanften Einstieg in die Blogosphere kann man aber ohne weiteres auf dieses System bauen.

Simple PHP Blog benötigt PHP5 und untersteht der GNU General Public Licence (GPL).

CamStudio: Screen Recorder für Windows

Wenn es darum geht, eine Software oder eine Website zu erklären, gibt es kaum etwas besseres als einen Screencast, d.h. einen Film, der die Vorgänge auf dem Bildschirm wiedergibt. Ein Programm, das solche Screencasts erzeugt, heisst Screen Recorder. Und wer einen Screen Recorder mit einer Open-Source-Lizenz suchst, stösst unweigerlich auf CamStudio.

Die Geschichte von CamStudio ist etwas kompliziert. Die Software wurde ursprünglich von RenderSoft entwickelt, im Verlaufe der Jahre aber von eHelp, Macromedia und schliesslich Adobe übernommen. Teile des CamStudio-Codes flossen dadurch in RoboDemo ein, das später zu Captivate wurde. Im Gegensatz zu Captivate, das ein eigentliches E-Learning Authoring Tool ist, stellt CamStudio aber wirklich nur einen Screen Recorder dar.

Etwas verwirrend sind auch die verschiedenen Entwicklungslinien von CamStudio. Was man heute als Open Source Software auf www.camstudio.org herunterladen kann, ist die Version 2.0 aus dem Jahre 2003. Eine später veröffentlichte Version 2.1 verfügt über weniger Funktionen und ist offenbar nicht Open Source. Nick Smith, der das Open Source Projekt leitet, hat in seinem Blog einmmal eine Version 2.2 erwähnt, die aber bisher ebensowenig Realität geworden ist wie die vorschnell angekündigte Version 3. Dafür gibt es seit kurzem erste Video-Demos einer Version 2.5, die offenbar kurz vor der Fertigstellung steht. Ausserdem gibt es mit dem Etrusoft !Quick Screen Recorder ein kommerzielles Produkt, das unter dem Verdacht steht, eine Kopie von CamStudio zu sein.

Was den Leistungsumfang betrifft so liefert CamStudio eine gute Grundausstattung. Das Programm kann Vorgänge auf dem Bildschirm inkl. Ton als AVI-Movie aufzeichnen. Dabei stehen alle im System installierten Codecs zur Auswahl, ausserdem bringt CamStudio einen eigenen Codec mit. Bei Bedarf kann das AVI-Movie nach der Aufnahme automatisch in eine streaming-fähige Flash-Datei (SWF) konvertiert werden, was für die Bereitstellung im Web vorteilhaft ist. Für textuelle Anmerkungen stehen sogenannte Screen Annotations zur Verfügung, und es können auch Video-Quellen (z.B. von einer Webcam) mitaufgezeichnet werden.

Was CamStudio dagegen fehlt ist die Möglichkeit, eine Aufnahme nachzubearbeiten, beispielsweise um Längen zu eleminieren, Schnitzer herauszuschneiden, Zwischentitel einzufügen oder die Tonspur nachträglich zu besprechen. Auch interaktive Elemente fehlen: CamStudio erzeugt reine Filme, und wer Zwischenhalte, Verzweigungen oder gar Testfragen einbauen möchte, muss auf ein anderes Programm zurückgreifen.

Ubuntu 7.04 Feisty Fawn unter Mac OS X installieren

Ubuntu ist eine Linux-Distribution, die besonders einfach bedienbar ist und sich deshalb gut für erste Erfahrungen mit dem freien Betriebssystem eignet. Möchte man die aktuelle Version 7.04 mit dem Codenamen Feisty Fawn unter der Virtualisierungs-Software Parallels (Build 3188) auf einem Mac installieren, muss man allerdings einen kleinen Kniff anwenden.

Nachfolgend eine knappe Anleitung zur Installation der Ubuntu Desktop Edition 7.04 auf einem MacBook Pro mit Mac OS X 10.4.9.

  1. Ubuntu Desktop Edition als ISO-Image herunterladen (knapp 700 MByte, bedingt auch bei einer Breitband-Anbindung eine längere Wartezeit)
  2. Parallels Desktop starten und neue Virual Machine anlegen (Custom Installation Mode, OS Type = Linux, OS Version = Other Linux Kernel 2.6).
  3. Einstellungen für Arbeitsspeicher und Festplattenspeicher gemäss der persönlichen Präferenz festlegen (meine Einstellung: 256 MByte RAM, 8’000 MByte Expanding Virtual Harddisk).
  4. Beim letzten Schritt unter «More Options» das ISO-Image auswählen und gleichzeitig die Checkbox «Start Linux Kernel 2.6 Installation» deaktivieren. Dieser Schritt ist entscheidend, damit wir unseren kleinen Kniff anwenden können.
  5. Eigenschaften der neu angelegten Virtual Machine aufrufen und das Betriebssystem auf Solaris 10 ändern.
  6. Virtual Machine starten. Dadurch wird die Ubuntu Live-CD gebootet. Nach Abschluss des Bootvorgangs den Installer starten, der auf dem Ubunto Desktop bereitliegt.
  7. Nach Abschluss der Installation keinen Neustart ausführen, sondern das System manuell herunterfahren. (Sollte die Virtual Machine mit einem schwarzen Screen hängen bleiben: einfach per Stop-Button beenden.)
  8. Nun die Betriebssystem-Einstellung auf «Other Linux Kernel 2.6» zurücksetzen und die Virtual Machine wieder starten. Damit ist Ubuntu installiert.