OpenDocument-Format ist ISO-Standard

OASIS OpenDocument (ODF), das Dateiformat von OpenOffice.org, ist von der internationalen Normierungsorganisation ISO offiziell als Standard ISO/IEC 26300 anerkannt worden.

OpenDocument steht in direkter Konkurrenz zu Open XML von Microsoft, das mit Office 2007 eingeführt wird und in Office XP bzw. Office 2003 nachgerüstet werden kann. Dieses Format wurde kürzlich von der European Computer Manufacturers Association (ECMA) als Standard ECMA 376 anerkannt und strebt nun ebenfalls die Zertifizierung durch die ISO an.

Es ist absehbar, dass in Zukunft beide Formate nebeneinander existieren werden. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Übereinkunft zwischen Microsoft und Novell, die unter anderem auch die Unterstützung von Open XML durch OpenOffice.org vorsieht. Umgekehrt entwickelt Microsoft aber auch ODF-Tools für das eigene Office-Paket.

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ReactOS: Windows-Klon läuft nun auch auf Intel-Macs

Das Betriebssystem ReactOS ist für Anwender gedacht, welche zwar gewisse Windows-Software nicht missen möchten, aber auf Windows selbst verzichten wollen. Ziel des Open-Source-Projekts ist die vollständige Binär-Kompatiblität sowohl für Anwendungsprogramme als auch für Treiber von NT- und XP- Betriebssystemen.

Die neusten Entwicklerversionen von ReactOS lassen sich nun – mit Hilfe von Apples Boot Camp – auch auf einem Mac mit Intel-Prozessor betreiben. Zudem läuft ReactOS neuerdings auch als Gastsystem unter der Virtualisierungs-Software Parallels.

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Live-CD auch von Fedora Core

Von diversen Linux-Distributionen gibt es sogenannte Live-CDs bzw. -DVDs, von denen sich ein PC direkt booten lässt. Auf diese Weise kann man Linux ohne Installation (und damit ohne Risiko und Vorkenntnisse) testen oder ein bestehendes System, das sich nicht mehr booten lässt, reparieren.

Hierzulande besonders bekannt sind die Live-CDs von Knoppix (die seit mehr als vier Jahren von Klaus Knopper veröffentlicht wird) sowie von Ubuntu (die als Beilage zur c’t-Ausgabe 25/2006 verteilt wurde). Die Wikipedia führt eine Liste der verfügbaren Live-CDs.

Bisher auf dieser Liste gefehlt hat Fedora Core, als Nachfolgerin der Community-Version von RedHat eine der am weitesten verbreiteten Linux-Distributionen. Zwar gab es durchaus Wege, um zu einer Fedora Live-CD zu kommen, aber das Fedora-Projekt selbst hatte bisher nie eine solche veröffentlicht. Wie Golem meldet wurde nun aber erstmals eine offizielle Live-CD auf Basis von Fedora Core 6 angekündigt – derzeit allerdings noch als Beta-Version.

TYPO3 4.0.3 ist final

Das Maintenance-Release 4.0.3 von TYPO3 ist heute offiziell freigegeben worden. Es enthält keine neuen Features, sondern lediglich Bugfixes und Security Updates, wie der Mitteilung der Entwickler zu entnehmen ist. Für viele Anwender zentral dürfte dabei die Kompatibilität mit dem kürzlich erschienenen Internet Explorer 7 sein.

(via Die ContentSchmiede und TYPO3 Blogger)

MySQL-Datenbanken backupen und migrieren mit MySQL Dumper

Wer einen MySQL-Datenbank-Server auf einem Shared Hosting Account benutzt, hat in aller Regel nur beschränkten Zugriff darauf. Das Sichern einer Datenbank in eine SQL-Datei zwecks Backup oder Migration ist dann schwierig, und dasselbe gilt für das Einlesen einer solchen Datei. Das Standard-Tool phpMyAdmin bietet zwar die Möglichkeit, Datenbanken zu exportieren und importieren, allerdings kastrieren viele Hoster diese Funktion durch die Beschränkung der zulässigen Dateigrösse. Ein anderer Weg führt über MySQL Frontends wie z.B. HeidiSQL, aber auch hier machen einem Timeouts und Sicherheitsmechanismen der Hoster das Leben schwer.

Eine ebenso einfache wie leistungsfähige Lösung für die oben geschilderten Probleme stellt MySQL Dumper dar. Das PHP-Skript sichert Datenbanken (oder einzelne Tabellen daraus) in platzsparende GZ-Archive und spielt sie auch wieder zurück. Backups können auch automatisiert durchgeführt, per E-Mail bestätigt und per FTP-Transfer ausgelagert werden. Das Skript überzeugt durch eine sehr übersichtliche Benutzeroberfläche und eine gepflegte Website mit detaillierten Screenshots plus einer deutschen Video-Einführung. MySQL Dumper untersteht der GNU General Public License. (Danke für den Tipp, Matthias!)

P.S. Ein weiteres Tool, das im Prinzip denselben Zweck erfüllt, ist phpMyBackupPro.

Flash Video Players mit Open-Source-Lizenz

Dieser Beitrag wurde am 18.08.2007 aktualisiert.

Flash Video (*.FLV) ist ein Dateiformat, welches das Streaming von Videos auch ohne Server-Unterstützung erlaubt. YouTube und Google Video sind nur zwei Beispiele für Websites, welche dieses Format einsetzen.

Streaming ist eine feine Sache, um ein Video sofort starten zu können und nicht erst einen Download abwarten zu müssen. Wer allerdings ein solches Video trotzdem auf seiner Festplatte speichern und von dort abspielen will, stösst auf mehrere Hürden: Erstens möchten YouTube & Co. natürlich, dass die Videos möglichst auf ihrer Plattform betrachtet (und nicht heruntergeladen) werden – einen Download-Button sucht man deshalb meist vergeblich. Und zweitens wird das FLV-Format von gängigen Media-Playern nicht wiedergegeben.

Für gelegentliche Downloads gibt es eine einfache Lösung ohne Installationsaufwand: KeepVid extrahiert aus der URL eines Videos einen Download-Link. Wer häufiger Videos herunterladen will sollte hingegen eine der zahlreichen Firefox-Extensions in Betracht ziehen:

Für die Wiedergabe bieten sich FLV-Players an, wobei die folgenden unter einer Open-Source-Lizenz stehen:

Ein ganz anderer Ansatz, um ein Flash Video lokal zu speichern und abzuspielen, besteht darin, dass man das Flash-Video vor dem Download in ein anderes Format konvertiert und dann mit den gängigen Video-Playern abspielt. VConvert ist ein Beispiel für einen solchen Service: Aus einer Video-URL (z.B. http://www.youtube.com/watch?v=UnFV-fvgOu0) generiert VConvert Download-Dateien im Format WMV (Windows), MOV (Mac), MP4 (iPod, PSP, iPhone), 3GP (Mobile) oder MP3 (nur Tonspur).

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Was ein Open Source Entwickler mit einem Bäcker gemeinsam hat und wie SourceForge in Zukunft seine Brötchen verdienen will

Ein Freund, der bei einem grossen Software-Hersteller arbeitet, meinte heute sinngemäss: Open Source Software existiere nur deshalb, weil sie entweder von staatlich bezahlten Wissenschaftern oder von sich selbst ausbeutenden Enthusiasten geschrieben werde. Müsste Open Source Software unter normalen ökonomischen Bedingungen entwickelt werden, würde sie rasch verschwinden. Es sei zudem nur legitim, dass man Investitionen in Forschung und Entwicklung – egal ob man nun ein Medikament oder eine Software entwickle – über das resultierende Produkt finanziere und dass man dieses Einkommen durch Patente und Lizenzbestimmungen schütze. Und schliesslich funktioniere das Open-Source-Prinzip sowieso nur bei digitalisierten Daten, da nur diese sich ohne Aufwand und ohne Verlust beliebig multiplizieren liessen, das Prinzip lasse sich also nicht auf die gesamte Wirtschaft übertragen.

Bei den klassischen Open-Source-Projekten trifft das wahrscheinlich zu: Sie ernähren die Entwickler nicht direkt (es sei denn durch Spenden, was ich aber nicht als Businessmodell gelten lassen würde). Es gibt aber auch prominente Beispiele für das, was ich als duales Modell bezeichnen würde: Dieselbe Open Source Software wird sowohl kostenfrei (aber ohne Support) also auch kostenpflichtig (dafür mit professionellem Support) angeboten – nehmen wir MySQL als Beispiel. Dieses Modell generiert Income, allerdings zahlt der Kunde nicht für die Nutzung des geistigen Eigentums, sondern für die Dienstleistung. Nach diesem Prinzip funktionieren übrigens auch andere Bereiche der Wirtschaft: Wir zahlen dem Bäcker keine Lizenzgebühr für sein Zopfrezept, sondern wir zahlen das Material und die Zeit, welche in einem Zopf stecken. Das Zopfrezept ist Allgemeingut, und jeder kann seinen Zopf selbst backen, wenn er den Aufwand nicht scheut.

Natürlich ist es legitim, seine Investitionen in Forschung und Entwicklung zu schützen, indem man seine Urheberschaft durch juristische Massnahmen absichert und kommerzialisiert. Gerade in der Software-Industrie gibt es allerdings zahlreiche Beispiele dafür, wie Unternehmen mit Patenten Konzepte schützen liessen, welche nicht das Resultat ihrer eigenen Anstrengungen waren, sondern Allgemeingut – vgl. etwa den Beitrag Software-Patente des Jahres 2006 ausgezeichnet. Open Source Software ist somit eine Gegenbewegung zur Privatisierung von Informatikkonzepten; sie ist aber keine prinzipielle Absage an ökonomische Prinzipien.

Dass das duale Modell an Bedeutung gewinnen könnte zeigt das Beispiel von SourceForge: Derzeit läuft ein Mitgliederbefragung, mit der ganz offensichtlich sondiert werden soll, ob es die Nutzer der Plattform akzeptieren oder gar begrüssen würden, wenn auf www.sourceforge.net ein Marktplatz für kostenpflichtigen Support von Open Source Software entstehen würde.

Xiph.org: Open Source Audio & Video

Im Vergleich zu Freier Software sind Freie Datenformate herzlich unattraktiv – aber nicht weniger wichtig: Je mehr Information in digitaler Form vorliegt, desto entscheidender ist, welches Format dafür benutzt wird. Freie Datenformate haben dabei zwei entscheidende Vorteile:

  • Weil die Spezifikation offengelegt wird, kann jede Software das Format unterstützen. Dies fördert die Vielfalt an Programmen zur Verarbeitung von Daten in diesem Format, schafft also ein breiteres, attraktiveres Angebot. Zugleich ist sichergesetellt, dass Daten langfristig nutzbar sind – und nicht plötzlich unbrauchbar werden, weil die einzige Software für ein proprietäres Dateiformat eingestellt wird.
  • Im Gegensatz zu urheberrechtlich oder patentrechtlich geschützten Formaten können Freie Dateiformate kostenlos genutzt werden. Es gibt also kein Unternehmen, das an jeder verkauften Soft- oder Hardware mitverdient, nur weil diese ein bestimmtes Dateiformat unterstützt.

Im Bereich der Audio- und Videodaten ist es insbesondere die von Chris Montgomery gegründete Xiph.Org Foundation, welche das Konzept von freien Dateiformaten bzw. Codecs pflegt:

«Xiph.Org is a collection of open source, multimedia-related projects. The most aggressive effort works to put the foundation standards of Internet audio and video into the public domain, where all Internet standards belong.»

Zu den Projekten unter dem Dach der Xiph.Org Foundation gehören unter anderem Ogg Vorbis (verlustbehafteter Audio-Codec), Ogg Theora (verlustbehafteter Video-Codec), Icecast (Streaming Server), Speex (Sprach-Codec) und Flac (verlustfreier Audio-Codec).

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XAMPP jetzt auch für Mac OS X

XAMPP von Apache Friends – ein sehr einfach zu installierendes Paket aus Apache, MySQL, PHP und Perl – ist in der Version 1.5.5 für Windows und Linux verfügbar. Darin sind insbesondere MySQL 5.0.27, PHP 5.2.0 und phpMyAdmin 2.9.1 enthalten.

Neu ist die XAMPP-Distribution auch für Mac OS X verfügbar. Sie enthält unter anderem folgende Komponenten: Apache, MySQL, PHP & PEAR, SQLite, Perl, ProFTPD, phpMyAdmin, OpenSSL, GD, Freetype2, libjpeg, libpng, zlib, Ming, Webalizer, mod_perl, eAccelerator, phpSQLiteAdmin. Das Ganze wird als Mac OS X Installer-Paket bereitgestellt. Voraussetzung ist allerdings Mac OS X 10.4 sowie ein Mac mit Intel-Prozessor. Zudem ist die Distribution noch nicht für den produktiven Einsatz vorgesehen:

«Diese XAMPP-Version befindet sich noch in der Entwicklungsphase. Benutzung auf eigene Gefahr!»

Open Source Essentials: CamStudio

UPDATE: Eine ausführlichere Besprechung dieser Software finden Sie hier.

Frei nach dem Motto «Ein Bild sagt mehr als 1’000 Worte, aber ein Film sagt mehr als 25 Bilder pro Sekunde» bietet CamStudio die Möglichkeit, Vorgänge auf dem Computerbildschirm (inkl. Ton) aufzuzeichnen, als AVI-Video zu speichern und bei Bedarf als Streaming Flash Video (SFV) zu exportieren. Das Programm ist ausschliesslich für Windows verfügbar, unterliegt der GNU Public Licence (GPL) und ist aktuell in der Version 2.0 verfügbar.