Die Neuerungen von TYPO3 4.7 im Überblick

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Wie immer bringt die neuste Version von TYPO3 eine grosse Zahl von Bugfixes und Detailverbesserungen. Die wirklich zentralen Neuerungen sind aber die folgenden:

HTML5 und Barrierefreiheit

Bei TYPO3 erfolgt das Rendering von Webseiten bekanntlich durch die Systemextension css_styled_content. Ab TYPO3 4.7 generiert diese Extension Markup gemäss dem modernen HTML5-Standard, was sich nicht zuletzt positiv auf die Barrierefreiheit (Accessibility) auswirkt. Zusätzliche Extensions, welche HTML5-Unterstützung implementieren, werden somit überflüssig.

Zeichencodierung mit UTF-8

Musste man vor einigen Jahren noch selbst dafür sorgen, dass die Zeichencodierung in TYPO3 mit UTF-8 erfolgte, so ist nun der gesamte Code konsequent auf UTF-8 umgestellt worden. Intern arbeitet TYPO3 somit ausschliesslich mit UTF-8. Dies bedingt, dass bei einem Upgrade von älteren TYPO3-Websites ggf. die Datenbank mit einem Script konvertiert werden muss (vgl. UTF-8 Support im TYPO3 Wiki).

Optimierung von RTE und Frontend Login

Der Rich Text Editor htmlArea sowie die Extension felogin (welche die Login-Funktionalität für Frontend Users bereitstellt) wurden in zahlreichen Details überarbeitet.

Optimierung der Volltextsuche

Die Volltextsuche einer TYPO3-Website basiert standardmässig auf der Extension indexed_search. Deren Performance war bei grösseren Websites oft ein Problem. Eine Erweiterung, welche mit TYPO3 4.7 ausgeliefert wird, soll die Volltextsuche beschleunigen. Auch das Frontend-Plugin wurde ersetzt – die neue Version basiert jetzt auf Fluid Templates.

Government Package

Das Government Package ist eine beispielhafte Website, die speziell für die öffentliche Verwaltung optimiert wurde. Sie ist als Best Practice für barrierefreie Webauftritte zu verstehen, zu denen Behörden vieler Länder per Gesetz verpflichtet sind. Entstanden ist das Government Package in Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung in Deutschland; derzeit ist es erst in deutscher Sprache erhältlich.

Ausblick

TYPO3 4.7 ist das letzte grosse Update mit einer 4 vor dem Punkt. Allerdings steht nun nicht (wie ursprünglich geplant) der Übergang zum komplett neu entwickelten TYPO3 5.0 (Code-Name: Phoenix) an. Vielmehr wird das “alte” TYPO3 als eigenständiges Produkt neben dem “neuen” TYPO3 weiterleben. Weil die Versionsnummer 5 allerdings zu sehr mit TYPO3 Phoenix verknüpft ist, wird diese übersprungen – das nächste grosse Release wird deshalb TYPO3 6.0 sein.

Weitere Informationen:

Contao: Version 2.11.0 veröffentlicht

Contao Logo

Das Entwickler-Team von Contao hat die neuste Version 2.11.0 des beliebten Open Source CMS veröffentlicht. Die wichtigsten Neuerungen im Überblick:

  • 2.11.0 ist die erste Contao-Version mit Long Term Support (LTS). Dies bedeutet, dass es für diese Version mindestens 18 Monate lang Sicherheits-Updates und Bugfixes geben wird. Dadurch wird weniger schnell ein Update auf das nächste Minor- oder Major-Release fällig, was typischerweise einen grösseren Aufwand mit sich bringt, weil API, Datenstrukturen oder Templates ändern können (Details zum Contao-Release-Zyklus und zum Long Time Support).
  • Die Sprache einer Seite wird künftig nicht mehr als Parameterwert pro Seite erfasst, sondern sie ergibt sich aus dem Pfad: Die deutsche Version einer Website wird beispielsweise unterhalb der Seite de angelegt, die englische unter en usw. Dies spiegelt sich auch in der URL wieder, wo dann eine deutsche Seite unter www.mustermann.ch/de/news.html erreichbar ist, ihr englisches Pendant unter www.mustermann.ch/en/news.html. Sofern die beiden Sprachversionen dasselbe Alias benutzen (im vorigen Beispiel: news), kann man nun einfach zwischen den Sprachen wechseln.
  • In den Theme-Einstellungen können neu globale Stylesheet-Variablen definiert werden, was eine schnelle Anpassung von zentralen Gestaltungsparametern ermöglicht. Stylesheet-Variablen in den Stylesheet-Einstellungen haben allerdings Vorrang und überschreiben ggf. globale Variablen.
  • Die Frontend-Module Event-Liste und Event-Leser können nun auf einer einzigen Seite kombiniert werden. Dasselbe gilt für Nachrichtenarchiv und Nachrichtenleser sowie für FAQ-Listen und FAQ-Leser. Das FAQ-Modul hat zudem im Backend ein Berechtigungssystem analog zum News- und zum Kalender-Modul erhalten.
  • Nicht eigentlich neu, von nun an aber zwingend vorgeschrieben ist die Verwendung eines Website-Startpunkts als oberster Knoten im Seitenbaum. Damit wird ein empfohlenes, sinnvolles Vorgehen zum Standard, was viele Anfängerprobleme vermeiden hilft.
  • Beim Anlegen von Backend-Benutzern kann man neu den Benutzer zwingen, beim ersten Login sein Passwort zu ändern. Dies erhöht insbesondere dann die Sicherheit, wenn Passwörter per E-Mail verschickt werden.

Daneben bringt die neue Version zahlreiche weitere Detailverbesserungen und Bugfixes, welche hier beschrieben sind.

WordPress 3.0: Blog-Netzwerke, Custom Post Types und Taxonomien

WordPress 3.0 Backend

In der neusten Version 3.0 bietet WordPress einige wichtige Neuerungen, welche die Einsatzmöglichkeiten der populären Blog-Software wesentlich erweitern.

WordPress 3.0: Blog-Netzwerke Zunächst erlaubt es WordPress nun endlich standardmässig, mit einer einzigen Installation mehrere Blogs zu betreiben (was als Blog-Netzwerk bezeichnet wird). Hierfür wurden die “normale” WordPress-Version und die bisherige Multi-User-Version WordPress MU (auch WordPress µ genannt) fusioniert. Nach der Installation von WordPress 3.0 ist diese Option zwar deaktiviert und es erfordert Anpassungen an den Konfigurationsdateien wp-config.php und .htaccess, um sie zu aktivieren. Der Vorgang ist aber gut dokumentiert und einfach zu bewältigen, wenn man dieser Anleitung folgt. Anschliessend gibt es im Backend einen neuen Navigationsblock mit dem Titel “Blog-Netzwerk”, über welchen der Administrator die verschiedenen Blogs aufsetzen und verwalten kann, während die Autoren der einzelnen Blogs weiterhin nur ihren Blog sehen. Das Feature vereinfacht also primär die Arbeit des Administrators, der mehrere Blogs managen muss, während sich die Arbeit des Autors nicht verändert.

Eine zweite Neuerung sind die Custom Post Types, welche es erlauben, nebst den Standard Post Types (z.B. “Artikel”, “Seite”) auch eigene Post Types zu definieren. Möchte man beispielsweise seinen Blog dazu nutzen, um Hotelbewertungen, DVD-Rezensionen oder ein Literaturverzeichnis zu publizieren, dann kann man die Post Types “Hotel”, “DVD” oder “Buch” definieren. Dadurch stehen dann im Backend individuelle Eingabemasken zur Verfügung, so dass man die gewünschten Attribute in separaten Feldern erfassen kann. Ähnlich wie bei einer einfachen Datenbank kann man so gleichartige Daten strukturiert ablegen. Das Einrichten eines neuen Post Types erfordert etwas Arbeit, ist aber keine Hexerei, wie obiger Screencast zeigt. (Wem die Standard-Lösung nicht gefällt, der hat mit Pods CMS sowie einigen anderen Plugins aber auch Alternativen zur Auswahl.)

WordPress 3.0: Taxonomien In eine ähnliche Richtung gehen die Custom Taxonomies. Taxonomien sind – ganz allgemein gesprochen – Klassifikationssysteme, und zwei solche Taxonomien kennt jeder Blogger: Kategorien und Tags. Taxonomien erlauben es, gleichartige Objekte zu gruppieren und wiederzufinden. Als durchschnittlicher Blogger kommt man mit Kategorien und Tags gut zurecht. Wer hingegen eine Website mit Computer-Testberichten publiziert, der wird froh sein, wenn er beispielsweise den Hersteller, die Bildschirmgrösse, den Prozessor oder die RAM-Grösse als separate Taxonomien zur Verfügung hat und nicht alle diese Ordnungskriterien über den normalen Kategorienbaum abbilden muss. WordPress 3.0 perfektioniert Custom Taxonomies, indem nun auch hierarchische Taxonomien möglich sind. (Details in diesem Artikel.)

WordPress 3.0: Menü-Editor Eine weitere Neuerung ist der Menü-Editor. Sofern das Template dies unterstützt, kann der Blog-Autor hier Navigationsstrukturen aufbauen, wobei als Navigationspunkte Seiten, Artikelkategorien und externe URLs hinzugezogen werden können.

Das neue Default-Theme “Twenty Ten” und das überarbeitete Backend-Design sind hübsch, aber letztlich nur Zugaben. Seine wahre Bedeutung bekommt das jüngste WordPress-Update durch die oben beschriebenen Features, und so ist die Version 3.0 eines der wichtigsten Releases in der Geschichte von WordPress.

CMS-Funktionalität von WordPress ausbauen

WordPress Logo

Ob man WordPress tatsächlich als CMS bezeichnen darf, wie es die gerade zitierte Studie Open Source CMS Market Share tut, ist durchaus diskutabel. Zwar kennt WordPress statischen Seiten, die nicht dem Blog-Konzept folgen, aber um grössere Websites zu bauen ist WordPress von Haus aus nur bedingt geeignet. Allerdings gibt es diverse Plugins, welche hierfür Zusatzfunktionalitäten bereitstellen. Einen guten Überblick vermittelt die Liste von Web Design Ledger: 12 Essential Plugins that Extend WordPress as a CMS.

(via T3N)

Silex: Flash CMS mit Open-Source-Lizenz

Silex Flash CMS im Edit Mode

Der Begriff “Flash CMS” gehörte bis vor kurzem nicht zu meinem Aktivwortschatz. Allerdings zeichnete sich in meiner täglichen Arbeit schon länger ab, dass viele Kunden nicht zwischen einem CMS und einer Flash Website wählen wollen, sondern eine Flash Website mit CMS wünschen. Und hier haben viele etablierte CMS leider nicht viel zu bieten.

Ein Flash CMS ist nichts anderes als ein Tool, um eine Flash Website direkt auf dem Server (und ohne Adobes Flash-Software) zu bewirtschaften. Das Tool selbst ist in der Regel ebenfalls in Flash programmiert, somit ist der Begriff “Flash CMS” im doppelten Sinn richtig.

Silex ist genau ein solches Flash CMS. Es besteht aus einem Backend – dem Manager – und einem WYSIWYG-Editor im Frontend. Im Manager legt man neue Sites an und definiert die grundlegenden Einstellungen. Das eigentliche Content Management erledigt man jedoch im Frontend, und somit ist das Backend weit weniger wichtig als bei einem konventionellen CMS.

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Den Editor im Frontend erreicht man per Rechtsklick auf die Flash Website. Nach dem Login wird am oberen Fensterrand ein Toolbar eingeblendet, der Zugriff auf verschiedene Paletten bietet. Mit diesen Paletten wählt man Ebenen, die darin enthaltenen Objekte und schliesslich deren Parameter aus. Für die eigentlichen Eingaben wird dann am unteren Fensterrand ein Panel eingeblendet, um Texte zu editieren, Pfade auf Multimedia-Objekte (Video, Audio, Flash, PDF) zu setzen oder Parameterwerte zu bearbeiten.

Die Installation von Silex ist denkbar einfach und nicht anders als bei vielen anderen PHP-Applikationen: Man spielt die Files per FTP auf den Server, ruft den Installer auf, der ein Admin-Account anlegt und das URL Rewriting installiert. Nach drei Klicks ist man bereits soweit, dass man sich in das Backend einloggen kann. Auf dem Server muss PHP 5 installiert sein, eine Datenbank wird dagegen nicht benötigt.

Silex war im Juni 2009 das Projekt des Monats bei SourceForge. Die hohen Erwartungen, welche diese Auszeichnung bei mir geweckt hat, konnte Silex leider nicht ganz erfüllen: Nicht alles funktioniert so intuitiv, wie man es sich wünschen würde, und manchmal fühlt sich das Interface etwas hakelig an. Besonders störend empfand ich, dass der Texteditor bei höheren Tippfrequenzen nicht mithalten kann und Buchstaben verschluckt bzw. vertauscht. Insofern ist Silex ein spannender Ansatz, der in der Umsetzung aber noch Verbesserungspotential hat.

Pixie: Mini-CMS für Blogs und Kleinst-Websites

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Wenn Sie der obige Screenshot spontan angesprochen hat, dann geht es Ihnen wie mir: Ich bin ein visueller Mensch, und das trendige Design von Pixie weckt spontan Interesse. Die PHP-Software versteht sich selbst als schlankes, einfach zu bedienendes Web-CMS. Wenn man die Demo erkundet wird allerdings rasch klar, dass Pixie viel eher ein Blog-System als ein CMS ist. Dazu passt, dass die verfügbaren Themes klassische Blog-Designs besitzen (und teilweise schamlos bei WordPress abgekupfert sind).

Das Versprechen, schlank und einfach zu sein, kann Pixie durchaus einlösen. Unter einem CMS stelle ich mir dann allerdings schon etwas mehr vor. Und einen zwingenden Grund, warum man statt zu WordPress oder TYPOlight zu Pixie greifen sollte, wenn man eine nicht allzu komplexe Website erstellen will, habe ich bisher nicht gefunden – so hübsch es auch aussieht. Mir fehlt die zündende Idee, der neue Ansatz, und so bleibt Pixie eine gut gemachte Mee-Too-Entwicklung.

Pixie wird unter der GPL Version 3 lizenziert und setzt PHP 4.3 sowie MySQL 4.0 voraus.

Zimplit: Das simpelste CMS der Welt

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Auch wer nur eine ganz kleine Website braucht, hat in der Regel zwei entscheidende Anforderungen: Sie soll gut aussehen – und der Inhalt soll einfach (d.h. ohne HTML-Kenntnisse) aktualisierbar sein.

Zimplit ist eine Lösung, um exakt diese zwei Anforderungen zu erfüllen. Es handelt sich um ein kleines (300 KB) CMS, das in PHP programmiert ist und ohne Datenbank auskommt. Das Aufsetzen des Systems dauert 5 Minuten, am Ende des Installationsprozesses lädt man ein kostenloses Template von der Zimplit-Website herunter. Somit hat man bereits eine attraktiv gestaltete Website, allerdings noch mit Blindtext und Platzhalterbildern. Nun braucht man nur noch den Content zu erfassen, wobei man ausschliesslich im Frontend der Website arbeitet und dabei echtes WYSIWYG geniessen kann. Am besten probieren Sie es gleich selbst aus.

Klar: Sobald Sie ein Kontaktformular, passwortgeschützte Seiten, ein Forum oder gar einen Shop einrichten möchten, ist Zimplit komplett überfordert. Auf der anderen Seite habe ich noch selten eine derart elegante Lösung gesehen, um eine einfache Website zu erstellen. Dass Zimplit unter einer Open-Source-Lizenz (AGPL) angeboten wird und auf dem eigenen Server gehostet werden kann, macht für mich die Sache besonders attraktiv. Auf Wunsch kann man die Website allerdings auch für 1 Euro im Monat bei Zimplit hosten lassen.

LTSun-Engine: Das Frontend Editing CMS

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Die LTSun-Engine ist ein PHPbasiertes einfaches CMS, das die Trennung zwischen Frontend und Backend aufhebt: Der Content Manager bewegt sich grundsätzlich immer im Frontend und kann dort (sofern er eingeloggt ist) alle editierbaren Bereiche einer Seite bearbeiten. Hierzu öffnet sich ein Editor, der dem jeweiligen Content angepasst ist und sich direkt über die Seite legt. Änderungen werden direkt in die Seite zurückgeschrieben und sind sofort sichtbar – dank AJAX ohne Reload. (Demo)

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Auch das Einfügen von neuen Seiten oder das Anpassen der Site-Struktur ist mit LTSun möglich, wobei man für neue Seite verschiedene Templates definieren kann. Diese Templates sind PHP-Dateien, die nebst dem HTML-Gerüst der Seite auch PHP-Funktionsaufrufe enthalten, um für die editierbaren Bereiche den geeigneten Editor aufzurufen. Als Besonderheit kann LTSun zudem Schrift als Bilder rendern, so dass man eine attraktive Typografie benutzen kann, ohne die Titel-GIFs manuell produzieren zu müssen (setzt die GD2 Library voraus).

Bei meinem Test auf einem lokalen XAMPP-Server stiess ich zwar auf einige Schwierigkeiten (bei der mir die magere Dokumentation nur teilweise weiterhalf), doch das Prinzip funktioniert. Natürlich ist LTSun ein sehr spezielles CMS, das sich nur für kleinere, content-lastige Websites ohne viele funktionale Elemente eignet. Der Ansatz, das Content Management im Frontend zu erledigen, ist aber hoch aktuell. Und mit der angekündigten Version 2.0 wird LTSun hoffentlich auch noch ein bisschen performanter.

Die LTSun-Engine steht unter der GNU General Public Licence 2.1, setzt mindestens PHP4 voraus und erfordert keine Datenbank.

webEdition: Open Source CMS mit kommerziellem Support

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Das Content Management System webEdition ist anfangs November unter der General Public Licence (GPL) freigeben worden. Damit steht das bisher kostenpflichtige CMS für alle Interessierten zum freien Download zur Verfügung. Kostenpflichtig ist nur noch der Support durch die Herstellerfirma Living-e, den man in Form von Support-Tickets, Schulungen oder Projektunterstützung beziehen kann.

Dieser Schritt zeigt, dass Open Source zunehmend zum Verkaufsargument wird. webEdition hat gemäss Herstellerangaben immerhin 50’000 Installationen, trotzdem sieht man mit dem sogenannten dualen Modell mehr Erfolgschancen. Ich könnte mir allerdings auch vorstellen, dass es aufgrund der guten Open-Source-CMS zunehmend schwierig wird, proprietäre CMS zu verkaufen und dass die Freigabe ein Stück weit eine Flucht nach vorne darstellt.

Eine Bemerkung am Rande: Während die Freigabe einer Software als Open Source oft sehr unspektakulär erfolgt, indem der Code irgendwo ins Netz gestellt wird, ist die Lancierung von webEdition als Open-Source-CMS offenbar sehr professionell geplant worden. Jedenfalls lag pünktlich zum Lancierungstermin ein Couvert in meinem Briefkasten, adressiert an das “Redaktionsbüro Sauter”. Darin befand sich ein eigentliches Medien-Kit – stilgerecht auf einem gebrandeten USB-Memorystick…

Drupal, Acquia und das duale Modell

Als duales Modell bezeichnet man in der Open-Source-Welt ein Lizenzierungskonzept, bei dem der Benutzer die Wahl hat, ob er eine Software kostenlos nutzen will oder ob ihm professioneller Support durch die Entwickler wichtiger ist. MySQL oder RedHat sind Beispiele für Unternehmen, die ihre Produkte nach diesem Modell vertreiben. Das duale Modell macht Sinn: Unternehmenskunden können so Open Source Software einsetzen und erhalten trotzdem Support wie bei einer kommerziellen Software, während Benutzer mit technischem Know-how weiterhin von kostenloser Software auf hohem Niveau profitieren können, wenn sie das wollen.

Nachdem die Drupal-Entwickler kürzlich von Investoren das Kapital zur Gründung von Acquia erhalten haben, erfolgt nun auch bei diesem Open Source CMS der Schritt zum dualen Modell. Man kann Drupal weiterhin nach den Spielregeln der GNU General Public Licence kostenlos nutzen und sich dabei auf freiwilliger Basis von der Community helfen lassen – man kann nun aber auch bei Acquia gegen Bares professionellen Support buchen.

Mehr dazu bei OStatic. (Bemerkung am Rande: Acquia ist ein Sponsor von OStatic.)