JAWStats: Facelift für AWStats

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Nein, JAWStats (Screenshot oben) ist keine neue Web Analytics Software, sondern nur eine zeitgemässe Verpackung für die altbekannte Statistik-Lösung AWStats (Screenshot unten). JAWStats versieht AWStats mit einer optisch attraktiveren, zeitgemässeren Oberfläche und präsentiert das Zahlenmaterial insgesamt in einer besser verständlichen Form. Das «J» steht dabei für die JavaScript-Library jQuery, die hierbei zum Einsatz kommt.

JAWStats ist allerdings nicht nur eine Frage der Ästhetik, sondern auch eine Frage der Server-Last, denn bei dieser Lösung muss der Client mehr, der Server dafür weniger arbeiten. Schön ist auch, wie rasch man zwischen den Statistiken verschiedener Websites umschalten kann.

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JAWStats setzt vor allem AWStats voraus, ansonsten ist lediglich PHP erforderlich. Eine Datenbank braucht JAWStats nicht, die Daten werden direkt aus den AWStats-Logfiles gelesen. Die Installation – so verspricht es wenigstens der Entwickler – ist innert Minuten erledigt. Zudem lässt sich JAWStats auch wieder problemlos aus einer AWStats-Installation entfernen.

JAWStats ist freie Software mit einer MIT-Lizenz.

OpenGoo 1.2: Konsequente Weiterentwicklung

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Eines muss man den Entwicklern von OpenGoo lassen: Sie ruhen sich nicht auf ihren Lorbeeren aus. Nach der (aus meiner Sicht etwas verfrühten) Veröffentlichung von OpenGoo 1.0 im letzten November wurde bereits anfangs Jahr die deutlich gereifte Version 1.1 freigegeben, und nach weniger als zwei Monaten liegt nun die Version 1.2 mit vielen substantiellen Verbesserungen vor. Details sind dem OpenGoo Blog sowie den Relase Notes zu entnehmen – hier nur die wichtigsten Highlights in Stenogramm-Form:

  • Der Dateimanager kann nun ZIP-Archive direkt auf dem Server erstellen und entpacken. Auf diese Weise kann man eine grössere Anzahl von Dateien in einem einzigen Arbeitsgang hoch- bzw. herunterladen. Zudem wurde eine Kopierfunktion für Dateien eingebaut.
  • Kontakte und Kalenderdaten können nun im CSV- bzw. im iCalendar-Format importiert und exportiert werden.
  • Die Anzahl der frei definierbaren Felder (sog. Custom Properties) ist nun unbeschränkt, und bereits erfasste Einträge in diesen Feldern werden in der Detailansicht besser dargestellt.
  • Tags können endlich sortiert werden (alphabetisch oder nach Anzahl der Objekte pro Tag).
  • Das E-Mail-Modul wurde wesentlich weiterentwickelt. So werden nun SSL-Verbindungen und IMAP-Server unterstützt, E-Mail-Nachrichten können mehreren Workspaces zugewiesen werden, und es sind Kommentare zu Nachrichten möglich.
  • Eine OpenGoo-Installation kann in Zukunft per Knopfdruck aktualisiert werden (so wie man dies beispielsweise von WordPress 2.7 kennt). Natürlich steht diese Funktion nur Administratoren zur Verfügung.
  • Falls man nicht alle Funktionen braucht, so kann man nun alle Module einzeln ein- oder ausblenden. Insbesondere für einfachere Projekte oder für weniger geübte Benutzer macht dies den Umgang mit OpenGoo deutlich einfacher. Zu beachten ist allerdings, dass diese Einstellung global (für alle Workspaces und alle Benutzer) gilt.
  • Der einzelne Benutzer kann nun seine persönlichen Präferenzen wesentlich detaillierter einstellen. Dazu gehört unter anderem auch die Sprache, wobei derzeit ein Dutzend Sprachen zur Auswahl stehen (u.a. auch Deutsch).

Das Update geht übrigens ausgesprochen komfortabel vor sich: Man kopiert ganz einfach alle Files der Version 1.2 über die bestehende Installation und ruft anschliessend /public/upgrade auf, um die Ursprungs- und die Zielversion festzulegen – der Rest geht vollautomatisch.

Fazit: Auch mit diesem Update haben die Entwickler wieder ein gutes Gespür für wirklich wesentliche Features bewiesen. Die Version 1.2 ist ein wichtiger Meilenstein und macht eine bereits sehr gute Software nochmals deutlich besser.

Disclosure: Der Autor dieses Blogs ist Mitglied des OpenGoo-Teams.

Einen Support Chat implementieren mit Open Web Messenger

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Es kommt immer wieder vor, dass man auf einer Website nicht alle Antworten auf seine Fragen findet. In diesem Fall bemüht man typischerweise das Kontaktformular und hofft, innert nützlicher Frist eine Antwort des Website-Betreibers per E-Mail zu erhalten. Viel angenehmer wäre es allerdings, wenn man seine Frage über eine Art Messenger direkt stellen könnte und sofort eine Antwort bekäme.

Genau eine solche Lösung stellt der Open Web Messenger dar. Wie der obige Screenshot zeigt kann man als Website-Besucher nach bekanntem Muster mit dem Website-Betreiber chatten (sofern dieser gerade online ist, versteht sich). Anders als bei einem normalen Chat Room ist dies allerdings eine 1:1-Kommunikation, d.h. jeder Website-Besucher erhält seinen individuellen Kommunikationskanal und bekommt nicht mit, was andere besprechen.

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Das Backend ist schlicht, erfüllt aber seinen Zweck. Alle Besucher, die eine Anfrage abgesetzt haben, erscheinen in einer Warteschlange. Da man bei einer grösseren Website diesen Andrang kaum allein bewältigen kann, lassen sich beliebig viele Agents definieren. Diesen kann übrigens auch ein Foto zugewiesen werden, das dann im Chat-Fenster erscheint – so hat erhält man wirklich das Gefühl einer persönlichen Betreuung.

Open Web Messenger setzt PHP 5.0 und MySQL 5.0 voraus, ist mit allen gängigen Browsern kompatibel (inkl. iPhone) und unterliegt der Eclipse Public Licence.

Avidemux: Videos konvertieren leicht gemacht

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Wie konvertiert man auf die Schnelle ein Flash-Video-File (*.flv) in ein Format, das man einfach in eine PowerPoint-Präsentation einbauen kann? Mit dem früher in diesem Blog vorgestellten MediaCoder kam ich leider nicht zum Ziel – ob dies nun an der wenig intuitiven Benutzeroberfläche oder an Windows Vista ("most features work") lag bleibe dahingestellt.

Erfolgreicher war ich mit Avidemux, das mir auch wegen seiner übersichtlicheren Benutzeroberfläche besser gefällt. Als Laie in Sachen Videobearbeitung bin ich zwar immer noch überwältigt von der Vielzahl der angebotenen Audio- und Videoformate, aber dennoch erreichte ich mein Ziel in kürzester Zeit. Falls Sie einmal in eine ähnliche Situation kommen sollten: Avidemux ist sicher einen Blick wert.

Avidemux ist allerdings weit mehr als nur ein Konverter, sondern ein eigentliches Videobearbeitungsprogramm, das auch Schnitt- und Filterfunktionen bietet. Einen guten Überblick vermittelt der Artikel in der Wikipedia, Support bietet das Avidemux-Wiki (englisch). Erfreulicherweise läuft die – ursprünglich für Linux entwickelte – Software auch unter Windows und Mac OS.

Bespin: Mozilla Labs lanciert einen browser-basierten Code Editor

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Wie wäre es, wenn man Web-Applikationen ausschliesslich im Web-Browser entwickeln könnte? Dieser Frage sind einige Entwickler bei Mozilla Labs nachgegangen, und herausgekommen ist Bespin, der browser-basierte Code Editor.

Wie der obige Screenshot erahnen lässt ist dieser Editor derzeit nicht zu vergleichen mit einer voll ausgestatteten Entwicklungsumgebung. Bespin trägt auch erst die Versionsnummer 0.1 und wird offiziell als "early experimental prototype" bezeichnet. Im Sinne eines Proof of Concept zeigt er aber eindrücklich, wie performant ein in JavaScript realisierter Editor sein kann. Wer sich selbst davon überzeugen will, kann Bespin ab sofort nutzen. In einer der nächsten Versionen wird dann hoffentlich auch die Möglichkeit implementiert sein, dass man gemeinsam am gleichen Dokument arbeitet – der Collaboration Sidebar im obigen Screenshot ist im Moment nämlich nur eine Attrappe.

Mono und Moonlight: Freie Alternativen zu .NET und Silverlight

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Das .NET-Framework von Microsoft ist nicht nur Voraussetzung für einige interessante Desktop-Applikationen (z.B. Paint.NET), sondern bildet insbesondere die Grundlage für viele Web-Applikationen. Allerdings gibt es das Framework nur für Windows.

Nun ist es allerdings so, dass .NET eine Imlementierung des CLI-Standards darstellt, und dass es für diesen Standard auch andere Implementierungen gibt – insbesondere das von Novell unterstützte Mono. Mono ist freie Software und läuft auf Linux, Mac OS und Windows (wobei man sich natürlich fragen kann, wie sinnvoll der Einsatz unter Windows ist). Damit werden .NET-Applikationen plattformunabhängig – zumindest wenn diese nicht die neuste .NET-Version voraussetzen, denn das Mono-Framework ist erst bei der Version 2.x angelangt, während Microsoft schon .NET 3.5 ausliefert und .NET 4.0 ankündigt.

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Zum Mono-Projekt gehört auch die Entwicklungsumgebung MonoDevelop. Somit kann man im Prinzip .NET-Applikationen entwickeln, ohne auf proprietäre Software angewiesen zu sein.

Noch eine weitere Microsoft-Technologie ist als Teil des Mono-Projekts in die Unix-Welt portiert worden: Unter dem Namen Moonlight steht in Form eines Firefox-Plugins eine Implementierung von Silverlight zur Verfügung – auch hier gibt es aber erst die Version 1.0, während Microsoft bereits das deutlich leistungsfähigere Silverlight 2.0 ausliefert.

Miro 2.0: Frisch renovierter Video-Player

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Miro ist einer der populärsten freien Video-Player mit eingebautem Video-Podcast-Manager. Die gerade freigegebene Version 2.0 wurde in vielen Punkten überarbeitet, der eigentliche Funktionsumfang hat sich dadurch allerdings nur mässig erweitert (was ich durchaus positiv werte).

Irritiert hat mich zunächst die Ankündigung "You can add streaming sites like Hulu to your sidebar" im offiziellen Miro-Blog. Da die Videos von Hulu nur innerhalb der USA verfügbar sind, konnte ich das genannte Beispiel nicht selbst ausprobieren. Generell wollte es mir auch nicht ganz einleuchten, was es denn nun mit Miro und den gestreamten Videos auf sich haben soll. Des Rätsels Lösung ist allerdings ziemlich einfach: In der Seitenleiste des Miro-Players kann man nicht nur RSS-Feeds von Video-Podcasts, sondern auch normale URLs ablegen. Klickt man auf eine solche URL, dann wird die entsprechende Site direkt im Hauptfenster von Miro geladen. Und wenn diese Site dann gestreamte Videos anbietet (wie beispielsweise YouTube oder zig andere), dann kann man natürlich diese Videos direkt betrachten.

Die letztlich wichtigere Neuerung ist die Unterstützung von HD-Videos, welche eine wesentlich bessere Qualität bieten, aber auch längere Download-Zeiten mit sich bringen. Nicht sonderlich spektakulär (aber lange vermisst) ist die Möglichkeit, das laufende Video in einem separaten Fenster zu öffnen und dadurch weiterhin mit Miro arbeiten zu können. Auch dass Miro nun weniger träge wirkt und weniger Speicher beansprucht, wird regelmässige Benutzer freuen. Und da nun nebst Video- auch Audio-Podcasts unterstützt werden, dürfte iTunes auf manchem Rechner ganz überflüssig werden. Das überarbeitete User Interface rundet dieses gelungene Update ab.

Miro wird unter der GPL veröffentlicht und läuft auf Windows, Mac OS X und Linux.

Zimplit: Das simpelste CMS der Welt

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Auch wer nur eine ganz kleine Website braucht, hat in der Regel zwei entscheidende Anforderungen: Sie soll gut aussehen – und der Inhalt soll einfach (d.h. ohne HTML-Kenntnisse) aktualisierbar sein.

Zimplit ist eine Lösung, um exakt diese zwei Anforderungen zu erfüllen. Es handelt sich um ein kleines (300 KB) CMS, das in PHP programmiert ist und ohne Datenbank auskommt. Das Aufsetzen des Systems dauert 5 Minuten, am Ende des Installationsprozesses lädt man ein kostenloses Template von der Zimplit-Website herunter. Somit hat man bereits eine attraktiv gestaltete Website, allerdings noch mit Blindtext und Platzhalterbildern. Nun braucht man nur noch den Content zu erfassen, wobei man ausschliesslich im Frontend der Website arbeitet und dabei echtes WYSIWYG geniessen kann. Am besten probieren Sie es gleich selbst aus.

Klar: Sobald Sie ein Kontaktformular, passwortgeschützte Seiten, ein Forum oder gar einen Shop einrichten möchten, ist Zimplit komplett überfordert. Auf der anderen Seite habe ich noch selten eine derart elegante Lösung gesehen, um eine einfache Website zu erstellen. Dass Zimplit unter einer Open-Source-Lizenz (AGPL) angeboten wird und auf dem eigenen Server gehostet werden kann, macht für mich die Sache besonders attraktiv. Auf Wunsch kann man die Website allerdings auch für 1 Euro im Monat bei Zimplit hosten lassen.

SpeedCrunch: Der Rechner für alle Fälle

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Es gibt Momente im Leben, in denen der Windows-Rechner zu simpel und Excel zu kompliziert ist. Wenn man beispielsweise viele Jahre nach der Matura Nachhilfeunterricht in Geometrie geben muss. Oder wenn man eine etwas komplexere Berechnung durchführen muss, welche den Einsatz von Variablen nahelegt. Oder wenn man einfach die vorangehenden Berechnungsschritte wie bei einer Rechenmaschine vor sich sehen möchte.

Für solche Momente empfiehlt sich SpeedCrunch, ein bestens ausgestatteter Rechner für Windows, Mac OS und Linux. Obwohl er Funktionen und Konstanten bietet, deren Namen dem Gelegenheitsmathematiker kalte Schauer über den Rücken jagen, ist er doch sehr bedienerfreundlich und übersichtlich. Die wichtigsten Goodies finden Sie auf dieser Seite zusammengefasst. Seine Grenzen hat SpeedCrunch allerdings dort, wo es um die Visualisierung von mathematischen Funktionen geht, was im Nachhilfeunterricht der Oberstufe früher oder später ein Thema wird.

Unter dem Strich (Welche schöne Redewendung in diesem Zusammenhang!) hat SpeedCrunch intakte Chancen, zu meinem Standard-Rechner zu werden – zumal er auf allen wichtigen Betriebssystemen läuft und unter der GNU General Public Licence frei verfügbar ist.

(via lifehacker.com)

LTSun-Engine: Das Frontend Editing CMS

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Die LTSun-Engine ist ein PHPbasiertes einfaches CMS, das die Trennung zwischen Frontend und Backend aufhebt: Der Content Manager bewegt sich grundsätzlich immer im Frontend und kann dort (sofern er eingeloggt ist) alle editierbaren Bereiche einer Seite bearbeiten. Hierzu öffnet sich ein Editor, der dem jeweiligen Content angepasst ist und sich direkt über die Seite legt. Änderungen werden direkt in die Seite zurückgeschrieben und sind sofort sichtbar – dank AJAX ohne Reload. (Demo)

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Auch das Einfügen von neuen Seiten oder das Anpassen der Site-Struktur ist mit LTSun möglich, wobei man für neue Seite verschiedene Templates definieren kann. Diese Templates sind PHP-Dateien, die nebst dem HTML-Gerüst der Seite auch PHP-Funktionsaufrufe enthalten, um für die editierbaren Bereiche den geeigneten Editor aufzurufen. Als Besonderheit kann LTSun zudem Schrift als Bilder rendern, so dass man eine attraktive Typografie benutzen kann, ohne die Titel-GIFs manuell produzieren zu müssen (setzt die GD2 Library voraus).

Bei meinem Test auf einem lokalen XAMPP-Server stiess ich zwar auf einige Schwierigkeiten (bei der mir die magere Dokumentation nur teilweise weiterhalf), doch das Prinzip funktioniert. Natürlich ist LTSun ein sehr spezielles CMS, das sich nur für kleinere, content-lastige Websites ohne viele funktionale Elemente eignet. Der Ansatz, das Content Management im Frontend zu erledigen, ist aber hoch aktuell. Und mit der angekündigten Version 2.0 wird LTSun hoffentlich auch noch ein bisschen performanter.

Die LTSun-Engine steht unter der GNU General Public Licence 2.1, setzt mindestens PHP4 voraus und erfordert keine Datenbank.