Seashore: Der Alltags-Grafik-Editor für Mac OS X

Eine Warnung vorweg: Wenn Ihnen das Kürzel GIMP etwas sagt, dann könnten Sie leicht missverstehen, was Seashore ist. Denn Seashore benutzt zwar Code-Teile des Grafikprogramms GIMP und beherrscht auch dessen Dateiformat XCF, in der Benutzung unterscheiden sich die beiden Programme aber massiv – persönlich würde ich sagen: zum Glück.

Seashore ist ein vergleichsweise einfaches Pixelgrafik-Programm. Es bietet Ebenen (inkl. Ebenen-Effekte), Zugriff auf den Alpha-Kanal, Transparenz und eine Plug-In-Architektur für Filter (hier «Effects» genannt). Nebst dem XCF-Dateiformat werden auch TIFF, PNG, JPEG, JP2000 und GIF unterstützt, zudem können Dateien im Format BMP, PICT, PDF und XBM importiert werden. Die Bedienung ist weitgehend selbsterklärend, sofern man mit den Grundkonzepten eines Grafik-Editors vertraut ist.

Seashore ist ein echtes Mac-Programm: Es benötigt kein X11 und fühlt sich auch sonst wie eine Aqua-Applikation an. Dass Seashore viele Funktionen von GIMP nicht bietet wirkt sich angenehm auf die Benutzeroberfläche aus, die nicht ansatzweise in einer Palettenorgie ausartet wie bei GIMP. Als vollwertiger Photoshop-Ersatz taugt Seashore ganz sicher nicht; für Standardaufgaben im Grafik-Bereich ist es aber eine gute Wahl.

Seashore liegt als Universal Binary vor und läuft somit auf Intel- und PowerPC-Macs. Sofern vorhanden wird auch der AltiVec-Coprozessor unterstützt. Lizenziert ist das Programm unter der GNU General Public Licence (GPL).

TYPO3 Podcasts: IRRE und Content Repository

 

Zwei TYPO3 Podcasts jüngeren Datums beleuchten zwei interessante Konzepte, welche in Zukunft eine wichtige Rolle in TYPO3 spielen dürften.

  • 7 minutes of fame: Inline Relational Record Editing (IRRE)
    Oliver Hader demonstriert eine Basistechnologie, die seit TYPO3 4.1 im Core integriert ist und nun darauf wartet, von Extensions genutzt zu werden. IRRE erlaubt es, voneinander abhängige Daten in einem einzigen, hierarchischen Formular zu bearbeiten. Als Beispiel werden Hotels gezeigt, die mehrere Angebote haben, welche wiederum zu unterschiedlichen Preisen verkauft werden. Der Vorteil dieses Prinzips wird in diesem Podcast sehr schön demonstriert, und es ist zu hoffen, dass nun rasch konkrete Implementierungen folgen werden.
  • Interview: David Nüscheler on JSR170 & TYPO3 5.0
    David Nüscheler ist Chief Technology Officer (CTO) des Schweizer CMS-Herstellers Day. Dass er einen Auftritt in einem TYPO3-Podcast hat liegt daran, dass die nächste TYPO3-Generation 5.x ein Content Repository gemäss JSR-170-Standard benutzen wird, den Nüscheler massgeblich geprägt hat. Die Diskussion dreht sich darum, wie gut ein Standard aus der Java-Welt zu einem PHP-basierten CMS passt, ob ein Content Repository die Performance eines CMS verschlechtert und ob man dank dem JSR-170-Standard ein CMS durch ein anderes ersetzen kann, ohne den Content neu erfassen zu müssen (Nein, kann man nicht.)

Movable Type wird Open Source

Movable Type ist einer der klingenden Namen, wenn es um Blog-Software geht. Dahinter steht das Unternehmen SixApart, das früh die Zeichen der Zeit erkannt hat und heute mit Vox, LiveJournal und TypePad eine ganze Palette an Blog Services betreibt – teilweise kostenpflichtig, teilweise kostenlos.

Die Software Moveable Type, mit der auch TypePad betrieben wird, war bislang in einer kostenpflichtigen Version für Firmenkunden und einer kostenlosen Version für Private verfügbar. Mit Erscheinen der Beta-Version von Movable Type 4 macht SixApart nun den Schritt zum dualen Modell und gibt Movable Type unter dem Namen MTOS (Movable Type Open Source) im Quelltext unter der GPL frei.

Dass SixApart nicht zuletzt durch den Erfolg von WordPress zu diesem Schritt motiviert wurde, wie der ZD-Net Autor Dana Blankenhorn vermutet, ist dabei nicht von der Hand zu weisen.

Texter: Systemweite Auto-Text-Funktion für Windows

Die automatische Textkorrektur von Programmen wie Outlook oder Word kann man einerseits dazu verwenden, um häufige Tippfehler auszubügeln (z.B. «dei» statt «die»). Für Vielschreiber mindestens so wertvoll ist aber die Möglichkeit, Kürzel durch ganze Textblöcke zu ersetzen (z.B. «mfg» für «Mit freundlichen Grüssen»).

Texter ist für Letzteres gedacht – und da es ein eigenständiges Programm ist, das beim Systemstart automatisch geladen wird, steht die Textersetzung systemweit zur Verfügung. Dies ist denn auch der grosse Vorteil dieser Software, die ansonsten ziemlich schmucklos ist und einen klar begrenzten Leistungsumfang hat:

  • Frei definierbare Hotstrings, die durch einen frei definierbaren Text ersetzt werden.
  • Wählbarer Trigger, um die Ersetzung auszulösen: Enter-, Tabulator- oder Leertaste.
  • Platzhalter für das aktuelle Datum, die aktuelle Zeit oder den Inhalt der Zwischenablage.
  • Script-Mode, der auch die Verwendung von Tastaturbefehlen im Ersatztext erlaubt (Shift, Control, Alt, Windows, Tab, Enter, Backspace, Cursor).

Insgesamt ist Texter ein wirklich nützliches Werkzeug. Zwei Dinge erscheinen mir allerdings verbesserungsfähig:

  • Die Ersatztexte werden nicht unter «Dokumente und Einstellungen», sondern direkt im Programmverzeichnis gespeichert.
  • Dass Texter in jedem Programm zur Verfügung steht, ist normalerweise ein Segen, in Ausnahmefällen jedoch ein Fluch: Die kryptische Abkürzungen von Programmiersprachen beispielsweise können leicht mit den Hotstrings von Texter in Konflikt geraten. Texter sollte deshalb programmspezifische Profile bieten oder wenigstens für bestimmte Programme deaktivierbar sein.

Texter läuft unter Windows (inkl. Vista) und untersteht der GNU General Public Licence. Eine kurze Einführung inkl. Screencasts vermittelt rasch alles Wissenswerte. 

Bean: Die schlanke Textverarbeitung für Mac OS X

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Eines kann man dem Entwickler von Bean ganz sicher nicht vorwerfen: Dass er die Benutzer seiner Software im Unklaren darüber lässt, wo deren Grenzen liegen. Bean bietet keine Fussnoten, keine Kopf- und Fusszeilen, kein Spalten-Layout, keine Stilvorlagen und kann auch nur beschränkt mit Bildern umgehen.

Dafür ist Bean im Vergleich zu Microsoft Word und OpenOffice.org (bzw. NeoOffice) sehr kompakt, schnell und praktisch selbsterklärend. Es besitzt nicht nur eine typische Mac-Oberfläche, sondern macht auch intensiven Gebrauch von den Basis-Technologien des Betriebssystems (z.B. Font-Menü, Rechtschreibkorrektur, stufenloses Zoom). Für den Fall der Fälle beherrscht das Programm den Import und Export von Dateien im Word-Format (mit den eingangs erwähnten Einschränkungen).

Bean läuft auf Macs mit PowerPC- oder Intel-Prozessor ab Mac OS X 10.4 Tiger und ist unter der GNU General Public Licence verfügbar.

Dell: PCs und Notebooks mit vorinstalliertem Ubuntu Linux

Wer Linux nutzen will, kämpft oft mit dem Problem, dass lange nicht jede Distribution auch jede Hardware unterstützt. Die Suche nach einer kompatiblen Hardware (insbesondere wenn es ein Laptop sein soll) ist deshalb eine der grossen Herausforderungen beim Einsatz von Linux.

Aus dieser Perspektive ist es ein grosser Schritt vorwärts für die Verbreitung des freien Betriebssystems, dass mit Dell einer der grössten PC-Verkäufer neuerdings Rechner mit vorinstalliertem Ubuntu Linux verkauft (momentan allerdings erst in den USA). Nebst zwei Desktop-Modellen gehört auch ein Notebook zum Angebot.

phpMyFAQ in Version 2.0 erschienen

Wenn es darum geht, eine Sammlung häufiger Fragen (Frequently Asked Questions FAQ) aufzubauen, dann ist phpMyFAQ eine Lösung, die man unbedingt in die Evaluation einbeziehen sollte. Die Software stellt nicht bloss Fragen und Antworten bereit (das könnte man mit jedem CMS auch), sondern unterstützt gezielt den Aufbau und die Pflege einer solchen Wissenssammlung.

Das beginnt damit, dass man auch im Frontend Fragen (und Antworten) erfassen kann, die dann nach der Überprüfung durch einen berechtigten Benutzer freigeschaltet werden. Im Sinne einer ständigen Qualitätskontrolle gibt es einen Rating-Mechanismus, mit dem jeder Leser die einzelnen Frage/Antwort-Paare bewerten kann; auch eine Kommentarfunktion ist vorhanden. Weitere Leistungsmerkmale sind der Feature-Liste zu entnehmen.

Für die Version 2.0 wurde insbesondere das Benutzer-, Rechte- und Kategorienkonzept überarbeitet. Eine Liste mit weiteren Verbesserungen findet sich auf der News-Seite.

phpMyFAQ lässt kaum Wünsche offen, wenn eine Website erstellt werden soll, die als reines FAQ konzipiert ist. Diese Fokussierung ist aber zugleich die grösste Schwäche von phpMyFAQ, denn oft ist ein FAQ in einen umfassenden Web-Auftritt integriert, und als Content Management System stösst die Software irgendwann in ihre Grenzen.

Free Software Foundation fordert Ogg Vorbis statt MP3

Mit der Kampagne «Play Ogg» macht sich die Free Software Foundation FSF für die Ablösung des MP3-Formats durch Ogg Vorbis stark. Vorbis ist nicht nur technisch überlegen, sondern vor allem frei von Patenten. Während beim Einsatz von MP3-Codecs in Hardware- und Software-Playern Lizenzgebühren fällig werden (bzw. Schadenersatzklagen drohen), können Vorbis-Codecs frei genutzt werden.

Die beiden grössten Hindernisse bei der Verbreitung von Ogg Vorbis ist der geringe Bekanntheitsgrad sowie der Umstand, dass nicht alle MP3-Player auch Ogg Vorbis unterstützen. Dies gilt insbesondere für Software-Mediaplayer. Die FSF empfiehlt deshalb den VLC Media Player (vgl. Open Source Essentials: VLC Media Player).

Pidgin & Adium: Universelle Lösungen für das Instant Messaging

Beim Instant Messaging (IM) zeigt sich beispielhaft wohin es führt, wenn Software-Unternehmen im Interesse ihrer Marktstellung jeweils eigene Standards etablieren (und diese sogar aktiv gegen aussen abschotten). Mit AOL, Microsoft und Yahoo! mischen in dieser Disziplin verschiedene Branchenriesen mit, die sich nichts schenken. Die positive Ausnahme stellt Google dar, dessen IM-Dienst Google Talk auf dem offenen XMPP-Protokoll (Jabber) basiert.

Wer mit seinen Freunden und Geschäftspartnern Instant Messages austauschen will, muss also in der Regel über bis zu vier verschiedene Dienste kommunizieren. Das ist etwa so praktisch wie wenn es vier verschiedene E-Mail-Systeme gäbe, für die man jeweils eigene E-Mail-Konti und E-Mail-Programme nutzen müsste. Glücklicherweise gibt es von unabhängigen Anbietern Multi-Protokoll-IM-Clients, die mit allen vier grossen Diensten gleichzeitig kommunizieren, und darunter finden sich auch gute Open-Source-Lösungen.

Pidgin ist ein neuer Name für eine etablierte Software, die früher Gaim hiess, sich aber wegen eines Rechtsstreits mit AOL umbenennen musste (der AOL Instant Messenger ist unter dem Kürzel AIM bekannt). Sie ist für Windows und Linux verfügbar, untersteht der GNU General Public Licence GPL und liegt seit kurzem in der Version 2.0 vor. Pidgin unterstützt AIM, ICQ, Jabber/XMPP, MSN Messenger, Yahoo!, Bonjour, Gadu-Gadu, IRC, Novell GroupWise Messenger, QQ, Lotus Sametime, SILC, SIMPLE und Zephyr.

Das Pendant unter Mac OS X ist Adium, das ein eigenständiges Programm darstellt, aber auf derselben Code-Library (libpurple) aufbaut. Adium ist noch jung – die Version 1.0 ist erst einige Monate alt – und kommuniziert mit AIM (inkl. ICQ und .Mac), Jabber (inkl. Google Talk), MSN Messenger, Yahoo! Messenger, Bonjour (iChat), Gadu-Gadu, LiveJournal, Novell Groupwise, QQ und Lotus Sametime. Das ist deutlich mehr als Apples eigenes IM-Programm iChat, das immerhin AIM, .Mac und Jabber unterstützt – auf der anderen Seite bietet Adium (noch) keine Audio- und Video-Chat-Funktionen. (Einen ausführlichen Vergleichstest gibt es bei Apple Matters.)  

TypoScript-Editor für das TYPO3-Backend

TypoScript im Backend von TYPO3 zu schreiben ist keine Freude: Der simple Plaintext-Editor kennt weder Syntax-Highlighting noch sonstige Komfortfunktionen. Deshalb weichen die meisten TYPO3-Entwickler auf externe Editoren aus (vgl. Syntax Highlighting für TypoScript).

Seit kurzem zeichnet sich jedoch eine Alternative ab: Der Editor von Thomas Hempel und Tobias Liebig ist direkt im Backend integriert und kennt trotzdem TypoScript Syntax-Highlighting, Zeilennummern, Auto-Complete, Speichern per Tastaturbefehl und Fullscreen-Modus. Er basiert auf dem in JavaScript geschriebenen Editor CodePress. Einen ersten Eindruck vermittelt das folgende Video:


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Wer die Beta-Version des Editors installieren möchte, findet entsprechende Informationen und Downloads bei www.typo3-unleashed.net.

(via TYPO3 Blogger)