ReactOS: Windows-Klon läuft nun auch auf Intel-Macs

Das Betriebssystem ReactOS ist für Anwender gedacht, welche zwar gewisse Windows-Software nicht missen möchten, aber auf Windows selbst verzichten wollen. Ziel des Open-Source-Projekts ist die vollständige Binär-Kompatiblität sowohl für Anwendungsprogramme als auch für Treiber von NT- und XP- Betriebssystemen.

Die neusten Entwicklerversionen von ReactOS lassen sich nun – mit Hilfe von Apples Boot Camp – auch auf einem Mac mit Intel-Prozessor betreiben. Zudem läuft ReactOS neuerdings auch als Gastsystem unter der Virtualisierungs-Software Parallels.

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Live-CD auch von Fedora Core

Von diversen Linux-Distributionen gibt es sogenannte Live-CDs bzw. -DVDs, von denen sich ein PC direkt booten lässt. Auf diese Weise kann man Linux ohne Installation (und damit ohne Risiko und Vorkenntnisse) testen oder ein bestehendes System, das sich nicht mehr booten lässt, reparieren.

Hierzulande besonders bekannt sind die Live-CDs von Knoppix (die seit mehr als vier Jahren von Klaus Knopper veröffentlicht wird) sowie von Ubuntu (die als Beilage zur c’t-Ausgabe 25/2006 verteilt wurde). Die Wikipedia führt eine Liste der verfügbaren Live-CDs.

Bisher auf dieser Liste gefehlt hat Fedora Core, als Nachfolgerin der Community-Version von RedHat eine der am weitesten verbreiteten Linux-Distributionen. Zwar gab es durchaus Wege, um zu einer Fedora Live-CD zu kommen, aber das Fedora-Projekt selbst hatte bisher nie eine solche veröffentlicht. Wie Golem meldet wurde nun aber erstmals eine offizielle Live-CD auf Basis von Fedora Core 6 angekündigt – derzeit allerdings noch als Beta-Version.

TYPO3 4.0.3 ist final

Das Maintenance-Release 4.0.3 von TYPO3 ist heute offiziell freigegeben worden. Es enthält keine neuen Features, sondern lediglich Bugfixes und Security Updates, wie der Mitteilung der Entwickler zu entnehmen ist. Für viele Anwender zentral dürfte dabei die Kompatibilität mit dem kürzlich erschienenen Internet Explorer 7 sein.

(via Die ContentSchmiede und TYPO3 Blogger)

MySQL-Datenbanken backupen und migrieren mit MySQL Dumper

Wer einen MySQL-Datenbank-Server auf einem Shared Hosting Account benutzt, hat in aller Regel nur beschränkten Zugriff darauf. Das Sichern einer Datenbank in eine SQL-Datei zwecks Backup oder Migration ist dann schwierig, und dasselbe gilt für das Einlesen einer solchen Datei. Das Standard-Tool phpMyAdmin bietet zwar die Möglichkeit, Datenbanken zu exportieren und importieren, allerdings kastrieren viele Hoster diese Funktion durch die Beschränkung der zulässigen Dateigrösse. Ein anderer Weg führt über MySQL Frontends wie z.B. HeidiSQL, aber auch hier machen einem Timeouts und Sicherheitsmechanismen der Hoster das Leben schwer.

Eine ebenso einfache wie leistungsfähige Lösung für die oben geschilderten Probleme stellt MySQL Dumper dar. Das PHP-Skript sichert Datenbanken (oder einzelne Tabellen daraus) in platzsparende GZ-Archive und spielt sie auch wieder zurück. Backups können auch automatisiert durchgeführt, per E-Mail bestätigt und per FTP-Transfer ausgelagert werden. Das Skript überzeugt durch eine sehr übersichtliche Benutzeroberfläche und eine gepflegte Website mit detaillierten Screenshots plus einer deutschen Video-Einführung. MySQL Dumper untersteht der GNU General Public License. (Danke für den Tipp, Matthias!)

P.S. Ein weiteres Tool, das im Prinzip denselben Zweck erfüllt, ist phpMyBackupPro.

Flash Video Players mit Open-Source-Lizenz

Dieser Beitrag wurde am 18.08.2007 aktualisiert.

Flash Video (*.FLV) ist ein Dateiformat, welches das Streaming von Videos auch ohne Server-Unterstützung erlaubt. YouTube und Google Video sind nur zwei Beispiele für Websites, welche dieses Format einsetzen.

Streaming ist eine feine Sache, um ein Video sofort starten zu können und nicht erst einen Download abwarten zu müssen. Wer allerdings ein solches Video trotzdem auf seiner Festplatte speichern und von dort abspielen will, stösst auf mehrere Hürden: Erstens möchten YouTube & Co. natürlich, dass die Videos möglichst auf ihrer Plattform betrachtet (und nicht heruntergeladen) werden – einen Download-Button sucht man deshalb meist vergeblich. Und zweitens wird das FLV-Format von gängigen Media-Playern nicht wiedergegeben.

Für gelegentliche Downloads gibt es eine einfache Lösung ohne Installationsaufwand: KeepVid extrahiert aus der URL eines Videos einen Download-Link. Wer häufiger Videos herunterladen will sollte hingegen eine der zahlreichen Firefox-Extensions in Betracht ziehen:

Für die Wiedergabe bieten sich FLV-Players an, wobei die folgenden unter einer Open-Source-Lizenz stehen:

Ein ganz anderer Ansatz, um ein Flash Video lokal zu speichern und abzuspielen, besteht darin, dass man das Flash-Video vor dem Download in ein anderes Format konvertiert und dann mit den gängigen Video-Playern abspielt. VConvert ist ein Beispiel für einen solchen Service: Aus einer Video-URL (z.B. http://www.youtube.com/watch?v=UnFV-fvgOu0) generiert VConvert Download-Dateien im Format WMV (Windows), MOV (Mac), MP4 (iPod, PSP, iPhone), 3GP (Mobile) oder MP3 (nur Tonspur).

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Was ein Open Source Entwickler mit einem Bäcker gemeinsam hat und wie SourceForge in Zukunft seine Brötchen verdienen will

Ein Freund, der bei einem grossen Software-Hersteller arbeitet, meinte heute sinngemäss: Open Source Software existiere nur deshalb, weil sie entweder von staatlich bezahlten Wissenschaftern oder von sich selbst ausbeutenden Enthusiasten geschrieben werde. Müsste Open Source Software unter normalen ökonomischen Bedingungen entwickelt werden, würde sie rasch verschwinden. Es sei zudem nur legitim, dass man Investitionen in Forschung und Entwicklung – egal ob man nun ein Medikament oder eine Software entwickle – über das resultierende Produkt finanziere und dass man dieses Einkommen durch Patente und Lizenzbestimmungen schütze. Und schliesslich funktioniere das Open-Source-Prinzip sowieso nur bei digitalisierten Daten, da nur diese sich ohne Aufwand und ohne Verlust beliebig multiplizieren liessen, das Prinzip lasse sich also nicht auf die gesamte Wirtschaft übertragen.

Bei den klassischen Open-Source-Projekten trifft das wahrscheinlich zu: Sie ernähren die Entwickler nicht direkt (es sei denn durch Spenden, was ich aber nicht als Businessmodell gelten lassen würde). Es gibt aber auch prominente Beispiele für das, was ich als duales Modell bezeichnen würde: Dieselbe Open Source Software wird sowohl kostenfrei (aber ohne Support) also auch kostenpflichtig (dafür mit professionellem Support) angeboten – nehmen wir MySQL als Beispiel. Dieses Modell generiert Income, allerdings zahlt der Kunde nicht für die Nutzung des geistigen Eigentums, sondern für die Dienstleistung. Nach diesem Prinzip funktionieren übrigens auch andere Bereiche der Wirtschaft: Wir zahlen dem Bäcker keine Lizenzgebühr für sein Zopfrezept, sondern wir zahlen das Material und die Zeit, welche in einem Zopf stecken. Das Zopfrezept ist Allgemeingut, und jeder kann seinen Zopf selbst backen, wenn er den Aufwand nicht scheut.

Natürlich ist es legitim, seine Investitionen in Forschung und Entwicklung zu schützen, indem man seine Urheberschaft durch juristische Massnahmen absichert und kommerzialisiert. Gerade in der Software-Industrie gibt es allerdings zahlreiche Beispiele dafür, wie Unternehmen mit Patenten Konzepte schützen liessen, welche nicht das Resultat ihrer eigenen Anstrengungen waren, sondern Allgemeingut – vgl. etwa den Beitrag Software-Patente des Jahres 2006 ausgezeichnet. Open Source Software ist somit eine Gegenbewegung zur Privatisierung von Informatikkonzepten; sie ist aber keine prinzipielle Absage an ökonomische Prinzipien.

Dass das duale Modell an Bedeutung gewinnen könnte zeigt das Beispiel von SourceForge: Derzeit läuft ein Mitgliederbefragung, mit der ganz offensichtlich sondiert werden soll, ob es die Nutzer der Plattform akzeptieren oder gar begrüssen würden, wenn auf www.sourceforge.net ein Marktplatz für kostenpflichtigen Support von Open Source Software entstehen würde.

XAMPP jetzt auch für Mac OS X

XAMPP von Apache Friends – ein sehr einfach zu installierendes Paket aus Apache, MySQL, PHP und Perl – ist in der Version 1.5.5 für Windows und Linux verfügbar. Darin sind insbesondere MySQL 5.0.27, PHP 5.2.0 und phpMyAdmin 2.9.1 enthalten.

Neu ist die XAMPP-Distribution auch für Mac OS X verfügbar. Sie enthält unter anderem folgende Komponenten: Apache, MySQL, PHP & PEAR, SQLite, Perl, ProFTPD, phpMyAdmin, OpenSSL, GD, Freetype2, libjpeg, libpng, zlib, Ming, Webalizer, mod_perl, eAccelerator, phpSQLiteAdmin. Das Ganze wird als Mac OS X Installer-Paket bereitgestellt. Voraussetzung ist allerdings Mac OS X 10.4 sowie ein Mac mit Intel-Prozessor. Zudem ist die Distribution noch nicht für den produktiven Einsatz vorgesehen:

«Diese XAMPP-Version befindet sich noch in der Entwicklungsphase. Benutzung auf eigene Gefahr!»

Open Source Essentials: CamStudio

UPDATE: Eine ausführlichere Besprechung dieser Software finden Sie hier.

Frei nach dem Motto «Ein Bild sagt mehr als 1’000 Worte, aber ein Film sagt mehr als 25 Bilder pro Sekunde» bietet CamStudio die Möglichkeit, Vorgänge auf dem Computerbildschirm (inkl. Ton) aufzuzeichnen, als AVI-Video zu speichern und bei Bedarf als Streaming Flash Video (SFV) zu exportieren. Das Programm ist ausschliesslich für Windows verfügbar, unterliegt der GNU Public Licence (GPL) und ist aktuell in der Version 2.0 verfügbar.

Frankreich: Staatliche PCs werden auf Linux migriert

Die rund 1’000 Rechner des französischen Parlaments werden zur Legislaturperiode 2007 auf Open Source Software (auf Französisch: logiciels libres) umgestellt. Wie es in einer Medienmitteilung heisst, wird in Zukunft Linux als Betriebssystem eingesetzt. Im Bereich der Anwendungsprogramme werden OpenOffice.org sowie Firefox namentlich genannt.

Diesen Schritt bereits getan hat die französische Polizei, wo 20’000 Rechner im Rahmen einer Testphase auf Open Source Software umgestellt wurden. Da diese Testphase erfolgreich verlaufen ist, werden in diesem und im nächsten Jahr rund 1 Million staatliche Rechner auf Linux migriert.

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CMS Benchmark: Gute Resultate für TYPO3, eZ Publish, Umbraco und Zope

In der CMS & Portal Benchmark Analysis 2006/2007 der dänischen BNP Consulting haben vier Open Source CMS gute Resulate erzielt. So wurde TYPO3 in der Kategorie «Community» als Leader (= Platz 1) und in den Kategorien «Development Environment» sowie «Focus on third party development» als Challenger (= Platz 2) erkoren. Auch eZ Publish errang eine Goldmedaille, und zwar in der Kategorie «Customisation». Umbraco brachte es auf einen 2. Platz in der Kategorie «Integration», Zope schafft dasselbe in der Kategorie «Customisation». Insgesamt wurden 38 Produkte in 14 Kategorien bewertet.

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