Drupal Media Camp, Aarau

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Am 8. und 9. Mai 2009 findet das erste Drupal Media Camp in der Schweiz statt. Die zahlreichen Vorträge widmen sich diversen Aspekten des Open Source CMS Drupal, wobei insbesondere Anwendungen im Medien-Umfeld zur Sprache kommen sollen. Die Veranstaltung ist auf 120 Teilnehmer ausgelegt und besteht aus einem Business-Tag und einem Community-Tag.

Linux MultiMedia Studio LMMS: Sequenzer-Software – auch für Windows

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Im Bereich der Musikproduktion ist das Angebot an guter Open Source Software einigermassen überschaubar. Eine positive Ausnahme stellt das Linux MultiMedia Studio LMMS dar, das trotz seines Namens auch unter Windows läuft. Es handelt sich dabei um einen MIDI-Sequenzer mit integrierter Klangerzeugung, der kein Geheimnis daraus macht, dass er von FL Studio inspiriert ist.

Songs werden mit LMMS in einer spurorientierten grafischen Darstellung erstellt, die für Sequenzerprogramme längst zum Standard geworden ist. Einzelne Spuren können im Beat + Bassline Editor (für Rhythmus-Tracks) oder im Pianoroll Editor (für Melodie-Tracks) bearbeitet werden. Als Klanquellen können sowohl Samples als auch synthetisch erzeugte Sounds genutzt werden – im Lieferumfang sind zahlreiche Instrumente enthalten, und auch VST-Plugins werden unterstützt. Auch Effekte stehen in grosser Zahl zur Auswahl, abgemischt wird über einen 64-Kanal-Mixer. Selbstverständlich werden auch MIDI-Eingabe und -Ausgabe unterstützt – lediglich die Notendarstellung fehlt komplett.

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Bei Programmen dieser Art kommt es auf viele Faktoren an: Funktionsumfang, Bedienungskomfort, Timing, Klangqualität, Prozessorlast, Stabilität, Kompatibilität u.v.m. Ich möchte nicht behaupten, ich hätte LMMS in allen Aspekten ausführlich getestet. Der erste Eindruck ist aber ausgesprochen positiv.

Der beste Werbespot für Linux

The Linux Foundation Video Site:: Linux AD - What does it me

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Die Linux Foundation hatte unter dem Motto «We’re Linux» einen Wettbewerb ausgeschrieben, bei dem es darum ging, das freie Betriebssystem in einem Werbespot zu präsentieren. Aus den knapp 100 Einsendungen wurde der obige Beitrag von Amitay Tweeto zum Sieger gekürt.

OpenExpo mit eigenem YouTube Channel

Christophe Galli & Miro Dietiker: Ein Drupal CMS in 30 Minuten

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Die OpenExpo 2009 in Bern ist bereits wieder Geschichte, aber die Referate leben in Form des OpenExpo Channels auf YouTube weiter. Das ist erfreulich, denn so kann man sich ein Bild davon machen, was man verpasst hat (und warum man die OpenExpo 2009 in Winterthur am 23./24. September auf keinen Fall verpassen sollte). Die Videos haben nur einen Nachteil: Man sieht meistens den Sprecher, aber nur selten die gezeigte Präsentation – das obige Video mit einer Demo des CMS Drupal ist diesbezüglich eine positive Ausnahme.

Google Analytics für WordPress-Blogs

Den Grundsatz-Entscheid, ob man die Zugriffsdaten seines Blogs anderen Leuten anvertrauen mag oder ob man sie lieber auf dem eigenen Server speichert, muss jeder für sich selbst fällen. Ersteres hat Vorteile bezüglich Datenschutz, letzteres spart Speicherplatz sowie Performance auf dem eigenen Server und ist bequemer. Spricht nichts gegen eine externe Datenspeicherung so ist der Schritt zu Google Analytics meist nicht mehr weit. Es ist kostenlos und bietet so ziemlich alles, was das Herz eines Web-Analytikers begehrt.

Den Google Tracking-Code in ein WordPress-Blog zu integrieren ist eigentlich eine simple Sache: Gemäss Empfehlung von Google werden die paar Zeilen JavaScript im Footer untergebracht, und dieser ist bei einem WordPress-Template in der Datei footer.php zu finden. Wer allerdings nicht Hand an sein Template legen will, findet diverse WordPress-Plug-ins, welche diese Aufgabe übernehmen. Hier eine Auswahl:

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Google Analytics for WordPress von Joost de Valk ist bereits seit einiger Zeit auf Open Mind im Einsatz. Das Standard-Interface (vgl. Screenshot) ist absolut selbsterklärend – in den Advanced Settings gibt es jedoch einige hübsche Konfigurationsmöglichkeiten für Google-Analytics-Spezialisten.

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WP Google Analytics von Aaron D. Campbell ist innert Minuten installiert und verstanden. Die Optionen erlauben es, angemeldete Benutzer wahlweise nicht zu tracken, dafür können 404er-Fehler und Suchanfragen bei Bedarf zusätzlich geloggt werden. Von den drei hier vorgestellten Plug-ins ist es insgesamt das einfachste.

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Der Google Analyticator von Spiral Web Consulting bietet wieder etwas mehr Konfigurationsmöglichkeiten. Auch hier kann der Umgang mit eingeloggten Backend-Usern gezielt gesteuert werden. Einige andere Optionen sind wieder eher für Spezialisten gedacht.

Wie genau sind eigentlich Website-Statistiken?

Das Internet ist bekanntlich das Medium mit der besten Messbarkeit: Jeder einzelne Zugriff auf eine Website kann protokolliert und anschliessend statistisch ausgewertet werden. Nur: Wie präzise sind eigentlich diese Zahlen?

Da ich gerade vor der Entscheidung stehe, ein neues WordPress-Blog mit einem Web-Analytics-Tool auszustatten, habe ich mir die Mühe gemacht, bei einem bestehenden Blog vier verschiedene Tools parallel zu installieren, um die Zahlen vergleichen zu können. Folgende Statistik-Lösungen kamen zum Einsatz:

  • SlimStat wird in Form eines Plug-ins direkt in WordPress integriert. Die Zugriffe werden also in die WordPress-Datenbank geschrieben, die Auswertung erfolgt im WordPress-Backend. Diese Form der Auswertung müsste eigentlich die zuverlässigste sein, denn weder JavaScript-Probleme noch der Ausfall eines externen Statistik-Servers kann die Zahlen verfälschen. Das Tool ist allerdings schon älter und wird offenbar nicht mehr weiterentwickelt.
  • WordPress.com Stats ist ein Service des WordPress-Hersteller Automattic. Die Zugriffe werden auf wordpress.com protokolliert, die Auswertung wird jedoch im Blog-Backend bereitgestellt. Ziel dieser Lösung ist eine einfache, übersichtliche Statistik – die Einfachheit geht allerdings so weit, das nur Views und keine Visits ausgewiesen werden.
  • Piwik ist eine ziemlich populäre Web-Analytics-Lösung mit Open-Source-Lizenz, die auf dem eigenen Server betrieben wird. Die Zählung der Zugriffe funktioniert technisch ähnlich wie bei Google Analytics, die Auswertung ist allerdings (noch) nicht so ausgereift.
  • Google Analytics braucht wohl nicht näher vorgestellt zu werden. Für eine optimale Vergleichbarkeit habe ich aus diesem Tool mehrere Messwerte benutzt.

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Grundlage für die Auswertung war ein Blog mit WordPress 2.7.1, die Zahlen beziehen sich auf den Zeitraum vom 1. bis 7. April 2009. Was den direkten Vergleich erschwert ist die Tatsache, dass nicht alle Tools die beiden entscheidenden Messgrössen Visits und Pageviews ausweisen. Aber auch so sind die Resultate eindrücklich – ein paar Kommentare:

  • Wer die Anzahl der Visits mit SlimStat misst, erhält gut doppelt so hohe Zahlen wie mit Google Analytics. Allein an der höheren Zuverlässigkeit der lokalen Messung dürfte dies nicht liegen – viel wahrscheinlicher scheint mir, dass SlimStat auch Zugriffe von Suchmaschinen-Spidern und RSS-Readern protokolliert, welche bei anderen Verfahren nicht erfasst werden.
  • Die PageViews werden von Google Analytics und WordPress.com sehr ähnlich ausgewiesen. Dieser Wert scheint somit ziemlich verlässlich.
  • Piwik erkennt durchwegs etwas mehr Unique Visitors als Google Analytics. Hier scheint das Verfahren nicht ganz identisch zu sein.

Fazit: Die Kurven zeigen zwar sehr unterschiedliche Werte, sie verlaufen aber weitgehend synchron, wie man am Wochenend-Knick (4./5. April) sehr schön sehen kann. Mit anderen Worten: Die absoluten Zahlen dieser Tools darf man nicht für bare Münze nehmen – die relative Veränderung ist jedoch mit allen Tools gut messbar.

Nachtrag: Eine gute Übersicht über Statistik-Tools für WordPress findet man bei Blogprojekt.

Contact Form 7: Formular-Plugin für WordPress

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Noch immer bietet WordPress standardmässig kein Kontaktformular, über das man die Blog-Autoren kontaktieren könnte. Abhilfe schafft beispielsweise das Plug-in Contact Form 7. Damit lassen sich beliebige Formulare erstellen, deren Inhalt dann an eine definierbare E-Mail-Adresse verschickt wird. Sogar Attachments sind möglich. In Verbindung mit den beiden Plug-ins Akismet (im Lieferumfang von WordPress) und Really Simple CAPTCHA ist auch für ausreichend Schutz gegen Spam gesorgt.

Wie obiger Screenshot zeigt werden die einzelnen Formularelemente über einen Assistenten (rechts) generiert. Das fertige Formular präsentiert sich dann als HTML-Code mit Platzhaltern für die Felder (links). Das wirkt auf den ersten Blick etwas rudimentär und technisch, erlaubt es aber, sehr direkt auf die Gestaltung des Formulars Einfluss zu nehmen. Auch mit rudimentären HTML-Kenntnissen kommt man so zu Ziel. Das Konzept hat zudem den Vorteil, dass man diesen Code leicht kopieren und in einem anderen WordPress-Blog wiederverwenden kann.

Fazit: Contact Form wirkt auf den ersten Blick simpel, kann aber alles, was es braucht. Dass man letztlich Code schreibt, empfinde ich nicht als Nachteil, weil man so sehr genau kontrollieren kann, wie das Formular gerendert wird. Und dass Contact Form 7 auf wordpress.org schon fast 300’000 Downloads verzeichnet, spricht für sich.

OpenGoo 1.3.1: Weitere Detailverbesserungen

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Angesichts der hohen Kadenz der Updates bei OpenGoo wäre es ein Wunder, wenn jede neue Version einen eigentlichen Meilenstein darstellen würde. So bringt denn die Version 1.3 (bzw. das kurzfristig nachgeschobene Bugfix-Release 1.3.1) eher eine Bündel von Detailverbesserungen:

  • Die Zeiterfassung wurde ausgebaut. So können Stundensätze für Funktionen definiert und dann jedem User eine solche Funktion zugewiesen werden. Zudem lassen sich für einen Workspace abweichende Stundensätze festlegen. Aufgrund der Buchungen können Reports generiert werden, welche die aufgelaufenen Kosten ausweisen.
  • Für Events, Tasks und Milestones kann OpenGoo nun Erinnerungen generieren. Diese Erinnerungen können als Popup erschienen oder (einen Cron Job vorausgesetzt) per E-Mail verschickt werden.
  • Im Dashboard werden nun pro Workspace wichtige Informationen angezeigt, etwa die zugewiesenen Users. Hier kann man auch einen RSS-Feed abonnieren, welcher über Aktivitäten in diesem Workspace informiert.
  • Web-Links haben nun eine ganz normale Detail-Ansicht und folgen somit dem Schema der anderen Objekttypen.
  • Im E-Mail-Bereich wurde der IMAP-Support verbessert.

wein8: Open-Source-Kartenspiel für Weinliebhaber

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Meine Liste mit Dingen, die zwar Open Source, aber nicht Software sind, braucht eine Ergänzung: wein8 ist nach eigenen Angaben das erste Open-Source-Kartenspiel der Welt. Zugleich übernimmt es das Prinzip der Wikipedia insofern, als jeder die Karten ergänzen und umtexten kann.

Das Spielkonzept von wein8 ist an sich nicht revolutionär: Es handelt sich um eine Variante von Anno Domini und es geht darum, Karten mit historischen Fakten in der richtigen chronologischen Abfolge abzulegen. Ungewöhnlich ist allerdings die URL pro Karte, über die man im Internet zusätzliche Informationen (z.B. Quellenangaben) zu den einzelnen Fakten abrufen kann. Diese Informationen sind in einem Wiki organisiert, so dass man sie selbst ergänzen und sogar ganz neue Fakten erfassen kann, die dann neue Karten ergeben.

Damit man wein8 spielen kann muss man es allerdings selbst physisch herstellen. Man kann hierzu ein PDF mit den Kartenvorder- und -rückseiten herunterladen, drucken, zusammenkleben und ausschneiden.

Insgesamt ist wein8 ein wirklich innovatives Konzept. Bedauerlich ist einzig die Beschränkung auf das Thema Wein, welches nur für eine beschränkte Gruppe von Spielern interessant und geeignet ist. Es wäre deshalb wünschenswert, dass man nicht nur neue Fakten, sondern auch neue Themengruppen im Wiki anlegen kann.

Pixie: Mini-CMS für Blogs und Kleinst-Websites

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Wenn Sie der obige Screenshot spontan angesprochen hat, dann geht es Ihnen wie mir: Ich bin ein visueller Mensch, und das trendige Design von Pixie weckt spontan Interesse. Die PHP-Software versteht sich selbst als schlankes, einfach zu bedienendes Web-CMS. Wenn man die Demo erkundet wird allerdings rasch klar, dass Pixie viel eher ein Blog-System als ein CMS ist. Dazu passt, dass die verfügbaren Themes klassische Blog-Designs besitzen (und teilweise schamlos bei WordPress abgekupfert sind).

Das Versprechen, schlank und einfach zu sein, kann Pixie durchaus einlösen. Unter einem CMS stelle ich mir dann allerdings schon etwas mehr vor. Und einen zwingenden Grund, warum man statt zu WordPress oder TYPOlight zu Pixie greifen sollte, wenn man eine nicht allzu komplexe Website erstellen will, habe ich bisher nicht gefunden – so hübsch es auch aussieht. Mir fehlt die zündende Idee, der neue Ansatz, und so bleibt Pixie eine gut gemachte Mee-Too-Entwicklung.

Pixie wird unter der GPL Version 3 lizenziert und setzt PHP 4.3 sowie MySQL 4.0 voraus.