Mit OpenRide eine eigene Mitfahrzentrale betreiben

OpenRide Anmeldebildschirm

Privatfahrzeuge besser auszulasten (und dadurch die Zahl der Autofahrten zu reduzieren) ist eine einfache Massnahme, um den Energieverbrauch, den CO2-Ausstoss und das Staurisiko zu senken. Dank Smartphones müssen Fahrgemeinschaften auch nicht mehr von langer Hand geplant und über eine zentrale Stelle koordiniert werden: Autofahrer und Mitfahrer finden sich über eine Online-Plattform spontan und selbständig.

OpenRide ist eine solche Plattform, welche am Fraunhofer Institut für Offene Kommunikationssysteme entwickelt und von Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie finanziell unterstützt wird. Weil die Software unter der Affero GNU Public License (AGPL v3) veröffentlich wird, kann jedes Unternehmen oder jede Gemeinde seine eigene Mitfahrzentrale aufbauen. Gegenüber einer einzigen, grossen Plattform reduziert sich so natürlich das Angebot an Mitfahrgelegenheiten – dafür wissen Fahrer und Mitfahrer viel eher, worauf sie sich einlassen, denn letztlich ist Mitnehmen und Mitfahren auch eine Frage des Vertrauens.

Auf der Website von OpenRide findet sich ein aufwändig gemachtes Video, jedoch wenig konkrete Informationen. Und mangels einer deutschen Handynummer konnte ich auch die Demo-Installation nicht selbst testen. Rein vom Anbieter und von der Aufmachung her darf man aber eine solide Lösung erwarten, die sich Verkehrsplaner und Nachhaltigkeitsbeauftragte unbedingt anschauen sollten.

Substance: Texte schreiben und publizieren im Web

Substance - web-basiertes Verfassen und Publizieren von Texten

Es ist schwierig, in einem einzigen Satz zu beschreiben, was Substance ist. Die offizielle Definition – a web-based document authoring and publishing platform – ist zwar völlig korrekt, aber zugleich derart abstrakt und unspezifisch, dass sie den Besonderheiten von Substance nicht gerecht wird. Denn schreiben und publizieren kann man auch mit einem Blog, einem Wiki oder Google Docs – Substance jedoch verfolgt ein anderes Konzept.

Zunächst konzentriert sich das Tool ganz auf Inhalte und deren Struktur. So kann man Texte zwar in Kapitel und Abschnitte gliedern, die Möglichkeiten zur Textformatierung hingegen sind ausgesprochen beschränkt. Dies fördert nicht nur die Fokussierung auf das Wesentliche, sondern erleichtert auch die spätere Publikation des Texts in unterschiedliche Ausgabeformate.

Substance fördert das kollaborative Schreiben. So können Texte – sofern sie publiziert sind – von sämtlichen Lesern kommentiert werden. Anders als bei einem Blog steht die Kommentarfunktion nicht bloss für den gesamten Text, sondern pro Abschnitt zur Verfügung, so dass man sehr gezielt Fragen und Verbesserungsvorschläge anbringen kann. Zudem hat der Autor die Möglichkeit, Schreibrechte an bestimmte Personen zu vergeben; diese Co-Autoren können dann den Text nicht nur kommentieren, sondern direkt umschreiben.

Export-Formate von Substance

Ein weiterer Kernfunktionalität von Substance ist die Publikation von Inhalten in unterschiedlichen Formaten. So kann man ein Dokument nicht nur auf www.substance.io bereitstellen, sondern auch in ein Blog einbinden oder in diverse Dateiformate wie z.B. PDF, ODT, RTF, EPUB oder HTML exportieren.

Was an Substance ausserdem auffällt ist die ausgesprochen gepflegte Benutzeroberfläche, die sowohl funktional als auch ästhetisch überzeugt. Auf der anderen Seite ist die Software noch nicht so stabil, dass ich sie guten Gewissens für den produktiven Einsatz empfehlen könnte: Mehrfach hat bei meinen Tests etwas nicht so funktioniert, wie es sollte, und schliesslich habe ich sogar den Entwurf dieses Blog-Artikels – den ich natürlich in Substance schreiben wollte – verloren. Bei einer Version 0.3.6 ist dies aber nicht weiter erstaunlich, und der intensive Einsatz von JavaScript fordert wohl auch seinen Tribut. Substance scheint mir jedenfalls ein sehr vielversprechender Ansatz zu sein, auf dessen Fortschritte man gespannt sein darf. Die Software ist unter der GPL v3 lizenziert und für die nicht-kommerzielle Nutzung kostenlos.

OpenSlides: Software-Lösung für Tagungen und Versammlungen

OpenSlides - Präsentation der Tagesordnung

Lassen Sie sich durch den Namen nicht verwirren: OpenSlides ist nicht etwa eine Open-Source-Alternative zu Microsoft PowerPoint oder Apple Keynote, sondern eine Web-Applikation, um den Informationsfluss auf einem Parteitag, einer Vereinsversammlung oder einer Fachtagung zu managen. Wenn es darum geht, Anträge einzureichen, Kandidaten vorzuschlagen oder Abstimmungen und Wahlen durchzuführen, dann ersetzt OpenSlides die analogen Prozesse durch eine digitale Lösung: Auf einem lokalen Webserver installiert, steht die Plattform via WLAN allen Veranstaltungsteilnehmern vom Notebook, Tablet-PC oder Smartphone aus zur Verfügung. Die Zugriffsrechte können selbstverständlich je nach Rolle des Teilnehmers unterschiedlich gestaltet werden – mit dem Nebeneffekt, dass dass die Benutzerverwaltung von OpenSlides auch gleich eine Teilnehmerverwaltung für die Veranstaltung darstellt. Und natürlich können auch alle Redner ihre Berichte und Präsentationen (da wären wir dann wieder bei den Slides) auf der Plattform ablegen – das spart Zeit, Papier und in der Regel auch Geld.

Die Wikipedia bekommt einen WYSIWYG-Editor

Prototyp des Visual Editors für MediaWiki

Eine der grössten Hürden für neue bzw. weniger routinierte Wikipedia-Autoren ist der archaisch anmutende Editor: Wer einen Artikel anlegen oder überarbeiten will, kommt kaum darum herum, sich in Wikitext (wie die spezielle Auszeichnungssprache der MediaWiki-Software heisst) einzuarbeiten. Im Zeitalter von WYSIWYG-Editoren ist das gewöhnungsbedürftig, auch wenn es gute Gründe dafür gibt. Wikitext ist über die Jahre zu einer ziemlich mächtigen Sprache herangewachsen, und entsprechend ist es nicht trivial, dafür einen benutzerfreundlichen und zuverlässigen Editor zu entwickeln. Wer mit WYSIWYG-HTML-Editoren arbeitet, kann dies gut nachvollziehen – auch diese produzieren nicht immer effizienten und fehlerfreien Code und sind zudem nicht immer so bequem in der Anwendung, wie man auf den ersten Blick glauben würde.

Trotzdem hat sich die Wikimedia Foundation an die Entwicklung eines visuellen Editors gewagt, denn die stagnierenden Benutzerzahlen der Wikipedia sind nicht zuletzt auf die zu komplexe Benutzeroberfläche zurückzuführen. Inzwischen ist ein erster Prototyp des Visual Editors verfügbar, der allerdings erst sehr grundlegende Funktionen bereitstellt (und damit noch weniger weit geht als der heutige Wikipedia-Editor):

Toolbar des Visual Editors

In der Visual Editor Sandbox kann man diesen Prototypen gefahrlos testen und Feedback an die Entwickler geben. Bis dieser Editor in der Wikipedia ausgerollt wird, dürfte es allerdings noch mindestens ein halbes Jahr dauern, wie man im Blog der Wikimedia Foundation nachlesen kann. Denn:

“It’s the biggest and most important change to our user experience we’ve ever undertaken.”

WebOS wird Open Source Software

Das Tablet- und Smartphone-Betriebssystem WebOS hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich: Einst vom PDA-Pionier Palm als Nachfolger des Palm OS entwickelt, wurde es vom neuen Besitzer Hewlett-Packard faktisch aufgegeben, als dieser vor einigen Monaten ankündigte, keine WebOS-Hardware mehr anzubieten.

Die neue HP-Chefin Meg Whitman beurteilt nun aber offenbar die Chancen und die strategische Bedeutung von WebOS anders als ihr glückloser Vorgänger Léo Apotheker: Ohne wirklich konkret zu werden liess sie durchblicken, dass HP auch in Zukunft WebOS-Geräte anbieten will. Vor allem aber schaffte sie Klarheit bezüglich des Schicksals des Betriebssystems: WebOS wird als Open Source Software freigegeben, wobei HP die Koordination übernehmen und so eine geregelte Entwicklung der Plattform sicherstellen will, die auch für andere Hardware-Hersteller attraktiv ist.

Dass ein Open-Source-Betriebssystem für Mobile Devices erfolgreich sein kann, hat Android eindrücklich bewiesen, das derzeit allen Closed-Source-Plattformen den Rang abläuft; ob sich allerdings WebOS als Alternative dazu etablieren kann, bleibt abzuwarten. Nebst den technischen Qualitäten der Plattform wird sicher die Frage entscheidend sein, ob noch eine relevante Zahl von Entwicklern und Hardware-Anbietern genügend Vertrauen in die mittelfristige Zukunft von WebOS haben, um auf den Herausforderer zu setzen.

Lightbox Plus für WordPress

Lightbox Plus (Plug-in für WordPress)

Detailansichten von Bildern, die sich in einer Lightbox bzw. einem Lightwindow öffnen, sind heute fast schon Standard. Eine schöne Lösung, um diesen Effekt auch auf WordPress-Blogs zu implementieren, ist Lightbox Plus. Das Plug-in funktioniert ohne weitere Konfiguration, bietet aber bei Bedarf detaillierte Einstellmöglichkeiten im WordPress-Backend. Unbedingt empfehlenswert!

P.S. Testen Sie den Effekt, indem Sie auf den obigen Screenshot klicken.

Growl wird kostenpflichtig – bleibt aber Open Source

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Nur allzu oft wird Open Source Software mit Freeware gleichgesetzt. Doch obwohl viele quelloffenen Programme kostenlos sind, ist das nicht der Kern des Open-Source-Prinzips, wie der berühmte Satz von Richard Stallmann verdeutlicht:

“Think free as in free speech, not free beer.”

Exemplarisch erleben das derzeit viele Mac-Benutzer, welche Growl installiert und schätzen gelernt haben: Das elegante Benachrichtigungssystem, das inzwischen von zahlreichen Applikationen unterstützt wird, macht mit der Version 1.3 den Schritt zur kostenpflichtigen Software, bleibt aber Open Source. Wer sich also die Mühe macht, den Quellcode selbst zu kompilieren, kommt weiterhin gratis an Growl – andernfalls sind CHF 2.00 fällig. Mit den Einnahmen werden Vollzeit-Programmierer bezahlt, welche sich um die Weiterentwicklung der Software kümmern.

Es ist wohl kein Zufall, dass die Einführung der Kostenpflicht kurz nach der Lancierung von Apples App Store erfolgt: Der App Store macht den Zahlungsvorgang einfacher denn je, und davon profitieren insbesondere unabhängige Entwickler von kleineren Programmen. Dass nun auch die Entwickler von Open Source Software diesen Weg beschreiten, ist per se nichts Schlechtes: Wenn der Ertrag tatsächlich dazu dient, die langfristige, professionelle Weiterentwicklung sicherzustellen, dann kann das nur im Interesse der Nutzer sein.

SwissMoodleMoot, Zürich

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Der SwissMoodleDay heisst neu SwissMoodleMoot, und er findet am 10. September 2011 in Zürich statt. Themenschwerpunkt ist der Einsatz von Moodle in Bildungsinstitutionen, ferner geht es um Werkzeuge wie Mahara und Safe Exam Browser (SEB). Der Vormittag besteht aus drei Referaten im Plenum, am Nachmittag hat man die Wahl zwischen weiteren Referaten oder Workshops. Die Veranstaltung steht allen Interessierten offen und ist kostenlos, allerdings wird um eine Anmeldung gebeten.

FilExile: Unlöschbare Dateien und Verzeichnisse löschen

FilExile: Auswahl des zu löschenden Verzeichnisses

Manchmal widersetzt sich Windows, wenn man eine Datei oder ein Verzeichnis löschen will. Oft hat dies gute Gründe – sei es, dass man die erforderlichen Rechte nicht besitzt, sei es, dass eine Datei noch in Gebrauch ist. Gelegentlich aber lassen sich Dateien oder Verzeichnisse selbst dann nicht löschen, wenn eigentlich alle Voraussetzungen erfüllt wären. Das kann an zu langen Pfadnamen, an unerlaubten Zeichen in Dateinamen oder auch nur an der Mondphase liegen – jedenfalls ist dann guter Rat teuer.

Gelegentlich hilft es, wenn man den Löschbefehl nicht über den Windows Explorer, sondern über die Kommandozeile oder einen FTP-Client gibt. Eine bequeme und unter Umständen effektivere Alternative ist FilExile, ein einfaches Windows-Tool, das Verzeichnisse und die darin enthaltenen Dateien auch unter erschwerten Bedingungen löscht. Die Bedienung ist selbsterklärend, und das Löschen erfolgt ohne viel Federlesens – einzig wenn man vitale Verzeichnisse des Betriebssystems zur Löschung auswählt, wird der “Delete”-Button vorsorglich deaktiviert. Diese Sicherung lässt sich allerdings umgehen, indem man den Advanced Mode aktiviert.

FilExile: Vitale Verzeichnisse des Betriebssystems sind im Standard Mode geschützt

FilExile ist Open Source Software und setzt auf Robocopy auf, das seit Windows Vista standardmässig installiert ist.

(via Dimido)

Drupal Camp, Berlin

Drupal Camp Berlin 2011

Wer nicht an das Drupal Commerce Camp in Luzern reisen mag, dem ist vielleicht mit dem Drupal Camp in Berlin besser gedient. Am 17. und 18. September 2011 soll das L4 – Institut für Digitale Kommunikation GmbH zu einer “Drupal City” werden. Themen der Präsentationen sind alltägliche Probleme, spezielle Aufgabenstellungen sowie Drupal-Grundlagen.