MacLibre ist eine Kollektion mit Open Source Software für den Mac. Die meisten der knapp zwei Dutzend Programme gehören zu den Usual Suspects, sind also ausgereifte und weit verbreitete Applikationen. Überraschendes sollte man von MacLibre nicht erwarten, dafür sind die Programme in einem praktischen Installer zusammengefasst, mit dem man die gewünschte Software-Auswahl in einem einzigen Arbeitsgang installieren kann. Wer einen Grundstock an zuverlässiger Open Source Software für Mac OS X sucht, ist mit MacLibre gut bedient.
Open Source Software
MenuMeters: Den Mac auf den Puls fühlen
Schreibt mein Mac gerade Daten auf die Festplatte? Wie schnell ist der aktuelle Download? Wie stark sind Prozessor und Arbeitsspeicher ausgelastet?
Diese simplen und doch immer wieder wichtigen Fragen beantwortet MenuMeters auf einen einzigen Blick – und zwar jederzeit, denn die Angaben werden in der Menuleiste eingeblendet. MenuMeters klinkt sich in die Systemeinstellungen ein, lässt sich dort sehr detailliert konfigurieren und ist eines jener Tools, die man nie mehr missen möchte.
MenuMeters untersteht der GNU General Public Licence (GPL) und läuft auf PowerPC- oder Intel-Macs ab Mac OS X 10.2 (Jaguar).
Windows-Installer für Debian Linux
Nicht nur für Ubuntu (vgl. diesen Artikel), sondern auch für Debian gibt es einen windows-basierten Linux-Installer. Die in ihrer Schlichtheit nicht zu überbietende Website unter der provokativen URL http://goodbye-microsoft.com lädt einen Installer herunter, der – soweit man den Screenshots entnehmen kann, denn eine vernünftige Dokumentation existiert nicht – die Festplatte automatisch richtig partitioniert, einen Bootloader einrichtet und nach einem Neustart den normalen Debian-Installationsprozess startet.
Damit unterscheidet sich der Debian-Installer allerdings deutlich vom Ubuntu-Installer, welcher die Partitionierung der Festplatte unberührt lässt. Wie es scheint, sind die beiden Lösungen für unterschiedliche Zielgruppen geeignet: Der Ubuntu-Installer empfiehlt sich dann, wenn man möglichst einfach Linux ausprobieren möchte. Der Debian-Installer hingegen ist ein eleganter Weg für eine dauerhafte Installation von Linux auf einem Windows-Rechner.
Windows-Installer für Ubuntu Linux
Grundsätzlich kann man auf jedem Rechner Linux und Windows parallel installieren und beim Start zwischen einem der beiden Betriebssysteme wählen. Bisher musste man dafür allerdings seine Festplatte geeignet partitionieren, was nicht jedermanns Sache ist und bei einem Rechner, der bereits im produktiven Betrieb steht, ein gewisses Risiko darstellt.
Die Entwickler von Ubuntu Linux gehen nun einen neuen Weg, der keine Neupartitionierung der Festplatte erfordert. Ein Installationsprogramm, das unter Windows gestartet wird, lädt automatisch ein Festplatten-Image mit vorinstalliertem Ubuntu Linux herunter, schreibt dieses Image als normale Datei auf die Festplatte und installiert auch gleich noch einen Bootloader, der beim nächsten Start die Wahl zwischen Windows und Ubuntu Linux anbietet.
Der Installer ist derzeit noch im Prototyp-Statium, das Konzept ist jedoch vielversprechend: Es bietet einen sehr einfachen und risikolosen Weg zu einem performanten Linux. Eine attraktive Alternative sowohl zu Live-CDs als auch zu Virtuellen Maschinen.
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In eigener Sache: "Open Mind" für unterwegs
Ab sofort können Sie dieses Blog auch unterwegs lesen: Dank des Plugins WordPress Mobile Edition von Alex King werden diese Seiten automatisch für Mobile Devices formatiert, sobald WordPress ein Smartphone oder einen PDA erkennt. Wie das aussieht, können Sie dank der Opera Mini Demo auch online ausprobieren, ohne Ihre Handy-Rechnung zu belasten.
Sollten übrigens andere Websites nicht so einfach lesbar sein auf Ihrem Mobile Device: Phonifier formatiert beliebige Seiten on the fly, damit sie auch für mobile Browser verdaubar sind. Das PHP-Skript untersteht einer Creative Commons Licence und kann deshalb nicht nur online kostenlos genutzt, sondern auch heruntergeladen und auf dem eigenen Server installiert werden.
Finale Version von Paint.NET 3.0 freigegeben
Das Open-Source-Grafikprogramm Paint.NET für Windows macht nun offiziell den Schritt von der Version 2.72 auf 3.0. Die Neuerungen sind im Changelog zusammengefasst. Verbunden mit dem Versionssprung ist der Abschied von Windows 2000 – um die Software nutzen zu können benötigt man ab sofort Windows XP SP2 oder neuer.
Frühere Beiträge:
Freie Betriebssysteme auf Virtuellen Maschinen
Dank Virtualisierungs-Software wie z.B. VMware kann man auf einem einzigen physischen Rechner mehrere Betriebssysteme parallel betreiben. Insbesondere für Systemadministratoren, Entwickler und Tester sind solche Virtuellen Maschinen hilfreich, aber auch erste Entdeckungsreisen in fremde Betriebssysteme lassen sich auf diesem Weg gefahrlos unternehmen.
Weil der komplette Datenbestand einer solchen Virtuellen Maschine (quasi die virtuelle Festplatte) in einer einzigen Datei des Hosts gespeichert wird, kann man sehr einfach Virtuelle Maschinen mit vorinstallierter Software bereitstellen. Man spricht dann von Virtual Appliances, wobei die vorinstallierte Software sowohl ein Betriebssystem als auch Anwendungsprogramme umfassen kann. Insbesondere seit VMware den VMware Player kostenlos verbeitet, sind Virtual Appliances populär geworden – allein der Virtual Appliance Marketplace von VMware stellt hunderte von Downloads zur Verfügung. Insbesondere für nicht ganz einfach zu installierende Unternehmensapplikationen und Server-Software lösen Virtual Appliances zunehmend die normale Test-Software ab.
Nach diesem Prinzip funktioniert auch der FreeOsZoo: Hier werden Virtual Appliances in Form von Images für die Open Source Virtualisierungs-Software QEMU bereitgestellt. Die Download-Sektion umfasst derzeit Images mit Darwin, FreeBSD, Linux (Debian, Fedora, Suse, Ubuntu u.a.), NetBSD, OpenBSD, OpenSolaris, Reactos und einigen anderen Open-Source-Betriebssystemen. Dieser Weg ist somit eine prüfenswerte Alternative zu Linux-Live-CDs bzw. Linux-USB-Sticks.
ActiveCollab: Die Open-Source-Version von Basecamp
Basecamp ist eine populäre Project Management & Collaboration Platform von 37signals und zugleich der Ursprung des Frameworks Ruby on Rails (vgl. Ruby on Rails: Version 1.2 veröffentlicht). Während aber Ruby on Rails als Open Source freigeben ist, kostet Basecamp Geld.
Anders ActiveCollab von Ilija Studen: Die Applikation ist zwar in PHP geschrieben, orientiert sich aber ziemlich unverholen an Basecamp und ist unter der Honest Public License HPL (einer modifizierten Variante der GNU General Public License – Dokumentation der Unterschiede) freigegeben. Noch fehlen zwar einige Features von Basecamp, etwa das Time Tracking, Plug-Ins, eine API oder die AJAX-Benutzeroberfläche, doch sind diese bis zur Version 1.0 geplant. Bereits in der aktuellen Version 0.7.1 macht die Software einen sehr runden Eindruck und überzeugt durch eine ausgesprochen saubere und attraktive Benutzeroberfläche.
ActiveCollab verwaltet beliebig viele Kunden (d.h. Firmen), Benutzer (eigene Mitarbeiter sowie Mitarbeiter der Kunden), Projekte, Aufgaben innerhalb dieser Projekte und Meilensteine (die mit Aufgaben gekoppelt werden können). Zudem ist eine einfache Dokumentenverwaltung integriert. Eine Mitteilungssektion ermöglicht es den Projektmitarbeitern, Informationen auszutauschen, ähnlich einem Mini-CMS oder Blog, wobei auch eine Kommentarfunktion vorhanden ist. Aufgaben, Meilensteine, Dokumente und Mitteilungen können mit Tags gekennzeichnet werden, damit man über die Bereiche hinweg rasch zusammengehörende Informationen finden kann. Ein Benachrichtigungssystem per E-Mail rundet das Angebot ab.
Der Name ActiveCollab ist insofern gut gewählt, als die Software ihre Stärken im Bereich der Zusammenarbeit hat: Informationen und Dokumente auszutauschen geht mit ActiveCollab wunderbar. Im Bereich des Projekt-Managements stösst man allerdings irgendwann an Grenzen: Eine Aufgabenliste mit einigen Milestones zu führen reicht zwar in der Praxis oft aus und hat den Vorteil, dass es die Mitglieder eines Projekt-Teams nicht überfordert. Professionelles Projekt-Management braucht aber auch Tools für die Termin-, Ressourcen- und Budgetplanung, und solche kann ActiveCollab nicht bieten. Darin folgt es der Philosophie seines Vorbilds, schreibt doch 37signals in ihrem Blog:
«We’d rather our customers grow out of our products eventually than never be able to grow into them in the first place.»
TYPO3 Tuning: Backend-Login wiederherstellen
Jede Login-Maske besitzt heutzutage eine Funktion «Passwort vergessen» – nur das Backend von TYPO3 nicht. Was also tun, wenn man als Administrator seinen Benutzernamen und/oder sein Passwort vergessen hat und es keinen anderen Administrator gibt, der einem sein Login wieder freischalten könnte?
Häufig liest man den folgenden Tipp: Logge Dich nicht ins Backend, sondern direkt ins Install Tool ein (über www.meinedomain.com/typo3/install/index.php) und lege dort einen neuen Backend User mit Administrator-Rechten an. Anschliessend kannst Du Dich mit diesem neuen Admin-Account im Backend einloggen und alles wieder richten. Das funktioniert zwar, zielt aber an der Realität vorbei: Wer sein Backend Login vergessen hat, weiss oft auch das Passwort für das Install Tool nicht mehr.
So lange man zumindest noch den FTP-Zugang zu seinem Server hat, kann man die Datei www.meinedomain.com/typo3conf/localconf.php so manipulieren, dass das Passwort für das Install Tool wieder auf den Standardwert «joh316» gesetzt wird. In der localconf.php finden sich typischerweise die beiden folgenden Zeilen:
// Default password is «joh316» :
$TYPO3_CONF_VARS[‚BE‘][‚installToolPassword‘] = ‚bacb98acf97e0b6112b1d1b650b84971‘;
und etwas weiter unten:
$TYPO3_CONF_VARS[‚BE‘][‚installToolPassword‘] = ‚6bn11c605eef7b025cb9ee464z89bf5f‘;
// Modified or inserted by TYPO3 Install Tool.
Das obere ist das Standard-Passwort, das untere das eigene (jeweils in verschlüsselter Form). Wenn man nun den unteren Eintrag löscht (oder einfach nur mit // auskommentiert), gilt automatisch der obere, und man kann sich wieder mit «joh316» im Install Tool einloggen. Dort sollte man unbedingt als erste Handlung ein neues Passwort setzen, sonst schafft man ein Sicherheitsrisiko erster Güte!
Der letzte Schritt besteht dann darin, dass man vom Install Tool aus einen neuen Administrator anlegt. Dazu wechselt man in den Bereich «2: Database Analyser» und findet unten an der Seite den Befehl «Create ‚admin‘ user».
Für einmalige Rettungsaktionen ist dieser Weg sicher zumutbar. Wer regelmässig unter Gedächtnisschwund leidet, würde sich jedoch wünschen, sein Passwort wie allgemein üblich über den Login Screen anfordern bzw. zurücksetzen zu können. Eine derartige Funktionalität kann man glücklicherweise über die Extension «Reset backend password» (cwt_resetbepassword) nachrüsten. Sie integriert sich zwar optisch nicht besonders gut in den Login-Screen, erfüllt aber ihren Zweck.
Ruby on Rails: Version 1.2 veröffentlicht
Das Open Source Web Framework Ruby on Rails steht neu in der Version 1.2 zur Verfügung. Die Verbesserungen betreffen primär REST-Architekturen, MIME Types, HTTP Status Codes und Unicode-Zeichensätze. Oder wie es in der Ankündigung im offiziellen RoR-Weblog Riding Rails etwas blumig heisst:
«We got the RESTful flavor with new encouragement for resource-oriented architectures. We’re taking mime types, HTTP status codes, and multiple representations of the same resource serious. And of course there’s the international pizzazz of multibyte-safe UTF-8 wrangling.
That’s just some of the headliner features. On top of that, there’s an absolutely staggering amount of polish being dished out. The CHANGELOG for Action Pack alone contains some two hundred entries. Active Record has another 170-something on top of that.»
An gleicher Stelle wird auch klargestellt, dass der Sprung von 1.1 auf 1.2 ein «massive upgrade» darstellt, weil zentrale Teile des Frameworks neu geschrieben wurden. Die Version 1.2 soll zwar rückwärtskompatibel sein, trotzdem werden Entwickler ermahnt, ihre Applikationen nach dem Upgrade gründlich zu testen.
Was ist eigentlich Ruby on Rails?
Ruby on Rails (oder kurz: Rails) ist ein Framework für die Programmiersprache Ruby – vergleichbar mit PEAR für PHP. Während es Ruby schon seit Mitte der 90er Jahre gibt (und insbesondere in Japan verbreitet ist), ist das Rails-Framework noch jung: Es wurde Mitte 2004 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Spätestens nach dem Google/O’Reilly Open Source Award 2005 und dem Artikel im Wired Magazine («The Hottest Hacker on Earth») wurde Ruby on Rails rasch populär. Es hat den Ruf, die Entwicklung von Web-Applikationen besonders einfach und elegant zu machen.
Die zentrale Person hinter Ruby on Rails ist der Däne David Heinemeier Hansson, einer der Partner von 37signals. Er ist der Entwickler der populären Web-2.0-Applikationen Basecamp, Backpack und Ta-da List. Heinemeier Hanson ist beispielsweise in diesem Promotion-Video zu sehen, das Apple über 37signals produziert hat:
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Ruby on Rails ist für die Entwicklung von datenbank-basierten Web-Applikationen konzipiert und erleichtert Benutzeroberflächen mit AJAX. Um es zu nutzen benötigt man einen Webserver (Apache, lighttpd, Mongrel) und eine Datenbank (MySQL, PostgreSQL, SQLite, Oracle, SQL Server, DB2, Firebird). Rails läuft grundsätzlich auf allen Betriebssystemen, ist aber primär in der Unix/Linux-Welt zuhause und wurde ursprünglich auf Mac OS X entwickelt.
Ruby on Rails besteht im Prinzip aus drei Komponenten: Der Sprache Ruby, dem Paket-Manager RubyGems und dem Rails-Framework. Wer möglichst rasch zu einer Testumgebung für Ruby on Rails kommen will, greift zu Locomotive (für Mac OS X) bzw. Instant Rails (für Windows), welche Webserver, Datenbank, Ruby und das Rails-Framework in einem einfach installierbaren Package bereitstellen. Als Entwicklungswerkzeug werden der kommerzielle TextMate (für Mac OS X) oder RadRails für Eclipse empfohlen.