ThinkUp: Crowdsourcing via Facebook und Twitter

ThinkTank Screenshot

Hinweis: Im Verlaufe seiner Entwicklung hatte diese Software verschiedene Namen: Twitalytic, ThinkTank (wie obiger Screenshot zeigt) und schliesslich ThinkUp (die aktuelle Bezeichnung).

Sicher haben Sie Ihr Facebook-Account auch schon einmal genutzt, um Tipps für ein gutes Restaurant oder Kritiken zu einem neuen Kinofilm zu erhalten. Wenn man solche Befragungen seines sozialen Netzwerks regelmässig macht und die Resultate auf dem eigenen Server speichern und auswerten möchte, dann nutzt man dafür eine Software wie ThinkUp Das kann für Unternehmen und Organisationen ebenso nützlich sein wie für Regierungen – und tatsächlich gehört das Weisse Haus zu den prominentesten Nutzern von ThinkUp. Der kreative Kopf dahinter ist Gina Trapani, die unter anderem als Bloggerin auf Lifehacker bekannt geworden ist.

Um ThinkUp zu nutzen benötigt man einen Facebook-Account und/oder einen Twitter-Account und hinterlegt diese Login-Daten in ThinkUp. Jeder Post inklusive die Antworten darauf fliessen dann in die ThinkUp-Datenbank und sind so für spätere Auswertungen zugänglich. Ein ebenso simples wie effektives Prinzip, mit dem man über die populärsten Sozialen Netzwerke Crowdsourcing betreiben und seiner Zielgruppe den Puls fühlen kann. Und wenn dereinst nebst Facebook und Twitter noch andere Plattformen unterstützt werden (wie Gina Trapani andeutet), dann wird es natürlich noch spannender.

ThinkUp erfordert PHP und MySQL, unterliegt der GNU General Public Licence (GPL) und ist derzeit noch als “Pre-alpha Code“ klassifiziert.

MediaInfo: Technische Spezifikationen von Audio- und Video-Dateien auf einen Blick

MediaInfo: Hauptfenster mit Baumansicht

Die Vielfalt bei den Audio- und Video-Dateiformaten ist beeindruckend. Die Dateiendung allein gibt dabei nur einen groben Anhaltspunkt – wer es genau wissen will, muss auch die verwendeten Audio- und Video-Codecs und deren Konfigurationseinstellungen kennen.

MediaInfo ist eine Software, die nichts anderes tut als die technischen Spezifikationen von Audio- und Video-Dateien auszulesen. Trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – gehört die Windows-Software mit GPL-Lizenz zu den populärsten Downloads auf Sourceforge. Wer allerdings Audio- und Video-Formate nicht nur bestimmen, sondern auch konvertieren möchte, muss weiterhin auf Tools wie z.B. MediaCoder oder Avidemux zurückgreifen.

Fedena: Elementare Lösung für die Schulverwaltung

Fedena Dashboard

Im Gegensatz zu Moodle geht es bei Fedena nicht um web-unterstütztes Lernen, sondern schlicht und einfach um die Administration einer Schule. Konkret können damit die persönlichen Daten von Schülern und deren Eltern, Prüfungsresultate, Präsenzlisten und Stundenpläne verwaltet werden. Die auf Ruby on Rails basierende Software ist sehr übersichtlich – was nicht nur an der hübschen Oberfläche liegt, sondern auch an dem reduzierten Funktionsumfang. In den zahlreichen und ausgesprochen ausführlichen Screencasts wird zwar immer wieder darauf hingewiesen, welche tollen Features für die Zukunft geplant sind, aber im Moment scheint mir Fedena noch ein ganzes Stück davon entfernt, eine vollwertige Campus Management Application oder ein echtes School ERP (so die offiziellen Bezeichnungen) zu sein.

Die reiche Ernte der TYPO3 User Experience Week 2009 (T3UXW09)

Podcast der TYPO3 User Experience Week 2009

Im November letzten Jahres haben sich 30 Designer und Projektleiter aus der Community im deutschen Behringen eine Woche lang mit der Usability von TYPO3 beschäftigt. Dieses Treffen war ausgesprochen fruchtbar, wie man der kürzlich veröffentlichten Podcast-Serie entnehmen kann. Nachfolgend eine knappe Zusammenfassung der wichtigsten Verbesserungen, die sich voraussichtlich in der Version 4.4 von TYPO3 wiederfinden werden. Wer sich für die Details des zukünftigen Backends interessiert sollte sich die fünf Podcast-Episoden, welche zusammen rund eine Stunde dauern, auf jeden Fall anschauen.

Die Eingabemasken im Page-Modul wurden generell aufgeräumt und gewisse Parameter umbenannt. Die Masken wirken nun wesentlich ruhiger, weil die zahlreichen Buttons pro Content-Element erst beim Mouseover sichtbar werden. Zudem gibt es nun (auch ohne Extensions wie gb_bedraganddrop) Drag & Drop für Content-Elemente, auch über Spalten hinweg.

TYPO3: Drag & Drop von Content-Elementen im Backend

Die Content-Elemente können nicht nur in den bekannten Spalten angezeigt werden (Columns View), sondern neu auch im sogenannten Grid (Layout View), welcher die Raumaufteilung des Frontends nachempfindet. Ich vermute einmal, dass hier Extensions wie me_pagelayout oder be_layout Pate gestanden haben.

TYPO3: Neue Backend-Suche mit Autocomplete

Die Suche im Backend wurde in verschiedenen Punkten verbessert. Zunächst ist das Suchfeld nun immer sichtbar, muss also nicht mehr ausgeklappt werden. Dann kann man durch das Voranstellen des #-Zeichens gezielt nach bestimmten Datentypen suchen (z.B. #user:martin). Es gibt ferner eine Autocomplete-Funktion, welche laufend Treffer – sortiert nach Datentyp – ausweist. Auch die Filterfunktion für den Seitenbaum wurde optimiert.

TYPO3: Das Introduction Package, die neue Demo-Website

Für mich die vielleicht wichtigste Verbesserung ist das Introduction Package. Dabei handelt es sich um eine visuell ansprechende und im Sinne einer Best Practice aufgebaute Demo-Website, die man am Ende des Installationsprozesses mitinstallieren kann. Das schafft nicht nur die unsägliche Demo-Websites des FC Bigfeet aus der Welt, sondern verhindert auch, dass TYPO3-Neulinge an ihrer frischen TYPO3-Installation verzweifeln, weil man ohne die richtigen Konfigurationseinstellungen keinen vernünftigen Output im Frontend erhält. Das war längst fällig, und es scheint richtig gut gemacht zu sein.

TYPO3: Der neue Backend-Skin und der überarbeitete Seitenbaum

Der Standard-Backend-Skin, der in der Vergangenheit mehrfach leicht angepasst worden war, wurde weitere optimiert. Dies betrifft einerseits den technischen Aufbau (Handling von Icons und CSS, Nutzung von ExtJS, Verzicht auf Frames), andererseits aber auch das Design, das seine Herkunft zwar nicht verleugnet, aber doch deutlich edler und kontrastreicher daherkommt. Ausserdem wurden an vielen Stellen Korrekturen vorgenommen, um insgesamt ein konsistenteres und standardkonformeres Backend zu erhalten.

Viele Detailverbesserungen hat auch der Seitenbaum – der nun ebenfalls komplett auf ExtJS basiert – erlebt. Man kann ihn wegklappen, wenn er Platz benötigt wird, er bietet ein sehr schönes Drag & Drop (auch beim Einfügen von neuen Objekten), und er erlaubt das In-Place Editing von Seitentiteln.

Wikipedia App für das iPhone Version 2.0: Besser, aber nicht perfekt

Wikipedia App für das iPhone 2.0 Die erste Version der offiziellen Wikipedia App für das iPhone war wenig überzeugend, gerade im Vergleich zur Konkurrenz. Dass die App nun die Versionsnummer 2.0 trägt und als “a near complete re-design” angekündigt wird, darf man deshalb als ein gutes Zeichen werten. Tatsächlich bietet die App neuerdings Bookmarks sowie eine integrierte Google Map, welche Objekte mit Wikipedia-Eintrag in der Umgebung anzeigt (“Nearby”-Funktion). Der vielleicht wichtigste Fortschritt besteht für mich darin, dass man endlich auf alle Sprachversionen der Wikipedia zugreifen kann, nicht nur auf die englische: Die Sprachwahl erscheint, sobald man einen Suchbegriff eintippt.

Wikipedia App für das iPhone 2.0 Die Wikipedia App ist also besser geworden – aber nicht überall. So reagiert die App weiterhin nicht darauf, wenn man das iPhone um 90 Grad dreht, und es gibt nach wie vor keine Möglichkeit, die (ziemlich kleine) Schriftgrösse anzupassen. Und bei der Lokalisierung wurde gleich zweifach gepatzt: Erstens holt die Google Map die Einträge auch dann noch aus der englischsprachigen Wikipedia, wenn man im Suchfeld die deutsche Sprachversion angewählt hat, und zweitens führen Suchbegriffe, die einen Umlaut enthalten, unweigerlich zum Absturz der App. Es gibt also auch bei der Version 2.0 der Wikipedia App noch einiges nachzubessern.

Wie Microsoft Moodle unterstützt

2007 habe ich in diesem Blog erstmals über Moodle geschrieben. Seither hat sich das auf PHP basierende freie Kursverwaltungssystem (engl. Course Management System CMS oder auch Learning Management System LMS) weiter etabliert: Waren es 2007 rund 20’000 registrierte Installationen, so steht der Zähler inzwischen bei rund 50’000. Hält man sich vor Augen, dass jede Installation von Hunderten oder gar Tausenden von Schülern und Studenten genutzt wird, so scheint die Schätzung von 30 Millionen Moodle-Benutzern weltweit absolut realistisch. Hintergründe zu Moodle gibt es in einem ausführlichen Artikel auf heise.de: Die freie Lernplattform Moodle.

Screenshot: Office-Menü mit Moodle Add-in Auch Microsoft scheint zu verstehen, dass Moodle an vielen Schulen und Universitäten inzwischen fest etabliert ist. Zwar hat man in Redmont mit dem Office SharePoint Server eine Plattform im Angebot, auf der sich auch ein Learning Management System bauen lässt (wie beispielsweise SharePointLMS beweist), aber bei den kostensensitiven Bildungsinstitutionen hat der hochpreisige SharePoint Server gegen das kostenlose Moodle wenig Chancen. So will Microsoft offenbar retten, was zu retten ist, und bietet mit dem Office Add-in for Moodle eine Lösung, um mit Word, Excel und PowerPoint Dokumente direkt von einem Moodle-Server zu öffnen und auch wieder dort zu speichern.

Das Prinzip ist einfach, doch leider funktioniert es bisher nicht wirklich zuverlässig. Sowohl im Diskussionsforum der Microsoft Education Labs als auch andernorts berichten Anwender, dass sie nicht auf den Moodle-Server zugreifen können. “Beim Laden der Kurse ist ein Fehler aufgetreten. Dies kann passieren, wenn das Kursmodul auf dem Moodle-Server eine Liste von Kurskategorien anzeigt anstatt von Kursen.”, lautet die lapidare Fehlermeldung.

Screenshot: Fehlermeldung des Office Add-in for Moodle

Nebst dem Office Add-in hat Microsoft noch weitere Ideen, wie sich Moodle mit Microsoft-Produkten verbinden lässt. So gibt es eine Lösung, wie man SharePoint als Dokumentenablage für Moodle nutzen kann. Dies macht aus zwei Gründen Sinn: Erstens bietet SharePoint eine Versionierung und kann sogar gelöschte Dokumente wiederherstellen. Und zweitens ermöglicht SharePoint eine Volltextsuche über alle Dokumente hinweg.

Ein weiteres Projekt ist das Microsoft Live Services Plug-in for Moodle. In diesem Fall nutzt Microsoft die modulare Struktur von Moodle und steuert einige in PHP geschriebene Module bei, welche beispielsweise ein Login über die Windows Live ID (statt das normale Moodle-Account) ermöglicht oder E-Mails und Termine eines Windows Live Accounts direkt in Moodle anzeigt. Diese Funktionalität wird in einem 20-minütigen Video durch Kosar Jaff von den Microsoft Educational Labs sehr gut erklärt.

Channel 9 Video: Kosar Jaff demonstriert Live Services for Moodle

ResourceSpace: Web-basiertes Digital Asset Management

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Wer mehr als nur eine web-basierte Fotogalerie, sondern ein eigentliches Online-Bildarchiv sucht, sollte sich ResourceSpace anschauen. Die PHP-Applikation ermöglicht es, Bilder mit zahlreichen Metadaten zu versehen, über eine flexible Suche gezielt zu finden, in Kollektionen zu organisieren und in wählbaren Auflösungen herunterzuladen. Dies gilt im übrigen nicht nur für Bilder, sondern auch für Audio- und Video-Dateien sowie für Dokumente, so dass man hier getrost von einem Digital Asset Management (DAM) reden darf. ResourceSpace macht dank der edlen Benutzeroberfläche und dem flotten Arbeitstempo einen sehr wertigen Eindruck und eignet sich beispielsweise für Fotografen oder Agenturen, die ihren Bildbestand online präsentieren und verwalten möchten. Die Applikation verfügt über Themes in unterschiedlichen Farben, kann über mehrere hundert Konfigurationsparameter den jeweiligen Bedürfnissen angepasst werden und lässt sich zudem über Plugins (von denen es allerdings erst ein knappes Dutzend gibt) erweitern.

Digital Asset Management - ResourceSpace Introduction

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Open Source Software für die persönliche Finanzbuchhaltung – ein Überblick

Microsoft Money99 Screenshot

Dieser Artikel gibt einen Überblick über freie Buchhaltungs-Software für Privatpersonen. Er entstand bei der Suche nach einem Nachfolger für Microsoft Money 99, das unter Windows 7 nicht mehr läuft und das von Microsoft auch nicht mehr weiterentwickelt wird. (Soviel zum Thema Investitionssicherheit von kommerzieller Closed Source Software.)

Um überhaupt in die engere Auswahl zu kommen muss ein Programm folgende Basiskriterien erfüllen:

  • Es werden nur Desktop-Applikationen berücksichtigt, d.h. die Software muss offline laufen und die Daten lokal speichern. Dies schliesst Web-Applikationen wie z.B. Badger Finance, MyPhpMoney oder PBooks aus, sofern man nicht einen lokalen Web-Server betreiben will. Zudem muss das Programm für Windows verfügbar sein und unter Windows 7 laufen, was etwa auf die beiden KDE-Applikationen Skrooge und KMyMoney nicht zutrifft.
  • Wir reden hier von Buchhaltungs-Software – nicht von E-Banking-Programmen. Es geht also nicht darum, Zahlungsaufträge zu erstellen und digital an ein Finanzinstitut zu übermitteln. Wenn ein Programm dies zusätzlich bietet, dann ist dies natürlich kein Nachteil, aber man muss realistisch sein: E-Banking ist eine komplexe Sache, ja nach Land und Finanzinstitut gelten andere Standards, und auch die Sicherheitsfrage stellt sich ganz anders, sobald man Finanztransaktionen nicht nur verbucht, sondern auslöst.
  • ERP-Systeme, welche weit mehr als nur Finanzbuchhaltung ermöglichen, sind für den Privatgebrauch viel zu umfangreich und finden deshalb keine Erwähnung (z.B. SQL-Ledger, LedgerSMB, Compiere, Openbravo, ADempiere, OpenERP). Dasselbe gilt für Applikationen für Selbständigerwerbende und kleine Dienstleistungsunternehmen, welche ihren Fokus auf Budgetierung, Offerterstellung, Stundenerfassung und Rechnungsstellung haben (z.B. BambooInvoice, Kimai, eHour).

Ein weiterer entscheidender Punkt ist das Buchhaltungsprinzip. “Doppelt oder einfach?” ist hier die Frage, und obwohl es natürlich gute Gründe für eine doppelte Buchhaltung gibt, bin ich bei meinen persönlichen Finanzen sehr pragmatisch. Aus diesem Grund habe ich das vielleicht populärste Open-Source-Buchhaltungsprogramm GnuCash nicht weiter angeschaut. Dasselbe gilt für TurboCash, das mit seinem beeindruckenden Leistungsumfang ganz generell nicht auf die Buchhaltung eines Privathaushalts ausgerichtet ist.

Im übrigen umfasst die Liste mit meinen Anforderungen folgende Punkte:

  • Verwaltung von mehreren Konten mit unterschiedlichen Währungen
  • Verwaltung von Bankkonten, Kreditkarten und Aktiendepots
  • frei definierbare Kategorien mit Unterkategorien für Einnahmen und Ausgaben
  • effiziente Eingabe von Transaktionen (z.B. wiederkehrende Einnahmen/Ausgaben, Autocomplete-Funktion, Kopierfunktion)
  • Umbuchen zwischen zwei Konten
  • Split-Buchungen (individuelle Kategorienzuweisung für Teilbeträge)
  • Abstimmungsfunktion (engl. Validation, Account Reconciliation)
  • Berichte (tabellarisch und grafisch) pro Konto, pro Kategorie, pro Empfänger
  • Such- und Filterfunktionen für Transaktionen
  • Import und Export von Standard-Dateiformaten (QIF, CSV, XML)

Auf meine persönliche Short List haben es letztlich drei Programme geschafft: HomeBank, Grisbi und Money Manager Ex. Nach je einem halbstündigen Testlauf ergibt sich dabei folgender Eindruck:

HomeBank Screenshot

HomeBank ist eine übersichtliche Lösung mit einer ansprechenden Oberfläche (basiert auf GTK+). Positiv vermerkt habe ich die umfangreichen Berichtsfunktionen (inkl. Grafiken), die detaillierten Filtermöglichkeiten sowie die frei definierbaren Kategorien. Negativ aufgefallen ist mir insbesondere, dass die Applikation offenbar keine unterschiedlichen Währungen unterstützt und dass es auch keine speziellen Kontotypen für Kreditkarten und Aktiendepots gibt. Split-Buchungen werden nicht unterstützt, aber hier kann man sich zur Not mit mehreren Einzelbuchungen behelfen. Auch der zentrale Dialog zur Erfassung von Transaktionen ist etwas lieblos gestaltet, wenn man von der Möglichkeit absieht, wiederkehrenden Zahlungen aus Vorlagen einzufügen. Herausragend ist dafür der Import-Assistent, mit dem ich eine umfangreiche QIF-Datei sehr schnell und einigermassen intakt importieren konnte.

Grisbi Screenshot

Grisbi (franz. für “Kohle”, “Moos”) spielt von der Funktionalität her in einer ähnlichen Liga wie HomeBank. Im Gegensatz zu letzterer kann Grisbi auch mit unterschiedlichen Währungen umgehen. Dafür ist die Benutzeroberfläche bezüglich Benutzerfreundlichkeit und Ästhetik gewöhnungsbedürftig, und in der Windows-Version hakelt es da und dort. Die Berichtsfunktion wirkt potent, dafür habe ich keine Möglichkeit gefunden, um schnell die Transaktionen zu durchsuchen. Der Import der QIF-Datei klappt ebenfalls zufriedenstellend. Insgesamt ist Grisbi eigentlich gut ausgestattet, aber durch seine wenig geschliffene Benutzeroberfläche wirkt es leider nicht sehr vertrauenerweckend und entspricht dem alten Klischee von Open Source Software.

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Money Manager Ex schliesslich fühlt sich am meisten wie eine Windows-Software an (obwohl es die Software auch für Mac OS X und Linux gibt). Die Baumstruktur am linken Fensterrand ist vielleicht etwas technisch, dafür sehr gut strukturiert und intuitiv verständlich. Bei den Konten wird sehr klar zwischen Bankkonten (wozu auch Kreditkarten gerechnet werden) und Werkpapierdepots unterschieden; zudem können Vermögenswerte wie z.B. eine Immobile oder ein Auto als spezieller Datentyp erfasst werden, was für ein ganzheitliches Bild der Vermögenslage sicher wertvoll ist. Der Dialog für die Erfassung von Transaktionen ist aufgeräumt; weil man Empfänger und Kategorien nicht einfach eintippen kann, sondern in einem Dialog auswählen muss, greift man allerdings überdurchschnittlich oft zur Maus, was das Arbeitstempo reduziert. Die Möglichkeiten, eigene Berichte zu erstellen, scheinen mir beschränkt – dafür bietet Money Manager Ex von Haus aus eine gute Auswahl an vordefinierten Berichten, die man sehr schnell aufrufen kann. Negativ sind mir vor allem zwei Dinge aufgefallen: Erstens ist das Programm leicht träge, weil es die Daten nicht in einer XML-Datei, sondern in einer SQLite-Datenbank speichert. Und zweitens meldete Money Manager Ex beim Versuch, mein QIF-Datei zu importieren, hunderte von fehlerhaften Zeilen, so dass an eine Datenübernahme aus Money nicht zu denken ist. (Ob das nun ein Problem von Money Manager Ex oder von Microsoft Money ist, bleibe dahingestellt; der Vollständigkeit halber ist zudem zu ergänzen, der Import bei einem früheren Test funktioniert hatte.)

Mit dem Mac auf NTFS-Festplatten schreiben

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Bekanntlich nutzt Windows das Dateisystem NTFS, wogegen Mac OS mit HFS+ arbeitet. Die Unterstützung des jeweils anderen Dateisystems ist bei beiden Betriebssystemen nur eingeschränkt vorhanden. So kann ein Mac zwar von einer NTFS-Festplatte lesen, aber nicht darauf schreiben.

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Abhilfe schafft MacFUSE in Kombination mit NTFS-3G for Mac OS X: Die Installation dieser beiden Software-Pakete (alle mit Open-Source-Lizenz) ermöglicht es, dass man über den Finder auch NTFS-Medien ganz normal beschreiben kann. Dabei muss man nicht zwingend verstehen, was diese Software-Pakete im Detail tun: Es reicht, dass man die beiden DMG-Dateien herunterlädt, mountet und den darin enthaltenen Installer startet. Nach einem Neustart klappt dann der Schreibzugriff auf NTFS-Festplatten automatisch, ohne dass man etwas von der eben installierten Software merken würde. Verschiedenen Quellen zufolge scheint der Datendurchsatz zwar nicht berauschend zu sein. Ich persönlich bin aber bereits hoch zufrieden, dass mein Mac nun mit Windows-Festplatten umgehen kann; und obwohl ich Dateien in GByte-Dimensionen geschrieben habe, ist mir der Zugriff nicht speziell langsam vorgekommen.

Wenn man sieht, wie elegant MacFUSE und NTFS-3G funktionieren, dann stellt sich eigentlich nur eine Frage: Warum enthält uns Apple diese ausgesprochen nützliche Funktionalität vor?