LinCity NG: Die freie SimCity-Alternative

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Die Städtesimulation SimCity ist eines der wenigen Computerspiele, das mich über längere Zeit fesseln konnte: Das Anlegen einer Stadt ist schon rein visuell attraktiv, und wenn man dabei noch die ökonomischen, sozialen und ökologischen Parameter im Auge behalten muss, dann wird das Ganze eine echte Herausforderung.

LinCity NG ist keine 1:1-Kopie von SimCity, aber die Parallelen sind unverkennbar – sowohl visuell als auch vom Spielkonzept her. In den Details ist LinCity NG vielleicht nicht ganz so schön ausgestaltet, und es fehlt das eine oder andere Feature des Vorbilds – ein faszinierendes Spiel ist es trotzdem.

JAWStats: Facelift für AWStats

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Nein, JAWStats (Screenshot oben) ist keine neue Web Analytics Software, sondern nur eine zeitgemässe Verpackung für die altbekannte Statistik-Lösung AWStats (Screenshot unten). JAWStats versieht AWStats mit einer optisch attraktiveren, zeitgemässeren Oberfläche und präsentiert das Zahlenmaterial insgesamt in einer besser verständlichen Form. Das «J» steht dabei für die JavaScript-Library jQuery, die hierbei zum Einsatz kommt.

JAWStats ist allerdings nicht nur eine Frage der Ästhetik, sondern auch eine Frage der Server-Last, denn bei dieser Lösung muss der Client mehr, der Server dafür weniger arbeiten. Schön ist auch, wie rasch man zwischen den Statistiken verschiedener Websites umschalten kann.

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JAWStats setzt vor allem AWStats voraus, ansonsten ist lediglich PHP erforderlich. Eine Datenbank braucht JAWStats nicht, die Daten werden direkt aus den AWStats-Logfiles gelesen. Die Installation – so verspricht es wenigstens der Entwickler – ist innert Minuten erledigt. Zudem lässt sich JAWStats auch wieder problemlos aus einer AWStats-Installation entfernen.

JAWStats ist freie Software mit einer MIT-Lizenz.

Medpedia: Die Wikipedia für Mediziner

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Nach WikiGenes ist mit Medpedia ein weiteres gross angelegtes Wiki-Projekt gestartet, das sich auf ein einzelnes Wissenschaftsgebiet spezialisiert. Bei der Medpedia steht der menschliche Körper, dessen Krankheiten und deren Behandlung im Mittelpunkt. Auch die Medpedia basiert auf der MediaWiki-Software, und die Inhalte können gemäss der GNU Free Documentation License (GFDL) frei genutzt werden.

Anders als bei der Wikipedia kann allerdings nicht jeder mitschreiben, und schon gar nicht anonym: Nur Mediziner dürfen Artikel erstellen und verändern, die übrigen registrierten Benutzer haben lediglich ein Vorschlagsrecht (Register «Suggest Changes»). Ein interessantes Modell, das bei einem Fach wie der Medizin sicher Sinn macht – während es für die Wikipedia natürlich fatal wäre, wenn das Schreibrecht an einen akademischen Titel gebunden wäre. Ob sich allerdings genügend Ärzte finden, die in ihrer knappen Freizeit Artikel für die Medpedia erstellen, wird sich noch zeigen müssen, denn was für eine medizinische Karriere zählt sind Publikationen in einschlägigen Fachzeitschriften, nicht in der Medpedia.

OpenGoo 1.2: Konsequente Weiterentwicklung

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Eines muss man den Entwicklern von OpenGoo lassen: Sie ruhen sich nicht auf ihren Lorbeeren aus. Nach der (aus meiner Sicht etwas verfrühten) Veröffentlichung von OpenGoo 1.0 im letzten November wurde bereits anfangs Jahr die deutlich gereifte Version 1.1 freigegeben, und nach weniger als zwei Monaten liegt nun die Version 1.2 mit vielen substantiellen Verbesserungen vor. Details sind dem OpenGoo Blog sowie den Relase Notes zu entnehmen – hier nur die wichtigsten Highlights in Stenogramm-Form:

  • Der Dateimanager kann nun ZIP-Archive direkt auf dem Server erstellen und entpacken. Auf diese Weise kann man eine grössere Anzahl von Dateien in einem einzigen Arbeitsgang hoch- bzw. herunterladen. Zudem wurde eine Kopierfunktion für Dateien eingebaut.
  • Kontakte und Kalenderdaten können nun im CSV- bzw. im iCalendar-Format importiert und exportiert werden.
  • Die Anzahl der frei definierbaren Felder (sog. Custom Properties) ist nun unbeschränkt, und bereits erfasste Einträge in diesen Feldern werden in der Detailansicht besser dargestellt.
  • Tags können endlich sortiert werden (alphabetisch oder nach Anzahl der Objekte pro Tag).
  • Das E-Mail-Modul wurde wesentlich weiterentwickelt. So werden nun SSL-Verbindungen und IMAP-Server unterstützt, E-Mail-Nachrichten können mehreren Workspaces zugewiesen werden, und es sind Kommentare zu Nachrichten möglich.
  • Eine OpenGoo-Installation kann in Zukunft per Knopfdruck aktualisiert werden (so wie man dies beispielsweise von WordPress 2.7 kennt). Natürlich steht diese Funktion nur Administratoren zur Verfügung.
  • Falls man nicht alle Funktionen braucht, so kann man nun alle Module einzeln ein- oder ausblenden. Insbesondere für einfachere Projekte oder für weniger geübte Benutzer macht dies den Umgang mit OpenGoo deutlich einfacher. Zu beachten ist allerdings, dass diese Einstellung global (für alle Workspaces und alle Benutzer) gilt.
  • Der einzelne Benutzer kann nun seine persönlichen Präferenzen wesentlich detaillierter einstellen. Dazu gehört unter anderem auch die Sprache, wobei derzeit ein Dutzend Sprachen zur Auswahl stehen (u.a. auch Deutsch).

Das Update geht übrigens ausgesprochen komfortabel vor sich: Man kopiert ganz einfach alle Files der Version 1.2 über die bestehende Installation und ruft anschliessend /public/upgrade auf, um die Ursprungs- und die Zielversion festzulegen – der Rest geht vollautomatisch.

Fazit: Auch mit diesem Update haben die Entwickler wieder ein gutes Gespür für wirklich wesentliche Features bewiesen. Die Version 1.2 ist ein wichtiger Meilenstein und macht eine bereits sehr gute Software nochmals deutlich besser.

Disclosure: Der Autor dieses Blogs ist Mitglied des OpenGoo-Teams.

PDF-Dokumente bearbeiten mit pdfsam

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PDF-Dokumente kann man mit dem Adobe Reader (sowie mit verschiedenen Open Source Readern) kostenlos lesen. Will man hingegen selbst PDF-Dokumente erzeugen oder bearbeiten, so lässt sich dies Adobe in Form der Acrobat-Software teuer bezahlen.

Auch hier gibt es allerdings Alternativen: Mit dem PDF Creator, der sich unter Windows als Drucker im System installiert und jedes beliebige Dokument in ein PDF-Dokument konvertiert, habe ich in den letzten Monaten gute Erfahrungen gemacht. Vermisst habe ich aber bisher eine Software, mit der man bestehende PDF-Dokumente nachbearbeiten kann – insbesondere zusammenfügen oder aufteilen möchte man PDF-Dokumente hin und wieder.

Genau dies kann pdfsam (PDF Split and Merge). Die Java-Software wirkt zwar etwas technisch und leicht ungeschliffen, ist aber auf Anhieb verständlich und erfüllt ihren Zweck. Wer noch etwas mehr Funktionen braucht, wählt die Enhanced-Version, für die der Programmierer allerdings eine Spende von mindestens 1 Euro verlangt (ausser man macht sich die Mühe und kompiliert den Source Code selbst). Diese Enhanced-Version kann zusützlich PDF-Dokumente verschlüssen und entschlüsseln, Titelseiten und Fusszeilen einfügen sowie den Standard-Ansichtsmodus eines Dokuments setzen.

P.S. Derzeit noch im Alpha-Stadium befindet sich die Version 2 von pdfsam. Damit wird man die Reihenfolge von Seiten visuell ändern sowie Seiten aus anderen Dokumenten einfügen können.

Einen Support Chat implementieren mit Open Web Messenger

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Es kommt immer wieder vor, dass man auf einer Website nicht alle Antworten auf seine Fragen findet. In diesem Fall bemüht man typischerweise das Kontaktformular und hofft, innert nützlicher Frist eine Antwort des Website-Betreibers per E-Mail zu erhalten. Viel angenehmer wäre es allerdings, wenn man seine Frage über eine Art Messenger direkt stellen könnte und sofort eine Antwort bekäme.

Genau eine solche Lösung stellt der Open Web Messenger dar. Wie der obige Screenshot zeigt kann man als Website-Besucher nach bekanntem Muster mit dem Website-Betreiber chatten (sofern dieser gerade online ist, versteht sich). Anders als bei einem normalen Chat Room ist dies allerdings eine 1:1-Kommunikation, d.h. jeder Website-Besucher erhält seinen individuellen Kommunikationskanal und bekommt nicht mit, was andere besprechen.

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Das Backend ist schlicht, erfüllt aber seinen Zweck. Alle Besucher, die eine Anfrage abgesetzt haben, erscheinen in einer Warteschlange. Da man bei einer grösseren Website diesen Andrang kaum allein bewältigen kann, lassen sich beliebig viele Agents definieren. Diesen kann übrigens auch ein Foto zugewiesen werden, das dann im Chat-Fenster erscheint – so hat erhält man wirklich das Gefühl einer persönlichen Betreuung.

Open Web Messenger setzt PHP 5.0 und MySQL 5.0 voraus, ist mit allen gängigen Browsern kompatibel (inkl. iPhone) und unterliegt der Eclipse Public Licence.

Avidemux: Videos konvertieren leicht gemacht

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Wie konvertiert man auf die Schnelle ein Flash-Video-File (*.flv) in ein Format, das man einfach in eine PowerPoint-Präsentation einbauen kann? Mit dem früher in diesem Blog vorgestellten MediaCoder kam ich leider nicht zum Ziel – ob dies nun an der wenig intuitiven Benutzeroberfläche oder an Windows Vista ("most features work") lag bleibe dahingestellt.

Erfolgreicher war ich mit Avidemux, das mir auch wegen seiner übersichtlicheren Benutzeroberfläche besser gefällt. Als Laie in Sachen Videobearbeitung bin ich zwar immer noch überwältigt von der Vielzahl der angebotenen Audio- und Videoformate, aber dennoch erreichte ich mein Ziel in kürzester Zeit. Falls Sie einmal in eine ähnliche Situation kommen sollten: Avidemux ist sicher einen Blick wert.

Avidemux ist allerdings weit mehr als nur ein Konverter, sondern ein eigentliches Videobearbeitungsprogramm, das auch Schnitt- und Filterfunktionen bietet. Einen guten Überblick vermittelt der Artikel in der Wikipedia, Support bietet das Avidemux-Wiki (englisch). Erfreulicherweise läuft die – ursprünglich für Linux entwickelte – Software auch unter Windows und Mac OS.

Quelle: Wikipedia

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Viele Lehrer beklagen die Tatsache, dass Schüler unkritisch Informationen aus der Wikipedia übernehmen oder gar kopieren würden. Tatsache ist: Das tun nicht nur Schüler, sondern auch Journalisten. Obiger Ausschnitt beispielsweise stammt aus einem Artikel des Tages-Anzeigers, der Hintergrundinformationen über die Billag wörtlich aus der Wikipedia übernimmt – statt sie auf der Website der Billag (oder anderswo) selbst zu recherchieren und daraus einen eigenen Text zu erstellen.

Als regelmässiger Wikipedia-Autor betrachte ich diese Entwicklung mit gemischten Gefühlen. Einerseits freut es mich, dass auch Profis der Informationsbeschaffung die Wikipedia als eine zuverlässige Quelle einschätzen. Andererseits hat eine basisdemokratisch erstellte Enzyklopädie auch ihre ganz spezifischen Mängel, was die Gewichtung und Zuverlässigkeit von Detailinformationen angeht. Hat die Billag nun 260 Mitarbeiter (wie es in der Wikipedia steht) oder 300 Mitarbeiter (wie es auf der Billag-Website nachzulesen ist)? Warum steht in der Wikipedia nichts davon, dass die Billag wegen ihrem forschen Vorgehen im Zusammenhang mit Radio- und Fernsehempfang über das Internet ebenso in die Kritik geraten ist wie wegen ihrer ausgesprochen aufwändigen TV-Spots (vgl. hier)? Von einem Journalisten würde ich erwarten, dass er genau solchen Fragen nachgeht – in der Wikipedia nachschlagen kann ich nämlich selbst.

Bespin: Mozilla Labs lanciert einen browser-basierten Code Editor

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Wie wäre es, wenn man Web-Applikationen ausschliesslich im Web-Browser entwickeln könnte? Dieser Frage sind einige Entwickler bei Mozilla Labs nachgegangen, und herausgekommen ist Bespin, der browser-basierte Code Editor.

Wie der obige Screenshot erahnen lässt ist dieser Editor derzeit nicht zu vergleichen mit einer voll ausgestatteten Entwicklungsumgebung. Bespin trägt auch erst die Versionsnummer 0.1 und wird offiziell als "early experimental prototype" bezeichnet. Im Sinne eines Proof of Concept zeigt er aber eindrücklich, wie performant ein in JavaScript realisierter Editor sein kann. Wer sich selbst davon überzeugen will, kann Bespin ab sofort nutzen. In einer der nächsten Versionen wird dann hoffentlich auch die Möglichkeit implementiert sein, dass man gemeinsam am gleichen Dokument arbeitet – der Collaboration Sidebar im obigen Screenshot ist im Moment nämlich nur eine Attrappe.

Mono und Moonlight: Freie Alternativen zu .NET und Silverlight

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Das .NET-Framework von Microsoft ist nicht nur Voraussetzung für einige interessante Desktop-Applikationen (z.B. Paint.NET), sondern bildet insbesondere die Grundlage für viele Web-Applikationen. Allerdings gibt es das Framework nur für Windows.

Nun ist es allerdings so, dass .NET eine Imlementierung des CLI-Standards darstellt, und dass es für diesen Standard auch andere Implementierungen gibt – insbesondere das von Novell unterstützte Mono. Mono ist freie Software und läuft auf Linux, Mac OS und Windows (wobei man sich natürlich fragen kann, wie sinnvoll der Einsatz unter Windows ist). Damit werden .NET-Applikationen plattformunabhängig – zumindest wenn diese nicht die neuste .NET-Version voraussetzen, denn das Mono-Framework ist erst bei der Version 2.x angelangt, während Microsoft schon .NET 3.5 ausliefert und .NET 4.0 ankündigt.

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Zum Mono-Projekt gehört auch die Entwicklungsumgebung MonoDevelop. Somit kann man im Prinzip .NET-Applikationen entwickeln, ohne auf proprietäre Software angewiesen zu sein.

Noch eine weitere Microsoft-Technologie ist als Teil des Mono-Projekts in die Unix-Welt portiert worden: Unter dem Namen Moonlight steht in Form eines Firefox-Plugins eine Implementierung von Silverlight zur Verfügung – auch hier gibt es aber erst die Version 1.0, während Microsoft bereits das deutlich leistungsfähigere Silverlight 2.0 ausliefert.