Microsofts OpenXML wird (vorerst) kein ISO-Standard

Wie in diesem Blog schon mehrfach berichtet versucht Microsoft derzeit, das Dokumentenformat Office Open XML (OOXML) neben dem Open Document Format (ODF) als zweiten ISO-Standard für Office-Anwendungen zu etablieren. Der entsprechende Abstimmungsprozess hat hohe Wellen geworfen, da in verschiedenen Ländern Microsoft-Partner kurzfristig Mitglied der entsprechenden Entscheidungsgremien wurden, um den Abstimmungsverlauf zu Gunsten von OOXML zu beeinflussen – auch in der Schweiz, wie die Netzwoche berichtet.

Trotzdem ist Microsoft im ersten Anlauf gescheitert, die Norm per Schnellverfahren («Fast Track») zu etablieren: Die notwendige Mehrheit wurde verfehlt, da sich unter anderem Frankreich, Grossbritannien, Norwegen, Kanada, Brasilien, Südafrika, Indien, China und Japan dagegen aussgesprochen haben. Das Thema ist allerdings noch nicht vom Tisch: Anfangs 2008 wird eine Endabstimmung durchgeführt. Und da die Nein-Stimmen in der Regel nicht kategorisch, sondern unter Vorbehalt erfolgten, hat Microsoft noch immer Chancen, die prestigeträchtige ISO-Zertifizierung zu erhalten.

Mehr zum Thema:

OpenProj: Open-Source-Alternative zu Microsoft Project

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OpenProj heisst ein neues Projektmanagement-Programm mit Open-Source-Lizenz, das sich explizit als Alternative zu Microsoft Project bezeichnet und damit auch in Konkurrenz zu GanttProject (vgl. GanttProject: Projektplanung für alle Betriebssysteme) und Open Workbench steht.

Als Java-Applikation läuft OpenProj auf allen gängigen Betriebssystemen (Windows, Mac OS X, Linux) – mit dem kleinen Nachteil, dass es sich nirgends als 100prozentig native Software anfühlt. Die Benutzeroberfläche ist sehr stark an Microsoft Project angelehnt, und auch bestehende Dateien im MS-Project-Format können mit OpenProj bearbeitet werden.

Insgesamt macht OpenProj einen sehr guten Eindruck, besonders im Vergleich zu den beiden Open-Source-Alternativen: Es ist leistungsfähiger als GanttProject und läuft im Gegensatz zu Open Workbench nicht nur unter Windows. Obwohl erst gerade als Open Source freigegeben wirkt das Programm sehr reif – was daran liegt, dass OpenProj aus dem kostenpflichtigen Project-On-Demand von Projity hervorgegangen ist.

In einem gewissen Sinn ist OpenProj natürlich Werbung für diesen Dienst: Wer irgendwann an die Grenzen einer Einzelplatz-Projektmanagement-Lösung stösst und online im Team planen will, wird zwangsläufig auf Project-On-Demand wechseln, mit dem Projity sein Geld verdient. Dazu passt, dass Projity die Software unter der Common Public Attribution License (CPAL) veröffentlich hat, die erst kürzlich von der Open Source Initiative OSI zertifiziert wurde. Die – nicht ganz unumstrittene – CPAL kann dem Benutzer vorschreiben, beim Einsatz einer Software nicht nur im Quelltext, sondern auch an gut sichtbarer Stelle auf die Herkunft des Codes zu verweisen (vgl. Anhang B).

Das Beispiel zeigt sehr schön, dass Open Source Software längst nicht immer ein Produkt von Enthusiasten und Idealisten ist, sondern zunehmend auch als Marketing-Instrument eingesetzt wird. An der Qualität von OpenProj ändert das allerdings nichts: Die Open-Source-Welt ist damit um ein attraktives Programm in einem bisher eher spärlich bestückten Anwendungsgebiet reicher geworden.

Swiss TUG Infoabend, Zürich

Die Schweizer TYPO3 User Group (Swiss TUG) trifft sich am 26. September 2007 um 19:00 Uhr zum nächsten Infoabend. Die Themen:

  • Was steckt hinter den Versionsnummern von TYPO3 und den Extensions?
  • Wie mache ich Updates? Wie geht’s einfacher? (Präsentation + Vorführung)
  • News von der T3CON07 in Karlsruhe (Vermischtes von den Teilnehmern)
  • Weitere Entwicklung der SwissTUG (Diskussion, danach Apéro)

Die Veranstaltung richtet sich an TYPO3-Interessierte aller Niveaus. Der Infoabend ist diesmal bei Assai in Zürich zu Gast.

Origo: Macht die ETH Zürich Sourceforge Konkurrenz?

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Als Forschungsprojekt des Lehrstuhls für Software Engineering an der ETH Zürich ist dieser Tage die Software Development Platform Origo online gegangen. Origo selbst ist Open Source Software, die gehosteten Software-Projekte können aber sowohl Open Source als auch Closed Source sein. Zum Funktionsumfang der Plattform gehören klassische Komponenten wie Issue Tracker, Forum oder File Repository. Hervorzuheben sind die Plug-Ins, dank denen man aus einer Entwicklungsumgebung (z.B. Eclipse) heraus direkt auf Origo zugreifen kann.

Ob Origo allerdings wirklich eine Konkurrenz zu Sourceforge werden kann und will, wie das bei heise.de zu lesen ist, wird sich wohl noch zeigen müssen. Die Macher von Origo waren jedenfalls ziemlich überrascht von der Resonanz, die ihr Projekt erfahren hat, und was man derzeit auf der Plattform findet sind vor allem Demo-Projekte.

InfraRecorder: Freie CD/DVD-Brenn-Software für Windows

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Wer eine Open-Source-Lösung für das Brennen von CDs und DVDs sucht, sollte sich InfraRecorder anschauen. Die Software bietet eine typische doppelte Explorer-Ansicht (oben Festplatten-Inhalt, unten CD/DVD-Inhalt), brennt Daten- und Audio-CDs, erstellt und brennt Disk Images, kann mit Dual Layer DVDs umgehen und eignet sich auch zum Erstellen von CD/DVD-Kopien.

Papervision3D: Open Source 3D Engine für Flash

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Auch ohne im Detail zu verstehen, was eine 3D Engine tut, kann man erahnen, dass Papervision3D die Einsatzmöglichkeiten von Flash im 3D-Bereich deutlich erweitern wird. Waren bisher 2D-Animationen und Rich User Interfaces die Domänen der Flash-Technologie, so eröffnet Papervision3D den Flash-Programmierern die Welt der interaktiven 3D-Animation und der 360-Grad-Panoramen im Stile von Apples QuickTimeVR.

Papervision3D unterliegt der MIT Licence und ist eines der Projekte des Google Summer of Code. Für einen ersten Eindruck empfehlen sich die folgenden Demos:

OSFlash: Plattform für Flash-Projekte mit Open-Source-Lizenz

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Auch wenn die Flash-Technologie selbst nicht Open Source ist (sondern ein kommerzielles Produkt von Macromedia bzw. Adobe darstellt), so gibt es dennoch Projekte, die auf der Flash-Plattform aufbauen und ihren Code frei verfügbar machen. Zentrale Anlaufstelle für Entwickler und Nutzer solcher Projekte ist OSFlash, eine Website ähnlich Sourceforge, die sich aber ganz auf die Flash-Technologie konzentriert.

GrandPerspective und Disk Inventory X: Belegung einer Mac-Festplatte visualisieren

GrandPerspective und Disk Inventory X sind zwei vergleichbare Open-Source-Programme für Mac OS X, die Ähnliches leisten wie WinDirStat (vgl. Festplatten-Belegung analysieren mit WinDirStat) und SequoiaView für Windows sowie KDirStat für Linux. Immer geht es darum, die Festplattenbelegung mit sogenannten Tree-Maps zu visualisieren, um Speicherplatzfressern auf die Spur zu kommen.

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GrandPerspective sieht auf den ersten Blick sehr unspektakulär aus. Die meisten Funktionen sind im Drawer untergebracht, der sich über den Button «Mehr…» öffnet. Dort stösst man auch auf die reichhaltigen Filter-Funktionen, die das Highlight dieses Programms darstellen. Hübsch sind auch die wählbaren Farbpaletten. Dagegen vermisse ich einen Ordnerbaum, und die Zoom-Funktion ist nur bedingt brauchbar.

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Disk Inventory X überzeugt durch die synchrone Darstellung von Ordnerbaum (links) und Treeview (Mitte). Ausserdem ist die Zoom-Funktion schöner implementiert. Dafür besitzt Disk Inventory X keine Filterfunktion, die sich auf die Treeview auswirkt, und die Farbgebung beschränkt sich auf die 12 häufigsten Dateitypen, während alle anderen Dateitypen schlicht grau bleiben.