ScribeFire: Bloggen mit Firefox

Lesen und Schreiben sind für Blogger zwei Dinge, die untrennbar miteinander verknüpft sind. Insofern ist es eigentlich nicht einsehbar, dass man dafür zwei verschiedene Programme braucht (zumindest wenn man lokal und nicht mit einem umständlichen Web-Backend arbeiten will).

ScribeFire (früher: Performancing) hebt diese Trennung auf: Die Extension macht aus dem Firefox-Browser einen Blog-Editor, den man per Knopfdruck in der unteren Fensterhälfte einblenden kann. Das Konzept ist vielversprechend, in der Umsetzung wären noch einige Verbesserungen denkbar. Bei der Formatierung ist der Editor manchmal etwas eigenwillig, so dass man froh ist, einen Artikel auch im HTML-Quelltext bearbeiten zu können. Zudem wäre eine echte WYSIWYG-Darstellung sinnvoll, welche das Stylesheet des Ziel-Blogs berücksichtigt. Für den maximalen Blog-Komfort würde man sich zudem wünschen, dass man Bilder direkt in den Blog-Artikel einkopieren kann und nicht erst als Datei speichern, separat hochladen und dann verknüpfen muss (was allerdings die wenigsten Blog-Editoren können, beim Microsofot Windows Live Writer aber sehr schön umgesetzt ist).

Soweit man das der nicht sehr umfassenden Dokumentation entnehmen kann unterstützt ScribeFire die Blog-Systeme Blogger.com, LiveJournal sowie WordPress, die Unterstützung von Windows Live Spaces ist für eines der nächsten Releases geplant. Weitere Informationen und ein Support-Forum findet man auf der ScribeFire Homepage.

Multi-Touch-Linux dank MPX

MPX multi-touch support

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Wenn es um Benutzeroberflächen und Mensch-Maschinen-Interaktion geht, dann sind Touch-Screens nicht weit. Und spätestens seit dem iPhone weiss man auch, was man unter einem Multi-Touch-Screen zu verstehen hat. Dabei ist Apple nicht das einzige Unternehmen, das sich mit dieser Technologie beschäftigt – Microsoft (Projekt Surface), Perceptive Pixel (Jeff Han) oder Natural Interaction haben die Faszination (und das kommerzielle Potential) dieses Konzepts ebenfalls erkannt.

Dank dem Multi-Point X Server (MPX) von Peter Hutterer greift das Multi-Touch-Konzept nun auch auf die Open-Source-Szene über. MPX ist zwar nur eine Software, nämlich eine modifizierte Variante des X Window Systems. (Oder wie Hutterer selbst formuliert: «I did not build some kind of touchscreen or tracking system. I did not build some kind of gesture recognition system. I built the stuff in between.») MPX erlaubt es aber, mit einem Multi-Touch-Screen auch freie Betriebssysteme wie Linux anzusteuern. Bereits gibt es zu Testzwecken eine modifzierte Version von Ubuntu Linux mit MPX.

(via Stefon’s Blog)

Tor: Privatsphäre schützen im Internet

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Freiheit hat im Zusammenhang mit Tor eine doppelte Bedeutung: Einerseits ist Tor freie Software mit einer BSD-Lizenz – andererseits ist Tor ein System, welches die Anonymität und damit die Freiheit der Internet-Benutzer schützen hilft. Das Projekt ist mit der Electronic Frontier Foundation EFF verbunden, welche sich mit Persönlichkeitsrechten in der digitalen Welt beschäftigt.

Ähnlich wie andere Peer-to-Peer-Ansätze arbeitet Tor nicht mit einem zentralen Server, sondern mit einem Netz von normalen PCs, die als Knoten fungieren und einen Teil Ihrer Rechenleistung und Bandbreite zur Verfügung stellen. Wie das funktioniert, zeigt obiges Schema: Wenn Alice auf den Server von Bob zugreifen will, erfolgt die Verbindung verschlüsselt über eine zufällige Auswahl von Tor-Knoten.

Einen Tor-Knoten kann jeder einrichten – ohne besondere technische Kenntnisse und unabhängig vom Betriebssystem (Tor unterstützt Windows, Mac OS X und Unix/Linux). Und je mehr es sind, desto besser funktioniert das System. Tor und die Benutzeroberfläche Vidalia kann man hier hierunterladen. Und ein Interview mit dem Tor-Präsidenten Roger Dingledine gibt es bei netzpolitik.org:

(via Stefon’s Blog)

TYPO3 Tuning: Nutzungsstatistik mit AW Stats

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In der Grundausstattung bringt TYPO3 keine Nutzungsstatistik mit – wie oft die Website oder gar einzelne Seiten besucht werden, bleibt dem Webmaster somit verborgen. Um zu entsprechenden Zahlen zu kommen gibt es prinzipiell drei Möglichkeiten:

  1. Auswertung des Log-Files des Web-Servers mit einem geeigneten Tool (unabhängig von TYPO3)
  2. Nutzung eines Service wie Google Analytics (erfordert den Einbau von JavaScript auf den auszuwertenden Seiten; tendenziell weniger zuverlässig als eine Auswertung auf dem eigenen Server)
  3. Einbau einer Statistik direkt in TYPO3 über eine geeignete Extension (Auswertung erfolgt über das TYPO3 Backend)

Für die dritte Methode gibt es eine simple und eine luxuriöse Variante. Die simple heisst konsequenterweise Simple Hit Statistics (sys_stat) und ergänzt das List-Modul um eine Ansicht, welche die Page Views, Hits und Sessions über den letzten Monat ausweist. Das gibt ein Gefühl dafür, ob die Site genutzt wird – mehr aber auch nicht.

Die luxuriöse Variante ist AWStats (cc_awstats), eine Extension, welche das in Perl programmierte Open Source Tool AWStats in das TYPO3 Backend einbindet. Damit erhält man detaillierte Statistiken über Nutzung und Nutzer der Website inklusive ansprechende Diagramme. Das einzige Problem besteht darin, dass AWStats einem Bereich im TYPO3-Backend zugeordnet ist, der für Nicht-Administratoren nicht zugänglich ist.

TYPO3 Tuning: Digital Asset Management (DAM)

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Das Standard-Werkzeug von TYPO3 zur Verwaltung von Bildern, PDFs, Textdateien, Audio- und Video-Dateien ist vergleichsweise einfach aufgebaut. Zwar generiert es automatisch Vorschaubilder (was nicht jedes CMS kann), ansonsten bietet die sogenannte Dateiliste (engl. Filelist) aber nicht viel mehr als das, was man auch mit einem FTP-Client sehen und machen kann. Und der einzige Weg, die Dateiliste einigermassen übersichtlich zu gestalten, besteht darin, Unterverzeichnisse anzulegen.

Wenn die Anzahl der Dateien grösser und die Website komplexer wird, stösst die Dateiliste an ihre Grenzen. Die modernere und leistungsfähigere Alternative ist die Extension DAM (Digital Asset Management) von Rene Fritz, die anstelle der Dateiliste das Modul «Media» ins TYPO3-Backend integriert.

DAM erlaubt es, Zusatzinformationen (sog. Meta-Daten) über Dateien in der Datenbank abzulegen und später auf vielfältige Weise danach zu suchen, zu filtern und zu sortieren. Meta-Daten können Angaben über den Urheber, Schlagwörter, Kategorien, Inhaltsbeschreibungen, technische Informationen und anderes mehr sein. Auch Spezialfunktionen wie das Durchsuchen von PDF- oder Textdateien oder die Zuweisung von Meta-Daten per Stapelverarbeitung gehören zu den Vorzügen von DAM. Für kleine Sites ist diese Extension unter Umständen zu komplex oder zumindest überflüssig – für grössere wird sie rasch unverzichtbar.

SEO mit TYPO3: Tipps für die Suchmaschinen-Optimierung

Wer eine TYPO3-basierte Website optimal in Suchmaschinen positionieren möchte findet auf folgenden Websites konkrete Tipps:

Eine sehr einfache und wirksame Methode steht TYPO3-Administratoren ausserdem in Form von Extensions, die Google XML Sitemaps erzeugen, zur Verfügung (vgl. TYPO3 Tuning: Extensions für Google Sitemaps).

Wie man ein Open-Source-Projekt aufbaut und führt

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Dieses Blog befasst sich primär mit dem Einsatz von Open Source Software, nicht mit deren Entwicklung. Trotzdem möchte ich an dieser Stelle ein Fachbuch vorstellen, das den Aufbau und die Führung eines Open-Source-Projekts praxisnah und mit viel Sachkenntnis beschreibt: Producing Open Source Software: How to Run a Successful Free Software Project von Karl Fogel. Auch wenn teilweise technische Aspekte (z.B. Versionierungsmethoden) oder rechtliche Fragen (z.B. Lizenzen) diskutiert werden, so geht es in erster Linie darum, wie man ein solches Projekt managt und zum Erfolg führt:

«Producing Open Source Software is a book about the human side of open source development. It describes how successful projects operate, the expectations of users and developers, and the culture of free software.»

Der Titel ist im O’Reilly-Verlag erschienen, kann aber auch als PDF-Dokument oder im HTML-Format von der Website heruntergeladen werden. Da er unter einer Creative Commons Attribution-ShareAlike License steht können Texte daraus auch kopiert und weiterverarbeitet werden.

Freie Screen Reader Software

Accessibility – also die Zugänglichkeit einer Website oder Software für Behinderte – ist nicht nur eine Frage der Solidarität, sondern auch eine Frage des Rechts: In vielen Ländern ist Accessibility gesetzlich vorgeschrieben. So gibt es in der Schweiz das Behindertengleichstellungsgesetz BehiG, in Deutschland das Gesetz zur Gleichstellung behinderter Menschen BGG und in den USA die Section 508 of the Rehabilitation Act.

Um zu testen, wie ein Sehbehinderter eine Website mittels eines Screen Readers erlebt, gibt es verschiedene Programme mit Open-Source-Lizenz (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Fire Vox ist insofern ein Sonderfall, als es sich hier nicht um ein eigenständiges Programm handelt (das dann systemweit verfügbar wäre) sondern um eine Extension für den Firefox-Browser. Dadurch werden nur Websites vorgelesen, dafür aber auf allen Betriebssystemen, für die es Firefox gibt (Windows, Mac OS X, Linux).
  • Gnopernicus ist ein Screen Reader plus Vergrösserungsfunktion für GNOME.
  • Der Linux Screen Reader LSR ist ein weiter Screen Reader für GNOME.
  • NVDA steht für Non-Visual Desktop Access. Im Gegensatz zu den anderen hier aufgeführten Programmen läuft es nicht unter Linux, sondern unter Windows.
  • Oralux ist nicht nur ein Screen Reader, sondern eine ganze Linux-Distribution, die speziell für Sehbehinderte erstellt wurde. Sie ist auch als Live CD verfügbar (deren Weiterentwicklung aber eingestellt wurde).
  • Orca bietet Sprachsynthese, Vergrösserungsfunktionen und Unterstützung von Braille-Readern für Applikationen, die das Assistive Technology Service Provider Interface (AT-SPI) unterstützen. Seit der Version 2.16 ist Orca im Lieferumfang von GNOME enthalten und damit beispielsweise in Ubuntu oder Open Solaris standardmässig verfügbar.

Nicht Open Source, aber durch eine Non-Profit-Organisation entwickelt und von der EU gefördert, ist ferner Thunder von ScreenReader.net. Nicht zu vergessen sind zudem die Sprachsynthese-Funktionen, die Windows (Narrator) bzw. Mac OS X (VoiceOver) standardmässig enthalten.

ShowMyPC.com: Remote-Verbindung mit Open Source Software

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ShowMyPC.com leistet im Prinzip das, was man unter Windows auch mit der sogenannten Remote-Unterstützung erreicht: Man kann sich den Bildschirminhalt eines anderen Rechners auf dem eigenen Schirm anzeigen lassen. Das ist insbesondere dann wertvoll, wenn man jemanden supporten muss, der nicht bloss ein paar Türen weiter sitzt, sondern irgendwo auf der Welt.

Die Bedienung ist denkbar einfach – einfacher als bei der Windows Remote-Unterstützung. Man startet das Programm ShowMyPCSSH.exe und erhält das oben abgebildete Controlpanel. Jetzt kann man entweder seinen eigenen PC für einen anderen Benutzer freischalten oder umgekehrt auf den PC eines anderen Benutzers zugreifen. Wer freischaltet bekommt ein Passwort generiert, das er dem zugreifenden Benutzer über einen sicheren Kanal übermitteln kann und das dieser als Login eingeben muss. Möchte man die Verbindung abbrechen, so genügt ein Klick auf den Stop-Button.

ShowMyPC.com kommt nach eigenen Angaben mit Firewalls, nicht aber mit Proxys zurecht. Beim ersten Einsatz meldet McAffee ein potentiell unerwünschtes Programm, diese Warnung kann man aber ignorieren. Derzeit läuft das Programm nur unter Windows, Versionen für Mac OS X und Linux sind zwar geplant, jedoch ohne verbindliches Release-Datum.

P.S. E-Mail ist KEIN sicherer Kanal. Wenn Sie also Sicherheit ernst nehmen, dann übermitteln Sie das Passwort per Telefon oder Fax.