Dell: PCs und Notebooks mit vorinstalliertem Ubuntu Linux

Wer Linux nutzen will, kämpft oft mit dem Problem, dass lange nicht jede Distribution auch jede Hardware unterstützt. Die Suche nach einer kompatiblen Hardware (insbesondere wenn es ein Laptop sein soll) ist deshalb eine der grossen Herausforderungen beim Einsatz von Linux.

Aus dieser Perspektive ist es ein grosser Schritt vorwärts für die Verbreitung des freien Betriebssystems, dass mit Dell einer der grössten PC-Verkäufer neuerdings Rechner mit vorinstalliertem Ubuntu Linux verkauft (momentan allerdings erst in den USA). Nebst zwei Desktop-Modellen gehört auch ein Notebook zum Angebot.

phpMyFAQ in Version 2.0 erschienen

Wenn es darum geht, eine Sammlung häufiger Fragen (Frequently Asked Questions FAQ) aufzubauen, dann ist phpMyFAQ eine Lösung, die man unbedingt in die Evaluation einbeziehen sollte. Die Software stellt nicht bloss Fragen und Antworten bereit (das könnte man mit jedem CMS auch), sondern unterstützt gezielt den Aufbau und die Pflege einer solchen Wissenssammlung.

Das beginnt damit, dass man auch im Frontend Fragen (und Antworten) erfassen kann, die dann nach der Überprüfung durch einen berechtigten Benutzer freigeschaltet werden. Im Sinne einer ständigen Qualitätskontrolle gibt es einen Rating-Mechanismus, mit dem jeder Leser die einzelnen Frage/Antwort-Paare bewerten kann; auch eine Kommentarfunktion ist vorhanden. Weitere Leistungsmerkmale sind der Feature-Liste zu entnehmen.

Für die Version 2.0 wurde insbesondere das Benutzer-, Rechte- und Kategorienkonzept überarbeitet. Eine Liste mit weiteren Verbesserungen findet sich auf der News-Seite.

phpMyFAQ lässt kaum Wünsche offen, wenn eine Website erstellt werden soll, die als reines FAQ konzipiert ist. Diese Fokussierung ist aber zugleich die grösste Schwäche von phpMyFAQ, denn oft ist ein FAQ in einen umfassenden Web-Auftritt integriert, und als Content Management System stösst die Software irgendwann in ihre Grenzen.

OpenNet Initiative: 25 von 41 Ländern zensurieren das Internet

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Wie eine kürzlich vorgestellte Untersuchung der OpenNet Initiative zeigt, ist die Zensur des Internets weit verbreitet. Zudem nimmt die Zensur zu, wie John Palfrey von der Harvard Law School schreibt:

«The headline of the study is a substantial growth in the scale, scope and sophistication of Internet filtering worldwide, in 25 of the 41 states in which we tested.»

Die Untersuchung, die 5 Jahre dauerte, wurde anlässlich der ersten Global Internet Filtering Conference vorgestellt. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse können auf der neu gestalteten Website der OpenNet Initiative eingesehen werden, Details werden in Buchform unter dem Titel Access Denied: The Practice and Policy of Global Internet Filtering veröffentlicht.

Eine Bemerkung am Rande: Nebst der politischen Zensur, an die man in diesem Zusammenhang sofort denkt, betreffen solche Massnahmen auch andere Inhalte. Deshalb unterscheidet der Bericht unter anderem zwischen Political Content (Karte oben) und Social Content (Karte unten). Social Content meint dabei Glückspiel, Drogen und Pornografie. Und da man auch als liberaler Geist gewisse Inhalte gerne aus dem Internet verbannen möchte, taucht irgendwann die Frage auf, ob denn Internet-Zensur nur negativ zu bewerten sei oder ob es auch gute Zensur gibt. Diese Frage wurde an der Konferenz ebenfalls diskutiert, wie bei Urs Gasser von der Harvard Law School nachzulesen ist.

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ScientificCommons: Die Open-Access-Suchmaschine

Natürlich kann man auch über Google (oder andere «normale» Suchmaschinen) frei verfügbare wissenschaftliche Informationen finden. Besonders zielgerichtet ist diese Methode allerdings nicht: Relevanz und Vollständigkeit der Treffer dürften bei dieser Suchstrategie relativ bescheiden sein. Andererseits ist es auch nicht praktikabel, alle Server mit wissenschaftlichen Informationen einzeln abzufragen, wie bereits ein flüchtiger Blick auf das umfangreiche Directory of Open Access Repositories (OpenDOAR) zeigt.

Abhilfe soll hier ScientificCommons schaffen. Das Projekt der Universität St. Gallen tritt mit dem unbescheidenen Anspruch auf, die weltweit grösste Plattform aufzubauen, um über eine einheitliche Oberfläche die Suche nach wissenschaftlichen Informationen aus verschiedensten Quellen zu ermöglichen. Je nach dem, was diese Quellen bereitstellen, indiziert ScientificCommons dabei nur die bibliografischen Angaben, das Abstract oder den Volltext der Publikationen. Derzeit werden rund 860 Archive aus 50 Ländern ausgewertet. Ähnlich wie bei Google kann man weitere Archive oder auch persönliche Websites zur Aufnahme in den Index vorschlagen – vorausgesetzt die Quelle verfügt über eine OAI-Schnittstelle oder über eine Sitemap (idealerweise eine XML-Sitemap, ergänzt durch Dublin Core Meta-Daten in den referenzierten Seiten).

Wie relevant und vollständig die Suchergebnisse von ScientificCommons sind, kann ich persönlich nicht beurteilen. Sowohl der konzeptionelle Ansatz als auch die Benutzeroberfläche erscheinen mir aber sehr vielversprechend. Persönlich vermisse ich allerdings die Möglichkeit, ein Account anlegen und Treffer als Bookmarks direkt auf der Plattform speichern zu können. Immerhin lassen sich die bibliografischen Angaben im EndNote- oder BibText-Format herunterladen, so dass man die Treffer in einer lokalen Datenbank verwalten kann. Undurchsichtig bleibt zudem, was die Sortierung «nach Relevanz» genau macht – gerade im wissenschaftlichen Umfeld ist die Bewertung der Relevanz eine komplexe Angelegenheit.

Man muss sich einfach bewusst sein, dass «frei zugänglich» nicht zwangsläufig bedeutet, dass man den Volltext einer gefundenen Publikation abrufen kann: ScientificCommons verweist den Suchenden lediglich auf die Quelle – was er dort vorfindet, kann sehr unterschiedlich sein. Wenn ich mich beispielsweise für die Internet-Nutzung in der Schweiz interessiere, dann liefert die Suchabfrage sowohl den Titel «Internetnutzung Schweiz 2004» von Thomas Rudolph und Thomas Schröder (von dem es nur ein Abstract gibt, während man den Volltext als Buch käuflich erwerben muss) als auch den Titel «Die Bedeutung des Personenidentifikators in der Entwicklung des E-Government» von Ralitsa Hristova (der im Volltext als PDF heruntergeladen werden kann). Falls man auf der Suche nach historischen Informationen ist, kann es sogar sein, dass man auf digitalisierte Handschriften stösst, wie beispielsweise auf das Tagebuch der Mormonin und Frauenrechtlerin Emmeline B. Wells.

Free Software Foundation fordert Ogg Vorbis statt MP3

Mit der Kampagne «Play Ogg» macht sich die Free Software Foundation FSF für die Ablösung des MP3-Formats durch Ogg Vorbis stark. Vorbis ist nicht nur technisch überlegen, sondern vor allem frei von Patenten. Während beim Einsatz von MP3-Codecs in Hardware- und Software-Playern Lizenzgebühren fällig werden (bzw. Schadenersatzklagen drohen), können Vorbis-Codecs frei genutzt werden.

Die beiden grössten Hindernisse bei der Verbreitung von Ogg Vorbis ist der geringe Bekanntheitsgrad sowie der Umstand, dass nicht alle MP3-Player auch Ogg Vorbis unterstützen. Dies gilt insbesondere für Software-Mediaplayer. Die FSF empfiehlt deshalb den VLC Media Player (vgl. Open Source Essentials: VLC Media Player).

Pidgin & Adium: Universelle Lösungen für das Instant Messaging

Beim Instant Messaging (IM) zeigt sich beispielhaft wohin es führt, wenn Software-Unternehmen im Interesse ihrer Marktstellung jeweils eigene Standards etablieren (und diese sogar aktiv gegen aussen abschotten). Mit AOL, Microsoft und Yahoo! mischen in dieser Disziplin verschiedene Branchenriesen mit, die sich nichts schenken. Die positive Ausnahme stellt Google dar, dessen IM-Dienst Google Talk auf dem offenen XMPP-Protokoll (Jabber) basiert.

Wer mit seinen Freunden und Geschäftspartnern Instant Messages austauschen will, muss also in der Regel über bis zu vier verschiedene Dienste kommunizieren. Das ist etwa so praktisch wie wenn es vier verschiedene E-Mail-Systeme gäbe, für die man jeweils eigene E-Mail-Konti und E-Mail-Programme nutzen müsste. Glücklicherweise gibt es von unabhängigen Anbietern Multi-Protokoll-IM-Clients, die mit allen vier grossen Diensten gleichzeitig kommunizieren, und darunter finden sich auch gute Open-Source-Lösungen.

Pidgin ist ein neuer Name für eine etablierte Software, die früher Gaim hiess, sich aber wegen eines Rechtsstreits mit AOL umbenennen musste (der AOL Instant Messenger ist unter dem Kürzel AIM bekannt). Sie ist für Windows und Linux verfügbar, untersteht der GNU General Public Licence GPL und liegt seit kurzem in der Version 2.0 vor. Pidgin unterstützt AIM, ICQ, Jabber/XMPP, MSN Messenger, Yahoo!, Bonjour, Gadu-Gadu, IRC, Novell GroupWise Messenger, QQ, Lotus Sametime, SILC, SIMPLE und Zephyr.

Das Pendant unter Mac OS X ist Adium, das ein eigenständiges Programm darstellt, aber auf derselben Code-Library (libpurple) aufbaut. Adium ist noch jung – die Version 1.0 ist erst einige Monate alt – und kommuniziert mit AIM (inkl. ICQ und .Mac), Jabber (inkl. Google Talk), MSN Messenger, Yahoo! Messenger, Bonjour (iChat), Gadu-Gadu, LiveJournal, Novell Groupwise, QQ und Lotus Sametime. Das ist deutlich mehr als Apples eigenes IM-Programm iChat, das immerhin AIM, .Mac und Jabber unterstützt – auf der anderen Seite bietet Adium (noch) keine Audio- und Video-Chat-Funktionen. (Einen ausführlichen Vergleichstest gibt es bei Apple Matters.)  

TypoScript-Editor für das TYPO3-Backend

TypoScript im Backend von TYPO3 zu schreiben ist keine Freude: Der simple Plaintext-Editor kennt weder Syntax-Highlighting noch sonstige Komfortfunktionen. Deshalb weichen die meisten TYPO3-Entwickler auf externe Editoren aus (vgl. Syntax Highlighting für TypoScript).

Seit kurzem zeichnet sich jedoch eine Alternative ab: Der Editor von Thomas Hempel und Tobias Liebig ist direkt im Backend integriert und kennt trotzdem TypoScript Syntax-Highlighting, Zeilennummern, Auto-Complete, Speichern per Tastaturbefehl und Fullscreen-Modus. Er basiert auf dem in JavaScript geschriebenen Editor CodePress. Einen ersten Eindruck vermittelt das folgende Video:


Datenschutz-Hinweis: Wenn Sie dieses Video abspielen, können Sie von YouTube getrackt werden.

Wer die Beta-Version des Editors installieren möchte, findet entsprechende Informationen und Downloads bei www.typo3-unleashed.net.

(via TYPO3 Blogger)

Bug-fix Release: BUGS 1.8

Der Issue Tracker BUGS (vgl. Issue Trackers mit PHP und MySQL) liegt neu in der Version 1.8 vor. Gegenüber der bisherigen Version 1.7.2 wurden diverse Fehler bereinigt sowie die folgenden Features ergänzt:

  • Unterstützung des Microsoft Exchange Servers für E-Mail-Benachrichtigungen
  • E-Mail-Benachrichtigung bei neuen Mitteilungen
  • Option zur Deaktivierung von Systemkommentaren

BUGS 1.8 dürfte das letzte Release der 1.x-Generation gewesen sein: Bekanntlich arbeiten die Entwickler bereits an der Version 2, von der es eine erste Alpha-Version mit Code-Namen «Aventurine» gibt.

TYPOlight: Benutzerfreundliches Web-CMS für mittelgrosse Projekte

Nein, TYPOlight ist nicht die Light-Version von TYPO3 – abgesehen davon, dass beides Content Management Systeme auf Basis von PHP sind, haben die beiden Software-Pakete nichts miteinander zu tun. Die Assoziation ist aber wohl beabsichtigt und insofern nicht ganz falsch, als TYPOlight genau dort punktet, wo TYPO3 seine grösste Schwäche hat.

TYPOlight ist ein Web-CMS, bei dem die Benutzerfreundlichkeit ganz im Vordergrund steht und das leicht zu erlernen ist. Das beginnt bei der ausgesprochen aufgeräumten Projekt-Website, wo man nebst gut verständlichen Anleitungen und Tutorials auch einige gute gemachte Screencasts vorfindet. Und es setzt sich fort im Administrations-Backend von TYPOlight, das mustergültig ist bezüglich Übersichtlichkeit und Einheitlichkeit und dank AJAX in den Details sehr elegant wirkt. Dass sowohl Dokumentationen als auch das Backend unter anderem in deutscher Sprache verfügbar sind, rundet das positive Bild ab.

Das vielleicht ungewöhnlichste Feature von TYPOlight ist die Live-Update-Funktion. Damit kann man auf Knopfdruck seine CMS-Installation auf den neuesten Stand bringen, wie man dies von vielen modernen Desktop-Applikationen und Betriebssystemen kennt. TYPOlight ist ausserdem ein CMS, das sich die Barrierefreiheit auf die Fahnen geschrieben hat. Es rühmt sich, mit seinem Output die Richtlinien der W3C Web Accessibility Initiative (WAI) zu unterstützen und auch im Backend behindertengerecht zu sein.

Ansonsten ist die Ausstattung von TYPOlight praxisgerecht, aber nicht aussergewöhnlich. Sie umfasst Versionierung und Undo-Funktionen, eine Rechtesteuerung für unterschiedliche Backend-Users, Unterstützung für mehrsprachige Websites (UTF-8), suchmaschinenfreundliche URLs, Bildansichten über Lightbox, Textbearbeitung über den WYSIWYG-Editor TinyMCE, einen Formular-Generator, einen File-Manager für Bilder sowie eine integrierte Volltextsuche.

TYPOlight ist unter der GNU General Public Licence (GPL) lizenziert.