TYPO3 4.1.1 und 4.0.6 veröffentlicht: htmlArea funktioniert wieder

Kleines Update – grosse Wirkung: Das kürzlich freigegebene Firefox-Update 2.0.0.3 hat in der TYPO3-Gemeinde für Unmut gesorgt, weil damit der WYSIWYG-Editor htmlArea nicht mehr funktioniert. Nun haben die TYPO3-Entwickler reagiert und die beiden Maintenance Releases 4.1.1 und 4.0.6 veröffentlicht, welche diesen sowie einige weitere Bugs beheben.

Songbird: Die Synthese aus Web-Browser und Media-Player

Wie nennt man ein Programm, das sowohl Web-Browser als auch Media-Player ist? Das also sowohl Webseiten anzeigt als auch Audio- und Video-Dateien abspielt? Web-Player?

Wie auch immer: Songbird ist ein wirklich spannender Ansatz, der den Browser nicht mehr nur als Anzeigeprogramm für Texte und Bilder versteht, sondern multimediale Inhalte ins Zentrum stellt. Surft man beispielsweise auf ein Musik-Blog, so werden alle auf dieser Seite verlinkten MP3-Dateien wie in einem Media-Player aufgelistet. Man kann sie direkt abspielen oder auch per Drag-and-Drop in die eigene Musiksammlung ablegen.

Der Web-Browser von Songbird basiert auf Firefox, und auch als Media Player bietet die Software eine reichhaltige Ausstattung: Nebst MP3 werden auch Dateiformate wie AAC, OGG, FLAC und WMA unterstützt, austauschbare Skins («Feathers») sind ebenso vorhanden wie eine Extension-Architektur. Das Bedienungskonzept ist sehr ähnlich wie bei iTunes, so dass man sich rasch zurechtfindet. Kein Wunder wird Songbird gelegentlich als Open-Source-Alternative zu iTunes bezeichnet.

Songbird ist derzeit in der Version 0.2.5 verfügbar und somit noch nicht fertiggestellt. Trotzdem spürt man bereits heute, dass hier ein Programm ausgebrütet wird, welches das Potential hat, Software-Geschichte zu schreiben. Sowohl das Programm als auch die Website zeigen deutlich, dass hier nicht einfach ein paar Freaks drauflos programmieren, sondern dass ein starkes Konzept hinter Songbird steht. Verantwortlich dafür ist eine Gruppe von Entwicklern, die unter anderem auch für Winamp gearbeitet haben. Nebst dem Democracy Player (vgl. Democracy Player: Freies Internet-TV mittels Video-Blogs) ist Songbird eine weitere Multimedia-Internet-Applikation, die das Zeug zu einer Standard-Software hat.

Wichtig ist vielleicht noch die folgende Klarstellung: Auch wenn es Songbird sehr einfach macht, MP3-Dateien im Web zu finden und lokal zu speichern, so ist es doch keine Software, welche illegale Praktiken in der Musiknutzung fördert – jedenfalls nicht mehr als jeder normale Web-Browser auch. Die Entwickler stellen sich sogar ausdrücklich hinter die Bill of Rights von DigitalConsumer.org, welche sich war gegen ein restriktives DRM wendet, aber das Copyright respektiert.

JumpBox: Server-Software ohne Installationsaufwand testen

Eine datenbank-basierte Web-Applikation zu testen ist in der Regel deutlich aufwändiger als ein Desktop-Programm: Zunächst benötigt man Web-, Application- und Datenbank-Server, anschliessend sind meist diverse Konfigurationsarbeiten notwendig. Dass es heute auch einfacher geht, verdanken wir Packages wie beispielsweise XAMPP (vgl. Apache Friends: Umfrage zu XAMPP 2.0), WOS (vgl. WOS Portable und WOS X: Der WAMP-Server für den USB-Stick) und natürlich den diversen Virtual Appliances (vgl. Freie Betriebssysteme auf Virtuellen Maschinen).

Auch JumpBox nutzt das Konzept von Virtual Appliances. Aktuell stehen Packages mit den Open-Source-Programmen MediaWiki, WordPress, PunBB und vTiger zum Download bereit. Die virtuellen Maschinen laufen nicht nur mit dem Open Source Produkt Xen, sondern auch mit der kommerziellen VMware (wobei der erforderliche VMware Player kostenlos verfügbar ist). Wie das Video auf der JumpBox-Homepage zeigt, funktioniert das Ganze sehr einfach. Um eine relevante Grösse in der Open-Source-Szene zu werden müsste JumpBox allerdings die Auswahl der verfügbaren Applikationen noch deutlich grösser werden.

arRsync: Backup und Verzeichnissynchronisierung für Mac OS X

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arRsync ist im Prinzip nichts anderes als eine grafische Oberfläche für das Unix-Tool rsync unter Mac OS X. Es erlaubt es, eine Liste von Dateien und Verzeichnissen in einem einzigen Arbeitsgang zu kopieren, was man sowohl für Backups als auch für die Synchronisierung zweier Verzeichnisse nutzen kann. Die Benutzeroberfläche ist einfach, aber sauber und weitgehend selbsterklärend. arRsync ist keine umfassende Backup-Lösung, aber nach der Devise «Jedes Backup ist besser als kein Backup!» empfiehlt sich arRsync als Basisausstattung für jeden Mac-Benutzer.

Books 3.0.1: Literaturverwaltung für Mac OS X

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Books ist ein Programm für Mac OS X, das primär Studenten, Wissenschafter und Bücherwürmer schätzen werden: Es hilft bei der Literaturverwaltung. Nebst den detaillierten bibliographischen Angaben kann man pro Buch auch Inhaltszusammenfassungen, Rezensionen sowie die Verfügbarkeit in Bibliotheken speichern. Zur Gliederung eines grösseren Bestandes kann man Bücherlisten anlegen, zudem gibt es sogenannte intelligente Bücherlisten, die sich aufgrund vorgegebener Filterkriterien automatisch aktualisieren.

Das Highlight des Programms ist die Funktion «Automatisch ausfüllen», welche es erlaubt, die bibliographischen Daten zu einem Buch aus einem Online-Katalog herunterzuladen, so dass man sich die manuelle Erfassung sparen kann. Zu diesem Zweck gibt es eine ganze Reihe von Erweiterungen, welche Schnittstellen zu Internet-Datenbanken wie z.B. Amazon, Library of Congress, GVK oder Helveticat bereitstellen. Ausserdem gibt es verschiedene Export-Erweiterungen, um die Daten später auch wieder exportieren zu können.

Books wird von Chris Karr entwickelt, unterliegt der MIT Licence und ist auch in einer deutschen Version verfügbar.

Cobian Backup als Open Source Software freigegeben

Normalerweise wird die Freigabe einer Software als Open Source ziemlich euphorisch angekündigt. Nicht so bei Cobian Backup: Der Entwickler Luis Cobian hat ganz offensichtlich die Nase voll, und die Freigabe unter der Mozilla Public License ist eine Notlösung, hinter der er nicht mit vollem Herzen stehen kann:

«I’m sure this is a bad decision and this eventually will mean the end of the program as we know it (Open Source is not the Holy Grail, you know?), but I have no longer the time (nor the desire) to keep developing the program year after year.»

Diese Haltung sagt aber nichts aus über die Qualität der Software. Cobian Backup ist ein gut konzipiertes Programm, das manuelle oder automatisierte Sicherheitskopien als Full Backup, Incremetial Backup oder Differential Backup ermöglicht. Es läuft wahlweise als Programm oder als Service, erlaubt die gezielte Auswahl einzelner Laufwerke oder Verzeichnisse, komprimiert und verschlüsselt Backups auf Wunsch und kann vor bzw. nach dem Backup beliebige andere Programme ausführen.

Eine wesentliche Einschränkung gibt es allerdings: Cobian Backup akzeptiert als Ziel für das Backup Verzeichnisse und FTP-Server, aber keine Wechselmedien. Wer also auf CDs, DVDs oder andere Datenträger backupen möchte, muss eine andere Lösung suchen.

P.S. So richtig abgenabelt hat sich Luis Cobian offenbar doch nicht von seiner Entwicklung: Bereits hat er ein Maintenance Release veröffentlicht, das kompatibel zu Windows Vista ist.

ProFux TYPO3 Appliance

Software hat die Eigenschaft, dass man sie erst auf einer Hardware installieren muss, bevor man sie in Betrieb nehmen kann. Wer diesen Aufwand scheut, kauft sich eine sogenannte Appliance, also eine Hardware, die bereits mit der gewünschten Software vorbestückt ist und speziell für diesen Zweck gebaut wurde.

Mit dem ProFux TYPO3 bietet das Stuttgarter Unternehmen Lightwerk eine Appliance mit dem Open Source CMS TYPO3 an. Ob das Gerät, das bereits in der Grundversion (ohne Support) knapp 1’100 Euro kostet, reissenden Absatz finden wird, wage ich zu bezweifeln: TYPO3 ist ein komplexes System, und wer sich nicht einmal mit der Installation der Software auf einem LAMP-Server befassen mag, wird mit diesem CMS ganz bestimmt nicht glücklich. Und ob es sich lohnt, eine Hardware nur für «Evaluierung, Prototyping, Schulung und kleinere Websites» (Originalton des Anbieters) anzuschaffen, die dann bei einer stark frequentierten Website an ihre Leistungsgrenze stösst, erscheint mir ebenfalls fraglich.

Eines ist aber gewiss: Dass es überhaupt eine solche Appliance gibt festigt die Position von TYPO3 weiter.

Revolution OS: Wie GNU/Linux die Welt veränderte

Der Dokumentarfilm «Revolution OS» von J. T. S. Moore ist ein Streifzug durch die Geschichte der Open Source Software. Er beginnt beim GNU Project und der Free Software Foundation, zeigt die Bedeutung des Linux-Kernels für das GNU Project auf, porträtiert einige wichtige Firmen im Open-Source-Umfeld (Cygnus, VA Linux, RedHat, Netscape) und vermittelt anschaulich das Konzept von freier Software.

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Von seiner Machart her ist «Revoultion OS» ein ziemlich konventioneller Dokumentarfilm mit vielen Interview-Sequenzen, und er bringt auch wenig neue Informationen. Trotzdem ist es spannend, Exponenten der Open-Source-Bewegung ausführlich erzählen zu hören, etwa Richard Stallman (den Begründer des GNU Projects und der Free Software Foundation), Linus Torvalds (den Entwickler des Linux Kernels), Eric S. Raymond (den Autor des Buchs «The Cathedral and The Basar«) oder Bruce Perens (den Urheber der Open Source Definition). Und es ist interessant zu erfahren, dass bereits Stallman Businessmodelle mit Open Source Software angedacht hat, dass der Begriff Free Software aus strategischen Überlegungen durch Open Source Software ersetzt wurde, oder dass die Open-Source-Aktivisten vehement widersprechen, wenn man ihre Konzepte mit kommunistischen Grundsätzen in Verbindung bringt.

Transmission: BitTorrent Client für Mac OS X, Linux und BSD

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Grössere Downloads führt man mit Vorteil über das File-Sharing-Protokoll BitTorrent aus: Der Anbieter kann so seinen Server entlasten, während der Benutzer (zumindest bei besonders gefragten Downloads) schneller zu seinen Daten kommt.

Nebst dem originalen BitTorrent-Client gibt es diverse Alternativen. Ebenso einfach wie schön ist Transmission, das es einerseits für Mac OS X, andererseits für Linux und die BSD-Varianten NetBSD, FreeBSD und OpenBSD gibt. Das Programm wird unter der MIT Licence vertrieben.