BlueGriffon: Noch ein Versuch für einen Open Source Web-Editor

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Erstaunlicherweise hat die Open-Source-Szene bisher keinen wirklich ausgereiften WYSIWYG-Editor für Webseiten hervorgebracht: Weder der Composer (Teil der Mozilla Application Suite bzw. von SeaMonkey) noch die Standalone-Applikationen Nvu bzw. KompoZer konnten wirklich überzeugen.

Nun gibt es ein weiteren Versuch, die Lücke zu schliessen: BlueGriffon, The next-generation Web Editor based on the rendering engine of Firefox, der wiederum auf dem Composer aufbaut. Wie gut die Software ist kann ich leider nicht beurteilen, denn for the moment, there isn’t any release. Klar ist nur: BlueGriffon is not associated with or endorsed by the Mozilla Foundation, hat es aber immerhin auf die Liste der Featured Projects bei Mozilla geschafft. Bleibt zu hoffen, dass der Blaue Geier nicht eine weitere Totgeburt wird.

Songbird: Der erste Release Candidate des Musik-Browsers

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Vor rund eineinhalb Jahren war in diesem Blog erstmals die Rede von Songbird, einer interessanten Kombination aus Media-Player und Web-Browser. Damals noch in der Version 0.2 ist Songbird inzwischen zur Version 1.0 gereift; soeben wurde der Release Candidate 1 veröffentlicht.

Auch wenn der Standard-Skin deutliche Anleihen bei iTunes macht, so steckt hinter Songbird doch mehr als nur eine Kopie von Apples Media-Player. Im Kern handelt es sich einen auf Firefox basierenden Web-Browser, der zusätzlich mit Funktionen zur Wiedergabe und Verwaltung von Audiodateien ausgestattet ist. Unterstützt werden MP3, FLAC und Vorbis, unter Windows auch WMA und WMA DRM, unter Mac und Windows zudem AAC und Fairplay. Damit ist zugleich gesagt, dass es Songbird für alle drei wichtigen Betriebssysteme (Windows, Mac OS, Linux) gibt.

Firefox ist bekanntlich über Skins, Plug-ins und Extensions enorm erweiter- und anpassbar. Dies spürt man auch bei Songbird, auch wenn die Auswahl natürlich nicht vergleichbar ist. Dass es sich hier um einen offenen Ansatz handelt, der einen deutlich anderen Weg als Apples geschlossene iTunes-Welt geht, wird jedenfalls schon heute klar.

Tine 2.0: Erste Version für den produktiven Einsatz

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Die Entwickler von Tine 2.0 haben kürzlich die erste Version ihrer Groupware für den produktiven Einsatz freigegeben. Die Module sind seit Milestone 2 bekannt (vgl. Tine 2.0: Die nächste Generation von eGroupWare?): Nebst einer ausgefeilten Adressverwaltung gibt es ein hübsches CRM-Modul zur Verwaltung von Verkaufsprozessen sowie eine sehr einfach gehaltene Aufgabenliste. Damit ist auch gleich gesagt, für welche Einsatzgebiete sich Tine eignet: Es ist ein CRM-Tool, während viele andere Funktionen einer Groupware noch vollständig fehlen. Aber das, was bereits vorhanden ist, hinterlässt einen guten Eindruck – nicht zuletzt dank der Benutzeroberfläche, die intensiv von AJAX Gebrauch macht und eine klassische Rich Internet Application darstellt. (Die gepflegte Oberfläche verdankt Tine übrigens dem JavaScript-Framework Ext JS, das auch bei OpenGoo zum Einsatz kommt.)

TYPOlight 2.6.2 mit integrierter Extension-Verwaltung

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Wie vor einem guten Monat angekündigt ist das neue TYPOlight Extension Repository (zu Deutsch: Erweiterungsliste oder Erweiterungskatalog) seit TYPOlight 2.6.2 in das Backend integriert. Dies bedeutet, dass man direkt aus dem Backend heraus Erweiterungen suchen und installieren kann.

Ein Beispiel: Ein Kontaktformular soll mit einem Spam-Schutz-Mechanismus ausgestattet werden. TYPOlight bietet hierfür standardmässig das Formularelement «Sicherheitsfrage», das dem Besucher eine einfache Rechenaufgabe abverlangt. Dieses gefällt uns aber nicht, wir möchten stattdessen einen traditionellen CAPTCHA-Mechanismus, bei dem man einen Text auf einem Bild erkennen muss.

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Zu diesem Zweck rufen wir im TYPOlight-Backend den Menüpunkt «Erweiterungskatalog» auf. Dort stossen wir auf eine Extension namens recaptcha, und ein Blick auf die Detailbeschreibung bestätigt uns, dass diese genau das kann, was wir suchen. Wir klicken auf «Installieren», die Extension wird vom Repository auf unseren Server geladen und installiert. Je nach Extension können bzw. müssen noch eine Parameter gesetzt werden, aber das war’s dann auch schon – die Funktionalität, welche die Extension implementiert, ist ab sofort verfügbar.

Das Konzept erinnert stark an den Extension Manager von TYPO3. Vergleicht man die beiden Lösungen, so ist TYPOlight auch in diesem Punkt etwas einfacher, aber ansprechender und übersichtlicher. Insbesondere bekommt man zu jeder Extension gute, verständliche Informationen inklusive Screenshots geboten. Der einzige gravierende Nachteil scheint mir, dass man diese Informationen nicht im Volltext durchsuchen, sondern nur über ein Dropdown-Menü nach Schlagwörtern filtern kann.

Die neue Version 2.6.2 bietet auch sonst noch einige praktische Neuerungen, die im Vergleich zur Extension-Verwaltung allerdings weniger spektakulär sind; man kann sie hier nachlesen.

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P.S. Wie schon beim letzten Update scheint gelegentlich der Rich Text Editor TinyMCE Probleme zu machen. Konkret werden nach dem Update zahlreiche Buttons im Toolbar nicht mehr dargestellt (vgl. Screenshot). Das Problem lässt sich aber leicht lösen, indem man das Verzeichnis /plugins/tinyMCE/ auf dem Server löscht, nochmals hochlädt und ggf. den Browser-Cache löscht.

OpenGoo: Release Candidate 1 zur Version 1.0 veröffentlicht

OpenGoo, die freie Basecamp-Alternative, steht kurz vor der Veröffentlichung der Version 1.0. Jedenfalls wurde soeben der Release Candidate 1 freigegeben, der nochmals viele neue Features und Detailverbesserungen mit sich bringt. So wurden das Task-Modul und das Kalender-Modul deutlich erweitert, die Mail-Funktionalität in ein eigenes Modul ausgelagert, eine Benachrichtigungsfunktion für Kommentare eingeführt und eine sehr elegante Backup-Funktion für eine komplette OpenGoo-Installation implementiert. Details sind dem offiziellen Blog zu entnehmen.

Es ist wirklich bemerkenswert, wie intensiv derzeit an OpenGoo gearbeitet wird. Seit ich dieses Projekt verfolge wurden im Monatsrhythmus neue Releases mit spürbaren Fortschritten vorgestellt, bestehende Unschönheiten wurden zielsicher ausgemerzt, und im offiziellen Forum erhält man auf jede Frage sehr rasch eine kompetente Anwort. Ob die Software allerdings wirklich schon so weit ist, dass sie die Versionsnummer 1.0 verdient, muss sich noch zeigen. Und der Plan der Entwickler, bereits nach einigen wenigen Tagen die finale Version 1.0 herauszubringen, scheint mir weder realistisch noch sinnvoll. Doch warten wir’s ab…

T3REORG: Relaunch von typo3.org und typo3.com

T3REORG heisst das Projekt, welches den Relaunch der offiziellen TYPO3-Websites zum Ziel hat. Dabei sollen insbesondere typo3.org, typo3.com sowie diverse Sub-Websites miteinander verschmolzen werden, und natürlich geht es auch um ein neues Design und neuen Content. T3REORG wird von Rasmus Skjoldan koordiniert, der nun auf der Suche nach Agenturen und Personen ist, die sich in diesem Projekt engangieren möchten – sei es durch tatkräftige Mitarbeit, sei es durch Sponsoring.

FlatPress: Blog-System ohne Datenbank

Manchmal ist weniger mehr: Gerade wer ein Shared Hosting Account mit einer beschränkten Anzahl von Datenbanken nutzt ist froh, wenn eine Software die Daten nicht in einer Datenbank, sondern in normalen Dateien (sogenannten Flat Files) ablegt.

FlatPress ist ein Blog-System, das genau nach diesem Prinzip funktioniert. Die 1.3 MByte sind rasch per FTP auf den Server geladen, beim ersten Aufruf im Browser wird ein einfacher Installer durchlaufen, und so hat man innert Minuten ein Blog aufgesetzt. Dank Themes, Widgets und Plugins lässt sich das Ganze gemäss den persönlichen Bedürfnissen konfigurieren, und schon kann es losgehen mit dem Bloggen.

Genau dies gestaltet sich allerdings unerwartet spartanisch: Da gibt es keinen WYSIWYG oder Rich Text Editor, sondern nur ein Eingabefeld, das BBCode verlangt. Nun ist BBCode zwar nicht sonderlich kompliziert, aber warum soll man sich als Blogger im Zeitalter von TinyMCE, FCKeditor, HTMLarea und vielen anderen schönen Editoren noch mit einer Auszeichnungssprache herumschlagen? Ähnliches erlebt man auch im Umgang mit Bildern: Zwar gibt es einen einfachen Upload, der Einbau eines Bildes in einen Blogpost ist hingegen Handarbeit.

FlatPress ist somit ein System für Puristen, die Freude an schlanken Lösungen haben (was durchaus seinen Reiz hat – verstehen Sie mich nicht falsch). Der Durchschnitts-Blogger ist mit einem aufwändigeren Blogsystem wahrscheinlich besser bedient, und für ein Blog mit sehr viel Traffic ist eine Lösung ohne Datenbank generell nicht ideal. In seiner Kategorie ist FlatPress aber eine gut konzipierte, sauber strukturierte und visuell schön gestaltete Software, vergleichbar mit Simple PHP Blog.

muCommander: Dateimanager für Puristen

muCommander Dateimanager (Screenshot)

Es war einmal vor vielen Jahren, zu einer Zeit als es noch keine üppigen grafischen Benutzeroberflächen mit Mausbedienung gab, da erfand ein Mann namens Peter Norton einen Dateimanager, den bald jedes Kind kannte: den Norton Commander. Verglichen mit dem heutigen Windows Explorer oder dem Mac OS Finder war er ziemlich technisch und optisch wenig attraktiv. Verglichen mit dem, was MS-DOS für das Dateimanagement zu bieten hatte, war der Norton Commander jedoch eine Offenbarung, und er machte Peter Norton reich und berühmt. Und das typische zweispaltige Layout war noch viele Jahre lang auf vielen Computerbildschirmen zu sehen.

Wer immer noch diesen märchenhaften Zeiten nachtrauert, hat eine ganze Reihe von Programmen zur Auswahl, welche dem (inzwischen eingestellten) Norton Commander nachempfunden sind. Mit dem muCommander gibt es auch einen Vertreter aus dem Open-Source-Lager (GPL v3). Er ist in Java programmiert und läuft deshalb auf allen Betriebssystemen, für die eine Java-Laufzeitumgebung verfügbar ist (Windows, Mac OS, Linux, Solaris u.a.). Auf dem Mac OS ist die Benutzeroberfläche recht gut an die Aqua-Optik angepasst, und auch von der für Java-Programme typischen Trägheit merkt man wenig. muCommander kann nicht nur lokale Dateien verwalten, sondern über SMB, FTP, SFTP, HTTP und NFS auch auf entfernte Datenträger zugreifen – insofern ist das Programm gleichzeitig auch ein Ersatz für einen FTP-Client.

Neues Frontend Editing für TYPO3 4.3

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In seinem Blog berichtet TYPO3 Core Team Member Jeff Segars über den Prototypen für ein neues Frontend Editing in TYPO3, das in die nächste Version 4.3 einfliessen soll. Auch wenn das Demo-Video optisch noch nicht ganz so gefällig ist wie der obige Screenshot, so wird doch klar, dass sich hier ein enormer Entwicklungsschritt anbahnt: Neue Content-Elemente können per Drag and Drop eingefügt werden, der Editor öffnet sich flüssig als Layer und schreibt die Inhalte per AJAX (ohne Seiten-Reload) in die Datenbank. Das Ganze soll zudem sowohl mit dem klassischen Spaltenkonzept als auch mit TemplaVoilà funktionieren.

Wenn alles klappt wie geplant, dann steht das neue Frontend Editing im Januar 2009 mit TYPO3 4.3 zur Verfügung. Insbesondere wer es mit technisch unbedarften Content-Managern zu tun hat darf sich von diesem Update also einiges versprechen.

piwik_psi: Piwik Webstatistics für TYPOlight

Es ist ein Glücksfall, wenn man zwei bewährte Applikationen miteinander verschmelzen kann. Die Extension piwik_psi ist genau so ein Glücksfall: Sie erlaubt es, die Zugriffsstatistik einer Piwik-Installation direkt im Backend von TYPOlight anzuzeigen. Ein CMS-Administrator muss sich dadurch nicht mehr in ein separates System einloggen, nur um die Besucherzahlen zu überprüfen, sondern kann dies im Rahmen seiner sonstigen Arbeiten erledigen.

piwik_psi bindet nicht einfach Piwik 1:1 als iFrame ein, sondern macht sich das Widget-Konzept von Piwik zu nutze. Dadurch integriert sich die Statstik sehr harmonisch in das TYPOlight-Backend. Die Navigationsstruktur (Übersicht – Benutzer – Aktionen – Referers) entspricht dem von Piwik, und auch die Auswahl des Zeitfensters findet sich wieder. Einzelne Navigationspunkte sind allerdings noch leer, die Extension ist also noch nicht wirklich fertig.

Um es nochmals ganz deutlich zu sagen: piwik_psi erlaubt es lediglich, eine TYPOlight-Installation an eine Piwik-Installation anzubinden, so dass die Seitenaufrufe von TYPOlight in Piwik gezählt und die Resultate wieder in TYPOlight angezeigt werden. Wer die Extension nutzt, muss also Piwik zusätzlich installieren. Wenn diese Vorbedingung erfüllt ist, geht der Rest aber sehr einfach: piwik_psi wird wie jede Extension andere installiert, und man muss lediglich verstehen, wo man welche Werte in TYPOlight eintragen muss, damit die Verbindung mit Piwik zustande kommt. (Es handelt sich um die Site-ID und das Piwik-Token, die man in den Seitenlayouts eintragen muss – dort, wo man auch ein Google Analytics Tag setzen würde. Beide Werte findet man im Piwik-Admin.)