Peter Stevens – Consultant beim Schweizer Internet-Dienstleister Namics und ehemaliges Vorstandsmitglied der Swiss Open Systems User Group – erklärt in einem Grundlagenartikel die ökonomischen Aspekte von Open Source Software. Es geht im dabei weniger um die Frage, wie Unternehmen mit freier Software Geld einsparen können, sondern wie man mit einem Produkt, das für alle kostenlos verfügbar ist, trotzdem Geld verdienen kann.
Open Source Software
Firefox Extensions für Nicht-Web-Entwickler
Letzte Aktualisierung: 28. Februar 2012
Auch wenn Firefox ein gut ausgestatteter Browser ist: Man sollte sich trotzdem nicht mit der Standard-Version zufrieden geben. Erst die folgenden Extensions machen einen guten Browser zu einem perfekten Browser:
- Xmarks: Wer auf mehr als einem Rechner surft, braucht diese Extension zwingend: Sie synchronisiert Lesezeichen (Bookmarks, Favourites) zwischen verschiedenen Browsern, auf demselben oder auf verschiedenen Rechnern. Xmarks funktioniert vollautomatisch, zuverlässig und schnell – egal ob man mit Firefox, Internet Explorer, Safari oder Chrome surft und egal auf welchem Betriebssystem. Wer ausschliesslich Firefox nutzt, ist allerdings mit dem fix eingebauten Firefox Sync ebenfalls gut bedient.
- Search Preview: Blendet in den Trefferlisten von Google, Yahoo und Bing eine Miniaturansicht pro Treffer ein. Simpel, erhöht die Übersicht aber ungemein.
- Google/Yandex: Will man die URL eines PDF-Dokuments aus der Google-Trefferliste per Rechtsklick kopieren, so klappt nicht, weil Google einen Redirect eingebaut hat. Diese Extension schafft Abhilfe.
- Bookmarks Duplicate Detector: Warnt, wenn man eine URL bookmarken will, die in den Lesezeichen bereits vorkommt.
- Boox: Diverse Zusatzoptionen für den Umgang mit Bookmarks. Ich persönliche habe diese Extension v.a. deshalb installiert, weil man damit den Ablageort eines Bookmarks lokalisieren kann, den man per Volltextsuche gefunden hat (wer nur letzteres braucht kann sich Go Parent Folder und Show Parent Folder anschauen).
- All-in-One Sidebar: Standardmässig zeigt Firefox nur Lesezeichen und Chronik im Sidebar an. Mit dem All-in-One Sidebar werden auch Downloads, Add-ins, Seiteninformationen und viele andere nützliche Dinge, für die Firefox sonst einen eigenen Dialog öffnet, direkt im Sidebar angezeigt. Viele Einstellungsmöglichkeiten – u.a. kann der Sidebar rechts statt links platziert werden (wo er auch hingehört).
- Organize Status Bar: Erlaubt es, die Reihenfolge der Icons in der Statusleiste am unteren Fensterrand frei zu wählen (so wie dies in den Symbolleisten standardmässig möglich ist).
- Status Buttons: Erlaubt es, Symbolleisten-Symbole auch in der Statusleiste zu platzieren.
- Tab Mix Plus: Tabbed Browsing ist an sich schon eine geniale Sache. Das wahre Potential erschliesst sich aber erst durch Tab Mix Plus: Mit dieser Extension kann man das Verhalten der Registerkarten (Tabs) im Detail steuern kann – inklusive die Option, einen versehentlich geschlossenen Tab wieder zu öffnen.
- Locationbar2: Formatiert nicht nur die URL in der Adresszeile zwecks besserer Lesbarkeit, sondern erlaubt es auch, ein beliebiges Verzeichnis im Pfad direkt anzuspringen (was auch die früher von mir benutzte Extension Go up überflüssig macht).
- Fission: Stellt den Fortschrittsbalken beim Laden einer Site direkt in der Adresszeile dar (wie bei Apple Safari).
- Line Marker: Erlaubt es, Textpassagen in einer Webseite mit einem virtuellen Leuchtstift zu markieren. Diese Markierungen werden im Profil gespeichert und bleiben somit erhalten.
- QuickPageZoom: Macht die Zoom-Funktion über Buttons zugänglich.
- Favicon Picker: Erlaubt es, das Icon eines Bookmarks zu bearbeiten bzw. zu korrigieren (Details hier).
- It’s All Text: Sehr elegante Lösung, um den Inhalt von Formularfeldern in einem externen Texteditor zu bearbeiten (Details hier).
- QuickRestart: Erlaubt den Neustart von Firefox per Menübefehl (Details hier).
- Brief: Der schönste RSS-Reader für Firefox (Details hier).
- Menu Editor: Erlaubt es, die Menüs von Firefox nach den eigenen Bedürfnissen zu reorganisieren. Insbesondere dann hilfreich, wenn man viele Extensions installiert hat (Details hier).
- Password Exporter: Exportiert und importiert die im Firefox gespeicherten Logins/Passwörter. Unverzichtbar, wenn man seinen Rechner neu aufsetzt, aber auch aus Backup-Gründen empfehlenswert.
- Shorten URL: Eine sehr effiziente Lösung, um von der aktuellen Seite eine Kurz-URL zu erzeugen (z.B. für Twitter).
- FireShot: Ein gut ausgestattetes Screenshot-Tool, mit dem man auch lange Webseiten in einem Stück abbilden kann.
Auch schön, aber nicht ganz so zwingend:
- Firefox Showcase: Wenn man in einer grösseren Zahl von Tabs die Übersicht verloren hat, hilft diese Extension mit Vorschaubildern aller geöffneten Seiten. Wie beim Internet Explorer 7, aber viel raffinierter. Einfachere Alternative: Tab Catalog.
- Keyconfig enhanced: Mit Tastenkombinationen ist man eben doch am schnellsten. Diese Extension verschafft den Überblick über alle Firefox-Shortcuts und erlaubt es, Tastenkombinationen zu editieren oder neu anzulegen.
- GButts: Erlaubt den raschen Zugriff auf (fast) alle Google-Services. Kann man sich zwar auch über die Lesezeichen-Symbolleiste selbst basteln, ist so aber komfortabler und hübscher.
- Flagfox: Zeigt den Server-Standort einer Website als Flagge im Statusbar (beim Mouseover auch die IP-Adresse). Und mit Server Spy erfährt man auch gleich noch, welche Webserver-Software zum Einsatz kommt.
- Clippings: Erlaubt es, häufig benutzte Texte als Textbausteine im Browser zu speichern. Auch wenn es grundsätzlich sinnvoller wäre, dies über ein systemweit verfügbares Programm zu lösen, so kann es doch Situationen geben, in denen Clippings eine gute Alternative darstellt.
- Fast Video Download: Erlaubt es, Flash-Videos von den wichtigsten Video-Sites (YouTube, Google Video und andere) auf Knopfdruck herunterzuladen. (Alternative: Flash Video Downloader)
- PDF Download: Je nach Browser-Einstellung wird ein PDF-Dokument, das man auf einer Website anklickt, entweder heruntergeladen oder angezeigt (direkt im Browser-Fenster oder in einem separaten Programm). Wer nicht in jeder Situation dasselbe Verhalten braucht, sondern die Wahl haben möchte, erhält dank PDF Download bei jedem PDF-Dokument einen Dialog mit den verschiedenen Möglichkeiten präsentiert.
- Firefox PDF Plugin for Mac OS X: Löst das mac-spezifische Problem, dass Firefox PDF-Dateien immer auf dem Desktop speichert, um sie anzuzeigen. Ist dieses Plugin installiert, so werden PDFs direkt im Browser-Fenster angezeigt (wie mit Safari).
- abcTajpu: Erlaubt es, beliebige Sonderzeichen in Web-Formulare einzufügen (Details hier).
Umbenennung: Aus Democracy Player wird Miro
Als Collector’s Edition wird die neueste Version 0.9.6 des Democracy Players angekündigt: «Last version before name change!» Eine nicht ganz ernsthafte Ankündigung eines ernsthaften Themas: Der Player, der für die Demokratisierung des Mediums Internet-TV steht, soll spätestens ab der Version 1.0 den Namen Miro tragen. Die Begründung dafür lautet wie folgt:
«… the name [Democracy Player] … confused a huge number of potential users. In all our debates about whether you could call something ‘Democracy’ and how people would react to the name, we hadn’t realized that so many people would simply assume that the software was for politicians and videos about politics. We hear this response over and over, and it’s a real limitation to our user base. So we’re changing the name to Miro.»
Persönlich finde ich es schade, dass der programmatische Name aufgegeben wird – Miro ist absolut austauschbar und könnte für einen Weichspüler, einen japanischen Kleinwagen oder einen Schokoriegel stehen. Nur eine gut getextete Subline kann dies noch retten…
Screencasts über Open Source Software
Datenschutz-Hinweis: Wenn Sie dieses Video abspielen, können Sie von YouTube getrackt werden.
Es ist wesentlich einfacher, sich in eine neue Software hineinzudenken, wenn man einem erfahrenen Anwender über die Schulter schauen kann. Screencasts («Bildschirmvideos») erfüllen genau diesen Zweck, allerdings zeit- und ortsunabhängig. Auch Open Source Software wird zunehmend auf diesem Weg dokumentiert – man muss die Screencasts nur finden.
- Eine populäre Adresse ist www.ubuntuvideo.com. Zentrales Thema ist die Linux-Distribution Ubuntu, wobei nebst Screencasts auch normale Videos abrufbar sind. Qualität und Niveau der Beiträge sind sehr unterschiedlich, aber es finden sich immer wieder gut gemachte Tutorials oder eindrückliche Demos darunter. Nicht verpassen sollte man auch das Interview mit dem Ubuntu-Sponsor Mark Shuttleworth.
- Weitere gute Quellen für Screencasts über Ubuntu ist die offizielle Ubuntu-Website sowie die Site Ubuntu Clips.
- Unter der eingängigen Adresse www.openscreencast.de soll ein Portal für Screencasts über freie Software entstehen, wobei auch die Screencasts selbst unter einer Open-Conten-Lizenz stehen. Der Java-Player auf der Seite machte bei meinen Tests noch Probleme, man kann die Screencasts aber auch im Ogg- oder MP4-Format herunterladen.
- learn2use ist nicht open-source-spezifisch, doch finden sich hier diverse Screencasts über verschiedene Linux-Distributionen, OpenOffice.org, Firefox und andere freie Software.
- Der Techview-Podcast ist noch jung, ein abschliessendes Urteil noch zu früh. Interesse weckt aber die mehrteilige, deutschsprachige Serie «Ubuntu-Switcher» für Windows-Anwender, die auf Linux umsteigen wollen.
OpenMoko: Open Source goes Mobile
Mit OpenMoko soll sich das Open-Source-Konzept auch auf Mobile Devices durchsetzen. Bisher basierten Mobiltelefone, SmartPhones und PDAs auf proprietären Betriebssystemen wie z.B. Windows Mobile, Palm OS oder Symbian – das Linux-basierte OpenMoko ist dagegen Open Source.
Das erste SmartPhone, das unter OpenMoko läuft, wird das Neo 1973 von First International Computer (FIC) sein. Dieses taiwanesische Unternehmen kennt man als Endkonsument nicht, er steht aber als OEM-Hersteller hinter namhaften Markenprodukten. In diesen Tagen wird eine Entwicklerversion des Geräts ausgeliefert, das Modell für die Endkonsumenten ist ab Oktober verfügbar.
Zend lanciert PHP-Framework
Zend – das Unternehmen, das PHP massgeblich mitentwickelt hat und mit Zend Studio eine der wichtigsten Entwicklungsumgebungen bereitstellt – hat die Version 1.0 des Zend Framework freigegeben. Dieses objektorientierte Framework für PHP5 setzt das Model-View-Controller-Konzept um, das durch Ruby on Rails populär geworden ist und beispielsweise auch in den PHP-Frameworks Symfony oder CakePHP genutzt wird (vgl. «PHP on Rails»: PHP-Frameworks mit MVC-Modell). Das Zend Framework setzt mindestens PHP 5.1.4 voraus und untersteht der BSD-Lizenz.
Die Gedanken sind frei: FreeMind Mindmapping Software

Wer eine freie Mindmapping-Software sucht, stösst unweigerlich auf FreeMind. FreeMind ist java-basiert und läuft somit auf allen Plattformen, für die ein Java Runtime Environment verfügbar ist (u.a. Windows, Mac OS X, Linux). Nach einer längeren Entwicklungspause – die letzte stabile Version 0.8 datiert vom September 2005 – ist seit einigen Monaten die Beta-Version 0.9 verfügbar.
Selbstverständlich verfügt FreeMind über die Basisfunktionalität einer jeden Mindmapping-Software: Ausgehend von einem Wurzelknoten kann man einen Baum aufbauen, wobei die einzelnen Knoten, Kanten und Teilbäume frei positioniert und formatiert werden können – definierbare Stilvorlagen und ein Satz von Standard-Icons helfen dabei. Eher spartanisch ist die Auto-Layout-Funktion: Sie kann nur aktiviert oder deaktiviert werden – unterschiedliche Darstellungsformen wie z.B. Sitemaps oder Organigramme fehlen. Um sich auch in grösseren Mindmaps orientieren zu können bietet FreeMind die Option, einzelne Teilbäume per Mausklick ein- und auszublenden oder über definierbare Filterregeln die anzuzeigenden Knoten zu steuern.
Jedem Knoten kann ein Kommentar zugeordnet werden. Da hier ein eigentlicher Text-Editor mit diversen Formatierungsoptionen zur Verfügung steht, kann man in seinem Mindmap auch umfangreichere Texte oder Tabellen unterbringen. Warum man diese Kommentare wahlweise auch im HTML-Format anzeigen und editieren kann, leuchtet allerdings nicht auf Anhieb ein. Ebenfalls pro Knoten können frei definierbare Attribute erfasst werden, die dann als Tabelle unter dem Knoten hängen, aber auch ausgeblendet oder gefiltert werden können. Ein nicht alltägliches Feature, das dann spannend ist, wenn man die Knoten kategorisieren oder gewichten möchte.
FreeMind speichert MindMaps im XML-Format, so dass diese vergleichweise einfach auch mit anderen Applikationen verarbeitet werden können. Der Datenaustausch mit dem Marktführer Mindjet MindManager ist trotzdem etwas umständlich, wie man hier nachlesen kann.
Insgesamt ist FreeMind ein praxistaugliches Tool für Standardaufgaben. Im Details fühlt es sich allerdings oft etwas hakelig und unkonventionell an, und als plattformübergreifende Java-Applikation lässt es betriebssystem-spezifische Konventionen unberücksichtigt (z.B. bei der Gestaltung von Dialogen). Bezüglich Leistungsumfang kann es – trotz einiger spannender Ansätze – nicht mit dem kommerziellen Mindjet MindManager konkurrieren.
Neues TYPO3 Handbuch für Redakteure

Es gibt inzwischen eine ganze Reihe von Fachbüchern über TYPO3 – die meisten davon richten sich allerdings an Administratoren oder Entwickler, also IT-Fachpersonal. Mangel herrscht dagegen an guten Anleitungen für Content Managers – also Personen, die für die Inhaltsaktualisierung zuständig sind. Ansätze aus der Community wie das Handbuch für Redakteure von Werner Altmann oder die Einführung für Web-Autoren von Hubert Partl und Tobias Müller-Prothmann sind oft veraltet oder im Detail zu wenig ausführlich.
Abhilfe schafft hier das TYPO3 Handbuch für Redakteure von Michael Bielitza und Christoph Klümpel, das dieser Tage im O’Reilly-Verlag erscheint: Es deckt bereits die kommende TYPO3 Version 4.2 ab und beantwortet auf 464 Seiten wohl jede Frage, die sich einem Content-Manager stellen könnte. Ausserdem gibt es eine informative Website zum Buch, die in Blog-Form Praxis-Tipps und News zu TYPO3 bereitstellt.
(via TYPO3 Blogger)
Sunbird 0.5: Zögerliche Weiterentwicklung des Mozilla-Kalenders
Mit einem halben Jahr Verspätung haben die Entwickler der Kalender-Applikation Sunbird die Version 0.5 vorgestellt (vgl. Sunbird & Lightning: Die Mozilla-Kalender). Es ist kein revolutionäres Update, Verbesserungen bei der Stabilität, der Performance und der Usability standen im Vordergrund. Details sind den Release Notes zu entnehmen.
Insgesamt scheint Sunbird im Vergleich zu Firefox und Thunderbird deutlich weniger Aufmerksamkeit zu bekommen: Die neuste Version wird noch immer als Entwickler-Release deklariert, und auch das Angebot an Extensions ist bescheiden. Mit dem MacBird-Skin sieht die Applikation inzwischen aber schon ganz ansehnlich aus.
World66 und Wikitravel: Reiseführer nach dem Wikipedia-Prinzip

World66 ist der Versuch, einen kollektiv verfassten Reiseführer für die ganze Welt zu erstellen. Ähnlich wie bei einem Wiki kann jeder Content erfassen oder überarbeiten – auch anonym, falls man dies möchte. Alle Inhalte von World66 unterstehen einer Creative Commons Licence (Attribution/Share alike).
Wikitravel macht im Prinzip dasselbe und benutzt exakt dieselbe CC-Lizenz. Anders als beim rein englischsprachigen World66 sind die Texte hier in einem Dutzend Sprachen verfügbar. Da Wikitravel die MediaWiki-Software einsetzt, wirkt es auf den ersten Blick wie ein Projekt der Wikimedia Foundation (was es aber nicht ist).
Wohin sich die beiden Plattformen entwickeln werden, ist im Moment unklar: Vor einem guten Jahr wurden sie von einem kommerziellen Unternehmen namens Internet Brands übernommen. Es bestehen Pläne, Doppelspurigkeiten zu eliminieren und World66 und Wikitravel auf ihre spezifischen Stärken zu fokussieren. Ausserdem sollen die Plattformen als Werbeträger vermarktet werden. Ob dies von der Community goutiert wird, muss sich allerdings erst zeigen.