TYPO3 Workbench: Firefox-Extension für TYPO3-Administratoren

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Basierend auf der Firefox-Extension TYPO3 Backend hat Markus Söth die Extension TYPO3 Workbench entwickelt. Sie bietet eine Reihe von Funktionen, die man zwar alle auch auf anderem Weg erreichen kann, die aber die Arbeit für einen TYPO3-Administrator wesentlich bequemer gestalten. Dazu gehören:

  • Zugriff auf das Backend einer TYPO3-Website (Login-Seite wird in einem neuen Browser-Tab geöffnet)
  • lokale TypoScript- und TSconfig-Referenz
  • Suche nach Extensions im TYPO3 Extension Repository (TER)
  • Suche nach Stichwörtern in den wichtigsten TYPO3-Foren und -Mailing-Listen

HandBrake: DVD Ripper für Windows, Mac und Linux

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Fragen Sie mich bitte nicht, warum diese Software ausgerechnet HandBrake heisst. Denn während die Filmindustrie bekanntlich DVD-Kopien möglichst ausbremsen möchte, tut HandBrake genau das Gegenteil: Die Software erlaubt es, den Inhalt einer Video-DVD in eine Video-Datei zu konvertieren, wobei unterschiedliche Codecs und Qualitätsstufen zur Auswahl stehen.

Die Welt des digitalen Videos ist relativ komplex, sobald man nicht einfach nur eine DVD abspielen möchte. Insbesondere die Wahl des Dateiformats (Containers) und des Codecs ist nicht ganz trivial – daran kann auch HandBrake nichts ändern. Ansonsten ist die Software aber ausgesprochen benutzerfreundlich: Man wählt Quelle (die DVD), Ziel (die Datei) und Ausgabeformat (für Qualität, Dateigrösse und Zeitaufwand relevant), fügt die gewünschten Tracks in die Warteschlange (Queue) und klickt den Start-Button. Hat man eine geeignete Einstellung gefunden, so kann diese als Preset gespeichert werden; ein Dutzend Presets werden zudem mitgeliefert und sollten die häufigsten Anwendungsbereiche abdecken.

HandBrake steht für Windows, Mac OS X und Linux zur Verfügung und unterliegt der GNU General Public Licence (GPL).

Open Source Meets Business, Nürnberg

Heise hat schon früh das Potential von Open Source erkannt, in der Zeitschrift c’t regelmässig über Linux berichtet und mit dem Portal Heise Open eine kontinuierliche Berichterstattung über Open Source Software aufgebaut. Es ist deshalb nur konsequent, dass der Verlag auch eine Konferenz zu diesem Thema organisiert. Open Source Meets Business OSMB heisst der Event, der in der 3. Ausgabe vom 22. bis 24. Januar 2008 in Nürnberg stattfindet. Wie der Name klar zum Ausdruck bringt geht es dabei nicht um ein Insider-Treffern für die Community, sondern im Gegenteil darum, dass die Open-Source-Entwickler den Kontakt mit IT-Entscheidern, CIOs und CTOs herstellen.

BitNami: Open Source Software testen ohne Installationsaufwand

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Nehmen wir an, Sie wollen den Release Candidate des Open Source CMS Joomla 1.5 testen. Für die Installation möchten Sie möglichst wenig Aufwand betreiben – am liebsten so wenig wie bei der Installation einer ganz normalen Desktop-Applikation. Wie geht das?

Beispielsweise mit einem Installationspaket von BitNami. Das Projekt stellt diverse Open Source Server-Applikationen in Form von handlichen Installationspaketen (auch Stacks genannt) zur Verfügung. Ein professionell gestalteter Assistent führt durch die notwendigen Schritte, fragt Speicherort und Login-Daten ab, und installiert anschliessend selbständig alle benötigten Komponenten – nebst der Software selbst auch Webserver, Datenbank etc.

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Beim Joomla-Paket funktioniert das erstaunlich gut, sogar unter Windows Vista, das bekanntlich sehr restriktiv ist bezüglich Sicherheit und deshalb bei Installationsprozessen gelegentlich Probleme macht. Sobald der Installer seine Arbeit getan hat, öffnet sich der Browser und Joomla ist einsatzbereit. Was aber noch viel schöner ist: Genau so einfach, wie man ein Paket installiert, kann man es per Deinstallation auch wieder entfernen.

Das Angebot von BitName umfasst diverse Klassiker wie WordPress, Joomla, MediaWiki, Drupal, phpBB, Mantis, Trac, Alfresco oder Moodle. Zudem gibt es «neutrale» Stacks mit Apache, PHP und MySQL für Windows, Mac und Linux (WAMP, MAMP bzw. LAMP) in der Tradition von XAMPP, WOS oder The Uniform Server. Auch ein RubyStack mit Ruby on Rails für Windows ist verfügbar.

Siehe auch:

Enigma: Ein Kultspiel für Tüftler

Noch heute erinnere ich mich an ein Computerspiel auf meinem Atari ST namens Oxyd. Es war eine Kombination aus Geschicklichkeits- und Denkspiel, das Elemente von Memory und Kugellabyrinth in sich vereinte. Verglichen mit dem, was man heute auf Game-Konsolen zu sehen bekommt, war Oxyd ein absolut simples Spiel – aber ähnlich wie Tetris hat es das Zeug zum Klassiker.

Mit Enigma gibt es eine Neuauflage von Oxyd, die unter der GNU General Public Licence (GPL) steht. Das Game ist für Windows, Mac und Linux verfügbar und bietet dank unzähliger Levels Kurzweil für viele lange Winterabende. Denn sobald man sich auf Enigma einlässt, merkt man: It‘ simple – but not easy!

Onecore: Das Single Page CMS

Coreone CMS Screenshot

Onecore ist vielleicht nicht das allerkleinste CMS der Welt, aber schon ziemlich nah dran. Man könnte es ein Micro CMS nennen, aber mir ist der Begriff Single Page CMS lieber, weil er im doppelten Sinn zutrifft: Onecore wurde dazu geschaffen, um eine einzelne Webpage zu bewirtschaften – und auch das CMS selbst findet in einer einzigen PHP-Datei Platz (inklusive Content, wohlverstanden). Ein wirklich hübsches Skript vom jungen Schweizer Entwickler Remo Fritzsche.

Nehmen wir einen konkreten Anwendungsfall: Um die URLs, die ich auf meinem Mobiltelefon regelmässig brauche, nicht mühsam auf der Handy-Tastatur eintippen zu müssen, habe ich mir eine kleine Link-Sammlung auf meinem Webserver angelegt. Diese Link-Sammlung ist eine einzige, schmucklose Seite, die möglichst schnell laden soll und die ich ein-, zweimal im Monat vom PC aus aktualisiere. Dies könnte ich natürlich mit einem Editor tun, der auch FTP-Zugriff unterstützt, aber für die paar kleinen Änderungen ist mir dies zu umständlich. Viel lieber möchte ich wie in einem Wiki spontant einen «Seite editieren»-Button klicken und die Updates einpflegen können, direkt im Browser. Genau dafür ist Onecore wie geschaffen: Indem man der URL ein ?edit anfügt, wird die Seite – nach einer Passwort-Abfrage – in einem Textfeld geöffnet und kann dort (als HTML-Code) editiert werden.

Onecore ist extrem einfach zu installieren: Da es keine Datenbank braucht, spielt man es einfach per FTP auf den Webserver. Der Dateiname des PHP-Skripts ist zugleich der Name der Seite, die es bewirtschaftet und kann frei gewählt werden (so lange die Endung *.php erhalten bleibt). Der Content wird direkt in das PHP-Skript geschrieben – das macht es einfach, die Seite samt CMS zu zügeln, auf der anderen Seite darf man bei einem allfälligen Onecore-Upgrade nicht vergessen, zuerst den Inhalt zu sichern.

Zu beachten ist, dass Onecore nur unter PHP5 läuft und korrekte Zugriffsrechte benötigt. Ausserdem legt Remo Fritzsche Wert auf den Hinweis, dass sich Onecore noch in Entwicklung befindet – es sind weitere Features geplant, ausserdem soll das CMS sicherer gemacht werden.

Onecore wird als «Free Software» bezeichnet; wie der Entwickler auf Anfrage mitteilte, kommt die GNU General Publice Licence (GPL) zur Anwendung.

Firefox 3: Was ist neu?

Inzwischen liegt die Beta 2 von Firefox 3 vor – Zeit, sich den neuen Open Source Browser etwas genauer anzuschauen:

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Die auffälligste Neuerung beim Firefox 3 ist die Adresszeile (engl. Location Bar): Beginnt man eine neue URL einzutippen, erscheinen im Dropdown nicht nur Vorschläge aus der History, sondern auch aus den Bookmarks. Ausserdem wird der Seitentitel mitangezeigt, was unter Umständen wesentlich informativer ist als die URL.

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Wer häufig grosse Dateien herunterlädt und keine allzu performante Internet-Anbindung besitzt, wird die Möglichkeit schätzen, neu einen Download zu unterbrechen und später wieder aufzunehmen.

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In der aktuellen Beta 2 noch nicht sichtbar ist das Redesign, das Firefox in der Version 3 erhalten soll. Dabei geht es nicht einfach nur darum, ein schöneres, moderneres Design umzusetzen, sondern Firefox möglichst in die Design-Welt des jeweiligen Betriebssystems zu integrieren – wie obige Grafik am Beispiel eines einzelnen Icons sehr schön zeigt.

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Ebenfalls überarbeitet worden ist der Lesezeichen-Manager: Bookmarks (Lesezeichen) und die History (Chronik) werden nun im gleichen Fenster angezeigt. Dies scheint mir eine gute Entscheidung, denn letztlich geht es in beiden Fällen darum, wichtige URLs wiederzufinden. Auch die Unterstützung von Tags wurde verbessert, Bookmarks können nun direkt bearbeitet werden (ähnlich wie bei der Extension Flat Bookmark Editing), und offenbar gibt es auch eine automatische Backup-Funktion, dank der man seine Bookmarks gemäss dem Stand der letzten Tage wiederherstellen kann.

Auch für Web-Entwickler und Extension-Programmierer hat die neue Firefox-Version einige Verbesserungen zu bieten, namentlich eine bessere CSS-Implementierung und die Unterstützung von JavaScript 1.8. Mehr Informationen zur aktuellen Beta 2 gibt es auf der Mozilla-Website.

Ist Google Knols wirklich eine Konkurrenz für die Wikipedia? Und nur für die Wikipedia?

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Viel ist in den letzten Tagen geschrieben worden über Googles neustes Projekt namens Knols, das am 13. Dezember 2007 im offiziellen Google Blog angekündigt wurde. Und obwohl es sich um eine private Beta-Phase handelt und erst wenige von der Plattform mehr als einen gigantischen Screenshot gesehen haben, sind sich alle einig: Google will eine Konkurrenz zur Wikipedia lancieren. Das scheint mir ein bisschen arg verkürzt.

Halten wir fest: Google Knols ist eine Plattform, welche grundlegende Artikel (oder eben Knols = Units of Knowledge) zu Themen aus allen Wissensgebieten bereitstellen will. Dies ist zweifellos eine Parallele zur Wikipedia. Auch dass auf Knols grundsätzlich jeder publizieren kann, der möchte, erinnert an die freie Enzyklopädie. Es gibt aber auch einige wesentliche Unterschiede:

  • Bei Google Knols wird jeder Artikel von einem einzigen Autor verfasst, und dieser wird prominent auf der entsprechenden Seite genannt. Bei der Wikipedia werden die Artikel in der Regel von vielen verschiedenen Personen geschrieben, deren Identität oft unklar und insgesamt unwichtig ist. Google Knols wird also Autoren anlocken, die sich als Spezialisten auf einem bestimmten Gebiet sehen und sich auf diesem Weg selbst vermarkten wollen. Den Wikipedianern dagegen geht es mehr um die Sache – jedenfalls kann man als Wikipedia-Autor kaum Berühmtheit ausserhalb der Community erlangen.
       
  • Ziel der Wikipedia ist es, jedes Thema möglichst neutral und umfassend zu behandeln. Das ist ein hoher Anspruch und führt oft zu intensiven Auseinandersetzungen, bringt aber im Idealfall Artikel hervor, welche alle wesentlichen Positionen beleuchten. Bei Google Knols dagegen stellt ein Autor seinen eigenen Standpunkt dar – ist jemand anderer Meinung, so schreibt er nicht den Originalartikel um, sondern hinterlässt einen Kommentar oder verfasst eine Peer Review bzw. einen Konkurrenzartikel. Letzteres wiederum wäre in der Wikipedia undenkbar.
       
  • Auch bei der Wikipedia gibt es Diskussionen, werden Beiträge anderer kommentiert und bewertet. All dies geschieht aber hinter den Kulissen – für den normalen Benutzer fühlt sich die Wikipedia wie eine normale Enzyklopädie an. Bei Google Knols dagegen gibt es viele klassische Web-2.0-Elemente: Kommentarfunktion, Rating, Peer Review, Related Content. Sie alle sollen mithelfen, relevanten Content an die Oberfläche zu spülen und zusammenhängende Informationen zu verbinden (bekanntlich eine Stärke von Google).

Google Knols konkurriert deshalb fast eher mit Blogs, Zeitungs- bzw. Zeitschriften-Websites und Wissensplattformen (z.B. www.akademie.de, www.wissen.de, www.about.com). Mit dem Versprechen, eine grosse Reichweite zu erzielen und zugleich die Autoren an den Werbeeinnahmen zu beteiligen, will Google publikationswillige Fachleute anlocken und so ohne eigene redaktionelle Leistung relevanten Content aufbauen. Dafür stellt Google die Plattform und die Hosting-Kapazität zur Verfügung:

«Writers only need to write; we’ll do the rest.»

Das ist smart. Knols dürfte eines der bedeutendsten Projekte sein, das Google je lanciert hat. Nicht nur die Wikipedia, sondern auch Medienhäuser und Verlage werden die neue Konkurrenz spüren. Und es stellt sich die Frage, ob hier nicht eine Grenze überschritten wird, die uns allen zu denken geben müsste: Google könnte schon bald nicht mehr nur die beherrschende Suchmaschine sein, sondern auch ein dominierender Content Provider. Ob dies der Informationsfreiheit, der Meinungsvielfalt und dem Wissensaustausch dient (wie Google das selbst gerne sieht), oder ob es einen weiteren Schritt in Richtung Informations-Monopol darstellt, muss sich erst noch weisen. Kritisch scheinen mir dabei folgende Punkte:

  • Exklusivität – Google erhebt nach eigenen Aussagen keinen Exklusivitätsanspruch auf die Inhalte von Google Knols: «Google will not ask for any exclusivity on any of this content and will make that content available to any other search engine.» Was dies im Detail bedeutet, bedarf sicher noch der Klärung. Darf ein Autor einen Knols-Artikel auch in einer Zeitung oder in einem Buch veröffentlichen? Unterliegen die Artikel einer Creative Commons Licence oder gar der GDFL?
      
  • Selektion der Autoren und inhaltliche Zensur – Nach heutigen Aussagen wird Google keinen Einfluss auf die Inhalte von Knols nehmen: «Google will not serve as an editor in any way, and will not bless any content. All editorial responsibilities and control will rest with the authors. […] Anyone will be free to write.» Bleibt es dabei, dann kann Google Knols tatsächlich eine Plattform des freien Wissens- und Meinungsaustauschs werden. Nicht vergessen sind aber die Zensurmassnahmen von Google bei Google Maps (Stichwort: Irak) und bei Google Search (Stichwort: China).
      
  • Positionierung in den Google Suchresultaten – Entscheidend für Erfolg oder Misserfolg von Google Knols dürfte auch sein, wie die Inhalte in den Suchmaschinen auftauchen, insbesondere in der Google Search. Wikipedia-Artikel besetzen heute oft die Spitzenplätze in den Trefferlisten, was für die Akzeptanz der freien Enzyklopädie ganz entscheidend ist. Wird Google bei der eigenen Suche Google Knols in irgend einer Weise bevorzugen (z.B. so wie die Ergebnisse von Google News) und damit die eigenen Relevanzkriterien umgehen?