Die Wikipedia bekommt einen WYSIWYG-Editor

Prototyp des Visual Editors für MediaWiki

Eine der grössten Hürden für neue bzw. weniger routinierte Wikipedia-Autoren ist der archaisch anmutende Editor: Wer einen Artikel anlegen oder überarbeiten will, kommt kaum darum herum, sich in Wikitext (wie die spezielle Auszeichnungssprache der MediaWiki-Software heisst) einzuarbeiten. Im Zeitalter von WYSIWYG-Editoren ist das gewöhnungsbedürftig, auch wenn es gute Gründe dafür gibt. Wikitext ist über die Jahre zu einer ziemlich mächtigen Sprache herangewachsen, und entsprechend ist es nicht trivial, dafür einen benutzerfreundlichen und zuverlässigen Editor zu entwickeln. Wer mit WYSIWYG-HTML-Editoren arbeitet, kann dies gut nachvollziehen – auch diese produzieren nicht immer effizienten und fehlerfreien Code und sind zudem nicht immer so bequem in der Anwendung, wie man auf den ersten Blick glauben würde.

Trotzdem hat sich die Wikimedia Foundation an die Entwicklung eines visuellen Editors gewagt, denn die stagnierenden Benutzerzahlen der Wikipedia sind nicht zuletzt auf die zu komplexe Benutzeroberfläche zurückzuführen. Inzwischen ist ein erster Prototyp des Visual Editors verfügbar, der allerdings erst sehr grundlegende Funktionen bereitstellt (und damit noch weniger weit geht als der heutige Wikipedia-Editor):

Toolbar des Visual Editors

In der Visual Editor Sandbox kann man diesen Prototypen gefahrlos testen und Feedback an die Entwickler geben. Bis dieser Editor in der Wikipedia ausgerollt wird, dürfte es allerdings noch mindestens ein halbes Jahr dauern, wie man im Blog der Wikimedia Foundation nachlesen kann. Denn:

“It’s the biggest and most important change to our user experience we’ve ever undertaken.”

WebOS wird Open Source Software

Das Tablet- und Smartphone-Betriebssystem WebOS hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich: Einst vom PDA-Pionier Palm als Nachfolger des Palm OS entwickelt, wurde es vom neuen Besitzer Hewlett-Packard faktisch aufgegeben, als dieser vor einigen Monaten ankündigte, keine WebOS-Hardware mehr anzubieten.

Die neue HP-Chefin Meg Whitman beurteilt nun aber offenbar die Chancen und die strategische Bedeutung von WebOS anders als ihr glückloser Vorgänger Léo Apotheker: Ohne wirklich konkret zu werden liess sie durchblicken, dass HP auch in Zukunft WebOS-Geräte anbieten will. Vor allem aber schaffte sie Klarheit bezüglich des Schicksals des Betriebssystems: WebOS wird als Open Source Software freigegeben, wobei HP die Koordination übernehmen und so eine geregelte Entwicklung der Plattform sicherstellen will, die auch für andere Hardware-Hersteller attraktiv ist.

Dass ein Open-Source-Betriebssystem für Mobile Devices erfolgreich sein kann, hat Android eindrücklich bewiesen, das derzeit allen Closed-Source-Plattformen den Rang abläuft; ob sich allerdings WebOS als Alternative dazu etablieren kann, bleibt abzuwarten. Nebst den technischen Qualitäten der Plattform wird sicher die Frage entscheidend sein, ob noch eine relevante Zahl von Entwicklern und Hardware-Anbietern genügend Vertrauen in die mittelfristige Zukunft von WebOS haben, um auf den Herausforderer zu setzen.

Lightbox Plus für WordPress

Lightbox Plus (Plug-in für WordPress)

Detailansichten von Bildern, die sich in einer Lightbox bzw. einem Lightwindow öffnen, sind heute fast schon Standard. Eine schöne Lösung, um diesen Effekt auch auf WordPress-Blogs zu implementieren, ist Lightbox Plus. Das Plug-in funktioniert ohne weitere Konfiguration, bietet aber bei Bedarf detaillierte Einstellmöglichkeiten im WordPress-Backend. Unbedingt empfehlenswert!

P.S. Testen Sie den Effekt, indem Sie auf den obigen Screenshot klicken.

Growl wird kostenpflichtig – bleibt aber Open Source

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Nur allzu oft wird Open Source Software mit Freeware gleichgesetzt. Doch obwohl viele quelloffenen Programme kostenlos sind, ist das nicht der Kern des Open-Source-Prinzips, wie der berühmte Satz von Richard Stallmann verdeutlicht:

“Think free as in free speech, not free beer.”

Exemplarisch erleben das derzeit viele Mac-Benutzer, welche Growl installiert und schätzen gelernt haben: Das elegante Benachrichtigungssystem, das inzwischen von zahlreichen Applikationen unterstützt wird, macht mit der Version 1.3 den Schritt zur kostenpflichtigen Software, bleibt aber Open Source. Wer sich also die Mühe macht, den Quellcode selbst zu kompilieren, kommt weiterhin gratis an Growl – andernfalls sind CHF 2.00 fällig. Mit den Einnahmen werden Vollzeit-Programmierer bezahlt, welche sich um die Weiterentwicklung der Software kümmern.

Es ist wohl kein Zufall, dass die Einführung der Kostenpflicht kurz nach der Lancierung von Apples App Store erfolgt: Der App Store macht den Zahlungsvorgang einfacher denn je, und davon profitieren insbesondere unabhängige Entwickler von kleineren Programmen. Dass nun auch die Entwickler von Open Source Software diesen Weg beschreiten, ist per se nichts Schlechtes: Wenn der Ertrag tatsächlich dazu dient, die langfristige, professionelle Weiterentwicklung sicherzustellen, dann kann das nur im Interesse der Nutzer sein.

Calibre: Manager, Reader und Konverter für E-Books

Screenshot: Calibre auf Mac OS

Salopp formuliert ist Calibre für E-Books das, was iTunes für Audio- und Videoaufnahmen ist: Eine universelle Applikation, welche alle gängigen Aufgaben im Umgang mit diesem Medientyp meistert. Auch die Benutzeroberfläche von Calibre orientiert sich entfernt an iTunes.

Aber es gibt auch entscheidende Unterschiede: Denn während iTunes proprietäre Software ist, die primär den Zugang von iPods, iPhones und iPads zum iTunes Store sicherstellt, ist Calibre eine Open Source Software, die mit den Hardware-Readern diverser Hersteller zusammenarbeitet, diverse Quellen für E-Books erschliesst und die Konvertierung von E-Books in die verschiedensten Formate ermöglicht. Auch bei den Betriebssystemen ist Calibre universell, läuft es doch gleichermassen auf Windows, Mac OS und Linux.

Calibre muss man ganz einfach haben, wenn man einen E-Book-Reader besitzt. Es ist erstaunlich leistungsfähig – man darf sich einfach nicht von der etwas ungeschliffenen und teilweise leicht überladenen Benutzeroberfläche irritieren lassen.

SwissMoodleMoot, Zürich

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Der SwissMoodleDay heisst neu SwissMoodleMoot, und er findet am 10. September 2011 in Zürich statt. Themenschwerpunkt ist der Einsatz von Moodle in Bildungsinstitutionen, ferner geht es um Werkzeuge wie Mahara und Safe Exam Browser (SEB). Der Vormittag besteht aus drei Referaten im Plenum, am Nachmittag hat man die Wahl zwischen weiteren Referaten oder Workshops. Die Veranstaltung steht allen Interessierten offen und ist kostenlos, allerdings wird um eine Anmeldung gebeten.

FilExile: Unlöschbare Dateien und Verzeichnisse löschen

FilExile: Auswahl des zu löschenden Verzeichnisses

Manchmal widersetzt sich Windows, wenn man eine Datei oder ein Verzeichnis löschen will. Oft hat dies gute Gründe – sei es, dass man die erforderlichen Rechte nicht besitzt, sei es, dass eine Datei noch in Gebrauch ist. Gelegentlich aber lassen sich Dateien oder Verzeichnisse selbst dann nicht löschen, wenn eigentlich alle Voraussetzungen erfüllt wären. Das kann an zu langen Pfadnamen, an unerlaubten Zeichen in Dateinamen oder auch nur an der Mondphase liegen – jedenfalls ist dann guter Rat teuer.

Gelegentlich hilft es, wenn man den Löschbefehl nicht über den Windows Explorer, sondern über die Kommandozeile oder einen FTP-Client gibt. Eine bequeme und unter Umständen effektivere Alternative ist FilExile, ein einfaches Windows-Tool, das Verzeichnisse und die darin enthaltenen Dateien auch unter erschwerten Bedingungen löscht. Die Bedienung ist selbsterklärend, und das Löschen erfolgt ohne viel Federlesens – einzig wenn man vitale Verzeichnisse des Betriebssystems zur Löschung auswählt, wird der “Delete”-Button vorsorglich deaktiviert. Diese Sicherung lässt sich allerdings umgehen, indem man den Advanced Mode aktiviert.

FilExile: Vitale Verzeichnisse des Betriebssystems sind im Standard Mode geschützt

FilExile ist Open Source Software und setzt auf Robocopy auf, das seit Windows Vista standardmässig installiert ist.

(via Dimido)

Drupal Camp, Berlin

Drupal Camp Berlin 2011

Wer nicht an das Drupal Commerce Camp in Luzern reisen mag, dem ist vielleicht mit dem Drupal Camp in Berlin besser gedient. Am 17. und 18. September 2011 soll das L4 – Institut für Digitale Kommunikation GmbH zu einer “Drupal City” werden. Themen der Präsentationen sind alltägliche Probleme, spezielle Aufgabenstellungen sowie Drupal-Grundlagen.

Drupal Commerce Camp, Luzern

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Vom 2. bis 4. September 2011 findet an der Fachhochschule Luzern erstmals das Drupal Commerce Camp statt. Übergeordnetes Thema der Veranstaltung ist der Einsatz des bekannten Open-Source-CMS in Unternehmen. Zielgruppen sind deshalb nebst Drupal-Entwicklern und –Anwendern auch Manager und Projektverantwortliche aus Agenturen, Medienhäusern, NGOs und Unternehmen. Ein Tagesticket kostet 150 Franken, ein Ticket für alle drei Tage 300 Franken. Der Eintritt ist kostenlos, erfordert aber eine Anmeldung. Die erwarteten 200 bis 250 Teilnehmer können dafür täglich aus mindestens 12 Fachvorträgen und einer Keynote ihr individuelles Programm zusammenstellen. Der Anlass wird vom Verein Drupal Events organisiert.

CDs rippen mit fre:ac

Die Benutzeroberfläche von fre:ac

fre:ac steht für Free Audio Converter. Trotz des etwas sperrigen Namens und der nüchternen Benutzeroberfläche ist die Windows-Software mit GPL-Lizenz leistungsfähig und gut bedienbar. Sie unterstützt die Audio-Dateiformate MP3, MP4/M4A, WMA, Ogg Vorbis, FLAC, AAC, WAV und Bonk. Beim Rippen von CDs werden die Titelinformationen automatisch aus der CDDB/freedb-Datenbank abgerufen und für Dateinamen und Tags genutzt. fre:ac kann auch ganze Musikbibliotheken in ein anderes Format konvertieren, wobei die Verzeichnisstruktur und die Dateinamen beibehalten werden.