TYPO3: Usability-Team wird wiederbelebt

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Nicht zu unrecht hat TYPO3 den Ruf, ein ziemlich komplexes CMS zu sein. Das ist – unter anderem – eine Folge der nicht immer optimalen Usability im Backend, mit dem CMS-Administratoren und Content Managers arbeiten. Wenn man TYPO3 beherrscht, dann arbeitet man zwar speditiv und gerne damit, aber nach modernen Standards ist die Benutzerführung nicht gerade State of the Art, was Neulinge und technisch Unineressierte oft abschreckt.

Wie T3N berichtet hat nun Michael Stucki (Leiter der Weiterentwicklung von TYPO3 4.x) angekündigt, unter der Leitung von Jens Hoffmann das TYPO3-Usability-Team wiederzubeleben. Das sogenante Human Computer Interaction Team (HCI-Team) hatte bereits im April die TYPO3 Usability Survey gestartet. Im Juni wurde zudem die Entwicklung eines Install Tool 2.0 angekündigt mit dem Ziel, diesen inzwischen ziemlich chaotischen Teil des Backends besser zu strukturieren und zu entschlacken (vgl. Umfrage zum zukünftigen TYPO3 Install Tool).

Nachtrag: Wie Jens Hoffmann am 02.11.2007 in der Mailing-Liste klarstellte, ist das HCI-Team neu wesentlich direkter an das Core-Team angebunden. Als Kontaktpersonen zwischen den beiden Teams sind Jens Hoffmann (HCI-Team) und Benni Mack (Core-Team) benannt worden. Damit soll sichergestellt werden, dass Usability-Verbesserungen möglichst rasch in den Core einfliessen.

Cog: Schlanker Audio-Player für Mac OS X

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Als Mac-Benutzer hat man mit iTunes automatisch einen attraktiven und leistungsfähigen Audio- und Video-Player an Bord. Wer – aus welchen Gründen auch immer – trotzdem eine Alternative sucht, findet in Cog einen schlanken Audio-Player mit GNU General Public Licence. Cog besitzt ein sauberes Aqua-Interface, aber keinerlei visuelle Extras. Er spielt die folgenden Formate:

  • Ogg Vorbis
  • MP3
  • FLAC
  • Musepack
  • Monkeys Audio
  • Shorten
  • Wavpack
  • AAC
  • Apple Lossless
  • Wave/AIFF

Hervorzuheben ist ferner die Unterstützung von Last.fm. Cog liegt aktuell in der Version 0.06 vor, wobei die tiefe Versionsnummer ein krasses Unterstatement darstellt: Cog ist eine praxistaugliche, benutzerfreundliche Software, die man bedenkenlos einsetzen kann.

Kostenloser Download: Fachbuch über Drupal

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«Drupal: Community-Websites entwickeln und verwalten mit dem Open Source CMS» heisst das Buch von Holger Graf, das der Addison-Wesley Verlag zum kostenlosen Download freigegeben hat. Das mag daran liegen, dass das Buch nur die Drupal-Version 4.7 abdeckt (aktuell ist Durpal bei der Version 5.2 angekommen) – aber immerhin.

DokuWiki: PHP-Wiki ohne Datenbank

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Nebst dem bei der Wikipedia eingesetzten MediaWiki gibt es noch diverse andere Wiki-Lösungen – gegen 100 Namen listet die Website WikiMatrix auf, wo man alle Produkte über Dutzende von Kriterien miteinander vergleichen kann.

Eines der zentralen Unterscheidungskriterien betrifft die Frage, ob ein Wiki seine Daten in einer Datenbank oder in Dateien ablegt. Für grosse Wikis mit vielen Besuchern ist eine Datenbank sicher die richtige Lösung. Kleinere Wikis mit einem beschränkten Benutzerkreis kommen dagegen gut mit einer datei-basierten Datenspeicherung aus und lassen sich dadurch wesentlich einfacher auf einem Webserver installieren.

Ein populärer Vertreter der zweiten Gattung ist DokuWiki: Es bietet eine gute Grundausstattung und ist zudem über eine Plug-In-Architektur einfach erweiterbar (vgl. WikiMatrix Feature List). Hervorzuheben wären folgende Features:

  • History aller Änderungen mit Vergleichsmöglichkeit früherer Versionen
  • Einbindung von Bildern und anderen Media-Elementen
  • Namespace-Konzept
  • automatisch generiertes Seiteninhaltsverzeichnis
  • Benutzerverwaltung und Rechtemanagement
  • index-basierte Volltextsuche
  • Template-Konzept ermöglicht eine individuelle Optik
  • über 100 Plug-Ins verfügbar (beispielsweise für Musiknoten, chemische Formeln, Google Maps, Umfragen und Charts)

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Das einzige, was ich spontan vermisse, ist ein echter WYSIWYG-Editor. Zwar gibt es oberhalb des Eingabefelds Buttons für die wichtigsten Formatierungsoptionen, aber diese erzeugen nur Plaintext mit der klassischen Wiki-Syntax. Was für Wiki-Puristen genau das Richtige ist, könnte eine unnötige Hemmschwelle für weniger technisch orientiert Anwender sein. Ansonsten ist DokuWiki aber ein fast ideales System, um im Team online Dokumentationen aller Art zu erstellen.

DokuWiki ist in PHP entwicklet und unterliegt der GNU General Public Licence v2.

abcTajpu: Beliebige Sonderzeichen in Web-Formulare eingeben

Die Firefox Extension abcTajpu 

Wie gibt man einen Buchstaben mit einem wenig geläufigen Akzent oder gar ein Zeichen aus einem fremden Schriftsystem in ein Web-Formular ein? Sofern man den Firefox-Browser benutzt: mit der Extension abcTajpu. Diese stellt nämlich in einem übersichtlichen Kontektmenü alle denkbaren Zeichen zur Verfügung. Eine wirklich nützliche Sache, die nur einen einzigen Nachteil hat: dass das Dropdown nicht systemweit zur Verfügung steht.

Mindquarry: Collaboration Software mit ungewöhnlichen Ansätzen

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Mindquarry versteht sich selbst als «The Open Source Collaboration Software». Konzeptionell verwandt mit Lösungen wie ProjectPier, ActiveCollab oder Basecamp hat es einige interessante Besonderheiten. Zunächst basiert es technologisch weder auf PHP noch auf Ruby on Rails, sondern auf Java (J2EE). Dies wiederum macht es möglich, neben der web-basierten Server-Software auch noch eine (optionale) Client-Software anzubieten, die ebenfalls in Java programmiert ist und somit unter Windows, Mac OS X und Linux läuft. Mit diesem Client kann man auch offline arbeiten – dem haben die oben erwähnten Konkurrenten nichts entgegenzusetzen. Ausserdem ist die Timeline hervorzuheben, die nicht etwa zur Visualisierung des Projektplans im Stil eines Gantt-Charts dient, sondern einen intuitiven Zugriff auf frühere Versionen aller Daten bietet.

Auch Mindquarry beschränkt sich auf einige grundlegende Konzepte, um die Hürde für alle Anwender niedrig zu halten. Im wesentlichen gibt es Teams (und deren Members), Files (und Folders), Wikis (um gemeinsam Texte zu entwickeln und miteinander zu kommunizieren) sowie Tasks. Abgesehen davon, dass Tasks ein Fälligkeitsdatum haben können, gibt es keine Zeit- oder Ressourcenplanung – Mindquarry ist also wirklich eine Collaboration Software, aber kein Project Management Tool. Optisch kommt die Software farbenfroh daher, und es fällt der grosszügige (um nicht zu sagen: verschwenderische) Umgang mit Bildschirmfläche auf.

Mindquarry unterliegt der Mozilla Public Licence. Ein Versuch, die Software im Dualen Modell auch als kostenpflichtiges Produkt (als Hosted Service und mit professionellem Support) anzubieten, ist offenbar vor kurzem gescheitert, da sich die Geldgeber vom Projekt zurückgezogen haben.

notMac: Open-Source-Alterantive zu .Mac

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Verschiedene Synchronisations- und Web-Publishing-Funktionen von Mac OS X bzw. iLife sind nur in Verbindung mit einem kostenpflichtigen .Mac-Account von Apple nutzbar. Mit dem notMac Challenge rief ein Mac-Anwender dazu auf, eine kostenlose Alternative zu entwickeln und setzte dafür ein Preisgeld von 10’000 US-Dollar aus.

Der Sieger steht nun fest: Ben Spink hat eine Lösung entwickelt, mit dem man einen beliebigen Server mit Mac OS X zur Datensynchronisation oder als iDisk nutzen kann. Die Software ist Open Source, und bereits wird daran gearbeitet, dass man als Server auch Windows- und Linux-Rechner nutzen kann. Nach den Erfahrungen, welche die iPhone-Hacker gemacht haben, bleibt allerdings die Frage, ob sich Apple nicht etwas einfallen lassen wird, das solche Bestrebungen unterbindet. Zumindest das von iDisk entliehene Icon müsste notMac sicher noch überdenken, um Konflikte mit Cupertino zu vermeiden.

MediaCoder: Universeller Konverter für Audio und Video

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Im Bereich von Audio und Video gibt es eine riesige Zahl von unterschiedlichen Dateiformaten – manche sind einigermassen etabliert, viele sind eher Exoten. Ein Konverter für Audio- und Videodateien, der möglichst viele Formate beherrscht, gehört somit zur Grundausstattung eines jeden anspruchsvollen Computer-Anwenders.

Wer Windows nutzt und eine Open-Source-Lösung sucht, sollte MediaCoder in die engere Wahl miteinbeziehen: Abgesehen von der etwas spröden Benutzeroberfläche bietet das Programm eine Fülle von Formaten und Einstellmöglichkeiten, so dass man für die meisten Konvertierungsaufgaben gerüstet ist – selbst dann, wenn man ein File für einen Hardware-Player, ein Mobiltelefon oder eine Game-Konsole aufbereiten muss. Die grösste Schwierigkeit bei der Anwendung von MediaCoder sehe ich eigentlich darin, dass man als durchschnittlicher Computeranwender durch die vielen verschiedenen Codecs und Parameter schlicht überfordert ist, was aber kein Fehler des Programms ist, sondern in der Natur der Sache liegt.

MediaCoder untersteht der GNU General Public Licence und läuft bevorzugt unter Windows XP und Windows 2000. Windows Vista wird nicht ausgeschlossen, aber auch nicht empfohlen («may work, please report») – bei meinen Test hat es jedenfalls funktioniert. Für den Einsatz unter Linux ist Wine erforderlich.

Umfrage: Open Source in der Schweizer Geschäftswelt

Im Rahmen ihrer Berufsmatura schreiben Fabian Vogler und Michael Gysel eine Projektarbeit zum Thema «Open Source in der Schweizer Geschäftswelt». Dabei geht es insbesondere um Unterschiede beim Einsatz von Open Source
Software zwischen der Öffentlichen Verwaltung und der Privatwirtschaft. Die Projektvereinbarung kann hier eingesehen werden.

In diesem Zusammenhang haben Vogler und Gysel auch eine Online-Umfrage mit 9 Fragen erstellt und bitten nun Mitarbeiter von Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen, sich 5 Minuten Zeit zu nehmen, um diesen Fragebogen auszufüllen.

ProjectPier: ActiveCollab als Open-Source-Projekt weitergeführt

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Wie bereits berichtet hat der Entwickler der Projektmanagement-Lösung ActiveCollab beschlossen, sein einstiges Open-Source-Projekt zu kommerzialisieren (vgl. Richtungswechsel: activeCollab wird kommerzialisiert). Ein internationales Team von Entwicklern hat darauf beschlossen, den Code der letzten freien Version 0.7.1 in ein neues Projekt zu überführen und unter dem Namen ProjectPier weiter zu entwickeln. Mit dem Release 0.8 steht die PHP-Software nun erstmals der Community zur Verfügung.

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Anders als andere Projektmanagement- und Extranet-Lösungen arbeitet ProjectPier mit sehr einfachen, aber universellen Konzepten: Nachrichten, Aufgabenlisten, Milestones (Endtermine) und Dateien. Hinzu kommen Benachrichtigungs-, Tagging- und Kommentarfunktionen, wie sie im Web 2.0 üblich sind.

Bei ProjectPier stehen Einfachheit und Usability im Zentrum. Trotzdem handelt es sich um eine leistungsfähige Lösung mit Mandantenfähigkeit, die beliebig viele Projekte von unterschiedlichen Organisationen verwalten kann und ein dreistufiges Rechte-Management bietet. ProjectPier eignet sich für kleine und mittlere Unternehmen bzw. Communities und liegt in über einem Dutzend Sprachen vor.

ProjectPier unterliegt der Honest Public Licence (HPL). Technische Voraussetzungen sind PHP5 und MySQL (mit InnoDB).

Disclosure: Der Autor dieses Blogs ist Mitglied des ProjectPier-Teams.