KompoZer: WYSIWYG-Web-Editor auf Basis von Nvu

image

Wer ein Pendant zu DreamWeaver, GoLive oder FrontPage mit Open-Source-Lizenz sucht, wird kaum eine Software finden, die wirklich überzeugt. Ein Hoffnungsträger war seinerzeit das von Linspire auf Basis des Netscape Composer lancierte Nvu. Die im Juni 2005 vorgestellte Version 1.0 hatte allerdings diversen Fehler und war im Detail nicht ausgereift. Linspire hat die Software seither nicht mehr weiterentwickelt.

Unter dem Namen KompoZer gibt es allerdings einen inoffiziellen Nachfolger von Nvu, und das Projekt hat inzwischen mehrere Bugfix-Releases veröffentlicht. Damit ist KompoZer zwar noch immer kein wirklich ausgereifter Web-Editor, aber immerhin auf dem Weg dorthin. Konsequenterweise trägt das aktuelle Release nur die Versionsnummer 0.7.10, denn:

«[…] for 99% of the developers in the world, including myself, a «1.0» version means it’s ready for professional use. Nvu is very far from that. KompoZer is already much more stable than Nvu, but there are some bugfixes and features that are necessary before I can decently call it a 1.0 version.»

KompoZer ist für Windows, Mac OS X und Linux verfügbar.

Greenshot: Screenshot-Tool mit integriertem Grafik-Editor

image

Greenshot ist ein schön gemachtes Screenshot-Tool für Windows mit GPL-Lizenz, das nahe an das von mir bevorzugte FastStone Capture (Shareware, USD 19.95) herankommt.

Greenshot wird entweder manuell gestartet oder als Auto-Start-Programm installiert und sitzt dann im System Tray rechts unten. Einen Screenshot kann man entweder per Mausklick oder per Tastaturbefehl starten und dabei einen frei wählbaren Bereich, ein Fenster oder den gesamten Bildschirm abfotografieren.

Das Resultat kann man dann entweder in die Zwischenablage kopieren, in eine Datei schreiben, an einen Drucker senden oder – und das macht dieses Tool besonders interessant – an den eingebauten Grafik-Editor übergeben. Dort kann man den Screenshot rasch zuschneiden, mit elementaren Zeichenwerkzeugen bearbeiten oder mit Text versehen, ohne dass man dafür gleich Photoshop, GIMP oder ein anderes grosses Grafikprogramm anwerfen muss.

image

Greenshot ist ein übersichtliches und praxisorientiertes Tool, das man nur empfehlen kann. Im Vergleich mit dem oben erwähnten FastStone Capture vermisse ich einzig die Lupe, welche beim Abfotografieren eines frei wählbaren Bereichs die exakte Position des Cursors zeigt. Aber was nicht ist kann ja bei einem der nächsten Releases noch werden…

Ubuntu 8.04 Hardy Heron: Nie war es einfacher, Linux zu installieren

image

Ubuntu ist auf dem besten Weg, das Linux zu werden: Die einfache Installation, der übersichtliche GNOME-Desktop, das praxis-orientierte Software-Bundle und das freundliche «Wir helfen einander»-Image haben dazu beigetragen, dass Ubuntu in der breiten Öffentlichkeit mindestens so bekannt ist wie SuSE, Fedora (RedHat), Debian (auf dem Ubuntu übrigens basiert) oder Mandriva. Positiv fällt an Ubuntu auch der Release-Zyklus auf: Normalerweise im April und im Oktober eines Jahres erscheint jeweils eine neue Version, die praktischerweise nach dem Erscheinungsmonat benannt ist: Das nächste Release im April 2008 etwa heisst Ubuntu 8.04 (Codename: Hardy Heron = engl. kühner Reiher).

Von diesem Release ist inzwischen eine Beta-Version verfügbar, und wem die Installation von Linux bisher zu kompliziert, zu mühsam oder zu riskant war, der muss spätestens jetzt umdenken. Denn Ubuntu 8.04 lässt sich dank dem Installer Wubi wie ein ganz normales Programm per Assistent unter Windows installieren – ohne Partitionierung der Festplatte und ähnliche Massnahmen, die der Windows-Installation gefährlich werden könnten. Anschliessend hat man ein Dual-Boot-System mit Windows und Linux zur Verfügung, auf dem Linux so performant läuft, dass man es unter realen Bedingungen testen kann (auch wenn für einen langfristigen Einsatz weiterhin eine reguläre Installation auf einer eigenen Partition empfohlen wird). Und falls man sich irgendwann gegen Linux entscheidet, ist es per Uninstaller innert Minuten von der Festplatte entfernt. Einfacher geht’s nicht!

Schritt 1: Ubuntu downloaden

Alles, was man für eine Ubuntu-Installation unter Windows braucht, ist auf einem CD-Image im ISO-Format zusammengefasst. Die Datei kann hier herunterladen werden, wobei man die Wahl zwischen Ubuntu, Kubuntu, Edubuntu und einigen anderen Varianten hat. (Falls Sie den Unterschied nicht kennen und sich nicht einlesen möchte: Nehmen Sie das Standard-Paket Ubuntu.) Der Download umfasst mehrere hundert MByte, dauert also ein bisschen.

Schritt 2: Image auf CD brennen

Ein ISO-Image auf einen CD-Rohling brennen kann jedes CD-Brennprogramm. Falls Sie keines besitzen: InfraRecorder ist Open Source und erledigt diese Aufgabe klaglos. Den entsprechenden Befehl finden Sie im Menü «Aktionen» (bzw. «Actions»).

Schritt 3: Ubuntu installieren

image

Auf der gerade gebrannten CD finden Sie nun das Programm «Ubuntu CD Menü» (umenu.exe). das normalerweise automatisch gestartet wird, sobald Sie die CD einlegen. Es bietet die Wahl, Ubuntu entweder ohne Installation ab CD zu booten (und später allenfalls regulär zu installieren) oder aber eine Installation innerhalb von Windows vorzunehmen. Wählen Sie letzteres, so rufen Sie Wubi auf.

Schritt 4: Installationsparameter setzen

image

Die Konfiguration von Wubi beschränkt sich auf einen einzigen Dialog. Zentral ist die Entscheidung, auf welchem Laufwerk Ubuntu installiert werden soll, da im Minimum 2 GByte erforderlich sind. Der Button «Installieren» startet anschliessend den Installationsprozess, der nicht länger dauert als bei einem normalen Programm.

Schritt 5: Rechner neu starten

image

Auch wenn Ubuntu nun wie ein Windows-Programm auf der Festplatte liegt – gestartet wird es nicht aus Windows heraus, sondern indem man es beim Systemstart bootet. Deshalb muss der Rechner an dieser Stelle neu gestartet werden. Künftig sieht man unmittelbar nach dem Einschalten des Rechners jeweils den Windows-Bootloader, der die Auswahl zwischen Windows und Ubuntu bietet. Wählen Sie hier Ubuntu, und Sie sind drin!

Warnung

Ubuntu 8.04 ist noch im Beta-Stadium. Sie sollten es deshalb nur als Test-System nutzen, nicht für den produktiven Betrieb. Ausserdem ist es eine hervorragende Idee, das Backup – das Sie ja sowieso jede Woche machen – unmittelbar vor der Installation von Ubuntu durchzuführen, denn auch Wubi könnte natürlich noch einen Bug enthalten.

Tine 2.0: Die nächste Generation von eGroupWare?

image

eGroupWare ist eine der bekanntesten Groupware-Lösungen im Open-Source-Bereich. Sie verfügt über eine grosse Entwicklergemeinde und eine Vielzahl von Installationen. Meiner persönlichen Meinung nach ist die Software allerdings vergleichsweise heterogen und mit Funktionen überladen, was sich negativ auf die Usability auswirkt. Die Ankündigung, dass eine datenkompatible, aber von Grund auf neu programmierte Version 2.0 mit einer zeitgemässen Benutzeroberfläche in Entwicklung sei, hat deshalb spontan mein Interesse geweckt.

Inzwischen hat sich das Entwickler-Team von eGroupWare 2.0 allerdings mit den übrigen Entwicklern überworfen (oder umgekehrt), jedenfalls wird die Software nun unter dem Namen Tine 2.0 unabhängig von eGroupWare weiterentwickelt. Ob dies nun zum Vor- oder zum Nachteil des Projekts ist, kann man zum heutigen Zeitpunkt schwer beurteilen: Tine 2.0 wird sich dadurch freier entfalten und Altlasten hinter sich lassen können, dafür wird die Migration von eGroupWare 1.x auf Tine 2.0 schwieriger werden. Jedenfalls ist Tine bereits der zweite Fork in der Geschichte dieser Software, denn eGroupWare hatte sich seinerseits im Jahr 2003 aus phpGroupeWare abgespalten.

Zum heutigen Zeitpunkt ist der Milestone 2 in der Roadmap von Tine 2.0 erreicht. Verglichen mit dem riesigen Funktionsumfang von eGroupWare ist noch praktisch keine Funktionalität vorhanden – erst die Kontaktverwaltung, das CRM-Modul und eine einfache Task-Liste sind implementiert. Das Interface ist allerdings unvergleichlich moderner, arbeitet im Fullscreen-Modus und fühlt sich an wie eine Desktop-Applikation. Insofern darf man sehr gespannt sein, wie sich das Projekt entwickelt – und ein Blick auf die Demo-Installation lohnt sich schon heute.

ILIAS: Noch ein E-Learning-System auf PHP/MySQL-Basis

image

Nachdem in diesem Blog bereits Moodle und eFront Erwähnung gefunden haben, darf natürlich auch ein Hinweis auf ILIAS (Integriertes Lern-, Informations- und Arbeitskooperations-System) nicht fehlen. Das E-Learning-System geht auf ein Projekt an der Universität Köln zurück, wird aber inzwischen an verschiedensten Hochschulen eingesetzt und ist damit ein breit abgestütztes Open-Source-Projekt im akademischen Umfeld, wobei nebst der Uni Köln auch die ETH Zürich Koordinationsaufgaben übernimmt.

ILIAS ist ein sehr mächtiges System, bietet aber im Kern dieselben Funktionen wie andere E-Learning-Lösungen: Wissensvermittlung, Lernkontrolle und Interaktion. Im Praxiseinsatz als Dozent an der Hochschule Luzern empfand ich das System mit seinem enormen Leistungsumfang am Anfang etwas unübersichtlich; die wahren Qualitäten von ILIAS kommen vor allem bei regelmässigem Gebrauch zum tragen.

In technischer Hinsicht setzt auch ILIAS die gängige Kombination aus PHP und MySQL voraus. Als Lizenz kommt die GNU General Public Licence (GPL) zur Anwendung.

Belvedere: Dateien regelbasiert ablegen, löschen, umbenennen

image

Belvedere ist – ähnlich wie Texter – kleines Utility-Programm für Windows aus dem Umfeld des Lifehacker-Blogs. Damit können Dateien regelbasiert verschoben, gelöscht, umbenannt oder geöffnet werden, wobei sich eine oder mehrere Regeln basierend auf Name, Extension, Grösse, Datum oder Pfad der Datei definieren lassen. Auf diese Weise können beispielsweise temporäre Verzeichnisse automatisch geleert, der Desktop regelmässig aufgeräumt oder Dateien nach einer bestimmten Naming Convention umbenannt werden.

image Vorbild für Belvedere war Hazel, eine kommerzielle Software für Mac OS X. Belvedere ist demgegenüber Open Source, allerdings auch wesentlich einfacher gehalten als Hazel. Für Standardaufgaben ist Belvedere gut geeignet. Wer automatischen Vorgängen auf seinem Rechner generell misstraut wird sich über den Test-Modus beim Erstellen einer Regel freuen: Damit kann man sehen, welche Dateien durch die Regel bearbeitet würden, bevor die Regel effektiv in Aktion tritt.

eFront: Umfassende E-Learning-Lösung für Schulen und Unternehmen

image

Ob man eFront nun als E-Learning-Lösung, als Course Management System (CMS) oder als Human Capital Development System (O-Ton des Herstellers) bezeichnet, ist letztlich einerlei: Am Ende des Tages ist eFront ein gut konzipiertes und attraktiv gestaltetes System, mit dem Wissensvermittlung inkl. Erfolgskontrolle über eine Website stattfinden kann. Dazu gehört, dass Professors Kurse und Lektionen in Form von Webseiten erstellen können, die von Students durchgearbeitet werden. Dazu gehören aber auch Tests per Online-Formular, mit denen der Lernerfolg gemessen werden kann. Und natürlich gehören dazu auch Interaktionsmöglichkeiten zwischen den Students in Form von Foren und Chats. eFront ist damit für ähnliche Anwendungen konzipiert wie Moodle.

Eine Besonderheit scheint mir die Unterstützung von SCORM (Sharable Content Object Reference Model), einem übergeordneten Standard für den Austausch von web-basierten Lerninhalten. Wie gut der Austausch zwischen verschiedenen Systemen in der Praxis funktioniert, kann ich persönlich nicht beurteilen. Dass sich eFront an einem Standard orientiert, der in der E-Learning-Welt Gewicht hat, ist aber auf jeden Fall ein Pluspunkt bei einer Evaluation.

Hinter eFront steht ein Unternehmen aus Athen, welches das System seit 2001 entwickelt und erst 2007 als Open Source (CPAL-Lizenz) freigegeben hat. Wer also professionellen Support oder gar einen Hosted Service benötigt, findet in Epignosis einen professionellen Partner. Wer sich dagegen zutraut, eine Web-Applikation auf einem Web-Server mit PHP und MySQL selbst zu installieren, braucht für die Software kein Geld auszugeben.

Redmine: Project Management Tool für die Software-Entwicklung

image

Grundsätzlich kann man Redmine für unterschiedliche Projekttypen nutzen: Diskussionsforum, Wiki, Dokumentenablage oder Ticket-Verwaltung (Issue Tracker) sind elementare Konzepte einer jeden Projektmanagement-Lösung. Trotzdem spürt man, dass die Software in erster Linie für ein Entwickler-Team konzipiert wurde, das eine Anzahl von Tickets abarbeiten muss, um ein neues Software-Release fertigzustellen – nicht zuletzt am integrierten Codebrowser, der ein Subversion-Repository erschliesst.

Redmine ist damit nicht unähnlich zu Trac; während Trac allerdings in Python geschrieben ist, basiert Redmine auf Ruby on Rails. Da das Rails-Framework bei gängigen Hosting-Paketen meist nicht enthalten ist, ist es nicht ganz einfach, Redmine produktiv zu betreiben. Über einen BitName-Stack kann man es aber immerhin problemlos lokal testen.

Insgesamt wirkt Redmine sehr durchdacht, übersichtlich und sauber umgesetzt. Dass das Entwickler-Team von TYPO3 Version 5 ebenfalls mit Redmine arbeitet, dürfte dessen Popularität weiter Vorschub leisten. Das Tool gehört auf jede Shortlist wenn es darum geht, einen Issue Tracker mit integrierter Projektmanagement-Funktionalität zu evaluieren. Redmine unterliegt der GNU General Public Licence (GPL) und setzt nebst Ruby on Rails eine MySQL-Datenbank voraus.

Tag: Meta-Daten von Audio-Dateien bearbeiten unter Mac OS X

 image

Falls Sie durch die MP3 Tag Tools auf den Geschmack gekommen sind und nun einen Tag-Editor für den Mac suchen, so muss ich Sie vor falschen Hoffnungen warnen: Das Programm von Stephen F. Booth mit dem simplen Namen Tag ist mit den MP3 Tag Tools nicht zu vergleichen. Denn erstens ist es wesentlich einfacher gehalten, und zweitens kann man damit zwar Meta-Daten von FLAC, Ogg Vorbis, Monkey’s Audio und WavPack bearbeiten – aber eben nicht von MP3. Abgesehen davon ist es aber ein praktisches Programm, das man ohne einen einzigen Blick in die (nicht vorhandene) Dokumentation versteht.

Open Clip Art Library: Das Archiv für Public-Domain-Grafiken

image

Auch wenn Designer typischerweise die Nase rümpfen über Cliparts: Manchmal sind vorgefertigte Grafiken eben doch besser als reine Textwüsten. Die Open Clip Art Library bietet einen Fundus von gegen 14’000 Sujets aus der Public Domain, also ohne jegliche Einschränkung bei der Nutzung. Das Konzept überzeugt – bis auf die Suche, denn die Trefferliste zeigt keine Previews an, so dass man sich mühsam von Detailansicht zu Detailansicht klicken muss. Somit tut man gut daran, stattdessen das Gesamtarchiv auf die eigene Festplatte herunterzuladen und lokal zu durchstöbern.