Archiv der Kategorie 'BloCosmos'

Plädoyer in eigener Sache

Donnerstag, den 16. Dezember 2004

Ohne diesen Eindruck irgendwie belegen zu können: Rechtsanwälte gehören nebst Informatikern und Blogsphere-Analytikern zu den häufigsten Bloggern. Mit LexBlog gibt es auch bereits einen Dienstleister, welcher sich ganz auf Blogs für diese Berufsgruppe spezialisiert hat.

Apropos spezialisiert: Auch Rechtsanwälte sind natürlich nicht einfach nur Rechtsanwälte, sondern kennen sich in einem Teilgebiet besonders gut aus. Dies belegen etwa das Complementary & Alternative Medicine Law Blog, das Traumatic Brain Injury Law Blog oder das Asbestos Law Blog. Kevin O’Keefe, Gründer von LexBlog, hat natürlich ebenfalls ein Blog und berichtet darin über den Nutzen eines Blogs für Rechtsanwälte, um ihr Image zu verbessern und zu neuen Mandaten zu kommen: „Real lawyers have blogs!“

Don’t try this at home!

Donnerstag, den 16. Dezember 2004

Welche Rolle Blogs bei der Meinungsbildung über ein Produkt oder Unternehmen spielen können, lässt sich auch anhand von Negativbeispielen sehr schön studieren. Jamba hat einen PR-Gau erlebt, der in die Geschichte eingehen könnte. Die Zusammenfassung gibt’s bei Augenmerk, weitere Infos beim PR Blogger und in der Provinz. Auslöser der ganzen Affäre war der Jamba-Kurs bei Spreeblick.

Blogging on the job

Donnerstag, den 16. Dezember 2004

Nicht nur Unternehmen führen Blogs, sondern auch ihre Angestellten. Nicht als Privatpersonen, sondern als Angestellte. Ob sie dabei nur das „Wess‘ Brot ich ess‘ dess‘ Lied ich sing'“ Spiel spielen oder vielmehr endlich das sagen, was sie am Arbeitsplatz nicht sagen dürfen? Keine Ahnung – aber das kann jeder selbst herausfinden:

Allerdings bloggen nicht nur einfache Angestellte, sondern auch ihre Chefs:

Weitere Aspekte zum Thema Corporate Blogging:

Bill bloggt

Donnerstag, den 2. Dezember 2004

Es musste ja so weit kommen: Microsoft will sich nun auch noch als Blog-Service-Anbieter etablieren. Der Dienst MSN Spaces (Leerzeichen?) befindet sich derzeit im Beta-Stadium.

Die gute Nachricht: Wenn ein Trend von Microsoft aufgegriffen wird, dann ist es mit grosser Wahrscheinlichkeit bereits ein Mega-Trend. Bloggen dürfte also in absehbarer Zeit zu einer durchaus gesellschaftsfähigen Tätigkeit werden.

Und die schlechte Nachricht: Die Absichten des mächtigsten Software-Unternehmens der Welt dürften sich kaum mit den Idealen der Weblog-Pioniere vereinbaren lassen, die sich für die Dezentralisierung der Information und für die Redefreiheit stark machen. Holzauge sei wachsam!

  
Nachlese: Obiger Verdacht hat sich nur allzu rasch erhärtet. Wie aus der Provinz verlautet, erwirbt Microsoft per Nutzungsbedingungen automatisch das Recht, die Beiträge in MSN Spaces in so ziemlich jeder erdenklichen Art und Weise weiterzuverwerten – ohne Entschädigung des Urhebers, versteht sich.

Bitte keine Werbung in dieses Weblog

Donnerstag, den 25. November 2004

Die Freude über den allerersten Kommentar im eigenen Weblog währt meist nur kurz: Mit grösster Wahrscheinlichkeit handelt es sich nicht um einen mehr oder minder ernst gemeinten Kommentar eines menschlichen Lesers, sondern um maschinell erzeugten Kommentar-Spam (Comment Spam), der primär eines soll: die Anzahl der Links auf die Website des Spam-Verursachers erhöhen und damit ein besseres Ranking in den Suchmaschinen erzielen. Gegenmassnahmen sind dann unvermeidlich.

Wer WordPress benutzt, findet im WordPress Documentation Wiki WordPressCodex eine umassende Sammlung von Lösungen, wie man sich des Spams erweren kann.

Schreibwerkzeug (2)

Mittwoch, den 17. November 2004

Um eine Blog-Software oder einen Blog-Service seriös zu evaluieren, bieten sich Feature-Vergleichstabellen an. Das schönste Exemplar (was aber nicht notwendigerweise etwas über die Qualität und Vollständigkeit der gebotenen Information aussagt) gibt es bei BlogHaus.

Weitere Vergleiche (die aber ergonomisch nicht ganz so gelungen sind):

Bloogle

Dienstag, den 16. November 2004

Wie findet man Informationen, die nicht auf einer „normalen“ Website publiziert wurden, sondern in einem Weblog? Google & Co. helfen natürlich auch hier weiter, allerdings können sie mit dem Update-Rhythmus von Weblogs nicht annähernd Schritt halten, weil sie eine Website nur im Abstand von Tagen, Wochen oder gar Monaten neu indizieren.

Lediglich ein paar Stunden alt sind dagegen die Suchresultate von Technorati (nicht: Technoqrati, obwohl das Logo diesen Lesefehler förmlich aufdrängt). Diese Suchmaschine indiziert lediglich Weblogs, allerdings in rauhen Mengen. Zusätzlich werden hier die Top 100 Blogs gelistet, gemessen an der Anzahl Links auf ein Blog.

Eine ähnliche Verbindung von Blog-Suchmaschine und statistischer Analyse bietet BlogPulse. Hier werden laufend die am häufigsten verlinkten URLs, die am häufigsten erwähnten Personen und die am häufigsten benutzten Wortkombinationen ausgewiesen. Ein Mekka für Trendforscher.

Ebenfalls den Blogsphere durchsuchbar machen wollen:

Let’s blog business

Dienstag, den 16. November 2004

Bloggen muss nicht zwingend eine private Beschäftigung sein, und es kann auch durchaus kommerziellen Interessen dienen. Weblogs können nämlich auch im Geschäftsumfeld sinnvoll eingesetzt werden. Nachzulesen etwa bei:

Bloxikon

Dienstag, den 16. November 2004

Was ist ein Weblog? Wie und wozu betreibt man selbst ein solches? Und welche kulturelle/politische Bedeutung haben Weblogs? Antworten auf solche und ähnliche Fragen findet man beispielsweise hier:

Leisch, Martina. Weblogs.
Seminararbeit zu den Themen: Was sind Weblogs? // Eigenschaften eines Weblogs // Geschichte – Die ersten Weblogger // Die Technik von Weblogs // Anwendungsmöglichkeiten von Weblogs // Interessante Weblogs zum Themenbereich

Martina Leisch listet dabei folgende Einsatzmöglichkeiten für Weblogs auf, die weit über das reine „Online-Tagebuch“ hinausgehen:

  • Nachrichtenportal (Journalisten, Publizisten, Politiker, etc)
  • Wissensmanagement, Knowledge-Management, K-Logs
  • Berichtwesen
  • (Projekt)Management
  • Firmen-Community, Community-Plattform
  • PR-Log
  • Weblog auf bestehender Firmenwebsite (News einer Firma oder Organisation)
  • E-Learning
  • Online-Tagebuch
  • Kommentare zum Leben
  • Mittel zur Selbstdarstellung
  • Eventkalender
  • Interaktions-Tool
  • Photosammlung (Pictureyourself.org)
  • Mittel zur Echtzeit-Kommunikation bzw Echtzeit-Berichterstattung

Big Blogger

Montag, den 15. November 2004

Unter dem possierlichen Namen BlogSquirrel bietet CyberAlert einen Dienst an, der so harmlos nicht ist. Das emsige Eichhörnchen durchkämmt gegen Bezahlung über 100’000 Blogs nach frei wählbaren Stichwörtern. So kann man beispielsweise sehr rasch feststellen, ob ein bestimmter Firmenname in der Blogger-Szene Erwähnung findet. Und ob er – was gemäss Handelsblatt besonders fatal für den Geschäftsgang sein kann – gar in einem negativen Zusammenhang erscheint.

Das kann man natürlich als ganz normale Medienbeobachtung sehen, wie sie beispielsweise von Argus, Swissdox oder ZMS für Printmedien angeboten wird. Wer sein Blog als Medium versteht, mag sich sogar geschmeichelt fühlen, dass seinem Publikationsorgan so viel Aufmerksamkeit zuteil wird. Andererseits besteht die reale Gefahr, dass dank BlogSquirrel und seinen Artgenossen ein Blogger bei kritischen Äusserungen über ein Unternehmen, eine Organisation oder einen Staat sehr rasch Bekanntschaft mit Anwälten oder zumindest mit verbalen Schlägertrupps schliesst.

Es würde mich nicht erstaunen, wenn demnächst ein Anwalt das Recht zur Gegendarstellung in Weblogs erstreiten würde. Und dann ist es nicht mehr weit zu einem Gerichtsentscheid, der den Bloggern das Recht zur freien Meinungsäusserung aberkennt, weil ein Blog potentiell von mehr Personen gelesen werden kann als an einen Stammtisch passen. Holzauge sei wachsam!

  
Nachlese: Das Thema wird in anderen Blogs sehr kontrovers diskutiert. Während in der BlogBar BlogSquirrel als Instrument der Strafverfolgung verstanden wird, wundert man sich in der Provinz darüber, dass sich Blogger darüber aufregen, wenn sie endlich das erreichen, was sie eigentlich suchen, nämlich Öffentlichkeit.