Archiv der Kategorie 'Digital Moleskine'

Web 2.0

Montag, den 26. Dezember 2005

Damit ich auch im neuen Jahr bei Buzzword-Diskussionen mithalten kann, habe ich mir gerade den Grundwortschatz zum Thema Web 2.0 angeeignet. Gemäss meinem aktuellen Stand des Irrtums würde ich folgende 10 Begriffe zu den unverzichtbarsten Internet-Buzzwords des Jahres 2006 erklären:

  1. AJAX (Asynchronous JavaScript and XML)
  2. Mashup
  3. Tagging (bzw. Folksonomy)
  4. ASP (Application Service Providing)
  5. Content Syndication und Content Aggregation
  6. always online
  7. Personal Publishing (Blog, Podcast, Vlog)
  8. offene API (Application Programming Interface)
  9. Hypermediation und Long Tail Economy
  10. Photo Sharing, Bookmark Sharing etc.

Erika

Sonntag, den 25. Dezember 2005

Also… Ich weiss nicht, wie sie das macht, aber irgendwie trifft Elke Heidenreich immer das richtige Thema und den richtigen Ton. Mit ihrer unvergleichlichen Mischung aus Humor und Schwermut, aus Philosophie und Alltäglichkeit.

Inzwischen habe ich allerdings längst begriffen, dass ich nicht der einzige bin, der so denkt. Dass Elke Heidenreich nicht mein persönlicher Geheimtipp ist, sondern eine höchst populäre Schriftstellerin und eine ebenso populäre Literaturkritikerin. („Das müssen Sie unbedingt lesen!“ aus dem Mund von E. H. ist ja sowas wie eine Freikarte für die Bestsellerliste.)

Was soll’s: Diesen Mainstream leiste ich mir. Und um gleich noch einen saisongerechten Lesetipp loszuwerden, den bestimmt auch schon alle kennen: Wer eine eher weltliche und nicht ganz so süsse Weihnachtsgeschichte sucht, dem sei hiermit Erika wärmstens empfohlen.

Weihnachtsstress

Montag, den 5. Dezember 2005

„Du hast ja seit dem 17. November nichts mehr gebloggt!“

Sagt S.

„Das ist leider wahr.“

Sagt Tim.

Alles wird besser

Donnerstag, den 17. November 2005

Es gibt Menschen, die konsumenieren keine Medien mehr,

„… weil die ja eh nur schlechte Nachrichten bringen.“

Solchen Menschen kann geholfen werden: Lesen Sie das Glücksblog!

P.S. Ich persönlich bin ja der Meinung, dass es die Welt nicht besser macht, wenn wir die schlechten Nachrichten nicht lesen. Andererseits: Wenn ich morgens 20 Minuten lese, dann ist mein Hirn dermassen mit Familiendramen, abstrusen Unfällen und Star-Scheidungen gefüllt, dass ich ganz deprimiert im Büro ankomme. Das wäre doch eine Marktlücke im gesättigten Zeitungsmarkt: 20 Minuten easy – in Rosa!

Schon wieder was gelernt [6]

Montag, den 7. November 2005

Endlich liefert mir mal jemand eine brauchbare Definition des Begriffs metrosexuell: Ein Metrosexueller, schrieb gestern die NZZ am Sonntag, ist ein leicht verweiblichter heterosexueller Mann, der sehr viel Wert auf sein Äusseres legt. Er ist modesüchtig und fällt durch ständig änderne Frisuren (pardon: Hair-Stylings) auf. Seinen Namen hat er davon, dass er vor allem in Metropolen zu beobachten ist, und sein Prototyp ist David Beckham.

Schade eigentlich, dass ausgerechnet jetzt, wo ich das begriffen habe, bereits ein neues Modewort aufkommt: übersexuell. Was das bedeutet, werde ich mir aber erst in einem Jahr aneignen, falls der Begriff bis dahin überlebt.

Wo liegt Konzentrat?

Sonntag, den 30. Oktober 2005

Die Migros schreibt auf ihren Del Monte Orangensaft:

Reiner Orangensaft aus Florida, nicht aus Konzentrat.

Ich habe mir ja echt Mühe gegeben, aber dieses Konzentrat finde ich in keinem Atlas…

Flashback

Donnerstag, den 27. Oktober 2005

Eine ebenso amüsante wie aufschlussreiche Zeitreise: Apple-Homepages der letzten Jahre (gefunden dank think eMeidi).

Gute Presse für Toyota

Samstag, den 22. Oktober 2005

Wenn ich der Kommunikations-Chef von Toyata wäre, dann würde ich mir heute Abend eine Flasche Château Mouton Rothschild AC, Château Margaux AC 1er Cru oder Pétrus AC Pomerol gönnen. Jedenfalls irgend ein alkoholisches Getränk, dessen Flaschenpreis im drei- bis vierstelligen Bereich liegt. Denn ich hätte es verdient: Toyota hat derzeit eine Medienpräsenz, die nur noch von Vogelgrippe und Wirbelstürmen übertroffen wird.

Zuerst die Weltwoche, auf der Titelseite gar:

„Autos für eine bessere Welt: Toyota, die Erfolgsgeschichte“

Christoph Neidhart schreibt nicht unkritisch. Aber er hinterlässt beim Leser trotzdem das Gefühl: Wer einen Toyota kauft, kann nichts falsch machen.

Und heute noch das Magazin:

„Die Hybride kommen!“

Max Küng, selbsternannter Konsumguru, heizt mit einem hybriden SUV der Marke Lexus (gehört Toyota) zu Testzwecken durch die Schweizer Alpen. Durchsetzt mit einigen hüschen Episödchen lässt er uns wissen, dass Toyota technologisch der Konkurrenz nicht nur um Nasen-, sondern Wagenlängen voraus ist und dass sich der Lexus wirklich ganz prima fährt. Wen wundert’s, dass Lexus flug’s eine ganzseitige Anzeige auf der Magazin-Rückseite schaltet?

Auch Küng ist aber nicht unkritisch. Immerhin zitiert er seine Frau mit den Worten:

„Das ist das hässlichste Auto, das ich je gesehen habe […]“

Wo sie recht hat, hat sie recht. Dank der Anzeige sieht man es deutlich.

P.S. Mehr Medienschelte gibt’s z.B. im Pendlerblog.

Gibt’s schon

Freitag, den 21. Oktober 2005

Es ist gar nicht so einfach, einen guten Namen für eine Marke, ein Unternehmen oder eine Organisation zu finden. Es gab eine Zeit, da hiessen alle karitativen Organisation Pro Irgendwas: Pro Juventute, Pro Senectute, Pro Infirmis, Pro Patria oder Pro Natura.

Heute greift man lieber zu englischen Begriffen, und eine Prise Swissness schadet auch nicht: Swiss Steel, Swisstopo, Swissinfo, Radio Swiss Jazz, Swiss Alpine Marathon, Swissonline, Swiss Olympic, Swiss Life, Swissquote – oder auch einfach nur Swiss.

Beim Brainstorming kam mir heute die Idee für den ultimativen Firmennamen: Affenzahn Kurier GmbH. Pfiffig, fetzig, unverwechselbar! Nur schade, dass schon jemand anders eine ganz ähnliche Idee hatte: www.pizza-affenzahn.de

Ich sag’s ja: Es ist gar nicht so einfach, einen guten Namen für eine Marke, ein Unternehmen oder eine Organisation zu finden.

Konsum ist straffrei

Mittwoch, den 19. Oktober 2005

Die SUISA – die sonst eher für ihre harte Gangart beim Tantiemeninkasso kritisiert wird – räumt mit einem Schauermärchen der Plattenindustrie auf. Auf die Frage „Ist der Download von Musiktiteln aus Tauschbörsen erlaubt?“ steht da glasklar:

„Ja. Verantwortlich für die Regelung von Urheberrechten ist immer der Anbieter und nicht derjenige der ein urheberrechtlich geschütztes Werk geniesst. […] Auch beim Download aus dem Internet ist es nicht anders: Wer urheberrechtlich geschützte Werke im Internet anbietet, muss über die erforderlichen Urheberrechte verfügen. Wer aus dem Internet Musik herunterlädt jedoch nicht. […] Bei den Tauschbörsen ist aber wie bei jedem Tauschgeschäft zu beachten, dass derjenige, der Musiktitel herunterlädt meistens gleichzeitig im Eintausch dafür die auf seiner Festplatte gespeicherten Musiktitel zur Verfügung stellt. Letzteres ist nicht erlaubt und strafbar, wenn keine Erlaubnis der Komponisten, Verleger und Produzenten vorliegt.“ (Quelle)

Nun liegt es in der Natur der Tauschbörsen, dass sie nur dann funktionieren, wenn die Teilnehmer nicht nur Musik herunterladen, sondern selbst auch wieder zum Download anbieten. Rein juristisch bleibt es aber dabei: Wer nur saugt, bleibt straffrei – egal ob er inhaliert oder nicht…

An anderer Stelle relativiert die SUISA allerdings ihre Aussage:

„Nach überwiegender Meinung ist jedoch das Downloaden in der Schweiz auch ohne Zustimmung der Rechtsinhaber erlaubt, selbst wenn das Angebot illegal ist. Gerichtsurteile dazu gibt es allerdings noch keine, so dass die Frage einstweilen nicht abschliessend beantwortet werden kann. (Quelle)

P.S. Die obige Aussage gilt nur für die Schweiz – in Deutschland beispielsweise ist auch das Herunterladen von offensichtlich illegalen Angeboten strafbar.