Da weiss man, was man hat

9. November 2005 | Tim Springer

Wer mit Open-Source-Software liebäugelt, bekommt gelegentlich mahnende Worte zu hören: „Mag ja sein, dass die Software gut ist, aber was ist mit Updates? Wenn die Entwickler keine Lust mehr haben, dann gibt es plötzlich keine Updates mehr, und dann stehst Du im Regen!“

Gerade bei so wichtigen Dingen wie Buchhaltungsprogrammen ist dies ein Argument, das man nicht einfach beiseiteschieben sollte. Und so griff auch ich damals zu einem komerziellen Produkt. Und nicht zu irgend einem, sondern zum Produkt des Marktführers: Microsoft Money musste es sein. Da weiss man, was man hat.

Nachdem meine Version ein bisschen in die Jahre gekommen war und erste Macken zeigte, war die Zeit für ein Update gekommen. Leicht irritiert vernahm ich jedoch aus dem Munde einer Verkäuferin, dass es von Money 2005 keine deutsche Version mehr gebe, sondern nur noch eine englische. Nun denn, das sollte mich nicht hintern, und so erwarb ich das Programm englischer Zunge – zum Vollpreis notabene, denn ein Upgrade war nicht vorgesehen.

Was offenbar ebenfalls nicht vorgesehen ist (aber das erfährt man erst, wenn man eine Stunde lang knietief in der Microsoft Knowledge Base gewatet ist): dass man Dateien, die mit der deutschen Version erstellt wurden, mit der englischen Version öffnet. Da bleibt nur der Weg, jedes Konto in einem brachialen Standard-Dateiformat einzeln zu exportieren und dann zu reimportieren, wobei ein Teil der Information leider verloren geht, weil sie im Standard-Dateiformat nicht vorgesehen ist.

In einer Newsgroup erfuhr ich später die Hintergründe: Offenbar gibt es im deutschen Sprachraum diverse etablierte Online-Banking-Lösungen, und Microsoft hatte mit Money nicht die gewünschte Marktposition erobern können. Da hatten die Verantwortlichen bei Microsoft wohl keine Lust mehr, deshalb gibt es nun keine Updates mehr, und ich stehe im Regen.

P.S. Ich hätte günstig ein Microsoft Money 2005 abzugeben. Die englische Version.

Schon wieder was gelernt [6]

7. November 2005 | Tim Springer

Endlich liefert mir mal jemand eine brauchbare Definition des Begriffs metrosexuell: Ein Metrosexueller, schrieb gestern die NZZ am Sonntag, ist ein leicht verweiblichter heterosexueller Mann, der sehr viel Wert auf sein Äusseres legt. Er ist modesüchtig und fällt durch ständig änderne Frisuren (pardon: Hair-Stylings) auf. Seinen Namen hat er davon, dass er vor allem in Metropolen zu beobachten ist, und sein Prototyp ist David Beckham.

Schade eigentlich, dass ausgerechnet jetzt, wo ich das begriffen habe, bereits ein neues Modewort aufkommt: übersexuell. Was das bedeutet, werde ich mir aber erst in einem Jahr aneignen, falls der Begriff bis dahin überlebt.

Gedankensortierer

6. November 2005 | Tim Springer

Wissen, Diskussionen, Ideen, Projekte, Gedanken oder Aufgaben zu erfassen und zu strukturieren ist eine Herausforderung. Mindmaps können dabei helfen. Nachdem ich kürzlich wieder auf diese Technik aufmerksam wurde, habe ich mich auf die Suche nach einer guten Mindmapping-Software gemacht. Das Resultat dieser Suche:

  • Mindjet MindManager ist das, was man gemeinhin als Marktführer zu bezeichnen pflegt: umfassende Ausstattung, intuitive Bedienung und attraktive Grafik zeichnen das Programm aus. Zudem ist es hervorragend in Microsoft Office integriert – zumindest theoretisch, denn bei meinen Tests hat Mindjet mein Outlook lahmgelegt, und es half nur die Deinstallation des Outlook-Plugins. Ausserdem werden die Mindmaps auf meinem Drucker nicht korrekt gedruckt, sondern erzeugen Buchstabensalat, so dass man den Umweg über ein PDF machen muss. Schade (weil die Software sonst wirklich schön gemacht ist) und zugleich peinlich (bei den stolzen Preisen). (Pro-Version: EUR 345.-; Basic-Version: EUR 230.-)
  • Eine sehr bedenkenswerte Alternative ist Visual Mind. Nicht ganz so üppig ausgestattet und in den Details nicht ganz so schön gemacht, aber durchaus attraktiv und zweckmässig – und deutlich günstiger als Mindjet. (Business Edition: USD 199.-; Basic Edition: USD 89.-)
  • In einer ähnlichen Liga wie Visual Mind spielt auch ConceptDraw MindMap. Die Ausstattung gehört zur oberen Mittelklasse, allerdings zeugen die Gestaltungsvorlagen nicht gerade von erlesenem Geschmack. (Noch wesentlich schriller sind allerdings die Mindmaps, die man mit HeadCase erzeugt.) (Professional: USD 199.-; Personal: USD 99.-)
  • Ein Kandidat der mittleren Mittelklasse ist MindMapper: solid, wenn auch etwas bieder und in der Handhabung nicht ganz so elegant. (Pro-Version: CHF 288.-)
  • Smart Draw scheint dagegen eher in Richtung Microsoft Visio zu gehen, d.h. es hilft beim Entwerfen verschiedenster Schemata und Grafiken (nicht nur Mindmaps).
  • Eher einfach, aber für Privatanwender kostenlos: InfoRapid KnowledgeMap.
  • NovaMind scheint primär für Mac-Besitzer die erste Adresse zu sein.
  • Noch zu evaluieren wäre beispielsweise MindPlan. Interessant könnte auch MindPad sein. Eher trivial wirkt dagegen Eminec MYmap.
  • Die Open-Source-Welt hat bezüglich Mindmapping-Software eher wenig zu bieten: FreeMind beispielsweise macht einen rudmentären Eindruck, ähnlich auch View Your Mind und KDissert.
  • Fundierte Testberichte über verschiedene Programme findet man etwa auf der Website Innovation Tools. Weitere Websites zur Thematik Mindmapping-Software: Map Your Mind und www.mindmap.ch.

P.S. Wussten Sie, dass Mind Map ein eingetragenes Warenzeichen ist? Tony Buzan ist der Inhaber dieses Begriffs – die Technik hingegen ist schon Jahrhunderte alt.

Abendstund

5. November 2005 | Tim Springer

Abendstund

Morgenstund

4. November 2005 | Tim Springer

Morgenstund

Neue Räume

2. November 2005 | Tim Springer

Neue Räume

Krankengeschichte(n)

2. November 2005 | Tim Springer

Am 1. November erfuhr Steve Rubel, dass er Krebs hat. Heute, nur einen Tag danach, ist sein neues Blog live: www.skincancerblog.net.

„I founded this blog in 2005 after I was diagnosed with basal cell carcinoma […] This blog is designed to help you find the right resources to stay informed, safe and healthy.“

Ist das nun eine mutige Form der Auseinandersetzung mit der eigenen Krankheit – oder vielmehr die perfekte Verdrängung, weil man über das Thema berichtet, als wäre man Beobachter und nicht Betroffener? Und wozu brauchen wir noch das Arztgeheimnis oder das Datenschutzgesetz, wenn Patienten ihre Diagnosen freiwillig innert 24 Stunden ins Netz stellen?

P.S. Steve hat Glück: Sein Krebs wurde früh diagnostiziert und ist gut behandelbar. Gute Besserung!

Wo liegt Konzentrat?

30. Oktober 2005 | Tim Springer

Die Migros schreibt auf ihren Del Monte Orangensaft:

Reiner Orangensaft aus Florida, nicht aus Konzentrat.

Ich habe mir ja echt Mühe gegeben, aber dieses Konzentrat finde ich in keinem Atlas…

Bundesratsbunker

28. Oktober 2005 | Tim Springer

Um zu beweisen, dass man im Internet jede vertrauliche oder gar geheime Information finden kann, lanciert Facts einen Wettbewerb: Finden Sie den Bundesratsbunker!

Bei dieser Gelegenheit entdeckt: The Virtual Museum of Dead Places. Unbedingt sehenswert!

Flashback

27. Oktober 2005 | Tim Springer

Eine ebenso amüsante wie aufschlussreiche Zeitreise: Apple-Homepages der letzten Jahre (gefunden dank think eMeidi).