Gsundheit
15. September 2007 | Tim Springer
Wahrscheinlich ist es keine besonders gute Idee, Die Ballade von der Typhoid Mary von Jürg Federspiel zu lesen, wenn man nachts wegen einer in Vollblüte stehenden Erkältung nicht schlafen kann…
Wahrscheinlich ist es keine besonders gute Idee, Die Ballade von der Typhoid Mary von Jürg Federspiel zu lesen, wenn man nachts wegen einer in Vollblüte stehenden Erkältung nicht schlafen kann…
Falls auch Sie vom Virus der Bibliophilie befallen sind sollten Sie einmal ins belgische Redu fahren: Die Dichte an Buchhandlungen und Antiquariaten pro Einwohner ist dort unerreicht. Einen erster Eindruck vermittelt km42, das Video-Reisemagazin des Spiegels.
Die ARD, genauer die Sendung Titel, Thesen, Temperamente, hat in der heutigen Ausgabe auf ein interessantes Phänomen hingewiesen: Freeganism. Freegans sind Menschen, die sich so weit als möglich dem kapitalistischen Wirtschaftssystem entziehen, indem sie beispielsweise weggeworfene Lebensmittel aus dem Müll holen, in leerstehenden Häusern wohnen oder mit Güterzügen durchs Land fahren. Was an Landstreicherromantik erinnert ist als politischer Protest gedacht – als Protest gegen ein Wirtschaftssystem, das in unvorstellbarem Masse verschwenderisch mit Ressourcen umgeht, während andernorts bitterer Mangel herrscht.
Man muss sie einfach lieben, die Schweizer! Wussten Sie, dass die SBB für den Gong vor den Haltestellenansagen pro Landessprache eine individuelle Version haben? Nein, nicht für den Text (ist ja logisch, dass man die Ankunft in Genève nicht auf deutsch ankündigt), sondern für den Gong. Höre hier.
Zwei interessante (und nicht übermässig technische) Beiträge zum Thema „Sicherheit und Überwachung“:
Die 30-Minuten-Reportage „Cybercrime“ (ZDF/3sat) zeigt auf, wie verwundbar der Einzelne und die Gesellschaft durch das Internet geworden sind, hinterfragt aber zugleich den Sinn des sogenannten „Bundestrojaners“, mit dem die deutsche Regierung Online-Überwachung betreiben will.
Die neuste Ausgabe des NZZ FOLIO zum Thema „Sicherheit“ kommt zu einem ähnlich zwiespältigen Schluss:
„Unter dem Vorwand, sich schützen zu wollen, wirft sich der Rechtsstaat dem Monstrum Terrorismus zum Frass vor“,
schreibt Heribert Prantl in seinem absolut lesenswerten Essay „Der Terrorist als Gesetzgeber„.
Nike heisst die griechische Siegesgöttin – insofern ein passender Name für einen Sportartikel-Hersteller. „Nike, Nike!“ soll aber auch Pheidippides gerufen haben, der die 40 Kilomenter von Marathon nach Athen rannte, um vom Sieg über die Perser zu berichten – und darauf tot zusammenbrach. Wenn das bloss kein schlechtes Ohmen ist…