Archiv der Kategorie 'Digital Moleskine'

Voll abgefahren

Samstag, den 16. Juni 2007

“Aus Kolumnen werden früher oder später Bücher – es ist einfach nicht zu verhindern.”

Schreibt mir Thomas Schenk (vgl. Lieber Thomas Schenk) und meint damit seine Kolumnen aus 20 Minuten über das Tramführen und Tramfahren. Nun, mein Bedauern darüber, dass es mit dem Verhindern nicht geklappt hat, hält sich in Grenzen. In so engen Grenzen, dass ich hier sogar einen Hinweis auf die Buchvernissage anbringen möchte:

“Am 26. Juni 2007 liest Thomas Schenk aus seinem Buch «Im Tram. Anleitung zum Vorwärtskommen». Getreu dem Titel und passend zum 125-jährigen Jubiläum der VBZ findet die Lesung in voller Fahrt statt: in einem Cobratram. Das Lesetram startet jeweils um 17:00 h, 18:00 h und 19:00 h an der Haltestelle Bellevue, Einstieg auf dem Extrafahrtgleis Richtung Sechseläutenwiese. Am Ende jeder Lesefahrt signieren Thomas Schenk und Anna Sommer, die das Buch illustriert hat.”

Fährtenleser

Montag, den 11. Juni 2007

Panopti.com heisst die Bachelor-Arbeit von Johannes Widmer. Sie zeigt anschaulich, welche Datenspuren der moderne Mensch im Alltag hinterlässt und warum dies für uns (und die gesamte Gesellschaft) gefährlich sein kann.

Nicht ganz so nüchtern, aber visuell ähnlich überzeugend ist die Bachelor-Arbeit von Ozan Halici und Jürgen Mayer, in der es um die Aushölung unserer Privatsphäre durch Google geht: Master Plan.

MorphThing [1]

Sonntag, den 10. Juni 2007

2 Sekunden

Mittwoch, den 6. Juni 2007

Ort der Handlung: der 3er an der Haltestelle Hölderlinstrasse. Brüsk steht der Mann auf, lässt seine Tasche liegen und stürzt aus dem Tram – nur um dem Zeitungsdispenser an der Haltestelle ein 20 Minuten zu entreissen und im letzten Moment wieder das gleiche Tram zu besteigen.

Zugegeben: eine reife Leistung in rund 2 Sekunden. Aber möchte nicht mal einer dem armen Mann erklären, dass die 20 Minuten in den Zeitungsboxen im Traminnern ebenfalls für die Allgemeinheit gedacht sind?

Ohne Zucker

Sonntag, den 3. Juni 2007

Nach rund 20 Jahren intensiver Computer-Nutzung habe ich es heute morgen erstmals geschafft, mir den Kaffee über die Tastatur zu kippen. Wobei ich mangels Trainings das Ziel knapp verfehlt und im wesentlichen nur den Schreibtisch unter dunkelbraunes Wasser gesetzt habe – was ich unter den gegebenen Umständen durchaus als Erfolg zu deuten wusste.

P.S. Wer seinen Kaffee ohne Zucker trinkt, ist in solchen Situationen klar im Vorteil.

P.P.S. Dass es sich um biologischen Max-Havelaar-Kaffee handelte machte dagegen keinen erkennbaren Unterschied.

P.P.P.S. Wer auf kaffee-kulinarische Verbrechen wie den Vanilla Latte Extra Double Shot nicht verzichten kann, sollte dafür auf die Benutzung von Computern verzichten.

Neinsager

Freitag, den 1. Juni 2007

“Man muss auch nein sagen können!” sagte ich mir, und antwortete mit einem beherzten “Nein!” auf die Frage eines Kunden, ob es mir was ausmachen würde, das 20seitige Konzept statt wie vereinbart in einer Woche bereits morgen zu schicken. “Nein, das macht mir nichts aus…”

Globalisierter Irrsinn

Samstag, den 19. Mai 2007

Stehe ich also in der Gemüseecke vor dem Bio-Regal und schaue mir die Zwiebeln an: riesig. Etwa so gross wie ein Tennisball. Beeindruckend, aber herzlich unpraktisch für einen Zweipersonen-Haushalt – da muss man bei jedem Risotto die Hälfte wegschmeissen. Die Nicht-Bio-Zwiebeln dagegen: klein und knuddelig. Ich lasse also für einmal meine Prinzipien sausen und kaufe konventionellen Food.

Ich bin schon fast bei der Kasse, als ich einen Blick auf das Etikett werfe. Neuseeland! Nein, warten Sie, ich muss das genauer beschreiben: NEUSEELAND!!! Ich denke, mich trifft der Schlag: Ist die Versorgungslage derart desperat, dass die Migros Zwiebeln ausgerechnet aus dem am weitesten entfernten Land auf dem Globus einführen muss? Und hat sich mal jemand überlegt wieviel Energie dieser Transport verschlingt? Wie lange ist es her, seit die Uno eindringlich vor den Konsequenzen der globalen Erwärmung gewarnt hat?

Ich spurte also nochmals in die Gemüseecke und tausche meine handlichen Nicht-Bio-Zwiebeln gegen viel zu grosse Bio-Zwiebeln ein. Irgendwo hört die Konsumfreiheit auf und fängt die Verantwortung an, sage ich mir. Als ich die Zwiebeln aufs Band lege, grinst mich die Etikette an: ARGENTINIEN!!!

Schmeicheleinheiten

Freitag, den 18. Mai 2007

Wie schmeichelt man einer Gruppe von Computer-Anwendern, ohne gleichzeitig einer anderen auf die Füsse zu treten? Zattoo macht’s vor:

“Zattoo now supports the largest (Win XP and Vista), the most stylish (Mac OS X), and the proudest (Linux) OS communities out there.”

Kräftig auf die Füsse getreten ist Zattoo dagegen Cablecom: Während letztere das Senderangebot im analogen Bereich zusammenstreichen, bauen erstere kontunierlich aus. Wenn beide Seiten so schön zusammenarbeiten beschleunigt das natürlich den (ohnehin unvermeidlichen) Shift vom traditionellen Fernsehen hin zum Internet-TV ungemein.

Zürich, Innenstadt

Donnerstag, den 17. Mai 2007

Ausgezwitschert

Dienstag, den 1. Mai 2007

Nein, tut mir leid: Obwohl ich mich für ziemlich viele Web-2.0-Anwendungen begeistern kann, will mir einfach nicht in den Kopf, wozu die Welt Twitter braucht. Selbst dann nicht, wenn die New York Times darüber berichtet oder wenn es Listen mit 17 sinnvollen Anwendungen für Twitter gibt.