Archiv der Kategorie 'BloCosmos'

Handbuch für Cyber-Bürgerrechtler

Montag, den 10. Oktober 2005

Für die einen mag das Bloggen ein kreativer Akt oder auch nur ein Zeitvertreib sein. Für andere hingegen sind Blogs der praktisch einzige Weg, um kritisch zu informieren – weil sie in einem Staat leben, der die Meinungsfreiheit durch Zensur oder Repression einschränkt. Zur Unterstützung von Dissidenten in totalitären Staaten haben die Reporters Without Borders ein gut gemachtes Handbuch verfasst, das kostenlos als PDF heruntergeladen werden kann: das Handbook for Bloggers and Cyber-Dissidents.

“Bloggers are often the only real journalists in countries where the mainstream media is censored or under pressure. Only they provide independent news, at the risk of displeasing the government and sometimes courting arrest.
Reporters Without Borders has produced this handbook to help them, with handy tips and technical advice on how to to remain anonymous and to get round censorship, by choosing the most suitable method for each situation. It also explains how to set up and make the most of a blog, to publicise it (getting it picked up efficiently by search-engines) and to establish its credibility through observing basic ethical and journalistic principles.”

Vive le blog!

Sonntag, den 7. August 2005

Von wegen Medienvielfalt: Sat1, ProSieben, Kabel1 und N24 gehen in den Besitz des Springer-Verlags über. Dazu die NZZ am Sonntag:

“Mit Springers Paukenschlag, der Übernahme der TV-Gruppe ProSiebenSat1, könnte die Meinungsvielfalt in Deutschland auf der Strecke bleiben.”

Zum Glück gibt’s Blogs, kann man da nur sagen!

Szenetreffs [Update]

Freitag, den 5. August 2005

Treffpunkte der Schweizer Bloggerszene:

Deutschsprachige Blogs werden gelistet bei:

Swiss Top 100 Blogs

Freitag, den 5. August 2005

Die Welt giert nach Rankings, und da wollen wir Blogger natürlich nicht zurückstehen: Hier kommen die Swiss Top 100 Blogs.

Und dank dieser Liste habe ich ein Blog gefunden, das ab sofort auf meine Blogroll kommt: das Pendlerblog.

Denkste!

Freitag, den 5. August 2005

Typischer Fall von multiplem Denkste! Da bringt mich ein Kommentar von Peter Merz-Wieser darauf, dass etwas mit der Trackback-Funktionalität meines Blogs nicht stimmt. Ich beginne zu recherchieren und finde bald darauf die Lösung: Meine WordPress-Version hat einen Bug, der die Verarbeitung von Trackbacks verhindert. Ein Update auf die aktuellste Version 1.5.1.3 verspricht Abhilfe.

Denkste! Nur Stunden später kommentiert miss.gunst, dass der Trackback noch immer nicht funktioniere. Der Verdacht verschiebt sich damit auf meine früheren Anti-Kommentar-Spam-Massnahmen, konkret auf das Plug-in Bot Check, das einen (sehr schön gemachten) Captcha-Mechanismus implementiert. Ich recherchiere erneut und lese beim Plug-in-Entwickler:

“This plugin does not interact with trackbacks/pingbacks. Maybe in later versions…”

Denkste! Ein Test ergibt zweifelsfrei, dass ohne das Plug-in die Trackbacks problemlos ins Blog geschrieben werden. Aber es kann ja nicht sein, dass eine Software ein Feature besitzt, von dem der Entwickler sagt, er habe es nicht implementiert. Oder?

Denkste! Ein schüchterne Anfrage meinerseits schafft Klarheit:

“I had to turn off trackbacks/pingbacks in previous versions of WordPress because I was getting spam even with Bot Check running. I haven’t tested this with the lastest version of WordPress.”

Somit muss man auf Weitblick ab sofort keinen Anti-Spam-Code mehr eintippen, wenn man einen Beitrag kommentieren will. Dafür kann es hie und da vorkommen, dass ein Kommentar von Spam Karma 2 voreilig als Spam taxiert wird und zuerst von mir freigeschaltet werden muss. Ich bitte um Verständnis.

Trackbacks funktionieren jetzt also wieder – bis zum nächsten Denkste!

It’s broke

Sonntag, den 31. Juli 2005

Auch Peter Merz-Wieser hat sich Gedanken über den 1. August gemacht. Bei dieser Gelegenheit wollte er einen Trackback-Link auf meinen Beitrag zum gleichen Thema setzen. Das funktionierte aber nicht, was Peter Merz-Wieser (wohl im Gegensatz zu vielen anderen) nicht einfach stillschweigend hingenommen hast, sondern einen entsprechenden Kommentar geschrieben hat.

Zum Glück – denn nur so bin ich einem grundlegenden Problem auf die Spur gekommen: Bei WordPress 1.5 funktioniert die Trackback-Funktion schlicht und einfach nicht. “It’s broke [sic!] in 1.5.” heisst es lapidar auf der WordPress-Website. Ein Update auf die neuste Version 1.5.1.3 soll Abhilfe schaffen.

Trackbacken Sie doch mal wieder – damit ich sicher bin, dass das auch stimmt!

Sound of Silence

Montag, den 2. Mai 2005

Sie erinnern sich an meine Bemühungen, Kommentar-Spam von meinem Blog fernzuhalten. Die Integration eines Captcha-Mechanismus brachte endlich den gewünschten Erfolg: Seit Kommentatoren einen Anti-Spam-Code von einem Bild ablesen und diesen in ein Formularfeld übertragen müssen, ist mein Blog spam-frei. 100-prozentig.

Um der Wahrheit die Ehre zu geben: Nicht nur Spam-Kommentare blieben seither aus, sondern auch jegliche anderen Kommentare. Es herrscht absolute Stille in meiner Mailbox, die Moderations-Queue bleibt leer. Und das macht mich ein bisschen misstrauisch. Habe ich mich irgendwo verprogrammiert und die Kommentarfunktion meines Blogs ruiniert?

Falls Sie diese Zeilen lesen: Seien Sie doch so nett und schreiben Sie mir einen kurzen Kommentar zu diesem Artikel. Sie brauchen sich nicht zu verausgaben: “Hello World!” oder “Die spinnen, die Römer!” oder “Schau mir in die Augen, Kleines!” oder “Ich bin ein Berliner!” oder irgend ein anderes bedeutendes Zitat der Menschheitsgeschichte würde mich schon absolut zufriedenstellen!

nofollow = nospam?

Sonntag, den 17. April 2005

Weil Kommentar-Spam in Weblogs zunehmend zu einem Problem für die Suchmaschinen wird, schlägt Google eine Lösung in Form des nofollow-Attributs vor. Für Google mag das interessant sein – für den Weblog-Betreiber eher weniger.

Worum geht es? Wenn Spammer in Weblog-Kommentaren für eine andere Website werben, dann haben sie zwei Absichten: Zunächst hoffen sie ganz einfach darauf, dass Weblog-Leser auf den angegebenen Link klicken. Vor allem aber wollen sie die Positionierung der beworbenen Website in den Suchmaschinen verbessern – weil nämlich Google & Co. darauf achten, wie oft eine Website von anderen verlinkt wird. Dieses demokratische Bewertungsverfahren wird natürlich zur Farce, wenn man selbst auf seine Website verlinken kann – beispielsweise in einem Forum oder eben in einem Weblog-Kommentar. Und wenn man dies nicht nur manuell, sondern automatisiert über Robots (Bots) tut, dann kann man seine Verlinkungsrate ziemlich rasch ziemlich massiv in die Höhe treiben.

Google möchte nun, dass Weblogs so modifiziert werden, dass sie Links in Kommentaren mit einem nofollow-Attribut kennzeichnen. Spammer-Links wären dann für Goolge sehr einfach zu erkennen und würden nicht indiziert: <a href="http://www.allfree.com" rel="nofollow">Viagra for free!</a>. Leider würden auf diese Weise unterschiedlos alle Kommentar-Links ignoriert – auch wenn sie nicht von Spammern stammen.

Was allerdings noch schwerer wiegt: Die vorgeschlagene Methode hilft zwar Google (weil es Spammer nicht in den Suchmaschinen-Index schaffen), nicht aber dem Website-Betreiber (weil Spammer natürlich nicht so freundlich sind, mit dem nofollow-Attribut arbeitende Weblogs mit Kommtar-Spam zu verschonen.

Wesentlich effektiver sind da Spam-Filter-Plugins. Für WordPress sehr empfehlenswert: Dr. Dave’s Spam Karma. Einmal installiert filtert es zuverlässig alle Empfehlungen für Glücksspiele oder Potenzmittel und ist praktisch wartungsfrei. False Positives sind minimal, False Negatives selten – wer ganz sicher sein will, kann sich zudem eine Liste mit den gefilterten Kommentaren mailen lassen und bei Bedarf korrigierend eingreifen.

Was man sich bewusst sein muss: Spam Karma verhindert zwar, dass Kommentar-Spam publiziert wird – gestoppt werden die Spam-Bots damit aber nicht, und so werden sie weiterhin zu Besuch kommen, den Server belasten und die Datenbank füllen. Will man das Übel an der Wurzel packen, so muss man verhindern, dass ein Bot das Kommentarformular überhaupt abschicken kann. Falls man die Kommentarfunktion nicht ganz abschalten will, braucht man einen Mechanismus, der einen menschlichen Leser von einem Spam-Bot unterscheidet.

Ein solcher Mechanismus heisst Captcha (Completely Automated Public Turing Test to Tell Computers and Humans Apart). Beliebt sind in diesem Zusammenhang Zufallscodes, welche in Form eines Bildes angezeigt werden und dann in ein Eingabefeld übertragen werden müssen. Verzerrt man die Zeichen und benutzt man einen unruhigen Hintergrund, so stossen die Bots mit ihrer Zeichenerkennung rasch an ihre Grenzen, während ein Mensch auch einen stark verfremdeten Code noch gut lesen kann.

Für WordPress gibt es hierfür das Botcheck-Plugin von Brian Schneider Es ist seit heute auch auf Weitblick installiert, und ich bin sehr gespannt, ob Spam Karma weiterhin so viel zu tun hat wie bisher…

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Montag, den 11. April 2005

La Fille du Limmatquai spricht ein grosses Wort gelassen aus: Das Übertiteln von Weblog-Beiträgen ist wirklich etwas vom Schwierigsten. Ich ermuntere mich immer: “Sei spontan!”. Meistens bleibt das betreffende Feld dann leer, beim Speichern des Beitrags mault das Blog, und ich gebe mich in der Eile mit etwas Halb-Originellem zufrieden. Eigentlich hätte ich ja viel lieber diese megaintellektuellen Titel, die man (bestenfalls) erst dann versteht, wenn man den ganzen Beitrag gelesen hat. Aber ich bin ja nicht die FAZ, oder?

Alles hat seine Zeit

Montag, den 11. April 2005

“Nach ca. 4 Jahren rumgeblogge beginnt die halbjährliche Wiederholung von Themen zu nerven – ob nu Blogs das nächste große Ding sind, oder target _blank nun eingesetzt werden sollte oder nicht – es gähnt mich an. […] Ich habe mittlerweile anderes zu tun. Viel hat mit ‘Leben’ zu tun.”

Ein starker Abgang bei www.metamorphine.de. Kein Vergleich mit dem mehr oder minder sanften Abebben, Auspendeln, Verlöschen und Versanden der meisten Blogs.

Dann wollen wir hier mal einen Vorsatz fassen: So lange mir dieses Blog Anregung und Horizonterweiterung ist, so lange es mein Interesse für neue Themen wach hält, meinen Denkapparat in Bewegung versetzt und vertiefende Recherchen anregt, so lange es ein Ort der argumentatorischen und sprachlichen Fingerübungen ist – so lange wird es “Weitblick” geben. Sollte sich hingegegen irgendwann der Verdacht erhärten, dass ich mit meinem Bloggen lediglich beweisen will, dass ich länger durchhalte als der Durchschnitts-Blogger, dann wird es Zeit, obigem Beispiel zu folgen. Denn Zeilenschinden muss nicht sein – besonders wenn man dafür nicht bezahlt wird.

(via MonoBlog)