Archiv der Kategorie 'Bits For Free'

Die Welt ist eine Scheibe [Part 2]

Samstag, den 18. Dezember 2004

Nebst TheOpenCD gibt es noch eine zweite Kollektion mit empfehlenswerter Open Source Software in Form einer (herunterladbaren) CD: Opensource CD.

Die Welt ist eine Scheibe

Donnerstag, den 16. Dezember 2004

TheOpenCD ist eine Kollektion der wichtigsten Open Source Software für Windows. Ziel war es, eine kleine Auswahl an hochwertigen Programmen für ein möglichst breites Publikum zusammenzustellen. Deshalb enthält die CD weder Server-Software noch Entwicklungs-Tools, sondern Standardapplikationen aus den Bereichen Office, Grafik, Internet, Multimedia, Spiele und Utilities. Alle Programme sind dokumentiert und können sauber installiert (und bei Bedarf auch wieder deinstalliert) werden.

TheOpenCD ist vor einigen Tagen in der Version 2.0 erschienen. Der Inhalt der CD kann selbstverständlich kostenlos vom Server heruntergeladen werden – damit aus TheOpenCD wirklich eine CD wird muss man dann allerdings selbst zum Brenner greifen.

Wer sucht…

Dienstag, den 14. Dezember 2004

Derzeit gross in Mode: Desktop Search Tools, also Software, welche Volltextsuchen quer durch die eigene Festplatte ermöglicht. Die Tools bauen hierfür einen Index über Dateien verschiedenster Formate auf (z.B. Textdateien, Office-Dateien, PDFs, E-Mails) und finden bei Bedarf sehr schnell passende Textstellen. Google und Copernic haben es vorgemacht, Microsoft, Yahoo (mit X1 Technologies) und Ask Jeeves ziehen nach.

Die Tools sind im Moment alle kostenlos, ziemlich praktisch – und ein enormes Sicherheitsrisiko, weil ein Angreifer natürlich per Index-Datei auf ziemlich alle Daten zugreifen kann – bis hin zu gelöschten Dateien. (Von der theoretischen Möglichkeit, dass die Desktop Search Tools statistische oder auch andere Daten an ihrer Hersteller übermitteln, einmal ganz zu schweigen.)

Bemerkenswert finde ich dabei, dass hier eine Funktionalität gross vermarktet wird, die eigentlich zu jedem guten Betriebssystem gehören müsste (aber bisher nicht tut).

Mehr zur Thematik findet sich beispielsweise bei Charlene Li (Forrester Research).

Bookmark-Esperanto

Donnerstag, den 9. Dezember 2004

Wer schon einmal seinen Standard-Webbrowser gewechselt hat (angesichts von Firefox und Opera gibt es gute Gründe, dies zu tun), der kennt das Problem: Bookmarks von einem Browser zum anderen zu transferieren ist nicht immer ganz so einfach, wie man sich dies vorstellen und wünschen würde. Insbesondere dann, wenn die Bookmarks auch noch über verschiedene Rechner oder gar über verschiedene Betriebssysteme hinweg synchronisiert werden sollen.

Die beiden wichtigsten Browser benutzen nämlich sehr unterschiedliche Methoden, um Bookmarks zu speichern: Der Netscape Navigator (inkl. Mozilla und Firefox) benutzt eine einzige HTML-Datei, der Internet Explorer hingegen legt seine Favoriten auf Systemebene als individuelle *.url-Dateien ab. Andere Browser und Bookmark-Manager unterstützen zwar oft eines dieser Formate, kochen aber nicht selten auch noch ihr eigenes Süppchen.

Ein Silberstreif am Horizont könnte XBEL (XML Bookmark Exchange Language) werden, ein Standard-Format für Bookmarks auf XML-Basis. Noch bieten zwar nur ganz wenige Browser einen XBEL-Import/Export (nämlich die Linux-Browser Konqueror für KDE und Galeon für Gnome), aber es ist zu hoffen, dass es mehr werden.

Freiflug

Mittwoch, den 8. Dezember 2004

Eine meiner Leidenschaften sind Landkarten, insbesondere Reliefkarten, und noch lieber mag ich Luft- und Satellitenaufnahmen. Zu Weihnachten schenke ich mir deshalb die World Wind Software der NASA. Damit schwebt man völlig schwere- und auch risikolos in beliebiger Höhe über unserem Planeten und kann jeden Winkel der Welt auskundschaften. World Wind kombiniert hierzu Satelliten- bzw. Raumfahrt-Fotos sowie GIS-Daten aus verschiedenen Quellen (z.B. Blue Marble, Landsat 7 und USGS/TerraServer).

Die Software gibt es im Moment nur für Windows. Sie packt einige hundert MByte Daten auf die Festplatte und lädt zudem laufend Detailaufnahmen vom NASA-Server nach (max. 2 GByte aus dem Gesamtbestand von ca. 20 TByte). Ein anständiger PC mit einer fetten Internet-Anbindung ist deshalb Voraussetzung dafür, dass man mit World Wind glücklich wird.

Wer einfach einmal in die Bilder eintauchen will, die sich mit World Wind erschliessen, besucht am besten World Wind Central, wo ausgewählte Flecken dieser Erde als Screenshots zu sehen sind.

Das Schönste an World Wind ist aber, dass die Software Open Source und die Fotos Public Domain sind. (Es gibt sogar eine spezielle NASA Open Source Licence.) Auf diese Weise gibt die NASA einen kleinen Teil der Gelder, welche die Raumfahrt verschlingt, wieder an die Bevölkerung zurück.

Some rights reserved

Montag, den 29. November 2004

Beide Konzepte haben etwas für sich: Copyright und Open Source. Das Copyright garantiert jemandem, der eine kreative Leistung erbringt, die Kontrolle über sein geistiges Eigentum (inklusive dessen kommerzielle Verwertung). Das empfinden wir als gerecht und erlaubt es, von kreativer Leistung zu leben – was Kreativität tendenziell fördert und letzlich wieder allen zu gute kommt. Open Source wiederum ermöglicht es allen, die das wollen, die freie Nutzung der kreativen Leistung (inklusive der Weiterentwicklung). Dies bringt uns kollektiv weiter, bietet allen gleiche Chancen und verhindert Monopole.

Wer zwischen Eigennutz und Idealismus hin und her gerissen ist und sich einen Zwischenweg wünscht, dem kann geholfen werden: Creative Commons heisst das Lizenzierungsmodell, das zwischen Copyright und Copyleft steht (Copymiddle, gewissermassen). Wer sein Werk unter eine Creative Commons Licence stellt, der gibt es so weit zur Nutzung frei, wie er das möchte, und behält so viel Kontrolle darüber, wie er möchte. Einfach zusammengefasst bedeutet das:

“Creative Commons defines the spectrum of possibilities between full copyright — all rights reserved — and the public domain — no rights reserved. Our licenses help you keep your copyright while inviting certain uses of your work — a some rights reserved copyright.”

Laszlo. Laszlo?

Freitag, den 19. November 2004

Ich geb’s ja zu: Noch verstehe ich nicht im Detail, was die genauen Vorteile der Laszlo-Plattform sind. Aber die Demos sind ausgesprochen überzeugend, die Website absolut professionell, die Einfachheit der XML-basierten Programmierung bestechend und die kürzliche Lancierung der gesamten Plattform unter der Common Public License CPL vielversprechend. Dass es auch eine Open Source IDE für Laszlo in Form von Eclipse-Plugins gibt, macht die Sache zusätzlich spannend.

Erhellend in diesem Zusammenhang ist auch das Blog von David Temkin, dem Gründer und Chief Technology Officer von Laszlo Systems.

Le jet d’eau powered by Open Source Software

Freitag, den 19. November 2004

Genf dürfte in ein paar Jahren zu jenen Kommunen gehören, die ihre IT auf Open Source Software umgestellt haben. Dies jedenfalls berichten Le Matin und der Netzwoche Ticker.

Damit spielt Genf in der Schweiz wohl eine Vorreiterrolle. In Deutschland haben bereits Städte wie Schwäbisch Hall oder München entsprechende Schritte angekündigt. Unter dem Namen Linux Kommunale gibt es auch bereits eine Initiative, welche die Umstellung der IT in den kommunalen Verwaltungen von Windows auf Linux fördern will. Diese Initiative wurde allerdings nicht aus purem Idealismus in die Welt gerufen, um die Gemeinden aus der Abhängigkeit von Microsoft zu befreien. Vielmehr reflektiert sie die Interessen von zwei anderen grossen Playern im IT-Business: Hewlett-Packard und Novell.