Monatsarchiv für März 2005

Geld & Geist

Samstag, den 19. März 2005

Wieviel verdient ein Hochschulabsolvent durchschnittlich in seinem ersten Job? (CHF 60’000 bis 80’000 brutto pro Jahr) Mit welcher Studienrichtung findet man am besten bzw. am schlechtesten einen Job? (Medizin oder Pharmazie bzw. Geistes- und Sozialwissenschaften) Wieviele Hochschulabsolventen haben 1 Jahr nach Studienabschluss noch keine Stelle angetreten oder keinen Job gefunden? (30 Prozent) Solche und ähnliche Fragen beantwortet die Studie “Der Start in die Arbeitswelt” des Bundesamts für Statistik. Nicht dass ich mir solche Dinge überlegt hätte, als ich mich damals für eine Ausbildung entscheiden musste. Rückblickend ist die Studie trotzdem sehr interessant.

bookmarksftp.browsercount

Freitag, den 18. März 2005

Für den (sehr empfehlenswerten) Firefox-Browser gibt es die (sehr empfehlenswerte) Extension Bookmarks Synchronizer. Diese erlaubt es, Bookmarks mehrerer PCs über ein simples FTP-Account zu synchronisieren: Startet man Firefox, so lädt er automatisch die Bookmarks vom FTP-Server herunter, beendet man Firefox, so werden die Bookmarks automatisch auf den FTP-Server kopiert.

Es kann nun allerdings passieren, dass die automatische Bookmarks-Synchronisation plötzlich nicht mehr funktioniert – typischerweise dann, wenn Firefox einmal abgestürzt ist, d.h. nicht regulär beendet wurde. Das bringt den Bookmark Synchronizer aus dem Tritt, und davon erholt er sich auch nicht mehr von alleine. Folgende Prozedur hilft:

  • In der Adresszeile about:config eingeben.
  • Nach dem Eintrag bookmarksftp.browsercount suchen.
  • Das Feld Wert auf 1 zurücksetzen.

iDollar

Donnerstag, den 17. März 2005

Das Prinzip erscheint mir zukunftsweisend: Steve Jobs verdient als CEO von Apple einen (1) symbolischen Dollar. Dafür gehören ihm gut 10 Millionen Apple-Aktien, die angesichts der dramatischen Kurssteigerung in den letzten Jahren ein hübsches Sümmchen wert sind. Das ist echtes Unternehmertum und sollte Schule machen: Statt das Topmanagement mit flüssigen Mittel zu entschädigen, sollte man sie ausschliesslich in Anteilen bezahlen, die zudem erst nach einer angemessenen Sperrfrist verkauft werden können. Dies würde eine nachhaltige Unternehmensführung mehr fördern als alles andere.

(Was man allerdings im Fall von Steve Jobs ergänzen müsste: Der Mann liegt a) bereits auf Platz 194 der Weltrangliste der reichsten Menschen und hat b) noch ein zweites Einkommen als CEO von Pixar. Sonst würde er sich kaum mit dem publikumswirksamen iDollar zufrieden geben.)

Nicht erschrecken!

Mittwoch, den 16. März 2005

Dieses Blog macht gerade eine kleine Metamorphose durch: Das Upgrade von WordPress 1.2 auf WordPress 1.5 war fällig. Leider funktioniert nun das alte Template nicht mehr richtig, und so kommt “Weitblick” momentan im WordPress-Standard-Theme “Kubrick” daher. Besser? Schlechter?

Und gleich noch was in eigener Sache: Der massive Kommentar-Spam erfordert leider weitere Massnahmen. Momentan teste ich verschiedene Anti-Spam-Plugins. Falls also ein Kommentar einmal nicht sofort erscheint, sondern sich im Spam-Filter verheddert: Bitte um etwas Geduld, die Moderations-Queue wird regelmässig abgearbeitet.

Zahn der Zeit

Dienstag, den 15. März 2005

Unter dem Titel NewYorkChanging zeigt der Photograph Douglas Levere, wie sich New York verändert – oder auch nicht verändert. Er tut dies, indem er historische Fotografien nochmals aufnimmt – an der genau gleichen Stelle, mit genau demselben Ausschnitt und Blickwinkel. Rephotographs eben.

(via Fille du Limmatquai)

Ein Volk von Mietern!

Montag, den 14. März 2005

Auch wenn der Schweizer Wohnungsmarkt vorwiegend in privater Hand ist (vgl. Ein Volk von Mietern?): Wir sind ein Volk von Mietern. 59% aller Erstwohnungen werden nicht vom Besitzer bewohnt, sind also vermietet. Immerhin: Fast zwei Fünftel der Wohnobjekte beherbergen jemanden, der das Dach über seinem Kopf ganz oder teilweise besitzt. Und insbesondere das Stockwerkeigentum verzeichnet eine steigende Tendenz.

  
Erstwohnungen nach Bewohnertyp im Jahr 2000
(gem. Mieten & Wohnen 02/2005)

Erstwohnungen nach Bewohnertyp

Runtermieten

Montag, den 14. März 2005

In der Schweiz wohnt sich’s teuer. Warum ist das so? Laut Mieterverband aus folgenden Gründen:

  • begrenzte Bodenreserven
  • Nichtweitergabe von Hypozinsreduktionen an die Mieter
  • Bauland wird gehortet statt auf den Markt gebracht
  • kantonal unterschiedliche Bauvorschriften
  • steigender Anspruch an die Wohnfläche pro Kopf
  • Ausrichtung des Wohnungsbaus auf die kapitalkräftige Mittelschicht
  • zunehmende Zahl von Einpersonen-Haushalten

Kein Wunder fordert der Mieterverband: Mieten runter! Und macht es gleich vor: Nur noch 77 Prozent teurer sind die Schweizer Mieten gegenüber dem europäischen Durchschnitt – vor wenigen Monaten waren es noch 83 Prozent. Auch die Gesundheitskosten konnten innert kürzester Zeit markant gesenkt werden: Gemäss Mieten & Wohnen 02/2005 liegen wir noch 56 Prozent über dem Europa-Schnitt – im Dezember waren es noch 69 Prozent.

An sich erfreulich. Unerfreulich hingegen, dass in derselben Publikation kommentarlos derart unterschiedliche Zahlen präsentiert werden.

Design pur

Sonntag, den 13. März 2005

Es gibt Hotelzimmer, welche eine ideale Kulisse für einen Aki-Kaurismäki- oder Jim-Jarmusch-Film abgeben würden: Sie sind die Raum gewordene Trostlosigkeit. Zum Glück gibt es auch andere – siehe www.designhotels.com. Ebenfalls ziemlich cool: myhotel Bloomsbury in London.

(via miss.understood)

Come on baby light my wheel

Samstag, den 12. März 2005

Schade, dass es schon wieder schneit! Ich hätte doch so gerne mein brandneues illumi WHEEL ausprobiert, den Speichenreflektor der neusten Generation: reflektiert nicht nur, sondern leuchtet selbst – dank eingebauter LED äusserst batterisparsam. Und das Ding ist schlau: Wenn’s hell ist, wird nicht geleuchtet. Wenn das Velo steht, wird ebenfalls nicht geleuchtet. Bewegungssensor und Helligkeitsensor sorgen gemeinsam für maximale Energieeffizienz. Ziemlich überzeugendes Konzept. Aber eben: So lange es schneit, steht der Praxistest noch bevor…

P.S. Das Ding heisst möglicherweise nur in der Schweiz so und wird andernorts unter der Bezeichnung SuperStreak angeboten. Leider ist die Website www.superstreak.com offline. Hoffentlich ist das kein schlechtes Zeichen für meinen Praxistest!

Walpurgisnacht in Goslar

Samstag, den 12. März 2005

“Schwerter: Worauf sollte man beim Kauf achten sollte!” Sicher kein Thema, das uns als Mitteleuropäer des 21. Jahrhunderts täglich beschäftigt. Doch wer wie die Besucher von Mittelalter-Spectaculum das Mittelalter zu seinem Hobby gemacht hat, muss sich natürlich schon mit einer standesgemässen Bewaffnung auseinandersetzen. Oder – falls man ein Schwertschlucker ist – mit der gesunden Ernährung.

Die Website ist einen Besuch wert. Man trifft hier eine ganz eigene und ziemlich aktive Community an, die sich in eine Zeit zurückwünscht, welche den meisten von uns ehrer Gänsehaut verursacht. Dabei wird das Mittelalter nicht nur in Computer- und Brettspielen oder Filmen nacherlebt, sondern auch auf Veranstaltungen in der realen Welt, wie die Fotogalerie eindrücklich dokumentiert. (Wer solches tut, gehört übrigens gemäss Fachjargon zur Reenactment-Szene). Aus streng geschichtswissenschaftlicher Perspektive ist dieses Spectaculum zwar kaum geniessbar; es zeigt aber sehr schön das Mittelalterbild, das in unserer Gesellschaft herrscht. Last but not least ist die Website konzeptionell und gestalterisch hervorragend gemacht und zeigt beispielhaft, was eine Web-Community leisten kann.

Wer also Furunkulus – Die Spilleut der Ewigkeit buchen, sich dem Nikolai-de-Treskow-Fanclub anschliessen oder die Walpurgisnacht in Goslar besuchen möchte: hier kann man’s!