Archiv der Kategorie 'Bits For Free'

Freiflug (mit Upgrade-Option)

Donnerstag, den 30. Juni 2005

Was die NASA kann, kann Google auch: Nach World Wind (vgl. meinen euporischen Blog-Eintrag von einst) kommt nun Google Earth, gewissermassen die grosse Schwester von Google Maps (und früher unter dem NamenKeyhole auf dem Markt).

Während allerdings World Wind und Google Maps die Erde nur platt von oben zeigen, erlaubt Google Earth auch 3D-Ansichten und virtuelle Überflüge. Das geht zwar im Moment noch etwas rucklig, weil laufend Bilddaten vom Server nachgeladen werden müssen, und die 3D-Modellierung hat noch ihre Ecken und Kanten (im konkreten wie im übertragenen Sinn). Trotzdem kann man sich vorstellen, wohin die Entwicklung geht, und dieser Blick auf unseren Planeten ist bereits jetzt beeindruckend. Zudem unterlegt Google den Satellitenaufnahmen diverse geografische und Adressdaten – man kann sich als beispielsweise alle chinesischen Restaurant im Stadtteil anzeigen lassen, den man gerade aus der Vogelperspektive betrachtet.

Google ist allerdings nicht die NASA und kann folglich nicht nur Geld ausgeben, sondern muss auch welches verdienen. Nebst dem frei verfügbaren Basis-Version von Google Earth gibt es deshalb auch kostenpflichtige Plus- (USD 20), Pro- (USD 400) und Enterprise-Versionen (Preis auf Anfrage). Bereits die Basis-Version ist allerdings einen Download wert. Und sie zeigt, dass “googeln” ein viel universelleres Prinzip sein kann als nur eine triviale Textsuche.

Solche 3D-Ansichten sind natürlich nicht neu: Solches gab es beispielsweise auch im Microsoft Encarta Weltatlas oder auch im Microsoft Flugsimulator, wenn auch noch ohne integrierte Satellitenaufnahmen. Und natürlich ist auch bei Microsoft die Zeit nicht stehen geblieben: Diesen Sommer soll MSN Virtual Earth vorgestellt werden, das ähnliches verheisst und die MapPoint-Technologie (Karten) mit den Satellitenaufnahmen des Terra-Servers verbindet.

Reanimation digital

Samstag, den 2. April 2005

Ich habe es zwar zum Glück noch nie selbst erlebt, aber ich kenne jemanden, der jemanden kennt, der… Jedenfalls hat Microsoft Word keinen guten Ruf, was die Zuverlässigkeit von grossen, komplexen Dokumenten angeht. Ich meine: richtig gross und richtig komplex. Wie beispielsweise eine Diplom-, Lizentiats- oder Doktorarbeit. Es scheint nicht selten vorzukommen, dass sich ein solches Dokument plötzlich nicht mehr öffnen lässt – sei es mit einer expliziten Fehlermeldung, die Datei sei defekt bzw. ungültig, sei es mit einem stummen Programmabsturz.

Solche Momente sind bitter, stecken doch oft viele Monate Arbeit in einem solchen Dokument. Und der Vorsatz, in Zukunft täglich, ja stündlich ein Backup zu machen, kommt dann auch zu spät. Gibt es trotzdem Hoffnung? Die Zeitschrift c’t hat kürzlich kommerzielle Reparaturprogramme für defekte Word-Dateien getestet – das Resultat ist niederschmetternd, und obwohl das c’t einen ausgesprochen nüchternen Stil pflegt, fiel das Wort “Frechheit”.

Die erfolgversprechendste Methode ist erfreulicherweise kostenlos: Das Office-Paket OpenOffice.org kann manchmal Word-Dateien öffnen, an denen Word selbst scheitert. Habe ich selbst erlebt. Ausserdem kenne ich jemanden, der er es selbst erlebt hat.

Abgesehen davon: Mit der bevorstehenden Version 2 wird das einst etwas ungehobelte und sperrige OpenOffice.org eine echte Alternative zu Microsoft Office. Zugegeben: Die Entwickler haben ziemlich unverschämt bei Microsoft abgekupfert. Aber diese Methode des Software Engineerings dürfte Microsoft ja nicht ganz unbekannt sein.

bookmarksftp.browsercount

Freitag, den 18. März 2005

Für den (sehr empfehlenswerten) Firefox-Browser gibt es die (sehr empfehlenswerte) Extension Bookmarks Synchronizer. Diese erlaubt es, Bookmarks mehrerer PCs über ein simples FTP-Account zu synchronisieren: Startet man Firefox, so lädt er automatisch die Bookmarks vom FTP-Server herunter, beendet man Firefox, so werden die Bookmarks automatisch auf den FTP-Server kopiert.

Es kann nun allerdings passieren, dass die automatische Bookmarks-Synchronisation plötzlich nicht mehr funktioniert – typischerweise dann, wenn Firefox einmal abgestürzt ist, d.h. nicht regulär beendet wurde. Das bringt den Bookmark Synchronizer aus dem Tritt, und davon erholt er sich auch nicht mehr von alleine. Folgende Prozedur hilft:

  • In der Adresszeile about:config eingeben.
  • Nach dem Eintrag bookmarksftp.browsercount suchen.
  • Das Feld Wert auf 1 zurücksetzen.

Read Me

Freitag, den 11. März 2005

Der amtliche Reader zum Thema Open Source Software: das Open Source Jahrbuch. Ehrensache, dass man es als PDF kostenlos downloaden kann – im Quelltext sozusagen…

New and improved

Dienstag, den 15. Februar 2005

Für WordPress ist endlich das Update 1.5 erhältlich (Download). Heute findet aus diesem Anlass die Upgrade Party statt – leider in San Francisco, deshalb muss ich passen…

Motivationsspritze für Entwickler

Samstag, den 5. Februar 2005

Bei kommerzieller Software ist es ziemlich einfach: Gibt es einen Markt, so findet sich auch ein Anbieter, der diesen Markt bedient, weil sich hier Geld verdienen lässt. Bei Open Source Software ist das ein bisschen anders: Findet ein Entwickler ein Feature sinnvoll bzw. spannend, so entwickelt er es – sonst lässt er es bleiben.

Was aber, wenn die Anwender ein Feature zwar dringend benötigen, aber keinen Entwickler überzeugen bzw. motivieren können, es zu implementieren? Bei Horde (einem PHP-Framework) greift man auf das Schmiermittel der kommerziellen Welt zurück: Geld. Bei der Horde Bounty Hunt können Anwender ein Feature wünschen und dafür eine Prämie aussetzen. Verglichen mit den Preisen, die man für massgeschneiderte Software-Entwicklung bezahlt, sind diese Prämien zwar ein Taschengeld – und doch scheinen sie zu funktionieren, wie die Liste der eingeforderten Prämien zeigt.

Ich frage mich einfach: Welche der Übersetzungen für das Wort “Bounty”, die mir LEO anbietet, ist wohl in diesem Zusammenhang die treffende: “Spende”, “Subvention” oder vielleicht doch eher “Kopfgeld”?

foss.ch

Sonntag, den 30. Januar 2005

Eine paar Adressen für Leute, die sich für Free & Open Source Software speziell in der Schweiz interessieren:

Wienux – kein Jux!

Dienstag, den 25. Januar 2005

“Wien ist anders” – so der Claim der Donaumetropole. Anders ist Wien auch bezüglich seiner Software-Strategie in der Stadtverwaltung: Ein Teil der Mitarbeiter hat ab diesem Jahr die Wahl, auf ihren Rechnern statt Windows eine spezielle Linux-Distribution (auf Basis von Debian und KDE) namens Wienux zu nutzen (Details bei Heise). Der Magistrat der Stadt Wien reicht nun noch eine 70seitigen Studie (PDF) nach, welche detailliert beschreibt, warum und wie Wien den Schritt in die Open-Source-Welt getan hat. Welcome to the Club!

Konkurrenz für Linux

Freitag, den 21. Januar 2005

Das wird spannend: Sun will noch diesen Monat ihr Betriebssystem Solaris als Open Source Software freigeben und nur noch mit Support Geld verdienen – also so, wie das bei Linux auch funktioniert. Und gegen Linux ist diese Offensive auch gerichtet. Man sei, so Jonathan Schwartz, nur noch auf der Suche nach der optimalen Lizenz (davon gibt es ja bekanntlich eine ganze Reihe). Mehr bei vnunet.com.

Most-Indien goes Open Source

Dienstag, den 11. Januar 2005

Mit dem Kanton Thurgau bewegt sich eine weitere öffentliche Verwaltung in Richtung Open Source Software (vgl. Genf). Anfang 2004 war der entsprechende Grundsatzentscheid gefällt worden, Ende 2004 wurden als erstes Projekt die Migration von Windows auf SuSE Linux abgeschlossen. Mehr Infos im heutigen Netzwoche-Ticker.